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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

494 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kleinkalibergeschoss Mord Unterschleichach ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

17.01.2016 um 08:40
@Astrastephan21
@Sillyrama

Wieso sollte hier geschlossen werden? Der Thread hat sich doch ganz gut geschlagen. Keinen nennenswerten Ausfälle, keine roten Ermahnungen seitens der Mods. Mich interessiert der weitere Verlauf in diesem Fall. Wenn ihr nichts mehr dazu wissen wollt, dann lest hier doch einfach nicht mehr mit. ;)


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

17.01.2016 um 18:43
Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition

Luftdruck-, Federdruck- und Gasdruck (früher: CO2)-Waffen und Armbrüste können erlaubnisfrei ab 18 Jahren erworben werden.
http://www.dsb.de/infothek/recht/waffenrecht/wichtigstes-zum-waffenrecht/


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

17.01.2016 um 18:45
Schön und gut... Das mag in DE dann so sein. Ich wohne hier erst seid 2 Jahren, habe meine Armbrust in Irland erworben und zum Auswandern habe ich einen WBK benötigt. Daher besitze ich für meine Armbrust auch heute noch eine WBK.

Und nun schluss mit OT


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

23.01.2016 um 20:50
Ja, einen Unfall hätte man noch verstehen können. Das wäre kein Trost für den Tod der elfjährigen Janina in der Silvesternacht in Unterschleichach gewesen, schon gar nicht für ihre Familie. Aber wenigstens der nach Erklärung suchende Verstand hätte eine Antwort bekommen: Statt Böller anzuzünden, begrüßt ein Zeitgenosse das neue Jahr mit Schüssen aus einer scharfen Waffe (was verrückt genug, aber gar nicht so selten ist). Dabei löst sich aus Versehen ein Schuss und trifft eine Person tödlich. Ein fürchterliches Unglück, aber – wenn auch nicht entschuldbar – so doch nachvollziehbar: Wenn man mit Feuerwaffen hantiert, kann so etwas passieren, leider. Es lassen ja auch beim Waffenreinigen Menschen ihr Leben.

Nun jedoch hat ein 53-Jähriger Nachbar jenes Anwesens, vor dem Janina tödlich getroffen zusammensank, gestanden, drei- oder viermal in voller Absicht auf die Gruppe geschossen zu haben, die sich zum Feuerwerk auf der Straße versammelt hatte. Weswegen sich zu Trauer und Schmerz über den Verlust des Kindes nun auch das blanke Entsetzen und die völlige Ratlosigkeit über diese Mordtat gesellt.

Wenn das Geständnis des Mannes der Wahrheit entspricht, war er am frühen Neujahrsmorgen erbost darüber, dass ihn die Silvesterknallerei aus dem Schlaf riss. Er stand vom Sofa auf, marschierte in den Keller, holte sich seinen scharfen Revolver, trat hinaus in den Garten und legte auf die Personen an, die sich noch immer im Freien amüsierten, ihn aber doch um die Ruhe gebracht hatten, und drückte mehrmals ab. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft durchblicken ließen, hat der Todesschütze bei der Befragung nach seinem Motiv auch angegeben, er sei psychisch angeschlagen. Offensichtlich konnte er die Trennung von seiner Lebensgefährtin nicht recht verkraften.

Es gehört ganz sicher zu den Stärken des deutschen Rechtssystems, dass sich Gerichte intensiv mit der Persönlichkeit eines (mutmaßlichen) Straftäters auseinandersetzen, dass sie beleuchten, aus welchem Umfeld ein Angeklagter kommt, und wo Licht und wo Schatten auf seinem bisherigen Lebensweg liegen. Man darf darauf vertrauen, dass die Richter, vor denen Janinas Mörder irgendwann stehen wird, sehr wohl zu beurteilen wissen, was zu seinen Lasten und was zu seinen Gunsten spricht. Sie werden ein gerechtes Urteil finden.

Wer aber kein Richter, kein Anwalt oder mit der Begutachtung des Täters beauftragter Psychiater ist, der darf durchaus zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht den Hauch einer Rechtfertigung dafür geben kann, was am ersten Tag des neuen Jahres in Unterschleichach geschah: Dass es sich um ein grausames Verbrechen handelt, bei dem sich jede Relativierung verbietet. Was soll es da zu entschuldigen geben, wenn jemand aus dem Hinterhalt auf völlig arg- und wehrlose Leute schießt, weil er, womit jeder normale Mensch rechnen muss, in dieser besonderen Nacht des Jahreswechsels im Schlaf gestört wurde? Und was konnten Janina und die anderen potenziellen Opfer für die gescheiterte Beziehung des Schützen? Muss man da überhaupt diese typische Täterperspektive einnehmen, fragt sich schon jetzt mancher Beobachter – obwohl der Fall, wie die Ermittler betonen, trotz Geständnisses noch längst nicht abgeschlossen ist.

