37-jährige Sina Lemser aus Neustadt/Holstein tot aufgefunden

@spookytooth

Puh. Das habe ich gar nicht mitbekommen. Krasser Fall!

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article118105840/Der-Serienkiller-darf-sich-ein-bisschen-frei-bewegen.html

Und wieder ein Psychologe der sagt: Schmidt habe die Frauen stellvertretend für seine Mutter getötet, da die Mutter ihn geohrfeigt hat, weil er deren Unterwäsche benutzte.

Warum er den Säugling erschlug, wusste der Psychologe wohl nicht.

Schmidt selbst hält sich für unberechenbar und bekommt kontrollierten Freigang????? Wirklich, in diesem Land wundert mich mittlerweile auch nichts mehr.

Ich bin in der Schule ganz übel von einer Chemielehrerin behandelt worden, und ich habe ihr jeden Tag aufs Neue die Pest gewünscht. Auf die Idee, stellvertretend ein paar Chemielehrerinnen umzulegen, bin ich irgendwie nicht gekommen.

ich glaube, der Knackpunkt ist, dass Psychologen Erklärungen für Unerklärliches finden wollen.

@spookytooth

woran machst du fest, dass dies der täter sein soll?

@spookytooth

woran machst du fest, dass dies der täter sein soll?

@rikbn
Der Rose Riese war doch in obigem Fall nicht der Täter.

Das ist ein Beispiel, um Euch mal zu zeigen, wie hierzulande die
schlimmsten Typen gepampert werden.
Können sich sogar auf unsere Kosten umoperieren lassen!

@spookytooth
Ich denke auch, dass man hier wesentlich besonnener und rigoroser vorgehen sollte.
Da könnte man bestimmt sparsamer mit Steuergeld umgehen.

Ingrid1 schrieb:ich glaube, der Knackpunkt ist, dass Psychologen Erklärungen für Unerklärliches finden wollen.

Weil Elternrecht vor dem Kinderschutz kommt, was man nicht bei allen Eltern anwenden kann , doch das interessiert unsere Politik nicht.

bellady schrieb:Weil Elternrecht vor dem Kinderschutz kommt, was man nicht bei allen Eltern anwenden kann ,

Und was hat das jetzt mit dem Fall Sina Lemser zu tun?

@Seefahrer

Diese Frage musste ja kommen.......

Sina Lemser wurde von einem Täter ermordet ,der offensichtlich mit Frauen seine Probleme hatte oder nicht ?

@bellady

bellady schrieb:Sina Lemser wurde von einem Täter ermordet ,der offensichtlich mit Frauen seine Probleme hatte oder nicht ?

Vielen Dank für diesen Hinweis - muss ich wohl völlig überlesen haben!

Aber nochmals meine Frage: was hat das jetzt mit Elternrecht und Kinderschutz zu tun? Falls es da einen Zusammenhang gibt, den ich nicht erkennen kann, dann erklär ihn mir bitte.

@Seefahrer
In der Regel kommt sowas von gravierenden Misshandlungen durch die Eltern in der frühen Kindheit, also der Zeit, in der sich das Ich bildet. Damit ist nicht einfach eine Ohrfeige gemeint, sondern richtig tiefgreifende körperliche oder psychische Gewalt. Und von daher wäre es manchmal besser, das Recht der Eltern auf die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder, dem Schutz der Kinder hintenan zu stellen. Sprich: Evtl. würde sowas nicht passieren, wenn man Kinder (die späteren Täter) sehr früh aus ihren Herkunftsfamilien nehmen würde. Ich glaube, das meinte @bellady.

Man muss aber auch sehen, dass manche "Störungen" tatsächlich Störungen sein können. Dazu zähle ich z.B. eine krankhafte Impulskontrollstörung, die sich auf das Sozialverhalten auswirkt. Oft kommt sicher eins zum Anderen, bevor jemand solche Taten begeht.

Was im Falle Sina Lemser nun beim Täter zu seinem Verhalten führte, wissen wir nicht. Vielleicht wird der Prozess ein wenig Klarheit bringen.

@AveMaria

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass eine grundsätzliche staatliche Betreuung von Kindern zu einer besseren Gesellschaft führen würde. Da gab und gibt es doch auch ganz erhebliche Übergriffe auf Kinder. Und das würde auch bedeuten, dass Erzieher die besseren Menschen sind.

