Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Ich fand den Bericht über das kleine Mädchen Franca aus Kärnten sehr interessant, und zwar wurde dort erwähnt, dass die Suche bei Dunkelheit abgebrochen wurde und Horchposten aufgestellt wurden. Man hat also damit gerechnet, das das Kind vielleicht ruft und wollte dies nicht verpassen.

Ich hoffe mal, dass das in Deutschland auch so gehandhabt wird. Wäre nicht schön, wenn dies einem zufällig anwesenden Jäger überlassen würde, dem womöglich dann nicht mal geglaubt wird.

Elefant100 schrieb:Das der Jäger etwas gehört haben will ist ja von der Polizei bestätigt, warten wir mal ab

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stendal/1478025_Jetzt-wird-bei-XY-nach-Inga-gefahndet.html

" Einen Hinweis, dass ein Jäger das Kind in der Nacht des Verschwindens, im Wald gehört haben will, hat die Polizei immerhin bestätigt. Der Mann hatte sich bei der Polizei zu einem Zeitpunkt gemeldet, als das Verschwinden des Mädchens noch gar nicht öffentlich bekannt war."

Wenn das jetzt stimmt, dann kann ich mir beim besten Willen nun nicht mehr vorstellen, dass der Jäger sich getäuscht hat.

@eldec
"Horchposten" kenne ich in Deutschland, zumindest in Baden Württemberg, leider nicht.

Das mit dem Jäger ist sehr ominös.
Dass ein Kind dort in der Nähe verschwunden ist, kann er ja aber auch ohne, dass es offiziell bekannt war mitgekommen haben, wenn er dort ansässig ist.

Weiß jemand in wie weit der Aussage des Jägers nachgegangen wurde?

@Hammurapi:

Das ist sicher richtig. Aber wenn es zuvor nicht zu mehrfachen Waldrunden gekommen ist (und es hörte sich eher so an, als hätten sie auf dem Spielplatz und nicht im Wald gespielt, aber gut, wer weiß das schon), müsste doch nach Angaben der anderen Kinder der Punkt X im Wald bestimmbar sein, wo sie zumindest zuletzt gesehen wurde. Und dann gibt es doch nur 2 Spuren - zurück zum Grillplatz oder tiefer in den Wald.

Nimmt man in so einem Fall eigentlich mehr als einen Hund mit? Ich würde ja denken, man lässt mindstens 2 bis 3 Hunde nacheinander "arbeiten". Da wird es ja sicher auch Unterschiede und Tagesform geben.

@T68
Kann ich mir auch nicht vorstellen.Vor allem hat der Jäger die Polizei angerufen und das macht man nicht weil man nur ein Tiergeräusch hört.Vor allem nicht als Jäger,die können Geräusche unterscheiden zwischen Tier und Mensch.Er verbringt ja die meiste Zeit im Wald.

@DocRivers

Stimmt. Von einem Punkt im Wald, an dem die Fährte aufgenommen wird, sollte ein MT-Hund die Spur verfolgen können, sofern nicht auch im Wald vom zickzackigen Holzsuchen ein Meer von breitflächigen verstreuten Geruchsimpulsen den Hund verwirrt.

War der Jäger im selben Waldstück, in dem das Mädchen vermutlich verschwunden ist?
Kann das leider dem Bericht nicht entnehmen.
Und ist es nicht möglich, dass wenn ein Kind im Wald verschwindet der Förster benachrichtigt wird, der den Jägern Bescheid sagt? Wenn die Polizei vermutet, das Kind hätte sich im Wald verlaufen kann man ja nicht das Risiko eingehen, dass in derselben Nacht Jäger da rumschießen.

@Nina75

Einer meiner besten Freunde ist Jäger. Und zwar richtig leidenschaftlich. Er ist pro Woche ca. 3 mal im Wald für ein paar Stunden. Damit ist er im Vergleich zu seinen Jagdkollegen ganz vorne dabei. Andere sind im Monat einmal "draußen". Von "er verbringt die meiste Zeit im Wald" kann ja nun nicht die Rede sein.

Für mich wäre entscheidend: Wie oft hat der Jäger das Rufen gehört? Einmal? Mehrmals? Über Minuten? WENN es ein gut hörbares "Papa, Papa" war (von einem 5jährigen Mädchen, das nicht vor sich hingewinselt hat sondern wirklich laut rief), dann müsste im Umkehrschluß auch das Mädchen den Jäger hören. Hat er den geantwortet? Ich hätte doch selbst in Unkenntnis des Vermisstenfalles, wenn ich so überzeugt gewesen wäre, dass ich selbst die Polizei obgleich meines Verdachts angerufen hätte, versucht, durch Rufen Kontakt aufzunehmen. Wenn auf mein lautes, wahrscheinlich lauteres Anrufen als das eines Kindes keine Anwort gekommen wäre, so erscheint ein verirrtes und rufendes Kind doch sehr unwahrscheinlich. Dieses hätte doch auf jeden menschlichen Ruf in seiner Not reagiert.

