Berlin-Moabit: Flüchtlingsjunge Mohamed (4) ermordet

Ich verstehe auch nicht,daß die Aussage der Mutter so spät kam...
Ich gehe davon aus,daß sie,als sie merkte,daß der Kleine weg war,andere Leute gefragt hat,die mithelfen zu suchen.

War das denn so?
Ich glaube,ich würde rumschreien,jeden anqutaschen,der bei der Suche meines Kindes helfen könnte,wenn mein Kind verschwunden wäre.

Grundsätzlich kann ich nicht verstehen,daß man ein so kleines Kind alleine draussen lässt.
Ich gehe aber davon aus,daß dort noch andere Kinder waren,mit denen er dort gespielt hat?!
Vielleicht sogar Bekannte oder Nachbarn der Familie?

Ist denn bekannt,wie lange die Mutter bei ihrem Termin war?
Wie lange der Junge draußen alleine war?

Wir wissen nicht, ob die Aussage der Mutter so spät kam oder nur so spät die Sache richtig ernst genommen worden ist von der Polizei, warum auch immer. Bis zur Veröffentlichung des Videos am 08.10. hatte ich das Gefühl, der Fall wird von der Polizei nicht so ernst genommen wie z.B. die Fälle Inga und Elias direkt nach der Vermisstenmeldung. Es gab hier keine großangelegte Suchaktion mit Hundertschaften, keine zivile Mobilmachung, weder unter Flüchtlingen noch unter Berlinern. Stattdessen gab es Äußerungen, dass Mohamed evtl. bei Verwandten in Hessen ist. Man hat den Eindruck, der Fall wurde erst ernstgenommen, als die Mutter auf dem Video ihr Kind erkannte. Und nun auch diese unterschwellige Kritik an der Mutter, als habe sie erst am 06.10. mit der Polizei zusammengearbeitet und vorher keine nachvollziehbaren Aussagen gemacht zum Verschwinden des Kindes. Woran lag das jetzt? Verständnisschwierigkeiten? Aber doch nicht 6 Tage lang! Oder wurde die Sache nicht ernst genommen vorher? Aber warum nicht? Vorurteile der ermittelnden Beamten der Familie gegenüber oder begründete Zweifel? Und wieso entspricht die Kleidung des Kindes auf dem Video nicht der Beschriebenen? Hat die Mutter sich falsch erinnert, was er an hatte, als er verschwand?

Ich bin auch hin und her gerissen was ich denken soll. Die späte aussage der mutter und der späte gang an die öffentlichkeit. Und dann noch der rote pulli? In meiner familie sind auch kinder im selben alter wie mohamed und die würden niemals mit einem fremden mitgehen. Schon allein wenn mal besuch von leuten kommt die sie nicht kennen, sind sie "schüchtern" und gehen nicht wirklich auf die menschen zu. Ich hoffe, dass das ganze evtl. doch "vorgespielt" ist und dass es dem kind gut geht.

Was den zusammenhang mit elias und inga betrifft wie viele hier meinten, daran glaube ich nicht. Warum sollte der/die täter ohne spuren kinder entführen und dann aber hier in einer grossen menschenmenge und einem videoüberwachten raum so einen fehler begehen.

@Fp1992
Kinder sind in ihrer gewohnten Umgebung und in Anwesenheit der Familie oft sehr schüchtern gegenüber Fremden. Wenn ein Kind aber alleine ist und vielleicht schon herumirrt und die Mama sucht, dann siehts anders aus. Wenn dann jemand vertrauensvoll auf das Kind zugeht und es zu seiner Mutter bringen will, geht sicher jedes Kind mit!

Fp1992 schrieb:In meiner familie sind auch kinder im selben alter wie mohamed und die würden niemals mit einem fremden mitgehen.

Flüchtlingskinder haben allerdings viel mehr erlebt und hinter sich als Kinder, die in einem gesicherten, verlässlichen Zuhause aufgewachsen sind, das sollten wir nicht vergessen - manche haben wahrscheinlich sogar schon viel Schlimmeres erlebt als wir, speziell die, die aus Kriegsregionen kommen.
Deswegen sollten wir den kleinen Mohammed vielleicht besser nicht nach unseren Maßstäben beurteilen, auch wenn er nicht gerade aus einem Land kommt, in dem Bürgerkrieg herrscht.
Insgesamt klingt hier bei manchen durch, dass sie eine Verwicklung der Mutter in das Verschwinden des Jungen für möglich halten - man muss das eigentlich sogar hoffen, denn dann scheint mir die Chance, dass er wohlbehalten gefunden wird, doch sehr groß.

