Der mysteriöse Tod des Jens Henrik Bleck
22.10.2014 um 02:21
ich habe vorhin zum ersten mal von diesem fall im generalanzeiger gelesen und bin daran hängengeblieben, komme aus der gegend und war auf der selben schule...eine tragische sache wirklich.
ich denke, es gibt viele offene fragen, manche erscheinen mir persönlich dabei unwichtiger, manche relevanter um der lösung des falls näher zu kommen. ein paar gedanken:
- alkoholisiert war jens sicher, anscheinend aber zumindest noch fähig, sich relativ klar auszudrücken (laut taxifahrer, mutter, schichtleiterin der disco) und nicht über seine eigenen füße zu stolpern. die frage, ob nun 2,0 promille oder (wg fäulnisverfälschung des alkoholwertes) weniger, sei dahingestellt.
- drogen haben hier viele schon viel erhellendes zu geschrieben, mein sofortiger erster gedanke als ich das wort "todesangst" las, waren drogen, da man oft hört, dass zb pep oder pilze extremen verfolgungswahn auslösen können. allerdings hätten diese "klassischen" substanzen nachgewiesen werden können, korrigiert mich falls nicht. KO tropfen mögen nicht nachweisbar sein, nach 2 wochen, aber hier hat glaube ich jemand berechtigt eingewandt, dass diese nicht aufputschender natur sind, sondern, wie der name schon sagt, betäubende wirkung haben, wodurch man eher nicht hellwach und aufgeregt herumläuft, von disco zu taxi zu polizei wieder zur disco und dann weg, oder doch?
ich finde, das, was er seiner mutter am telefon sagte (nämlich sie garnicht zu erkennen, sie sogar zu sietzen u.a.) und diese todesangst ("sie wollen mich töten") deuten für mich stark auf einen einfluss hin, aber die frage ist, war es eher viel alkohol, obwohl er nicht lallte oder torkelte (stimme zu, nicht alle betrunkenen tun dies immer) oder passt das verhalten doch zu ko tropfen?
- ich denke auch eher nicht, dass die türsteher wirklich eine bedrohung für ihn waren, oder besonders viel mit seinem tod direktzu tun haben, denn in der tat hätte er dann nicht versucht apäter, wieder in die disco zu kommen, und sich sogar an der tür festgehalten hat, um nicht wieder raus zu müssen. dass die disco mauert und niemand vom personal was sagt, wundert mich allerdings nicht, da die türsteher so oder so nicht immer einwandfrei vorgehen und man sicher so wenig wie möglich mit der sache zu tun haben will.
- fraglich ist für mich wirklich, ob er tatsächlich mit zwei fremden mitgegangen ist hinterher, oder nur keiner wahrgenommen hat, dass er nicht wollte, weil alles eh chaotisch war?
fraglich ist auch, wie von euch schon gesagt, ob er tatsächlich nasenbluten hatte und wenn ja, ob von einem "leichten" schlag nach 14 tagen noch ein hämatom festzustellen wäre? aber dann hätte es doch der taxifahrere oder jemand anders gesehen, wenn es handgreiflich geworden wäre? kann das nasenbluten woanders herkommen? wenn man pulver durch die nase gezogen hat (welches und wann auch immer genau)? oder hat sich der taxifahrer vertan?
- ich bin sehr überrascht von dem artikel mit den spürhunden, widerspricht das nicht der aussage, dass die polizei durch das mädchen und die zwei fremden auf die brücke gerufen/geschickt wurden? wie passen da die spürhunde ins bild, diese müssten doch eher erst deutlich später dazugerufen worden sein?
- in der tat ist es extrem merkwürdig, dass er mit zwei fremden weggeht, die sich angeblich um ihn kümmern wollen und dann zwei fremde mit dem mädchen die meldung machen, er sei im wasser und schreie um hilfe UND es anscheinend nun keinerlei kentnisse mehr gibt, wer diese fremden waren. schlamperei der polizei? oder haben die sich direkt, vor aufnahme der personalien, verdrückt und melden sich nun wohlweislich nicht mehr? sehr sehr sehr merkwürdig. hätte ich jemanden von einer brücke aus um hilfe schreien hören und das der polizei gemeldet, würde ich mich sicher nochmal melden und wissen wollen, was nun aus demjenigen wurde, bei der gelegenheit dürfte man mich dann auch gerne mit personalien als zeuge aufnehmen, wenn das gewünscht ist, oder?
-geldbörse ist hier für mich schlüssig beantwortet worden von einigen, nämlich dass der polizist ihm in dem moment wenig aufmerksamkeit schenkte wg des parallelen unfalls und achtlos erstmal das portemonait einsteckte. und auch warum 4 euro und perso in seiner zasche waren, hat jemand schlüssig erklärt: er hat am eingang am anfang des abends seinen perso zeigen müssen und diesen danach in die tasche gesteckt, ebenso wie das wechselgeld vom eintritt.
meine persönliche bescheidene meinung ist, dass er benebelt war, von welcher substanz auch immer, v.a. der anrufs bei seiner mutter und die todesangst deuten auf einen verwirrten zustand hin. allerdings finde ich es ebenfalls sehr merkwürdig, dass sich zwei fremde männer um ihn kümmern wollten, mitihm weggehen und ihn dann zwei (andere?) männer mit einem mädchen angeblich schreien hören aus dem wasser. vielleicht wollten sie die gelegenheit nutzen, dass er verwirrt war und hilfe suchte, und wollten ihn weglotsen, nähe des ufers, um ihn zu berauben? stellen fest, er hat keine geldbörse bei sich und da er um hilfe ruft/rufen will, schubsen sie ihn (an welcher stelle wäre interessant) ins wasser...allerdings ist in der tat das zeitfenster hierzu klein, aber nicht unmöglich oder?
soweit meine gedanken gerade, vielleicht nix dolles, aber naja...in jedem fall muss es für eltern einfach furchtbar sein, sich all diese fragen stellen zu müssen, über das eigene kind, nicht zu wissen, was es in den stunden und minuten vor seinem tod erlebt hat und warum der sohn genau ertrinken musste.