Armin Lauter aus Magstadt (bei Stuttgart) vermisst

Hi an alle Mitleser.
Die einzig belastbare Spur, die mit dem Verschwinden von AL in unmittelbarem Zusammenhang steht, erscheint mir sein Fahrzeug.
Die Frage über die sich hier - bei unserem Kenntnisstand - sinnvoll spekulieren lässt ist, hat er das Fahrzeug selbst dort in Sifi abgestellt, war er in Begleitung dabei, oder hat das Fahrzeug ein Unbekannter dorthin gefahren und was wäre die Motivation, das zu tun?
Fragen wie, existiert die Frau tatsächlich, müßte die Polizei wissen. Sie scheint der Sache aber keine größere Bedeutung beizumessen, sonst hätte sie dazu in XY Fragen gehabt.
Zu dem Einbruch im August könnte man eine Verbindung zum Verschwinden von AL in der Form konstruieren, als dass es in kriminellen Kreisen scheinbar bekannt gewesen ist, dass bei AL Geld zu holen war.

@Felicitas1
So viel ich weiß stand das Auto zur Hälfte auf dem Bordstein zur Hälfte auf der Straße direkt neben dem Sterncenter.Da,an dieser Stelle ist zwar das kurze Halten erlaubt aber nicht das Parken und sich entfernen.

@osttimor
@Nina75

ich meine auch, dass im tv beitrag vom Cop gesagt wurde, dass der wagen ordnungsgemäß geparkt aufgefunden wurde.

@Comtesse
ohje wo soll ich nur anfangen
Erstmal: Das Auto wurde erst Tage später gefunden. Herr Lauter war dabei schon über eine Woche verschwunden. Ein Mann verschwindet und wird nicht gesehen und taucht nicht einfach so ne Woche unter und parkt den Wagen dann in der Sindelfinger Innenstadt ganz gechillt ne Woche später um dann komplett zu verschwinden. Nein, in dem Ort fällt ein FALSCH im Halteverbot geparkter (Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.vermisster-aus-magstadt-armin-lauters-spur-verliert-sich-in-sindelfingen.b0f12bde-8269-4cd2-bb61-0f7c07cc9bd9.html) Mercedes Geländewagen der auch noch dazu offen ist auf. Der steht da nicht tage lang.

Weiter... in dem Ort würde ich mein Auto IMMER verriegeln, auch wenn ich nur kurz weg bin. Das ist eine vielbefahrene Straße, auf beiden Seiten gut frequentierte Fußgängerzonen, direkt am Stern Center, dem größten Einkaufscenter der Innenstadt, das LEBENSZENTRUM so zu sagen. Da ist auch direkt der Hauptbahnhof, oft sieht man dort sogar Bettler. Eine Entführung würde sicherlich ebenfalls auffallen.

Weiter... Der Mörder (von einer ermordung gehen wir jetzt mal aus) hatte vielleicht nicht die Mittel so einen Wagen anonym zu "verscherbeln". Vielleicht wollte man es einfach nur loswerden. Die Spurensicherung findet nicht immer alles. Fremdspuren bei so einem Wagen zu finden, das ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen, denn es gibt IMMER Fremdspuren, egal ob der Täter den Wagen selbst gefahren ist, Lauter selbst Fremdspuren an sich trug oder die Fremdspuren von etlichen Probefahrten stammten oder anderen Kunden. Und wenn man keine DNA Vergleichsspuren hat, ist das eh schwierig diese Einzuordnen.
Der Geländewagen war zwar nicht angemeldet, fuhr er aber damit öfter in der Vergangenheit herum. Das habe ich in einem Bericht gelesen, dass das Zeugen bestätigt haben. Vielleicht war der Wagen mal angemeldet, vielleicht hatte er vor es bald zu verkaufen aber eigentlich ist sein job der ANKAUF von Wagen aus übersee, nicht der Verkauf nach Übersee. Vielleicht hat es andere Gründe, warum er mit Rotem Nummernschild unterwegs war. Er war ja schließlich Autohändler und hatte da eher Möglichkeiten und Gründe. Vielleicht wollte er einfach mal ein Geländewagen nehmen, weil es so geschneit hat. Vielleicht sollte der einfach nirgends hin.

