Mordanklage nach 41 Jahren

@E_M

E_M schrieb:@Rick_Blaine

Hätte sie dann nicht auch Vergiftungserscheinungen gehabt haben müssen?

Und da geht es schon los: wir wissen ja gar nicht, was sie gehabt hat. Wir wissen nicht, wie sich die Sache den eintreffenden Leuten von SMH und VoPo dargestellt hat und so weiter. Wir haben wieder einmal nicht genug Hintergrundinformationen.

Kinder sind anfälliger als Erwachsene. Sie kann theoretisch eine Konzentration überlebt haben, das Kind nicht.

Ja, es wird sicher spannend.

Ich kann mir allerdings schlecht vorstellen, dass jemand solche Vorwürfe erhebt ohne dass da was merkwürdig ist... Der Vater des Kindes wird ja auch gegen sie aussagen.

E_M schrieb:Ich kann mir allerdings schlecht vorstellen, dass jemand solche Vorwürfe erhebt ohne dass da was merkwürdig ist... Der Vater des Kindes wird ja auch gegen sie aussagen.

Ganz genau. Ich kann mir sogar keine erfolgreiche Anklage vorstellen, wenn sie nichts weiter als den Obduktionsbericht hat. Es gibt keinen Weg damit allein auszuschliessen, dass es sich hier nicht doch um einen Unfall gehandelt hat.

Offensichtlich steckt hier mehr dahinter und was, wissen wir nicht.

Das Thema ist mir leider recht bekannt, da meine Familie und ich einmal in einem Altbau wohnten und die Gasheizung im Keller ein Problem hatte und das Haus sich langsam aber sicher mit CO füllte. Gott sei Dank haben wir die Symptome rechtzeitig erkannt. Die Feuerwehr hat das Haus durchlüftet und wir hatten ein kaltes Weihnachten, da es genau am 24.12. passierte und die Heizung erst nach Weihnachten repariert werden konnte. :) Und das war 1999 und nicht in der DDR.

@E_M

E_M schrieb:Warum sollte das Kinderzimmer nicht beheizbar sein?

Vielleicht weil sie keinen Ofen für das Kinderzimmer hatten? Meine Oma hatte sich keinen Ofen für ihr Schlafzimmer zugelegt.

E_M schrieb:Was sollen da denn bei so vielen Parteien für Ofenrohre verbaut worden sein?

Von jeder Feuerstelle, egal ob Kachel-, Ölofen oder Kohleherd gehen die Ofenrohre direkt in den Kamin.

Die heute vorherrschende Wahrnehmung der Plattenbauten als trostlose Wohnsilos steht in glattem Widerspruch zu ihrer Bewertung durch die meisten DDR-Bürger in den 1970er und 1980er Jahren. Begehrt waren die Wohnungen vor allem wegen ihrer modernen Ausstattung mit Bad und Innen-WC, Zentralheizung und Küche.

Die Wohnungen waren einerseits auf dem neuesten Stand, da sie über Innen-WC, Bad und Küche verfügten, andererseits wurden sie häufig mit unzureichenden Baumaterialien errichtet und nahmen keine Rücksicht auf individuelle Ansprüche. Ein Problem waren die ineffizienten Fernwärmenetze, die die Gebäude so stark heizten, dass die Bewohner die Fenster zur Temperaturregulierung öffnen mussten.

An diese Methode der Temperaturregelung kann ich mich sogar noch erinnern :-)

https://www.bildatlas-ddr-kunst.de/teaching/346

Ich bin immernoch davon überzeugt, dass in den Plattenbauten Zentralheizungen verbaut waren. Da gab es in jedem Zimmer einen Heizkörper.

Hier bei Wiki steht etwas über Plattenbauten mit Ofenheitzung in der DDR.
Vielleicht hilft das weiter.

Wikipedia: Q3A (Wohnungsbau)

Übrigens ne Bekannte von mir wohnt immer noch in ner DDR Platte mit Ofen.

