Mord an Maria D. - Frauenleiche im Elsterbecken

@PeFi
Das sind Formulierungen eines Zeitungsredakteurs, nicht der Polizei.
Jemand, der zerstückelt wurde, wurde wahrscheinlich getötet, verstorben ist er auf jeden Fall. Es kann aber auch ein Suizid gewesen sein, und dann hat sich jemand der Toten entledigen wollen ... was aber sehr, sehr unwahrscheinlich ist.

Die Zeitangaben sind auch etwas verwirrend: Seit vier Wochen tot, aber erst "seit kurzem" vom Freund getrennt, aber "seit längerem ohne festen Wohnsitz", obwohl sie wohl erst seit der Trennung ohne festen Wohnsitz ist. Und was bedeutet das? Hat sie in Obdachlosenunterkünften geschlafen, bei der Familie oder bei Freunden gelebt?
Ich denke, man darf das alles nicht allzu wörtlich nehmen.

Um nochmal auf mein Zitat zurück zu kommen:

"Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag gemeinsam mitteilten, handelt es sich bei der Toten um die 43-jährige Portugiesin Maria D. „Die Verstorbene hielt sich seit mehreren Jahren in Leipzig auf, wobei sie seit längerem über keinen festen Wohnsitz verfügte“, heißt es im Schreiben."

Das ist dann aber ein grober Schnitzer :O Denn das Schreiben, das die Zeitung erhielt war offenbar von Polizei und Staatsanwaltschaft. Allerdings ist tatsächlich fragwürdig, wie viele Infos von öffentlicher Stelle kamen und wie viel "dazu gedichtet" wurde.

Wo ich dir Recht gebe: verstorben ist sie leider allemal... Eventuell war es eine versehentliche Tötung/ein Unfall??

Allerdings muss ich bezgl der Polizei echt mal meine Bewunderung aussprechen, das ging fix mit der Identifizierung & weiteren Infos!

Seit 4 Wochen sind für mich "seit kurzem"...je nach dem, wie lange die Beiden zusammen waren - denke ich...

Man kann jedes Wort auf die Goldwaage legen oder Hirnleistung sinnvoll einsetzen.

Was man bisher weiß, ist schon einiges - die Identität der Toten und ihre Lebensumstände. Ohne festen Wohnsitz, vom Freund getrennt. Anscheinend hat die Polizei auch Kontakt zu jemanden, der die Frau im März gesehen hat (vermutliche Quelle des veröffentlichten Fotos). Ob es sich dabei um den Ex-Freund handelt, sei dahingestellt.

Der vermuteten Liegezeit von ca. vier Wochen dürfte eine erhebliche Unsicherheit anhaften. Ist einfach so, lässt sich in jedem guten Rechtsmedizin-Buch nachschlagen. Natürlich kann die Polizei auch andere Quellen haben und somit die Liegezeit eingegrenzt haben.

Für mich sieht es aus, als hätte die Polizei bereits ein Teil der Zeit vor dem Tod des Opfers rekonstruieren können und man immer noch Hinweisen und Spuren nachgeht.

Im übrigen halte ich ein Szenario mit Tod ohne Fremdverschulden und anschließender Entsorgung der Leiche für gar nicht so abwegig.

Tombow schrieb:Im übrigen halte ich ein Szenario mit Tod ohne Fremdverschulden und anschließender Entsorgung der Leiche für gar nicht so abwegig.

Aber wäre es dann nicht naheliegender die Leiche "auf die Schnelle" zu "entsorgen"?
Oder gar einfach die Polizei rufen? Dass ihre sterblichen Überreste verstümmelt und die Gliedmaßen abgetrennt wurden sind, lässt ja auf rationales und geplantes Vorgehen schließen. Und schließlich war sie ja im Elsterbecken "gut aufgehoben", das deutet für mich eher auf Vertuschung einer Straftat hin anstatt eines Totes ohne Fremdverschulden und dann panischer "Entsorgung" bzw. Ablage.

Und sollte Maria D. bei bekannten ohne Fremdeinwirkung gestorben sein, legt man doch Wert auf ein schnelles Auffinden um ihr ihren Frieden zu gewährleisten?

Weitere Infos:
An Mittwoch wird das Wasser im Elsterbecken abgesenkt

Bekannte hatten sich nach Bekanntwerden des Leichenfundes an die Polizei gewandt, da sie besorgt waren und länger nichts von Maria gehört hatten. Daraufhin wurde die Identität geprüft und bestätigt.

