Verbrechen in Höxter

@pfiffi
absolut. also um das Verhalten zu verstehen wenn man mit einem Täter wie Fritz zusammenlebt bräuchte ich persönlich erst mal ein Psychologie Studium. (btw in der Fratze des Bösen geht es größtenteils um diesen fall)
Ich persönlich finde, dass gerade bei Nachbarn, bekannten ect das Gesetz einem nicht unbedingt hilft aber das wäre eher ein interessanter thread für "Psychologie".
Der Polizei sind auch die Hände gebunden, wenn sich jemand meldet und sagt da untern schreit ne Frau, Polizei kommt vorbei Frau macht auf egal in welchem Zustand und sagt alles gut nur ein streit.... seis weil es ihr peinlich ist sie unter druck gesetzt wird oder ihr eigenes leid runterspielt usw. wie gesagt hier wohl (noch) OT, aber ein generell Interessantes "Feld"

FF schrieb:In anderen Familien passiert es ja auch, dass das Leiden eines Verwandten nicht wahrgenommen wird, z.B. ein Kind verhungert oder erschlagen wird, und andere dabei zusehen.

Hierzu: Das bestreite ich. Vor Gericht wird dann zwar behauptet, man habe nichts mitbekommen. Natürlich hat man aber, m.E. Ich unterstelle, erfahrungssatt, dass einige Nachbarn sich jetzt denken "Oh Scheisse, jetzt klärt sich alles, eigentlich war das doch klar" etcetc. Man spricht ja auch davon (ein Bibel-Zitat ursprünglich), es falle einem wie Schuppen von den Augen. Hier haben wir es mit einem diffusen Nicht-Wissen-Wollen zu tun. Verdräbngen, Wegschieben, Augen-zu-und-durch. Paradigma dieses nicht-wissen-wollen, obwohl man letztlich genau gewusst hat, ist natürlich Nazideutschland. Findet sich aber auch in alltäglicheren Zusammenhängen.

@pfiffi
Ich gebe dir da völlig Recht, man hatte doch auch schon Nachbarn interviewt und einer sagte, wir dachten der betreibt einen Frauenhandel. Leider ist das so, dass viele wegschauen und wie du schon sagst, werden viele denken, es wird nichts schlimmes hinter den Türen passieren. In dem Fall durfte das Opfer mit raus zum einkaufen ect. wer denkt da auch an eine Notlage.

@obskur
@pfiffi
Ich glaub viele leben nach dem Prinzip, dass man sich nicht einmischen soll, weil man nur selbst Ärger bekommt. Und ausserdem, dass sie nicht zustandig sind. Teilweise stimmt das ja auch. Allerdings wissen oder ahnen viele, worum es sich dreht.

Für die Opfer ist diese Haltung fatal. :(
Betrifft ja nicht nur so überaus extreme Fälle wie diesen, sondern auch alltäglichere, wo dann immer sog Zivilcourage angemahnt wird - allerdings nur in den Medien.

Kreuzbergerin schrieb:Der Fall Frauke Liebs hat während der Tat und auch noch viele Jahre nachher so hohe Wellen geschlagen, dass ein Täter auf jeden Fall die Entscheidung treffen würde, sich nur noch Opfer zu suchen, die nicht familiär und durch andere soziale Kontakte eingebunden sind. Sondern die alleinstehend sind und die niemand vermisst.

Uberaus plausibel erklärt und begründet.