@Elefant100

Danke für den Hinweis bzw. den Link!

Ich hatte eigentlich gehofft dass, sich nach der hier jetzt vorliegenden Diskussion zum Jäger und der akustischen Ortung meine Besorgnis etwas zerstreut, aber diese von Dir hier zitierte Tatsache tut nun leider genau das Gegenteil.
Schließlich ist es ganz was anderes wenn man "unvoreingenommen" in den Wald geht und dann etwas hört und eigenintitativ die Polizei benachrichtigt. Eine heissere Spur kann es m.E. ja wohl kaum noch geben! :(

Warum ist denn der Jäger nicht der Stimme gefolgt???? Wenn er das der Polizei meldet, dann muss er ja gedacht haben "hier stimmt was nicht"-logisch, wenn man des nachts eine Kinderstimme im Wald hört. Kann der Radius so groß sein, der da abgesucht hätte werden müssen, um die Stimme nachverfolgen zu können? Warum war nicht die Polizei in der Nacht noch den Standort des Jägers absuchen???? Oder war das so weit weg, dass man nicht davon ausging, dass es Inga sein könnte?
Wenn sich Inga doch verirrt hat, und nun einfach irgendwo im Wald liegt :(
Aber die Hunde.... warum riechen ihre Spürnasen nichts? :(
Fragen über Fragen...
Vielleicht bringt die Xy-Sendung mehr Erleuchtung...?!

@DocRivers

DocRivers schrieb:Umkehrschluß auch das Mädchen den Jäger hören. Hat er den geantwortet?

Das ist es was so komisch ist!
Der Jäger hätte doch einfach zurückrufen können.

Dieser Hinweis war bestimmt auch der Grund warum die Polizei den Wald so "gründlich" untersucht hat.
Nicht auszudenken, wenn da was dran war..........

Vielleicht hat er ja zurück gerufen nur Inga hatte dann keine Möglichkeit mehr zurückzurufen,aus welchem Grund auch immer...

Tatsache ist: nachdem der Jäger was gehört hat rief er die Polizei und allesamt befanden sich in Hörweite - es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die bereits vorhandenen Suchtrupps, die waren zu diesem Zeitpunkt gegenwärtig, ein lebendes und in Hörweite befindliches Kind übersahen.
Ich schrieb das schon in einem anderen Beitrag.

Laut Aussage der Polizeit wurde der Spur nachgegangen und nichts gefunden.
Die Jäger - Geschichte hat seit nunmehr über zwei Wochen keine Bedeutung mehr, wieso sollte sie diese jetzt bekommen??

Ein anderer Gedanke in Richtung Jägertum, und damit möchte ich den Zeugen keineswegs verdächtigen, ist folgender: heutzutage ist es ja keine Seltenheit, dass Jäger mitunter Spaziergänger für Schwarzwild halten und unbeabsichtigt Schüsse fallen.
Gerade auch weil Jäger Fachmänner im Töten sind gehen solche Ereignisse meist tödlich für die Spaziergänger aus.
Aber ich denke mal nicht, dass an diesem Abend noch andere Jäger im Wald unterwegs waren, somit fällt diese Vemutung aus.

@nina:
Was dann aber gegen die Therorie des Verirrens spricht, sondern mehr für die Entührung (wenn ich dich richtig verstehe).

Ich weiß nicht: Mal angenommen, der Jäger hört ein einziges mal den Ruf "Papa, Papa". Ist er sich dann sicher? So sicher, dass er die Polizei ruft? Oder denkt er nicht eher (zumal in Unkenntnis des Vermisstenfalles), "hab ich mich wohl geirrt"? Ruft er also die Polizei, muss man doch fast davon ausgehen, dass er die Rufe öfter gehört hat. Damit macht ein "Nichtantworten" auf das gegenseitige Anrufen keinen Sinn, sofern es denn statt gefunden hat.

Würde meine 3,5-jährige Tochter im Wald stecken, gäbe es wohl imo 2 Varianten: Entweder sie heult hysterisch vor sich hin und kriegt sich gar nicht mehr ein. Oder sie ist zu erschöpft und durstig und liegt wimmernd, fröstelnd im Gras. Sicher läuft sich nicht nachts durch den Wald und ruft geordnet "Papa, Papa"!

@navarro:
Zu dem Zeitpunkt des Jägerhörens waren laut meines Wissens keine Polizisten in Hörweite. Es war doch nachts.