Da alles zum Tathergang Täterwissen ist, wollte die Staatsanwaltschaft keine Aussagen darüber machen. Aus Ermittlungstaktischen Gründen wurden auch keine Informationen geteilt, wo sich Maria nach der Trennung aufhielt und unterkam

Laut Staatsanwalt Schulz kann noch nicht eingegrenzt werden, wann der Mord geschah.

http://m.lvz.de/Specials/Themenspecials/Leichenfund-am-Leipziger-Elsterbecken/Wasser-im-Elsterbecken-wird-abgelassen-Polizei-sucht-nach-Leichenfund-weiter (Archiv-Version vom 29.04.2016)

In der Bild steht heute, dass beide (also der Lebensgefährte und die Tote) keinen festen Wohnsitz hatten. Man trennte sich am lt. dem Lebensgefährten am 09.04. in einer Kneipe - er schaute wohl dort Fußball - mit einem Kuss - klingt mir nicht nach Trennung des Paares.... Komisch das Ganze.

Zitat:
" Unter Tränen erzählt er den BILD-Reportern von dem Tag, als er sie ein letztes Mal sah. „Es war der 9. April. Wir waren wie so oft im ‚Brincadeira‘.“

Die Kneipe an der Lützner Straße ist für die beiden fast wie ein zweites Zuhause. Einen festen Wohnsitz haben sie schon länger nicht mehr. „Wir haben bei einem Freund in Grünau gelebt."

An diesem letzten gemeinsamen Abend nach sechs Jahren Beziehung lief ein Fußballspiel im TV. Offenbar zu langweilig für die als lebhaft und kontaktfreudig beschriebene Maria.

Tonni M.: „Sie wollte ins ‘Blue Moon‘ – wahrscheinlich noch was trinken – und sagte: ‘Tonni, ich komme gleich wieder!‘ Dann gab sie mir einen Kuss und war weg!““

...

Laut Bild hat er sie auch als vermisst gemeldet

Zitat:
"Schließlich meldete er sie bei der Polizei als vermisst! "


In einer Grafik wird der letzte Wohnort (nun doch?) und der Trennunsort und er Auffindeort in Verbindung gebracht

http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/leipzig-maria-infografik_52375828-1461691525-45546010/1,w=559,c=0.bild.gif


Quelle:
http://www.bild.de/regional/leipzig/mord/sie-wollte-nur-kurz-weg-45546244.bild.html

@FraumitHut
Mit letzter Wohnort ist da Grünau gemeint, die Wohnung des Freundes wo sie zuletzt immer geschlafen haben.

Dann hoffen wir mal, dass sie durch Absenken des Wasserspiegels noch einiges finden. So eine Aktion hat in Köln ja letztens zum Fund der Tatwaffe geführt (siehe Thomas K. Fall). Ich war dieses Wochenende noch auf Kurzurlaub in Leipzig (durch völligen Zufall genau einen Tag nach dem Leichenfund) und zwar erschien mir die Fließgeschwindigkeit im Elsterbecken recht niedrig, aber dennoch alleine durch seine Größe schwierig zu durchsuchen. Als wir vorbeikamen bewachten Polizisten die Fundstelle, gesucht wurde aber nicht, vermutlich wegen des Granatenfunds, von dem wir aber da noch nichts wussten. Hatte mich gewundert, dass sie nach zwei Tagen anscheinend schon fertig mit der Suche waren. Daher gut zu wissen, dass jetzt noch mal intensiv gesucht wird.

In einer der letzten Aktenzeichen XY Sendungen wurde auch ein Fall gezeigt, wo eine Frau, über 45 Jahre, mit ihrem Mann in einer Kneipe den Geburtstag von Freunden feierte. Der Mann ging früher nach Hause, weil er früh raus musste. Sie blieb.

Am nächsten Morgen stellte er fest, dass sie nicht nach Hause gekommen war. Nachforschungen ergaben, dass die Frau wenig später, alleine, sich auch auf dem Heimweg machte. Dieser war nicht weit.

Die Frau wurde auch zerstückelt gefunden.

Leider habe ich auf Anhieb im Netz nichts gefunden. Auch bei XY nicht. Mich würde interessieren, welche Stadt das war.

Irgendwie ähneln sich die Fälle.

@doan, heute um 00:11


guten tag,

...du schreibst:

doan schrieb:Laut Staatsanwalt Schulz kann noch nicht eingegrenzt werden, wann der Mord geschah.

der korrektheit halber sei geschrieben, daß oberstaatsanwalt ricardo s. von einem tötungsdelikt sprach- das wort "mord" gebrauchte er hingegen nicht!


mfg: domlau

@FraumitHut, heute um 07:53


guten tag,

...du schreibst:

Laut Bild hat er sie auch als vermisst gemeldet

Zitat:
"Schließlich meldete er sie bei der Polizei als vermisst! "

laut dem bericht auf "m.lvz.de", der eins über deinem beitrag verlinkt ist, sagte oberstaatsanwalt ricardo s. auf nachfrage, daß die tot aufgefundene maria d. zuvor NICHT offiziell als vermißt gemeldet worden war.


mfg: domlau

@domlau

Richtig. Vielen Dank für die Korrektur!

