@bellady @Fyra Ja genau, das mit dem "durchgreifen" war ich. ;-) Ich bitte meine Wortwahl aber nicht falsch zu verstehen. Ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass Eltern in einem solchen Fall mit der Holzhammer-Methode auf ihr Kind einwirken sollten, sondern bezog mich in meinem Beitrag auf die rechtliche Situation der Fürsorgepflicht. Die betrachte ich eben als (zumindest partiell) nicht erfüllt, wenn man das selbstschädigende Verhalten seines Kindes ergeben hin nimmt. Es sollte da einfach nichts unversucht bleiben, das Kind auf den richtigen Weg zu bringen.
Wer meine Beiträge hier kennt, weiß dass Caroline und Ralf Bastian mein ganzes Mitgefühl gilt und dass ich ich es auch richtig fände, ihnen - zumindest versuchsweise - die Pflegeschaft für den Enkelsohn anzuvertrauen. Daher habe ich mich ein bisschen über deren Aussage zum Thema "Schulabschluss" in dem Hessenschau-Interview geärgert. Die beiden spielen das Thema sehr herunter (Mutter) und weisen die Verantwortung für die schulische Entwicklung ihrer Kinder von sich (Vater). Das ist meiner Meinung nach eben genau diejenige Haltung, mit der sie sich in der aktuellen Situation selbst enorm schaden. Die Großeltern sollten doch eher verdeutlichen, dass sie (trotz, oder gerade weil bei ihren eigenen Kindern bildungsmäßig einiges schief ging) auch die schulische Entwicklung des Enkelsohnes nach Kräften fördern werden, sofern sie hierzu Gelegenheit bekommen.
@Dill Das Kind ist derzeit in einem Pflegeheim in Frankfurt untergebracht.
Dill schrieb:Das Jugendamt hat somit vornehmlich die gesetzliche Pflichtaufgabe zum Wohle des Kindes zu erfüllen.
Bildungsferne Großeltern werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gerade geeignet sein, das verwaiste Enkelkind an alle pädagogischen, psychosozialen und schulischen Erfordernisse heran zu führen.
Ich sehe das nicht ganz so absolut wie Du. Bildungsferne Eltern sind ja nicht automatisch auf der ganzen Linie untaugliche Eltern. Das Problem ist zumeist, dass sie die schulische Entwicklung ihrer Kids nicht fördern (sofern dies überhaupt aktiv erforderlich ist), weil sie sich der Bedeutung eines bestmöglichen Schulabschlusses selbst nicht hinlänglich bewusst sind.
Ich kenne die Bastians nicht. Aber den Medien war beispielsweise zu entnehmen, dass Jessicas Papa seiner Tochter eine eigene Wohnung besorgt hatte, um sie aus dem schädlichen Einflussbereich ihres damaligen Partners (und inzwischen mutmaßlichen Mörders) zu holen, bzw. ihr die Voraussetzung für eine Trennung von dem gewalttätigen Mann zu ermöglichen. Ich finde, das lässt schon erahnen, dass diese Leute sich grundsätzlich durchaus für das Wohlergehen ihrer Kinder einsetzen und Unterstützung leisten.