@MaryPoppins
Das kann natürlich sein. So gut kenn ich mich dann mit kindern doch nicht aus :-) hoffen kann man nur das beste. Komisch finde ich die geschichte in gesamten trotzdem

@MaryPoppins
Richtig. Wenn die Zeitangaben stimmen, verließ der Mann mit Mohamed erst 2 h 40 Min. nach Trennung von der Mutter den Ort des Geschehens. Wenn Mohamed in der Zeit schon seine Mama gesucht hat, wäre er sicher auch nicht mehr abgeneigt, fremd hin oder her, mitzugehen, wenn ihm jemand anbietet, ihn zu seiner Mama zu bringen. Evtl. ist der Mann auch der Sprache mächtig, nicht alle aus dem Balkanraum sind dunkel vom Teint und den Haaren her, mein Opa war z.B. auch Kroate, er war blond und hatte grün-blaue Augen. Und Kroaten, Serben und Bosnier sprechen alle die gleiche Sprache in verschiedenen Dialekten, das ist so, als ob ein Hesse sich mit einem Sachsen unterhält o.ä.!

@Comtesse
Die Erklärung liegt für mich hier in dem Bericht, warum alles so verzögert stattfand
http://www.ksta.de/panorama/-sote-vierjaehriger-junge-ging-mit-unbekanntem-mit-,15189504,32124196.html (Archiv-Version vom 10.10.2015)

Zwischen 12 und 13 Uhr verliert Mutter Aldiana ihren Sohn aus den Augen. Um 14.40 Uhr nimmt eine Überwachungskamera auf, wie der Unbekannte das Gelände mit dem Jungen an der Hand in Richtung Turmstraße verlässt. Hier verliert sich die Spur.
Um 16.30 Uhr alarmiert Aldiana J. die Polizei, um 17.30 Uhr durchkämmt eine Einsatzhundertschaft das Lageso-Gelände
http://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/das-raetsel-um-den-kleinen-fluechtlingsjungen-mohamed

Die Polizei war eine Stunde nach Vermisstenmeldung vor Ort des Geschehens und hat den richtigen Verschwindeort abgesucht. Weshalb, wenn sie ungenügende Antworten gehabt haben? Was ergeben diesbezüglich die Aufnahmen der verschiedenen Kameras im Lageso?

Die Frage ist, was ist in der Zeit zwischen 12 und 14.40 Uhr passiert sowie zwischen 14.40 Uhr und 16.30 Uhr und 17.30 Uhr. Die Mutter hat doch sicherlich andere Flüchtlinge, Antragsteller o.ä. angesprochen und Mitarbeiter im Lageso um Hilfe gebeten. Da müsste es doch verlässliche Aussagen und Zeugen geben.

Und wenn die Polizei und das Lageso doch wissen, dass es Bilder gibt, weshalb werden die nicht routinemäßig geprüft? Ist das nicht üblich bei Vermisstenfällen und Gefahr im Verzug usw.?

@seli
Danke, ich zitiere mal den entsprechenden Passus aus deinem Link:

Zeitweise hatten Polizisten die Entführungsversion der Familie angezweifelt. Sie hatten es für möglich gehalten, dass die Frau mit ihren Aussagen womöglich eine Abschiebung in ihr Heimatland Bosnien-Herzegowina verhindern wollte.

Der vierjährige Mohamed Januzi verschwand am 1. Oktober vom Gelände des Lageso an der Turmstraße in Moabit. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie er mit einem unbekannten Mann mitging.
Der vierjährige Mohamed Januzi verschwand am 1. Oktober vom Gelände des Lageso an der Turmstraße in Moabit. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie er mit einem unbekannten Mann mitging.
Foto: Polizei
Solche Fälle ereigneten sich in der Vergangenheit des Öfteren. Überprüfungen innerhalb der Familie ergaben anscheinend nichts, zumindest hält sich die Polizei dazu bedeckt.

