Tötungsdelikt Olesya Vasurin

@chelsi
Das stimmt, ich würde die WAZ oder die BILD empfehlen, beide Zeitungen berichteten über den Skelettfund.

Die WAZ kenne ich nicht aber die BILD würde ich auf gar keinen Fall empfehlen, und wenn's die letzte "Zeitung" auf Erden wäre ...

@SpiritualSoul

Weshalb? :)

WAZ = Der Westen

Na ich denke das werde ich nciht öffentlich weiter erläutern - zum Einen gehts hier nicht um Zeitungen sondern um einen Fund, der sehr wahrscheinlich in Verbindung mit einem Kriminalfall steht, und zum Anderen werde ich nicht öffentlich vertiefte Positiv- oder Negativpresse für diverse Zeitungsredaktionen betreiben. ;)

Es gibt ja im Moment einen Fall im benachbarten Dortmund, einen direkt vergleichbaren Fall.

Dort wurde Mitte Juni ebenfalls eine Leiche gefunden, welche bis zum heutigen Tag nicht identifiziert wurde.

Siehe hier

Dortmund: Tötungsdelikt zum Nachteil von Bernd S. (Seite 5)

Und exakt das gleiche Procedere wie im Fall den wir hier besprechen. Seit Beginn des Monates Juli keine "Wasserstandsmeldungen" der Ermittler.

Was können wir daraus schließen ?

Die Identifizierung einer stark verwesten bzw. skelettierten Leiche ist eben keine Routine. Und wenn der Tote/die Tote nicht in der Region vermisst gemeldet ist, wo er/sie gefunden wurde, wartet ein immenser Arbeitsaufwand auf alle Beteiligten.

Deshalb ist das Ausbleiben von öffentlichen Informationen in unserem Fall mMn nicht der Ermittlungstaktik geschuldet, sondern der Tatsache, dass es keine Neuigkeiten zu berichten gibt, außer das man konzentriert an der Identifizierung arbeitet.

In Essen am Rhein-Herne-kanal wurde an diesem Wochenende wohl auch eine verweste Leichte gefunden. Bislang kann ich dazu aber nur eine Meldung von der Bild finden. Mal sehen, ob man davon noch etwas hört.

http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/leiche/in-essen-gefunden-42644300.bild.html

Was ist denn da unten los im Westen ? Eine Leiche nach der anderen. Mistet ein Serientäter seinen Keller aus ? Mit ein bischen Hoffnung können vielleicht ein paar alte ungelöste Fälle geklärt werden. Da nutzt zwar den Toten nichts mehr aber die Angehörigen haben dann vielleicht Gewissheit.

@grizzlyhai

grizzlyhai schrieb:Mistet ein Serientäter seinen Keller aus ?

Könnte man tatsächlich fast meinen...aber das ist wohl generell das "Problem", wenn man hier länger liest - ich jedenfalls bekommen immer das Gefühl, dass überall ein(e) Tote(r) herumliegen müsste (da man ja auch bei den meisten Vermisstenfällen davon ausgehen kann, dass diese nicht mehr leben...). Irgendwie schaurig.

Gibt es zu dem Fund in Essen einen "passenden" Vermisstenfall? Ich weiß, es ist OT ;-)

Es handelt sich dabei wohl um einen vermissten 54-jährigen Essener. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es nicht...

http://www.derwesten.de/staedte/essen/spaziergaenger-findet-leiche-in-essen-dellwig-id11113183.html (Archiv-Version vom 25.09.2015)

Mir ist hier zuviel Ruhe eingekehrt. @ RedJohn1 hat sich die Polizei einfach gar nicht zu deiner E-Mail geäußert?

Nein habe leider keine Antwort bekommen. Glaube auch nicht mehr dass noch eine kommt.

Hier passiert ja gar nichts mehr...:-(

Dauert es wirklich so lange, um eine skelettierte Leiche zu untersuchen, von identifizieren will ich mal gar nicht sprechen? DNA haben sie ja bestimmt aus Zähnen und/oder Knochen gewinnen können.

Warum halten die sich so bedeckt?

Hier, in diesem Fall, hat man ja auch nie wieder was von gehört leider:

Was ist hier wohl passiert?

@XYFan

Tatsächlich können solche Untersuchungen schon mal etwas länger dauern. Wenn wir mal ausklamüsern was alles zu tun und zu beachten ist....

Da das Gebiss der/des Toten gut erhalten sind, wären Zahnärztliche Unterlagen hilfreich aber zunächst müsste man ja eingrenzen um welche vermisste Person es sich handeln könnte und dann den entsprechenden Zahnarzt ausfindig machen. Hier kommt dann natürlich die ärztliche Schweigepflicht ins Spiel. Die Ermittler brauchen also Genehmigungen um Einsicht in die Patientenakten zu nehmen. Ich würde mal annehmen, bei der hier herrschenden Bürokratie kann das sicherlich schon mal einige Tage, wenn nicht sogar Wochen in Anspruch nehmen.