Die Gerichte aber können gar nicht anders, als die Tat auch mit den Augen des Täters zu sehen. Das läuft aber keinesfalls allein auf mildernde Umstände heraus. Alles, was über einen Angeklagten bekannt wird, kann auch die Schwere seiner Schuld erhöhen. Im „Fall Janina“ will die Staatsanwaltschaft den Täter nach Stand der Dinge wegen Mordes vor Gericht bringen. Mörder ist nach Paragraf 211 des Strafgesetzbuches, wer „aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.“ Ob das Hohe Gericht irgendwann der Überzeugung der Staatsanwaltschaft folgt, wird sich zeigen; wenn nicht, werden es die Richter begründen.

Einfach für immer in den Knast und Aus und Ende? Gegen diesen Reflex gibt es bei diesem und anderen Verbrechen ein weiteres Argument. Vielleicht täuscht der Eindruck, weil sich Meldungen und Berichte über Gräueltaten heute via Medien und soziale Netzwerke viel schneller und weiter verbreiten als früher. Aber vielleicht stimmt es auch, dass immer mehr Menschen mit den Niederlagen des Lebens nicht fertig werden. Dass sie das Ende einer Partnerschaft, den Knick in der Karriereleiter, das große Pech mit der Gesundheit nicht ertragen können und glauben, dass wenn sie leiden, auch niemand sonst Glück verdient hat. Es scheint schon fast Mode geworden zu sein, dass ein Mann seine ganze Familie auslöscht, wenn die Frau sich von ihm trennen will. Unsere Gesellschaft hat durchaus Anlass, sich mit dieser grausamsten Form des Narzissmus' auseinanderzusetzen, weil sie so weit verbreitet zu sein scheint.

Eines ist aber auch klar: ein „Massenphänomen“ kann nie als Entschuldigung des Einzelnen für seine Tat herhalten. Jeder Mörder trägt seine individuelle Schuld, sofern ihm nicht bescheinigt werden muss, keine eigene Steuerungsfähigkeit mehr zu besitzen.

http://www.hassfurter-tagblatt.de/lokales/streiflichter/art15669,383828
Das Streiflicht des Haßfurter Tagblatt von Martin Sage


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

23.01.2016 um 23:02
@HerculePoirot
So ein Schmarrn. Der Autor tut so, als seien narzisstische Morde heute geradezu ein Massenphänomen. Aber das sind sie nicht und früher war es auch nicht besser, eher schlimmer, sage ich aus dem Bauch heraus. Und wie die Richter zu entscheiden haben, schreibt er ihnen im Grunde auch vor.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

23.01.2016 um 23:46
Wie die Richter hier entscheiden werden wir sehen,ich hoffe mal das man nicht mit dem Kopf schüttelt.

Ich finde volle Härte des Gesetzes wenn der Täter voll zurechnungsfähig ist,Private
Probleme hin oder her,wo kommen wir den dahin wenn Leute mit Privat Problemen
einfach mal so in eine Kinderansammlung schießen, nee !


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

25.01.2016 um 12:53
Zitat von Cosmo69Cosmo69 schrieb:Ich finde volle Härte des Gesetzes wenn der Täter voll zurechnungsfähig ist,Private
Probleme hin oder her,wo kommen wir den dahin wenn Leute mit Privat Problemen
einfach mal so in eine Kinderansammlung schießen, nee !
Ich gebe dir Recht, das ist geradezu lächerlich unangemessene Begründung für eine Tat, die man im Grunde als Amoklauf bezeichnen muss, der nur mit viel Glück nur ein Opfer forderte. Erinnert in ihrer Banalität fast ein wenig an die Tat, die die Boomtown Rats zu ihrem Hit "I don't like Mondays" inspiriert hat: Da hat eine 17 jährige auf eine Menschenmenge geschossen und das hinterher damit begründet, dass sie keine Montage mag...

Der Mann war wohl eine tickende Zeitbombe. Wenn er wieder aus dem Knast kommt wird er noch mehr verloren haben als nur seine Familie. Kann man nur hoffen, dass man ihm nie begegnet.

Wohnt jemand in der Nähe und kann den Prozess besuchen? Darauf wäre ich sehr gespannt...


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

28.01.2016 um 00:04
Der Strafprozeß würde mich auch sehr interessieren, da es kriminalistisch ein wirklich kniffliger Fall ist. Vom versehentlichen Unfall, auf den die Verteidigung plädieren könnte, über Totschlag bis zum Mord, wenn Mordmerkmale nachgewiesen werden können, ist alles drin. Harte Arbeit für die Staatsanwaltschaft, den Verteidiger und vor allem das Gericht.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

01.02.2016 um 18:21
http://www.nordbayern.de/region/bamberg/nach-tod-von-elfjahriger-burger-erhalten-waffen-zuruck-1.4957656

Nach Tod von Elfjähriger: Bürger erhalten Waffen zurück

BAMBERG/OBERAURACH - Weil nach dem tödlichen Schuss auf eine Elfjährige in der Silvesternacht der mutmaßliche Täter inzwischen festgenommen worden ist, erhalten die Jäger und Sportschützen von Oberaurach (Landkreis Haßberge) nun ihre Waffen zurück.