Es heißt auch im neusten LVZ-Artikel, die Bekannten hätten sich bei der Polizei gemeldet nachdem bekannt wurde, dass eine tote Frau gefunden wurde. Freunde und Bekannte sollen derzeit befragt werden/befragt worden sein.

http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Leichenfund-am-Leipziger-Elsterbecken/Mordfall-Maria-D.-in-Leipzig-Soko-befragt-Freunde-und-Bekannte

@Feelee An den Fall erinnere ich mich auch. Hab ihn aber nicht bei Aktenzeichen xy gesehen, sondern in der Reihe "Anwälte der Toten". Wenn ich es recht in Erinnerung habe wurde der Täter auch gefasst. Hab grad auch bei tvnow.de gestöbert, aber konnte den Fall nicht finden. Die Sendung lief ja bei RTL, RTLnitro und Vox.

@Carietta
Ich suche schon den ganzen Nachmittag. Ich finde einfach gar nichts mehr darüber. Ich hätte wetten können, dass er in der letzten Aktenzeichen XY Sendung kam. Aber ich finde rein gar nichts mehr. Du kannst natürlich recht haben. Da ich ja auch die anderen Sendungen schaue, könnte ich dies verwechseln.

@Feelee @Carietta

Ist etwas OT, aber wenn ihr den Fall findet, wäre es nett wenn ihr mir eine PN schickt, ich suche auch schon den ganzen Nachmittag, ich habe das vor Kurzem auch gesehen im TV...

OT Bei Aktenzeichen XY vom 30.3.2016 war der Fall der zerstückelten Leiche im Mittellandkanal ohne Kopf. In diesem Fall war aber ein Rentner das Opfer.

Um mal zum Thema zurück zu kommen::

"Nach Mord an Maria D. in Leipzig: 15 Hinweise eingegangen"

Quelle: http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Leichenfund-am-Leipziger-Elsterbecken/Nach-Mord-an-Maria-D.-in-Leipzig-15-Hinweise-eingegangen

In diesem Artikel steht im Übrigen auch, wie sie letztlich identifiziert wurde - durch Bekannte/Freunde...

Sieht so aus, als würden die sächsischen Ermittler ein wenig verschlossen gegenüber der Presse sein, aber hinter diesem Schutzschild akribisch ermitteln. Meiner Vermutung nach hat Maria D. nach der Trennung ihren späteren Mörder kennengelernt auf der Suche nach einer neuen Partnerschaft.

Neues in der Mopo24:

Zitat:
"Leipzig - Im Fall der ermordeten und zerstückelten Portugiesin Maria D. (43) hat die Polizei offenbar den Tatort gefunden. Kriminaltechniker untersuchten eine Wohnung im Plattenbau-Gebiet Grünau. Mysteriös: Kurz nach dem Verschwinden der Frau kam auch der Wohnungsinhaber ums Leben."
....
"Nach Ermittlungen der „Soko Brücke“ soll sich Maria kurz vor ihrem Tod bei Jorge P. (38) aufgehalten haben, einem schwer alkoholkranken Landsmann. In dessen Grünauer Wohnung schlief sie auf der Couch."
...
"Nach der Identifizierung der Leiche wurde die Plattenbau-Wohnung tagelang von Kriminaltechnikern untersucht. Dabei sollen auch Blutspuren gefunden worden sein. Die Wohnung wurde von der Mordkommission versiegelt. Mysteriös: Anfang April reiste Wohnungsinhaber Jorge P. nach Portugal. Von dort traf am Dienstag die von Verwandten telefonisch übermittelte Nachricht ein, dass Jorge P. am 19. April überraschend verstorben sei.
Mit Amtshilfe portugiesischer Polizisten überprüfen die sächsischen Mordermittler derzeit die Umstände des Todes und ob es einen Zusammenhang mit dem Leipziger Verbrechen gibt."


Quelle:
https://mopo24.de/#!nachrichten/Mord-fall-zerstueckelte-maria-mysterioes-leipzig-67718

@FraumitHut
Danke für den Link. Das sind ja interessante Informationen. Wie groß kann ein Zufall sein, dass in der Wohnung von Jorge Blut gefunden wurde? Dieser nach Portugal reist und dann noch überraschend verstirbt?

Ich sehe da einen Zusammenhang. Ich denke, die Polizei wird alles untersuchen und hoffentlich dann in einer Pressemitteilung mitteilen, was Maria genau passiert ist.