Ein anderer Punkt ist natürlich auch die Vorgehensweise bei der Untersuchung des Skelettes. Jeder einzelne Knochen, egal wie winzig, wird vermessen, sortiert, gesäubert und das Skelett zusammengesezt. Es werden sicherlich auch verschiede Untersuchungen an den Knochen vorgenommen die ihrerseits wieder Zeit in Anspruch nehmen. Man wird versuchen möglichst genau das Alter und die Herkunft des Opfers zu bestimmen und man wird garantiert auch versuchen die Todesursache und Todeszeitpunkt so genau wie möglich zu bestimmen.
Hier könnte dann vielleicht auch versucht werden das Gesicht des Opfers zu rekonstruieren. Ebenfalls eine Aufgabe die ihre Zeit braucht.

Auf die Frage warum man sich bei diesem Fund so bedeckt hält könnte ich jetzt mal ganz spekulativ antworten das man vielleicht erst sicher sein möchte um wen es sich handelt um dann ggf. die Angehörigen zu informieren bevor sie es aus anderer Quelle erfahren.

Ich persönlich wollte sicher nicht in irgndeiner Zeitung erfahren wenn ein seit Jahren vermisster Angehöriger gefunden wurde.

Eine andere Theorie währe das die Identität zwar schon bekannt ist, man aber aus Ermittlungsgründen noch keine genaueren Informationen bekannt geben möchte.

Wurde wohl gelöscht aber hier stand vor ein paar Wochen , dass eine Zeitung darüber schreiben wollte.

In der Tat können Untersuchungen bei skelettierten Leichen länger dauern.

Und es besteht auch die Möglichkeit, dass nie eine Identifizierung gelingen wird.

Und dieses betrübliche Ergebnis steht gar nicht einmal so selten, am Ende einer solchen Untersuchung.


Im Zeitraum von 1990 bis 2003 konnte bei 1400 gefundenen Leichen in Deutschland, die Identität nicht ermittelt werden.

Quelle:
http://www.spiegel.de/sptv/a-306851.html


Statistisch aufbereitet, bedeutet das folgendes:

Von 1990 bis 2003 wurde alle 3,3 Tage eine Leiche gefunden, die nicht identifiziert werden konnte.

Und auch am Ende des Jahres 2015, werden beim BKA wieder ca.100 nicht identifizierte Leichen, als Aktenvorgänge aufgelaufen sein.

Und so wie es aussieht ,wird das in Hagen gefundene Skelett, einer dieser Fälle sein, in dem es nicht gelang eine Leiche zu identifizieren.


In dem Moment wo wir erkennen, dass ein Leichenfund ohne Identifizierung ein trauriger Routineablauf ist, der ca. 6-8 mal pro Monat bundesweit eintritt, brauchen wir keine Konstrukte mehr um uns zu erklären, warum über diesen Fall keine Informationen mehr an die Öffentlichkeit dringen.


Natürlich ist es auch möglich, dass noch nach Monaten der Durchbruch gelingt und die Leiche identifiziert werden kann.

@EDGARallanPOE

Frappierende Zahlen. Wenn man dann noch liest, dass die Polizei bei mindestens 25% von einem Tötungsdelikt ausgeht und bei weiteren ca. 25% die Todesursache unklar ist, dann kann man sich ungefähr vorstellen, über wieviele Morde man hier noch diskutieren könnte... Dann relativieren sich die relativ geringen Mordzahlen in Deutschland doch wieder um einiges.

Habe eine falsche Zahl übernommen.

Statt 1400, stehen in dem Artikel nur 1200.

Das wirkt sich aber nur minimal auf die Statistik aus.

Statt alle 3,3 Tage kommt es alle 3,9 Tage zu einem Leichenfund, dem im weiteren Verlauf keine vermisste Person zugeordnet werden kann.


@Rick_Blaine

Ja , diese doch sehr hohe Zahl hat mich auch überrascht. Auch auf dem Hintergrund, dass ein Großteil der Leichen noch nicht komplett skelettiert ist und es durchaus auch Funde gibt, wo man mit einer Fotografie der Leiche noch an die Öffentlichkeit gehen kann.

@EDGARallanPOE: wow, danke für diesen Artikel und für deine Informationen! ICh hätte nicht gedacht, dass doch so viele Leichen nicht identifiziert werden können, trotz der ganzen technischen Möglichkeiten, die man heute so hat.

@EDGARallanPOE
@XYFan

Ich finde die Zahl auch erstaunlich und muss zugeben, mit weit weniger unbekannten Leichen gerechnet zu haben. Jedoch muss man auch beachten: Die Techniken die man heutzutage besitzt, kann man nicht vergleichen mit denen aus dem Jahre 2003. Es hat sich EINIGES getan.

Wo man vor Jahren in alten Mordfällen (Cold Cases) nicht weiterkam, fand man gerade in den letzten Jahren DNA-Spuren des Täters, die den Durchbruch brachten.

Ich finde die Zahl erschreckend, jedoch haben sich die Techniken enorm verbessert in den letzten 10 Jahren.