Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

Zum Thema Leichenverbringung möchte ich noch auf einen Parallelfall hinweisen, der auch hier im Forum diskutiert wird. Aline Körner aus München wurde ebenfalls von ihrem Freund in der Wohnung erwürgt und danach die Leiche allein von ihm aus der Wohnung nach Langwied verbracht.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/suche-nach-aline-k-polizei-findet-frauenleiche-in-langwied-1.2719070

Die Leiche von Aline K. wurde allerdings erst am 2. November 2015 gefunden und danach die näheren Umstände bekannt, somit ist ein inspirativer Zusammenhang mit dem Tatbegehungsmuster bei NE ausgeschlossen.

Natürlich ist es möglich, dass der Täter im Alleingang gehandelt hat. Gerade in einer Ausnahmesituation entwickelt man gerne extreme Kräfte, die man sich selbst zuvor nicht zugemutet hätte.
Denn auch wenn der Täter sportlich ist, so darf man nicht vergessen, dass ein schlaffer, lebloser Körper nochmal ein ganz anderes Gewicht hat, als ein lebendiger. Dafür aber gibt es keine Gegenwehr, was für den Täter natürlich auch eher positiv ist.

Ein lebloser und vollständiger Körper ist zusätzlich noch extrem "Unkompakt", weshalb ja auch einige andere Täter ihr Opfer gerne zerteilen.

Der Täter musste den leblosen, unkompakten Körper also ungesehen in ein Transportmittel und später dann am Fundort abgelegt haben.
Auch wenn dies irgendwann nachts um 3 geschah- er hatte dennoch sehr viel Glück, dass er bei dem Transport nicht gesehen wurde.
Trotzdem- bis hierher schon machbar.

Nur dann?
Ist er dann erst weg, lebte ein paar Stunden weiter den fürsorglichen Vater, bis ihm einfiel, dass er evtl an Nadines Leiche Spuren hinterlassen hätte können und ging anschließend zurück zum Fundort, um die postmortalen Verletzungen zuzufügen?

Es wäre ja nichts neues, dass ein Täter zu seinem Opfer zurückkehrt. Aber die Gefahr, dass er dort gesehen wird- also ein 2. mal, war wieder nicht gleich null.
Oder hat er Nadine am Fundort abgelegt und anschließend die Verletzungen beigefügt?
Aber dann ist er länger als nötig am Fundort und damit steigt auch wieder das Risiko gesehen zu werden.
Jmd, der eine Leiche versteckt schaut doch, dass er danach seine Beine in die Hand nimmt und verschwindet.
Also glaube ich eher, dass die postmortalen Verletzungen direkt nach der Tötung entstanden- noch am Tatort.

Nochmal die Frage(n) an alle:

Die Suchaktionen am Monrepos See bringe ich jetzt noch nicht in das aktuelle Szenario rein...

Es wurde am Monrepos See aufwendig gesucht und getaucht. Ich habe in Erinnerung, dass es da um die Tatwaffe ging.
Jetzt ist von drei Orten, die für die Anklage eine Rolle spielen, die Rede: Wohnhaus, Caddy, Ablageort.
Der Monrepossee scheint keine Rolle zu spielen.

Wie kamen die Ermittler überhaupt auf den See?
Handyeinlogdaten? Spuren des Autos?

Für mich ist in dem ermittelten Szenario der Monrepossee ein möglicher Ort, wo der Täter hingefahren sein könnte, um die postmortalen Schnitte zu setzen und die Leiche zu entkleiden und dann dementsprechend auch das Messer? im See zu entsorgen.

Ich denke der See wäre ein schlechter Ort um noch Schnittwunden hinzu zufügen. Da es dort abends meist belebt ist. Aber da der See ein guter Versteck wäre für die Waffen und nicht unweit vom Auffindort ist kamen die Ermittler wahrscheinlich drauf dort mal zu tauchen. Reine Routine ..