Weiter: Freiwilliges Untertauchen ist sehr sehr sehr schwierig umzusetzen und unwahrscheinlich. Man hat ja Bankkonten, Versicherungen etc... ein Mensch hinterlässt nun mal Spuren. Es wäre sehr schwierig so einfach zu verschwinden auf freiwilliger Basis. Warum auch? Dazu besteht keinerlei Verdacht. Suizidales Verschwinden ist ebenfalls kaum möglich und sehr selten. Siehe Fall aus Drage, der Mann hat sich ne Menge Mühe gegeben und es hat trotzdem nicht geklappt.

https://www.youtube.com/watch?v=P5OxHSsX10g

hier der beitrag. bei Minute 38.38 sagt der Kommissar "war ordnungsgemäß geparkt"

@osttimor
Wenn ich in Sichtweite zum Auto bleibe, und nur kurz aussteige, um was zu erledigen, was mit jemandem auszutauschen o.ä., nein, dann würde ich es nicht verschließen. Beispiel: Wenn ich einkaufe, die Einkäufe in den Wagen lade und dann den Einkaufswagen wegbringe, lasse ich das Auto auch auf. Für mich spricht dies dafür, dass er nicht vor hatte, sich länger / weit vom Wagen zu entfernen, er wollte gleich weiterfahren und hat dort nur einen kurzen Zwischenstop gemacht, um was zu erledigen oder jemanden in unmittelbarer Nähe des Wagens zu treffen. Dieses "mal eben kurz im Halteverbot halten und den Wagen unverschlossen lassen" hat doch sowas typisches von "ich hol nur eben schnell was ab", "ich bring nur eben schnell was weg" oder "ich klär nur eben schnell mal was direkt vor Ort".

Die Abstellsituation des Wagens erinnert ein bisschen an den Fall Daniel Dicke, nur dass der tot neben dem Auto gelegen hat. Wäre er auch verschwunden gewesen, weil der Täter ihn nicht da liegen gelassen hätte, wäre es ebenso mysteriös gewesen. Vielleicht kann man es daher auch vergleichen von der Motivation her, warum AL da war und sein Auto so abgestellt hat. Weil er auch jemanden direkt vor Ort getroffen hat und nicht ahnte, dass er gleich Opfer eines Verbrechens werden wird.

halte den abstellplatz des autos jetzt nicht unbedingt für den perfekten ort ein verbrechen durchzuführen - mir leuchtet die "nur mal kurz vom wagen these" durchaus ein

die große frage ist - was hat er dann gemacht und wie gings weiter - ich kann mir nicht vorstellen dass man dort einen unbeobachteten raubüberfall durchziehen kann

frage an ortskundige - wie ist die siutation in dieser straße nachts?

@brieftreager
ortskundiger hier, hier aufgewachsen. bitte lies dir meinen beitrag oben durch, dort ist deine frage beantwortet.

Comtesse schrieb:Beispiel: Wenn ich einkaufe, die Einkäufe in den Wagen lade und dann den Einkaufswagen wegbringe, lasse ich das Auto auch auf.

interessant. ich bin da anders.
vor allem in der heutigen zeit ist das zusperren auch kein "aufwand" mehr! parken, schlüssel abziehen, aussteigen, knopfruck, auto ist zu. das kann man auch ganz einfach während dem weggehen machen (sofern die batterie nicht schon schwach ist).

wenn ich neben jemanden parkt und wir etwas austauschen udgl dann sperre ich auch nichts zu.
aber dein beispiel mit "an der nächsten ecke" treffen und danach auch noch in einer größeren stadt (sindelfingen ~60.000 einwohner), das wäre für mich ein klarer fall für zusperren!

Noch ein Hinweis zum Schliessverhalten bei einem G-Modell 1998: man muss mit dem Schlüssel sehr nah an den Türgriff gehen um die IR-Verriegelung zu aktivieren, dass weiss nur ein Fahrer oder Eigentümer, der selbst so ein Auto hat. Aus einem Meter Entfernung klappt das nicht, wenn man hastig abhaut, und das Zylinderschloss im Türgriff hakt gerne bei diesen Modellen, zumal es ja auch kalt war, kann es evtl zugefroren gewesen sein. Vielleicht gabs ja auch Ärger in seiner Gebrauchtwagen-Lagerhalle, die er zum Heizungsentlüften besucht hatte?

