http://www.bild.de/regional/berlin/vermisste-personen/anwohner-erkennen-verdaechtigen-wieder-43178020.bild.html320 HINWEISE NACH VERÖFFENTLICHUNG VON NEUEM FAHNDUNGS-VIDEO
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Anwohner erkennen Mohameds Entführer:
Berlin – Zieht sich die Schlinge um den Entführer des kleinen Mohamed (4) nun zu? Laut BILD-Informationen soll der Mann in Berlin-Moabit kein Unbekannter sein.
► Die Berliner Polizei veröffentlichte am Dienstag neue Bilder einer Überwachungskamera. Sie zeigen deutlich das Gesicht des Mannes, der Mohamed entführte.
Mehrere Anwohner bestätigten, dass der Tatverdächtige sich häufiger im Bereich des Ottoparks und der Arminiusmarkthalle im Stadtteil Moabit aufhält und dass sie ihn schon öfter gesehen haben – im Discounter, beim Tabakkaufen oder im Sommer im Park. Sie glauben, er müsse aus der Gegend stammen, sich zumindest dort auskennen.
„Ich verstehe überhaupt nicht, dass der noch immer auf freiem Fuß ist, das ist doch furchtbar“, sagte zum Beispiel Hausfrau Edith Lachmann am Dienstag gegenüber BILD. Sie habe den Mann auch schon in der Markthalle gesehen. „Das ist ein ganz gruseliger Typ.“
Die neuen Aufnahmen zeigen einen ungepflegt wirkenden Mann mit fettigen Haaren und Flecken auf dem Pullover. Höchstwahrscheinlich ist er gerade auf dem Weg zur Entführung des kleinen Mohamed.
Die Polizei hofft, dass die neuen Bilder nun zum Durchbruch in dem mysteriösen Entführungsfall verhelfen, in dem eine Sonderkommission seit 28 Tagen ermittelt. „Wenn jemand mit dem gesuchten Mann zu tun hatte, dann erkennt er ihn auf den Bildern“, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich in BILD.
Filiz Akbas (45), Integrationslotsin, sagte am Mittwoch: „Der Mann kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Es macht mir Angst, dass so jemand unbescholten weiterleben kann.“
Die neuen Fahndungsbilder nahm die Polizei zum Anlass, um die Suche nach Zeugen in Berlin-Moabit zu intensivieren. Am Dienstagabend und in der Dunkelheit waren 20 Beamte im Einsatz, befragten Anwohner und Gewerbetreibende im Bereich. Zudem wurden neue Fahndungsplakate an Laternen und Hauseingängen angebracht.
Was die Befragung der Anwohner und Passanten ergeben habe, teilte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht mit.
320 Hinweise aus der Bevölkerung zählte die Polizei am Mittwochmorgen. Die Auswertung dauere an, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich am Mittwoch. „Wir ermitteln mit Hochdruck, der Fall ist für uns sehr hoch angesiedelt”. Unklar ist noch, ob eine weitere Suchaktion geplant ist.
► Der vierjährige Mohamed ist ungefähr einen Meter groß und hat kurze dunkle Haare. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens trug Mohamed eine blaue Jeans, weiße Schuhe und einen roten Pullover.
Die Staatsanwaltschaft Berlin setzt für Hinweise eine Belohnung bis zu 10 000 Euro aus. Darüber hinaus haben zwei Privatpersonen jeweils eine Belohnung von bis zu 5000 Euro ausgesetzt.
Neben Mohamed wird derzeit ein weiterer Flüchtlingsjunge, der zwölfjährige Hassan, vermisst. In dem Fall geht die Polizei jedoch nicht von einer Straftat aus.