@Nursii
Nach den bekannten Spuren halte ich folgenden Ablauf für wahrscheinlich, weil nicht zu kompliziert. Unterstellen wir einen Totschlag im Affekt, bleibt nicht viel Raum für komplizierte Planungen. Also der simple Weg. Tötung im Haus im Streit durch stumpfe Gewalt im Halsbereich, irgendwann gegen 20.30 Uhr. Danach Abtransport der Leiche im Caddy. Kleine Geschichte ausgedacht, sie wollte noch ein Brot kaufen fahren. Also zur Reuteallee, Leiche aus dem Wagen ins Gebüsch gezerrt, entkleidet, vielleicht mittels eines Messers, die Schnittverletzungen zugefügt, um die Würgespuren zu übertünchen und mit dem Caddy wieder weg. Das Ganze dauert eigentlich nur wenige Minuten. Caddy auf Parkplatz abgestellt, Klamotten und Handy rausgenommen, ausgeschaltet und den Wagen abgeschlossen. Auf dem Weg nach Hause die Sachen entsorgt, vielleicht wirklich in einer Mülltonne auf dem Weg. Dann wäre er ohne Hilfe gegen 22.30 Uhr wieder im Haus, hoffend, dass in der Zwischenzeit kein Kind aufgewacht ist. Diese Kurzvariante, also ohne noch einmal einen Weg nachts oder später nachlegen zu müssen, erscheint mir am wahrscheinlichsten.

.... vielleicht musste man sie nicht entkleiden, weil frisch aus der Dusche nach dem Sport ...

@dandani schrieb vielleicht musste man sie nicht entkleiden, weil frisch aus der Dusche nach dem Sport
Ja daran hab ich auch schon gedacht hier wurde auch schon geschrieben warum dann extra anziehen noch
@Hammurapi
Denkbar ist es und wirklich nicht zeitaufwendig aber warum hat man sie eine woche suchen müssen wär sie dann nicht schon früher entdeckt worden?

@Moggele
Nur die Ermittler wissen, ob am späterem Auffindeort bereits in den Tagen zuvor schon gesucht wurde. Und damit meine ich nicht die Hubschrauberüberflüge mit Wärmebildkameras. Vielleicht wurde genau an diesem Ort nicht abgesucht. Wir hatten diese ganze, an eine Art demütigender Zurschaustellung erinnernde Auffindesituation auch mit dem zeitlichen Versatz hier ganz am Anfang ziemich ausführlich diskutiert. In einer frühen Pressemitteilung hieß es sinngemäß, die Spurenauswertung an der Leiche sei durch die lange Liegezeit im Freien deutlich erschwert. Also ging man von einer mehrtägigen Liegezeit aus, was aber nicht heißen muss, dass die Leiche seit dem Tatabend bereits an der späteren Auffindestelle gelegen haben muss. Jede ggf. zwischenzeitliche Aufbewahrung der Leiche in abgeschlossenen Räumen hätte sicher ein anderes Spurenbild ergeben.

@dandani
Wenn diese Variante "Dusche" zutrifft, dann könnte ich mir vorstellen, dass die unbekleidete Leiche möglicherweise noch anhaftendes Spurenmaterial während des Transportes (Fasern vom Caddy?) aufgenommen haben könnte, die auch noch nach Tagen im Freien liegend letztlich "den Kreis" schloss. In diesem Fall wäre auch denkbar, dass die unbekleidete Leiche vor und während des Transportes noch Spurenmaterial im Haus, auf dem Weg zum Caddy und im Wagen abgegeben haben könnte, welches bei den Hausdurchsuchungen (es gab wohl zwei?) und vor allem bei der genauen Untersuchung des Wagens gesichert worden sein könnten.

Ich bin wirklich auf den Prozess und die Darlegung der Beweismittel gespannt.
Ich habe große Probleme mir Spuren vorzustellen, die nicht durch das Zusammenleben (trotz Getrenntlebens) im selben Haushalt erklärbar sind.