Abgesehen avon, wären Schüsse dann erst recht gehört worden - sowohl von der Polizei als auch vom besagten Jäger.

@DocRivers

Schüsse wären gefallen, bevor das Verschwinden Ingas überhaupt bemerkt worden wäre.
Aber dieses Thema ist ja vom Tisch.

In Hörweite waren sie aber kurz danach - das Kind hätte sich also in wenigen Minuten völlig in Luft auflösen müssen.
Es ist müßig, das Thema "Jäger" weiter zu verfolgen.

Hat aber die Polizei nicht diese Nacht die ganze Nacht durch im Wald gesucht ??? Hab es nicht mehr in Erinnerung...wenn nicht dann ist das eine Katastrophe !

In dem oben verlinkten Bericht der Volksstimme steht:

"Unterdessen wurde bekannt, dass sich bereits in der Nacht des Verschwindens ein Jäger um etwa vier Uhr nachts an die Polizei gewandt hat, weil er im Wald eine Stimme gehört hatte, die "Papa, Papa" gerufen habe. "Wir sind der Sache nachgegangen", sagte von Hoff. Der Jäger sei in großer Entfernung zu den Lauten gewesen. "Das kann auch ein Tier gewesen sein.""

Gibt es eine Quelle für das hier häufiger zitierte Detail, dass dieser Jäger zu diesem Zeitpunkt um 4 Uhr nachts noch in Unkenntnis der Suche nach Inga war? Ist überhaupt bekannt, ob der Jäger mit seiner Wahrnehmung überhaupt in einem engeren räumlichen Zusammenhang zum Wilhelmshof und den dortigen Waldgebieten steht? Dieser Jäger könnte auch viele Kilometer entfernt diese Wahrnehmung gemacht haben, sodass die Ermittlungen deshalb von dieser Spur abgerückt sind.

um 19:40 Uhr wurde das Verschwinden bemerkt. da war es noch sehr hell. da nicht davon auszugehen ist, dass Inga zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere km weit entfernt im Wald herumirrte, hätte man sicher Schüsse gehört. ich denke, die Variante ist nicht realistisch.

du hast aber auch recht damit, dass ich die Jägerspur als Irrtum des Jägers abtun würde. das macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn.

@Nina75:
http://www.mdr.de/nachrichten/suche-nach-inga-im-fernsehen100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html

Hier ist der Zeitverlauf im Video skizziert. Von der Nacht wird da allerdings nichts gesagt. Ich hätte als Elternteil wahrscheinlich aber die ganze Nacht über den Wald durchstreift und gerufen. Davon kann man wohl ausgehen.

Nachtrag:

Wenn ein Kind im Wald umherirrt, 5jährig, kommt es doch nicht sehr weit, läuft vll eher im Kreis, setzt sich möglw. eher hin und weint. Wenn die Eltern um 19:40 Uhr das Verschwinden bemerkten, ist vll 1, max. 1,5 Stunden vergangen (und DAS wäre in meinen Augen schon eine sehr LANGE Zeit für Eltern von Kindern dieser Altersgruppe; eher würde ICH von 30 Minuten ausgehen). wenn man sich dann aufteilt und zügig durch den Wald treibt, laut rufend, kann eigentlich kein kleines Kind in dieser Zeit soweit abgetrieben sein, als dass es einen nicht mehr hören würde. Wohlgemerkt bei vollen Kräften und Sinnen (was sicher 24 Stunden später nicht mehr gegeben ist).

Ich denke, Inga wurde entführt oder ist verunglückt. Gegen Letzteres spricht, dass dies unweit geschehen wäre, sodass man sie eigentlich hätte finden müssen (Hunde, Suchtrupp).

@Hammurapi

hier stehts, in "Volkesstimme", letzter Absatz:
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stendal/1478025_Jetzt-wird-bei-XY-nach-Inga-gefahndet.html

Du schreibst weiterhin:

Hammurapi schrieb:Ist überhaupt bekannt, ob der Jäger mit seiner Wahrnehmung überhaupt in einem engeren räumlichen Zusammenhang zum Wilhelmshof und den dortigen Waldgebieten steht? Dieser Jäger könnte auch viele Kilometer entfernt diese Wahrnehmung gemacht haben, sodass die Ermittlungen deshalb von dieser Spur abgerückt sind.

Daher meine Frage vorhin, 10:41 Uhr:

Fährtensucher schrieb:Hat eigentlich mal jemand daran gedacht dass sie vom Wilhelmshof hätte entführt und zig Kilometer weiter in einem verlassenen Waldstück wieder lebend ausgesetzt werden können? Hier wird immer nur darüber gegrübelt, wie weit sie einen Weg durch den Wald ZU FUSS vom Wilhemshof hätte alleine zurück legen können...