Es gibt in den USA Forschungsreihen, die sich mit Schwerverbrechern beschäftigen. Die Frage dahinter: warum kennen die einen Menschen Mitleid, die anderen aber nicht. Bislang wurde ein Zusammenhang mit Neurotransmittern erkannt, die Informationen vom Kleinhirn ins Großhirn transportieren. Bei den Schwerverbrechern aus den Forschungsreihen fehlen diese Neurotransmitter bzw. sind geringer vorhanden als bei gesunden Menschen. Es handelt sich also offenbar um eine Stoffwechselkrankheit. Googel mal mit vielleicht diesen Suchbegriffen: Neurobiologic relevance to criminal responsibility

Das ist wahnsinnig interessant.

Wir hier in Deutschland müssen uns doch wirklich fragen, ob wir mit dem Denkansatz der schweren Kindheit auch nur einen Schritt weitergekommen sind. Opfer bekommen allenfalls Almosen, während die Täter zum Teil mit einem Sozialarbeiter durchs Mittelmeer segeln.

Sina Lemser würde vielleicht noch leben, wenn der Täter richtig behandelt worden wäre.

AveMaria schrieb:Sprich: Evtl. würde sowas nicht passieren, wenn man Kinder (die späteren Täter) sehr früh aus ihren Herkunftsfamilien nehmen würde.

Da würden dir aber viele Betreuer in Kinderheimen vehement widersprechen. Die Übergriffe von älteren bereits schwer psychisch auffälligen Kindern auf Jüngere sind in Kinderheimen und betreutem Wohnen schon ziemlich krass. Wenn man da die Wahl hätte, ob ein 11-12-jähriges Kind bei seiner alkoholkranken Mutter aufwachsen soll, die es zu 90% des Tages sich selbst überlässt, oder in einem Heim, wo es von mehreren älteren Jungen Nacht für Nacht vergewaltigt wird, tja, ich glaube, da würde so manches Kind trotz allem besser bei der Mutter bleiben.

Statt Kinder aus den Familien zu holen wäre evtl. sinnvoller in vielen Fällen, den Familien Betreuer an die Seite zu stellen, die aktiv helfen, nicht nur stichprobenartig alle paar Monate mal nach dem Rechten schauen. Die wenigsten Eltern in Problemfamilien WOLLEN ihren Kindern schlechtes, ich denke, viele brauchen oft einfach nur jemanden, der ihnen hilft, wieder in die Spur zu kommen, sei es, weil sie selbst psychische Probleme haben oder aus anderen Gründen mit dem Alltag und damit auch den Kindern überfordert sind.

Ingrid1 schrieb:Bei den Schwerverbrechern aus den Forschungsreihen fehlen diese Neurotransmitter bzw. sind geringer vorhanden als bei gesunden Menschen. Es handelt sich also offenbar um eine Stoffwechselkrankheit. Googel mal mit vielleicht diesen Suchbegriffen: Neurobiologic relevance to criminal responsibility

Interessanterweise weisen viele Manager in den Chefetagen ebenfalls diesen Neurotransmitter-Mangel auf. Fraglich ist da dann, warum die einen dann Serienmörder werden und die anderen erfolgreiche Firmenbosse. Ich denke daher schon, dass die Kinderheit trotzdem eine Rolle spielt und diese Stoffwechselerkrankung höchstens eine Erklärung ist, warum die einen mit einer schlimmen Kindheit zum Mörder werden und die anderen mit einer ebenfalls schlimmen Kindheit NICHT.

Von daher ist doch hoffentlich jedem klar, wie wichtig es ist, dass Kinder gut behandelt werden, damit aus ihnen normale Erwachsene werden können. Dass wir mit unserem Ansatz in Deutschland bisher nicht weit gekommen sind, liegt wohl eher daran, dass immer noch Menschen ihre Kinder schlecht behandeln und daher weiterhin potentielle neue Täter produziert werden. Wenn das dann zusammentrifft - schlechte Kindheit + Stoffwechselerkrankung, dann ist der Serienmörder vorprogrammiert.

@Comtesse

Dass Kinder gut behandelt werden MÜSSEN, ist vollkommen klar. Daran kann ja auch niemand einen Zweifel haben.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass 25% der Bevölkerung an einem Dopaminmangel leiden. Da gibt es natürlich auch in den Chefetagen einige. Es gibt ja Bücher von Assistentinnen aus dem Top-Management, die beschreiben, dass sich die Herrschaften immer wieder aufführen wie die Axt im Wald, während sie ansonsten Hochleistung bringen.