@Hammurapi
hieß es nicht auch mal dass die Leiche "gewaschen" war!? Und ein paar Tage nach Auffinden von NE wurde doch auch noch mal der Parkplatz an dem der Caddy abgestellt war abgesucht ....

@dandani
Von einer gewaschenen Leiche ist mir nichts bekannt, weder aus den Pressemitteilungen noch aus den die Polizeisprecher zitierenden Artikeln.

@eldec
Ich bin auch darauf gespannt welche Spuren man genau und wo gefunden hat.
Mein Gefühl momentan sagt mir : Der wird freigesprochen.

@Nina75
Dann gehst du von einem Indizienprozess aus?
Warum?
Weil wir so wenig wissen? Bzw weil so wenig vom mutmaßlichen Tathergang in den Medien berichtet wird?
Ganz ehrlich?
Ich finde die Art und weise der Zurückhaltung der Polizei gar nicht als so schlechtes Zeichen an. Immerhin laufen hierzu noch die Ermittlungen. Und da es sich wohl wirklich eindeutig um eine beziehungstat geht, kann die Öffentlichkeit nicht viel mitwirken- eher würde es die Polizeiarbeit aufhalten.

Ich habe einige Kommentare von bekannten von Nadine gelesen. Daraus mag ich lesen, dass auch die schon sehr früh vermutet haben, dass er es gewesen sein muss und sie mehr oder weniger nun "aufatmen", dass er nun endlich festgenommen wurde.

Aber auch ich bin sehr gespannt, was wir hierzu alles noch hören/lesen werden.
Auch was den Elefanten-Mann betrifft.

@Nursii
Er wäre nicht der erste Ehemann der freigesprochen wird.
Mir fallen jetzt auf die Schnelle,die Fälle Lilly B.aus Pfullendorf und auch der Erdinger Frauenarzt,ein.
Angeblich alles sorgfältig ermittelt und dann gab es am Ende Freispruch.Die Männer saßen auch lange in U-Haft.

@Nina75
Findest du nicht, dass du da etwas zu voreilig bist mit deinen Vermutungen? ;)

Möglicherweise ist es der Polizei ja gelungen die Wohnung eindeutig als Tatort nachzuweisen und evtl. konnte auch noch die Tatwaffe (der stumpfe Gegenstand) dort sichergestellt werden. Dann hätte der Ehemann zumindest Schwierigkeiten eine Erklärung dafür zu finden wie seine Ehefrau in seiner Anwesenheit und in seiner Wohnung ermordert werden konnte ohne dass er es bemerkte und dass obendrein ihre Leiche noch entfernt werden konnte ohne dass er dies mitbekam.

@Nursii
Ja das bin ich wahrscheinlich.
Ich habe in diesem Fall momentan kein gutes Gefühl.
Aber ich lasse mich überraschen und ich hoffe natürlich das das mit der Festnahme der Durchbruch war.

@Hammurapi
ich meine es irgendwann mal gelesen zu habe, vielleicht wurde es gelöscht ... wie das mit den Fingernägeln...

@Nina75
Es bringt doch nichts, wenn man jetzt beim aktuellen Kenntnisstand, den wir haben, hier schreibt, was für ein momentanes Gefühl man hat, ob es zum Freispruch oder zur Verurteilung kommen wird. Erst recht, wenn man nicht schreibt, worauf man dieses momentane Gefühl stützt. Allein, dass schon andere Ehemänner freigesprochen wurden, sagt nichts. Es wurden auch schon genug Ehemänner verurteilt. Tatsächlich wissen wir fast nichts über die genaue Beweislage; wir wissen nur, dass sie für den Erlass eines Haftbefehls und somit für einen dringenden Tatverdacht ausgereicht hat.

Ich weiss das er eigentlich in den Urlaub in die Türkei fliegen wollte. Man dachte wohl er will untertauchen (hat ja einen türkischen Pass). Ein Tag vorher wurde er festgenommen.