Wieso wird hier überhaupt über Kachelöfen diskutiert? Im EP steht doch eindeutig:

E_M schrieb:Kein Unfall. Mord! Sie soll ihren schlafenden Sohn in die Küche auf den Boden gelegt und den Gashahn vom Ofen aufgedreht haben. Dann habe sie den Jungen wieder in sein Bett gelegt. Tot.

Ergo hätte damals auch ein Unfall mit dem Gasofen passiert sein können - vollkommen unabhängig, ob Plattenbau mit oder ohne Kachelofen.

@Sauffenberg
Da ist vom Backofen die Rede

@E_M ? Ist mir schon klar, dass in der Küche ein Gasherd stand und wahrscheinlich eine Gasflasche hin- und hergeschleppt wurde, wie ich es auch noch kenne. Ein Unfall mit dem Gasherd / Gasbackofen ist doch möglich. Wozu die Diskussion über Kachelöfen, wenn die gar keine Rolle spielen.

@Sauffenberg
stimmt. Soweit waren wir eigentlich schon.

Wenn ein Unfall so plausibel wäre, gäbe es kaum eine Mordanklage nach 41 Jahren nehme ich an...

E_M schrieb:Wenn ein Unfall so plausibel wäre, gäbe es kaum eine Mordanklage nach 41 Jahren nehme ich an...

Das hat jetzt was genau mit Kachelöfen zu tun?
Die Mordanklage geschieht durch einen anynomen Tippgeber, dem nach 34 Jahren! einfällt, die Mutter verpfeifen zu müssen. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Anklage und dem Prozess die Mutter schuldig gesprochen wird, selbst wenn sie tatsächlich schuldig wäre. In dem Fall kann man nur hoffen, dass sie bis Ende ihres Lebens das Gewissen plagt.

Für mich klingt das, als hätte man nicht nur einen Verdacht sondern auch einen Zeugen, der das aussagt.

@Comtesse

E_M schrieb:Wie es dazu kam? Die entscheidende Wende kam knapp 12.700 Tage nach dem Tod von Mario F.: Am 5. August 2009 meldete sich eine unbekannte Person bei der Staatsanwaltschaft Hannover und gab den Namen von Erna F. und ihrem toten Sohn an. Die Person, die bis heute nicht festgestellt werden konnte, sagte: „Die Mutter hat ihren Sohn damals mit Gas umgebracht.“

Man hat lediglich einen anonymen tipp eines menschen, der die familie und den fall zu kennen scheint. Inwieweit das aber der wahrheit entpricht .... pfff joahr erzählen kann man viel und das erst recht unter dem deckmantel der anonymität. Inwieweit die sache nun ein unfall oder eben nicht war, läßt sich mit dem informationsstand nicht sagen. Aussage gegen aussage. Wäre sicherlich nicht der erste fall, bei dem ein anonymer anrufer jemanden zu unrecht beschuldigt hat, aber auch nicht der erste, bei dem ein anonymer anrufer eine echte straftat gemeldet hat.

Dass der Polizei der Namen der Hinweisgeberin nicht bekannt ist, schlicht und einfach unvorstellbar.

Die Frage ist doch, woher hat der Tippgeber die Info, dass in der Lunge des Jungen seinerzeit bereits tatsächlich Gas festgestellt worden ist.

@schluesselbund
Wieso ist das unvorstellbar?

emz schrieb:Die Frage ist doch, woher hat der Tippgeber die Info, dass in der Lunge des Jungen seinerzeit bereits tatsächlich Gas festgestellt worden ist.

Zeitung? Weil es die Mutter mal erzählt hat?

schluesselbund schrieb:Dass der Polizei der Namen der Hinweisgeberin nicht bekannt ist, schlicht und einfach unvorstellbar.

??? Lol - na mit Sicherheit kann man anynom Anzeigen erstatten.

@emz
Ja gut. da schränkt sich der Wissenskries ein. Da ja ermittelt wurde.