Da in der Straße wo das Fahrzeug gefunden wurde ist übrigens auch die Post(bank) gegenüber des Sterncenters.und auch die Volksbank ist direkt da.

WernerM schrieb:Hallo in die Runde, also das mit dem G-Modell BJ 1998 (Wert ca. max. 20.000,-) als Motiv kann man ausschliessen, denn er handelte ja auch mit Autos wie 911er im Wert von über 50.000,-, dann hätte man ihn mit so einem Verkaufsobjekt irgendwo hingelockt. Mit dem Wagen wird auch keine Leiche in einen Wald gefahren worden sein, denn dann hätte man Dreckreste an den Reifen und am Unterboden gefunden. Mit dem G-Modell ist er wie jeden Tag mit roter Nummern wegen der winterlichen Temperaturen rumgefahren, auch zum Brötchenholen (die Tüte war klein, also kein Besuch o.ä.), das spricht auch gegen Selbstmord. Eine Idee wäre vielleicht Rache wegen eines aus der Sicht eines Käufers unkorrekt abgelaufenen Verkaufs, aber die Polizei wird sicherlich alle Kaufverträge der letzten drei Jahre überprüft haben. Da ein Händler aber nicht alle Deals in den Büchern hat, hätte die Polizei noch fragen sollen, wer an Herrn Lauter mal in den letzten drei Jahren einen Wagen verkauft hat, um zu über die Fahrgestellnummer den heutigen Halter zu finden, und man sollte vielleicht mal schauen, wer von seinen steten Telefonkontakten (also die, die öfters bei ihm anriefen bis zum Verschwinden), nach dem Tag des Verschwindens nicht mehr versucht haben, ihn zu erreichen, denn nur ein Mörder weiss ja, dass ein "Vermisster" nicht mehr dran gehen kann. In der Szene des "gehobenen" Autohandels ist leider auch ein großer Anteil von Verbrechern zu finden, weil man hier schön sein illegales Bordell- und Drogengeld wieder in den Wirtschaftskreislauf einfliessen lassen kann, u.a. mit veränderten Kaufpreisen in den jeweiligen An- und Verkaufsverträgen. Die Polizei sollte (wenn sie das noch nicht gemacht hat), einen versierten Autohändler befragen, wie man über die Autoverkäufe eventuelle Feinde herausfiltern kann. Vielleicht ist Herr Lauter ja auch nur vor dem Finanzamt abgehauen, denn wer zahlt schon gerne im Bargeldhandel Steuern? Das ist aber nur eine vage Idee ohne fundiertes Wissen. Werde am Ball bleiben

Guter Beitrag. Sehe es ähnlich

@diethylamid


ich finde in deinem beitrag keine beschreibung der situation in dieser straße speziell in der nacht - kannst du bitte näher darauf eingehen

ich finde den beitrag von @WernerM in großen teilen auch sehr plausibel. gerade im autohandel schimmern oft mafiöse Strukturen durch. aber da die pol. den pc des vermissten sicher gut durchleuchtet hat, stoßen sie eventuell auf verwertbare hinweise..
ein freiwilliges abtauchen allerdings halte ich bei der geschilderten lebenssachlage des AL für eher unwahrscheinlich. er schien ja mit seinem leben durchaus zufrieden, bis auf die fehlende Familie...

@brieftreager
Nachts ist da sicherlich weniger los als Tags über trotzdem ist es nun mal das Herzstück der Innenstadt. In unmittelbarer Nähe gibt es Geschäfte, die Nachts geschlossen sind. Nachts sammeln sich die meisten am Wettbachplatz und rund um die Volksbank in Cafes oder Restaurants. Das liegt ca. 100 meter entfernt. Die Parkmöglichkeiten beschränken sich dabei auf den Fundort des Geländewagens. Wie Nina bereits sagte gibt es dort an der Straße direkt die Postbank.

@diethylamid
Ich weiß nicht, wie die Situation um die Weihnachts- und Neujahrszeit vor Ort ist, was "im Halteverbot parken" betrifft, vielleicht könnte darin (Ferienzeit, daher auch schlechte personelle Besetzung bei den Ordnungsämtern) auch ein Grund liegen, warum der Wagen erst am 07.01. (= Ende der Weihnachtsferien) auffiel?! Wenn nicht, ist natürlich unwahrscheinlich, dass der Wagen schon seit dem 28.12. da stand, da gebe ich dir Recht.

