Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

Erst mal hallo, bin neu hier. Ich versuche mitzudenken, bin aber nicht vor Ort. Um nicht zu sehr ins Spekulative abzugleiten, halte ich mich an das, was über die lokale Presse an die Öffentlichkeit kommt.

@Hammurapi: Was du schreibst, ist theoretisch richtig. Nur ist mir bis jetzt nicht bekannt, dass die Verteidigung so argumentieren würde. Sprich, bis jetzt spricht nicht so wahnsinnig viel dafür, dass die Verteidigung über einen solchen Hebel verfügt.

Nun kann der Prozess noch dauern, aber hier wurde ja auch schon munter spekuliert, ob die Anklage evtl. die größeren Hämmer für später zurückhält; (aus meiner Sicht) richtigerweise wurde daraufhin auch geschrieben, dass wir es ja nicht, wie in den USA, mit einer Art Inszenierung zu tun haben, in deren Verlauf eine Jury überzeugt werden soll. Eine Art Salamistrategie passt nicht zu unserer Prozessordnung. - Ich denke, das trifft auch auf die Strategie der Verteidigung zu. Hätten sie den Nachweis einer Chataktivität von REs Handy aus in der fraglichen Zeit, wäre das in der Tat spektakulär. Was wir aber bis jetzt nur wissen ist, dass die Verteidigung auf die Haltlosigkeit der Indizienkette abzielt.

@Edvtiefkult

Zunächst herzlich willkommen hier und danke für deinen guten ersten Beitrag! Bislang wurde nur von einer Chatpause zwischen 20.14 und 20.44 Uhr berichtet. Interessant finde ich aber den Zeitraum ab 20.56 Uhr. Ab 20.40 Uhr muss RE wieder gechattet und somit das Ende der Chatpause markiert haben. Aber wie ging es dann weiter?

@Hammurapi
Du stellst die richtige Frage - wir wissen es nicht.

Ich habe immer mehr das Gefühl, das mindestens zwei Personen an der tat beteiligt waren.

@Superorb: Aber das kann doch nur sein, wenn das alles geplant gewesen wäre. wie soll er denn seinem "Helfer" bescheid geben? hinlaufen wäre möglich, ok...

@Lulula

1. Wer sagt uns das es nicht geplant war
2. Vielleicht war da noch eine andere Person in der Wohnung

@Superorb: Kann beides natürlich sein.

gestern hat die Presse relativ früh berichtet.. Heute kam noch gar nichts, oder habt ihr was gefunden?

@Lulula
wundert mich auch das noch nichts veröffentlicht worden ist , vielleicht sind die Reporter vorsichtig geworden ?

Viele Szenarien sind möglich. Aber die Anklage wird Gründe haben, eben genau den von ihr vermuteten Tatablauf zu präsentieren. Eine Anklageschrift ist kein Märchenbuch, und kein Staatsanwalt würde sich mit einer nicht belegbaren so-könnte-es-gewesen-sein-Story in einen solchen Indizienprozess trauen - oder?

@flunsel

Das sagt mir die Erfahrung in anderen Fällen auch. Nur muss dieser vermutete Tatablauf dann eben auch bewiesen werden. Und wenn es dafür nur Indizien als Krückstock gibt, dann müssen diese einen hohen Aussagewert besitzen. Wenn es der Verteidigung gelingt, aus dieser Indizienkette ein Element rauszubrechen, weil es entweder mehrere Deutungen zulässt oder gar keine Zuordnung zur Tat oder zum Täter darstellt, dann sieht es zappenduster aus.

Hmm, echt komisch, dass so überhaupt nichts kommt. Ich schaue jetzt mal auf SWR BW die Landesschau, vielleicht kommt da ja was...

@Hammurapi
@flunsel

Wie verhält es sich eigentlich bei einem Angeklagten wie RE, der ganz normal in Lohn und Brot steht, kein Sozialhilfeempfänger ist:

Muss er eigentlich seine Anwälte aus eigener Tasche bezahlen oder bekommt auch er einen Pflichtverteidiger gestellt, den er nicht bezahlen muss?

https://pflichtverteidiger.info/kosten-pflichtverteidiger-wer-uebernimmt/ (Archiv-Version vom 02.08.2016)

Ich war zwar nicht gefragt, hat mich jetzt aber auch interessiert

LKZ heut Abend :Ungeklärte Spur am Auto: Auch am zweiten Verhandlungstag im Fall der getöteten Nadine E. ging es um die zerrüttete Ehe des Paares. Mehrere Freunde und Kollegen von Nadine E. sagten vor Gericht aus. Eine Beamtin der Spurensicherung gab zudem einen Überblick. Hauptindiz für die Schuld von Ramazan E. sind für die Ermittler die Fasern, die an der Leiche, im Auto und im Haus des Paares gefunden wurden. Rätselhaft bleibt ein Handabdruck am Autogriff. Er konnte bisher niemandem zugeordnet werden. Mehr dazu am Donnerstag in der LKZ.

wäre toll, wenn jemand morgen früh die printausgabe einfügen könnte.

...
Mehrere Gutachter und Experten mussten die Ermittler auch zurate ziehen, als es um die Frage des genauen Todeszeitpunktes von Nadine E. ging. Eine Gerichtsmedizinerin geht von einer Liegezeit der Leiche von zwei bis vier Tagen aus – das würde der Anklage der Staatsanwaltschaft zuwider laufen. Sie behauptet, der Angeklagte habe seine Frau am 12. Oktober getötet und ihre Leiche noch in der Nacht, also mindestens sieben Tage vor dem Fund, in das Gebüsch geschafft. Weitere Gutachter mit anderen Methoden hätten aber andere Ergebnisse präsentiert, erklärte die Polizistin: Laut dieser Expertisen könnte der tote Körper auch eine Woche oder noch länger nahe den S-Bahn-Gleisen gelegen haben

...
Auch der Angeklagte hatte nach der Trennung von seiner Frau eine neue Freundin. Sie habe ihn als „sehr liebevoll“ kennengelernt, sagte die Frau. An dem mutmaßlichen Tatabend habe sie mit dem 43-Jährigen per Handy gechattet. „An dem Abend war nichts Komisches.“

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.mordprozess-nadine-e-ludwigsburg-wie-lange-lag-das-opfer-im-gebuesch.2256dda3-3805-433c-9312-a7b63d8f22b5.html (Archiv-Version vom 12.01.2017)

wisst ihr, was ich mich gerade frage? am hals wurden ja auch fasern gefunden, wohl nur am hals.. wenn das so im Affekt war, dann hat er wohl doch nicht extra noch Handschuhe angezogen? oder es war doch ganz anders.. bin verwirrt...

Außer er hat am Fahrrad was repariert ? Mich verwundert der Unbekannte Handabdruck an der Autotüre vielleicht war doch jemand dabei vielleicht nicht bei der Tat aber beim wegbringen ? Ich bin auch sehr verwirrt im Moment

Wo genau sie die Fasern gefunden haben, stand doch nirgends. Es stand was von "in den Schwitzkasten" genommen, erstickt gilt als sicher, nur nicht genau wie.

Aber das mit dem Handabdruck an der Autotür...wobei ein Auto steht ja oft mal im Freien, das kann ja jeder angefasst haben.

Allerdings die Unklarheit über den Todeszeitpunkt wird der Verteidigung Grund zur Zuversicht geben.