Folterpaar: Staatsanwaltschaft gibt Pressekonferenz

am Dienstag, 03.05.2016 Lokalnachrichten

Mit Spannung wird die heutige Pressekonferenz zum mutmaßlichen Folterpaar aus Höxter-Bosseborn erwartet. Am späten Vormittag wollen Polizei und Staatsanwaltschaft Einzelheiten zu den mysteriösen Vorgängen in dem Haus bekanntgeben. Gestern wurde bekannt, dass das Paar ein weiteres Todesopfer gestanden hat. Und da wurde ganz viel spekuliert - Zum Beispiel ob es sich dabei um die vor 10 Jahren getötete Frauke Liebs aus Paderborn handeln könnte. Laut der Neuen Westfälischen ist das aber wohl nicht der Fall. Denn das zweite Opfer soll auch in dem Haus in Höxter-Bosseborn zu Tode gekommen sein. Und darin wohnen die beiden erst seit fünf Jahren. Der Mordfall Frauke Liebs liegt aber schon viel länger zurück. Heute vormittag um 11 Uhr wissen wir mehr - dann ist die Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft in Bielefeld.

http://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/folterpaar-staatsanwaltschaft-gibt-pressekonferenz.html

unknown4711 schrieb:Denn das zweite Opfer soll auch in dem Haus in Höxter-Bosseborn zu Tode gekommen sein. Und darin wohnen die beiden erst seit fünf Jahren.

Das zweite Opfer in diesem Haus. Was ja nicht ausschließt, dass sie an ihren anderen Wohnorten nicht auch Opfer hatten. Vielleicht zeigen sie sich erst einmal nur geständig gegenüber dem, von dem sie wissen, dass es ihnen bei einer dortigen Durchsuchung gleich nachgewiesen werden kann?
Bin mal gespannt was die PK heute ergibt.

putzkraft schrieb:Also die Idee kann ja halbwegs spontan entstanden sein, nachdem man Tage zuvor schon mit dem Auto abends durchs "Sommermarchen"-Deutschland gefahren ist und erkannt hat, dass auch spät abends unter der Woche viele Leute unterwegs sind, teils eben auch einzelne Frauen.
Nun ja , noch 150 min Warten, echt spannend...

Vllt war man parallel zu den Zeitungsanzeigen abends noch so unterwegs , wenn das über die Zeitung nicht immer kurzfristig zum Erfolg führte.

Und wenn sie dann als Paar oder Geschwister auftraten, waren die Opfer anfangs sicherlich nicht nicht sooo misstrauisch ....

Ist dann etwas schief gelaufen mit den Entführten, ist man umgezogen ?

Vielleicht ein ähnliches Tatmotiv wie in diesem alten Fall bei
Jasmin Giebermann und Yvonne Herborn:

Zitat:"Wer die Mädchen einlud, der Mann oder die Frau, ist strittig. Es liegt nahe, anzunehmen, wie es die Anklage tut, dass es Monika Kecke war, die die ahnungslosen Opfer ansprach, um keinen Verdacht zu erregen."

Seit der Tat untrennbar -In Limburg steht ein Ehepaar wegen Sexualmordes an zwei Schülerinnen vor Gericht.

"Sadistische Phantasien und Handlungen haben mit Sexualität nichts zu tun, selbst wenn es auf den ersten Blick so vorkommen mag. Es geht um die Bemächtigung des anderen, um ein totales Verfügen über ihn. Häufiger Bestandteil von solchen Phantasien und Aktionen ist das physische Wehrlosmachen in Form von Einschnüren oder Fesseln nach starren Spielregeln. Kommt etwas dazwischen, zum Beispiel ungeplanter verbaler Widerstand des Opfers, ist der Zauber der Scheinwelt gebrochen und das Spiel beendet. Eine Betäubung des Opfers ist Gewähr dafür, das Ritual störungsfrei vollziehen zu können. Das hat nichts mit "Befriedigung des Geschlechtstriebes" zu tun."

http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-24093757.html

Der WDR hat auch einen Livestream: http://www1.wdr.de/mediathek/av/videostream-livestream-pressekonferenz-der-staatsanwaltschaft-paderborn-100.html

Hier wird gut berichtet - ohne Film, nur Ticker:

http://www.noz.de/deutschland-welt/nordrhein-westfalen/artikel/707579/totungsdelikt-in-hoxter-liveticker-von-der-pressekonferenz#gallery&0&0&707579