Ich finde es nur erstaunlich, dass die Polizei nicht sicher sagen kann, ob er den Wagen selbst dort abgestellt hat oder ob das jemand anders war. Dieser Jemand müsste dann ja von der Größe und Statur her ähnlich gebaut sein, sonst hätte er ja den Sitz und die Spiegel umstellen müssen und dann könnte man ausschließen, dass der Vermisste den Wagen selbst als Letzter gefahren hat. Ferner erschließt sich mir nicht ganz, warum ein Täter über eine Woche das Fahrzeug behalten sollte, um es dann so auffällig abzustellen, dass es sofort gefunden wird, das macht für mich gar keinen Sinn. Außerdem stelle ich es mir sehr schwer vor, einen PKW zu fahren, ohne dabei Fasern und DNA im Auto zu hinterlassen, die eindeutig auf den letzten (!) Nutzer hinweisen. Fingerabdrücke wurden offensichtlich am Lenkrad keine hinterlassen vom letzten Fahrer. Wäre der Vermisste der letzte Fahrer gewesen ohne Handschuhe, hätte man dies eindeutig an nicht (!) verwischten Fingerabdrücken am Lenkrad, Schalthebel etc. feststellen können. Also trug der letzte Fahrer Handschuhe. das kann aber Ende Dezember auch auf den Vermissten selbst zutreffen. So oder so, man verliert Hautschüppchen, Fasern, Haare, wo man geht und steht - bei der Spurensicherung müssten entsprechende Spuren des letzten Fahrers eruierbar sein, denn sie müssten dann ja sich ÜBER die Spuren z.B. des Vermissten gelagert haben. Solche Spuren wurden scheinbar nicht gefunden, was bedeutet, der letzte Fahrer war nicht der Vermisste, hat aber keine Spuren hinterlassen (dazu müsste er eine nicht fasernde Bekleidung getragen haben und alle Haare/Körperteile von Kleidung bedeckt gehabt haben), oder (für mich wahrscheinlicher) der letzte Fahrer war der Vermisste selbst.

Ein Autohändler hat rote Kennzeichen in der Schublade für Probefahrten und kann daher jederzeit mit einem der ganzen Autos, die er zum Verkauf anbietet, selbst fahren. Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem Mercedes um ein solches Auto handelte, das zum Verkauf steht.

Comtesse schrieb: Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem Mercedes um ein solches Auto handelte, das zum Verkauf steht.

dem filmbeitrag entnehme ich aber, dass er den SUV ständig benutzte. auch die Nachbarin erwähnte ja, dass der wagen weg ist und dass AL bei autoankäufen immer mit dem lkw fuhr.

@diethylamid

also könnte man die wahrscheinlichkeit dort einen raubüberfall selbst in der nacht durchzuziehen und dabei von keinerlei zeugen beobachtet zu werden als relativ gering einstufen

macht die ganze abstellsituation noch rätselhafter - ich tendiere aber zu der these dass der täter dann das fahrzeug dort abgestellt hat - das eigentliche verbrechen an einem anderen ort durchgezogen wurde und er den schlüssel warum auch immer wo anders deponiert hat

Comtesse schrieb:Ferner erschließt sich mir nicht ganz, warum ein Täter über eine Woche das Fahrzeug behalten sollte, um es dann so auffällig abzustellen, dass es sofort gefunden wird, das macht für mich gar keinen Sinn.

ach, da kann es viele gründe geben. hier auch ein fall bei dem das auto 4 tage unbekannten aufenthaltes war. bevor es scheinbar auffällig vor einem einkaufszentrum abgestellt wurde!

Wikipedia: McStay family murder

@burrows
Das kann ja durchaus sein, dass er ihn immer benutzt hat, der Wagen aber trotzdem rein offiziell zum Verkauf stand. Soweit ich weiß, darf man nicht tagelang mit roten Kennzeichen rumfahren, das sind Überführungskennzeichen, die man nur zwischen An- und Abmeldung fahren darf oder bei abgemeldeten PKW zu Probefahrten anmelden und nutzen darf. Kann ja sein, dass er es trotzdem immer genutzt/getan hat, um die KFZ-Steuer und Versicherung zu sparen, die er bei einer Anmeldung latzen müsste für den Wagen.