„Wir nehmen den Fall sehr ernst“, hieß es. Inzwischen übernahm eine Mordkommission des Landeskriminalamtes die Ermittlungen, weil die Polizei nicht mehr ausschließt, dass der Junge Opfer eines Verbrechens wurde.

http://www.ksta.de/panorama/-sote-vierjaehriger-junge-ging-mit-unbekanntem-mit-,15189504,32124196.html (Archiv-Version vom 10.10.2015)

@darkstar69
Dann ist für mich die Frage, was zwischen 12 - 16.30 Uhr geschehen ist, bevor die Polizei eingeschaltet wurde. Hat die Mutter in der Zeit 4 1/2 Stunden lang allein ohne Polizei das Kind gesucht? Das müssten dann ja Menschen vor Ort mitbekommen haben. Dann fragt man doch andere, ob sie eine kleinen Jungen gesehen haben, und bei Kindern sind doch alle hilfsbereit, dann müssten doch zig Leute vor Ort mitgesucht haben, und davon hat 4 1/2 Stunden lang keiner die Polizei angerufen? Sehr strange.

der partner war nicht mit dem baby zu hause...die tochter nicht in der schule...es heisst die mutter war mit den kindern alleine auf dem gelände

Flüchtlinge, zumal von möglicher Abschiebung bedrohte, gehören jetzt aber auch nicht zu den unmisstrauischsten Menschen, gerade gegenüber allem, was Uniform trägt oder so daherkommt.
Vielleicht hat die Familie zunächst allein gesucht, sich dann an den Wachschutz gewendet, der das Ganze möglicherweise erst nicht verstand und dann nicht ernst genommen hat, bis dann schlußendlich die Polizei informiert wurde?
Auch die Polizei hat die Sache ja am Anfang nicht ernst genommen, man stelle sich nur vor, wie anders reagiert worden wäre, wenn ein einheimisches Kind in diesem Alter verschwunden wäre. Insofern kamen hier vielleicht einfach nur mehrere sehr unglückliche Fakten zusammen.

@seli
@Comtesse
Den Artikel verstehe ich so, dass die Polizei dann ggf. tatsächlich nicht in Richtung möglicher Entführung oder möglichen Unfalls recherchiert hat. Demnach haben sie wohl hauptsächlich gegen die Mutter und den Lebenspartner ermittelt. Allerdings würde ich doch genau dann auch die Videos sehen wollen, um zu sehen, was die Familie gemacht hat und wie das Kind das Gelände verließ. Für mich macht auch das keinen Sinn, die Videos dann nicht zu sichten.

Wenn die Familie dort vor Ort alleine gesucht hat, muss dies auf den Videos zu sehen sein. Wenn sie, wie es erwartbar ist, Hilfe bei andern Kunden sowie bei Mitarbeitern des Lagesos gesucht haben, gibt es Zeugen. Weshalb das alles so lange gedauert hat, muss darüber doch nachvollziehbar werden. Die Polizei wird dazu Antworten haben und ggf. dazu auch ihre Zweifel her haben. Vielleicht auch berechtigt.

Offenbar haben sich, lt. Artikel, aber ja Zeugen zu dem TV gemeldet. Wir können hoffen, dass es schnell Antworten und Ermittlungsergebnisse gibt! Das wäre toll!

Das ist alles sehr verwirrend. Manchmal schweigt sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen aus, manchmal, weil sie nichts Konkretes in der Hand hat, manchmal, um eigene Fehler zu vertuschen. Es bleibt wohl nur abzuwarten, bis mal ein genauer zeitlicher Ablauf, wer wo wann warum war, bekannt wird.

LA-Woman schrieb:der partner war nicht mit dem baby zu hause...die tochter nicht in der schule...es heisst die mutter war mit den kindern alleine auf dem gelände

Die Tochter ist im schulpflichtigen Alter, auch für Flüchtlingskinder gilt die Schulpflicht. Wie gesagt, alles sehr komisch.

DuniDoe schrieb:
der partner war nicht mit dem baby zu hause...die tochter nicht in der schule...es heisst die mutter war mit den kindern alleine auf dem gelände

Woher stammt diese Information, habe ich etwas überlesen?

@Anevay ... das sagte der Lebensgefaehrte der Mutter in einem der videos und stand auch so in den artikeln. ich habe schon vor ein paar tagen hier angemerkt das ich es komisch finde warum sie alleine mit 3 kleinen kindern in dem gewühle einen relativ hohen geldbetrag abholt

http://www.tvaktuell.com/abschiebung-ist-das-der-grund-fuer-das-verschwinden-von-rajana-5-126601

Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Polizei auch in diese Richtung ermittelt.

Danke @LA-Woman .

ich finde es auch äussert strange, aber auch das sie den Kleinen vor dem Gebäude stehen lies, die beiden anderen Kinder mit zum Termin nahm. Wer lässt einen 4-jährigen in solch einem Chaos wie es am LaGeSo herrscht, alleine?