Mein Onkel und meine Tante haben Zwillinge adoptiert, die die ersten Jahre ihres Lebens in übelsten Verhältnissen leben mussten, bis sie in ein Kinderheim kamen. Onkel und Tante haben alles an Liebe und Fürsorge in die beiden gestopft, was man sich nur vorstellen kann. Mein einer Cousin hat die Schule mit dem Hauptschulabschluss abgeschlossen, eine vergleichsweise schlichte Ausbildung gemacht, hat sich immer Frauen mit Kindern gesucht, sich liebevollst um die Kinder gekümmert, während die Beziehungen zu den Frauen allesamt in die Brüche gingen. Mittlerweile lebt er alleine und von HartzIV. Sein Zwillingsbruder hat eine steile Karriere gemacht, ist immer noch in erster Ehe verheiratet und hat zu seinem Sohn ein normales Verhältnis.

Also zwei Gleichaltrige mit der selben Geschichte und den selben Bedingungen entwickeln sich vollkommen unterschiedlich.

Ich glaube, es gibt noch viel mehr Faktoren, die man berücksichtigen muss.

@Ingrid1
Bin ich bestens mit vertraut, deswegen schrieb ich den zweiten Absatz. 😉 Das ist das, was ich mit Störung meinte. Das ist in der Tat unglaublich interessant und hat mein Weltbild gewaltig verändert. Aber andererseits weiß man auch, dass z.B. Empathie von früh auf trainiert werden muss, wie eigentlich alle sozialen Interaktionen, und das im Austausch mit einem verlässlichen Gegenüber. Wenn es daran fehlt, kann der Neurotransmitterhaushalt noch so gut funktionieren, aber das Kind lernt nichts. Es ist also ein Zusammenspiel von allem, das darf man nie vergessen.

@Comtesse
Ich habe mich oben vorhin sehr kurz gefasst, weil ich eben nur kurz erklären wollte, was @bellady mit ihrer Bemerkung ausdrücken wollte. Dass Kinderheime kein Ersatz für eine funktionierende Familie sind, liegt auf der Hand. Aber das Thema würde jetzt hier echt alles sprengen, deswegen lasse ich es. Ich glaube, DIE Lösung gibt es da auch nicht.

@Comtesse
@Ingrid1
@AveMaria
Sorry, wollt ihr für dieses spezielle Thema nicht einen eigenen Thread eröffnen. Hat doch nur am Rande mit Sina Lemser zu tun oder irre ich mich da?

@Dino100
Ja, du hast Recht, hier soll es um Sina gehen und weniger um den Täter. Man versucht nur Dinge zu erklären und zu begreifen, die eigentlich unbegreiflich sind. 😩

Ich weiß nicht ob ich jetzt hier Erbsen mit Haien vergleiche ?

Nur mal zu dieser Neurotransmitter Geschichte.

Ich litt vor Jahren an schweren Panikattacken,mein Hausarzt überwies mich zu einem
Diplom Psychologen,ein halbes Jahr Herum(ein)Reden ,keinerlei Effekt der Besserung.

Ging dann zu einem Psychiater ,der erklärte mir diese Stoffwechsel Störungen im Hirn.

Bekam zwei Medis nahm sie 2. Jahre lang,Panik toi toi toi bis Heute weg !

Und eine schwere Kindheit hatte ich zum Glück nicht.

@Dino100

Ich denke das es schon auch wichtig ist zu versuchen zu begreifen was für Spezialtäter
für solche Taten wie an Sina verantwortlich sind.

Wahrscheinlich ist Sina diesem kranken nur zufällig über den Weg gelaufen,der war
vermute ich voll im Rückfall und ein Opfer hätte es wohl so oder so gegeben.

Besonders Tragisch finde ich das Sina ja nicht allein war,ihr Hund war bei ihr (immerhin
ein Husky) schlimm das der sie entweder nicht verteidigte oder es nicht schaffte.

Gibt es überhaupt Bilder von dem Täter ob das ein Bulle von Mann ist ?

@Cosmo69
Mich wundert ehrlich gesagt, dass der Mann sich ein Opfer ausgesucht hat, das mit einem relativ großen Hund unterwegs war. Es gab ja sicher auch leichtere Opfer. Das spricht für mich dafür, dass Sina total seinem "Typ" entsprach und er darüber alle anderen Risiken vergaß. Der Mann muss wirklich sehr stark seinen Trieben ausgeliefert sein, das sind die gefährlichsten Täter von allen, die überhaupt nicht mehr nachdenken und nur noch wie ein Raubtier auf Beutezug ihrem Jagdtrieb ausgeliefert sind. So ein Täter ist in dem Moment genauso kopflos und "irre" wie ein Jagdhund, der ein Kaninchen wittert.