Wie die Polizei am Montag bestätigte, werden die im Rahmen der Ermittlungen sichergestellten Waffen jetzt wieder herausgegeben. Insgesamt wurden in der Region rund um den Tatort im Oberauracher Ortsteil Unterschleichach 60 Waffen vorläufig eingezogen und überprüft.

"Die Waffe, die die Tatwaffe sein könnte, bleibt natürlich weiterhin sichergestellt", sagte eine Polizeisprecherin. Die Überprüfung sei noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen sowie die Auswertung von Hinweisen und Zeugenaussagen würden ebenfalls noch andauern.



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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

05.02.2016 um 20:34
Kann man den hier nicht zu machen ??? Ist doch längst geklärt...


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

05.02.2016 um 20:56
Die spannende Frage bleibt, ob ihm der Mord vor Gericht nachgewiesen werden kann.
Insofern ist hier noch nicht alles geklärt.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

06.02.2016 um 20:31
Auf Zeit Online gibt es einen neuen, ausführlichen Artikel über den Todesschützen Roland E. Ich weiß, leider nicht, wie man den verlinkt und schreibe gerade auch übers Handy. Vielleicht kriegt es jemand anderes hin? Danke!


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

06.02.2016 um 20:39
@Lärchen
http://www.zeit.de/2016/04/amoklauf-silvester-raketen-lautstaerke-oberaurach


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

06.02.2016 um 20:53
Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen. Keiner hat ihn gezwungen, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

06.02.2016 um 21:03
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen. Keiner hat ihn gezwungen, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen.
Aber wem hilft es, ob du oder ich Mitleid haben?


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

06.02.2016 um 21:10
@Moriaty
@Menedemos

Letztendlich geht es bei all diesen Überlegungen und Recherchen darum zu beurteilen, wie schuldfähig er ist und wie gefährlich er in Zukunft sein wird.
Wie Einzelne das beurteilen, ist höchstens noch für das Ansehen des Menschen relevant und dient, wenn man das etwas globaler betrachtet, der sozialen Kontrolle.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

06.02.2016 um 21:21
Der Mann wohnt sehr ruhig am Ortsrand. Sonstige ständige Lärmbelastungen sind unwarscheinlich. Warum dieser Mann in dieser Silvesternacht bei dieser doch im Jahr einmaligen "Lärmbelästigung" so ausgerastet ist kann ich mir nicht erklären.
Der Mann muss in dieser Nacht so geladen gewesen sein. Das muss andere Gründe gehabt haben als die Böllerei kurz vor eins.

Das ist Sache eines Gutachters ob das noch mit normalem Menschenverstand zu erklären ist oder ob da vielleicht eine Psychose dahinter steckt nach dem Motto "Alle sind gegen mich, alle hassen mich, alle wollen mich nur ärgern"

Ich vermute er hat alles was in seinem Umfeld geschehen ist immer nur im negativen Sinne auf sich projiziert. Das kann durchaus krankhafte Züge annehmen.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

06.02.2016 um 21:27
@Wolters
Zitat von WoltersWolters schrieb:Letztendlich geht es bei all diesen Überlegungen und Recherchen darum zu beurteilen, wie schuldfähig er ist und wie gefährlich er in Zukunft sein wird.
Wie Einzelne das beurteilen, ist höchstens noch für das Ansehen des Menschen relevant und dient, wenn man das etwas globaler betrachtet, der sozialen Kontrolle.
Bin 100% deiner Meinung.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

07.02.2016 um 01:03
@Wolters
Danke für das Einstellen des Artikels, der ein recht gutes Bild abgibt. So gut, dass mir die Haare zu Berge stehen, denn ich hatte vor ein paar Jahren einmal genau so einen Mandanten.

Ich habe schon öfter ähnliche Fälle gesehen und langsam wird auch die Wissenschaft neugierig: in Zukunft wird man sich in der Psychologie wohl noch mehr mit dem Thema befassen, was passiert, wenn Menschen mehr und mehr aus der gesellschaftlichen Norm herausgedrängt werden und den Halt verlieren. Eigentlich braucht man keine besondere Weisheit um zu erkennen, dass so ein Lebenslauf irgendwann problematisch wird.


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Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

07.02.2016 um 03:05
@Rick_Blaine

Ich weiß nicht ob das was ich spontan jetzt denk und schreibe richtig ist.

Die Wissenschaft soll nur feststellen ob der Mann schuldfähig ist oder nicht.

Was ihn sonnst aus der gesellschaftlichen Norm drängt interessiert mich nicht,
auch wenn er schlecht da stehen sollte rechtfertigt das nicht solche Taten oder macht
sie verständlich.


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