Neuss-Norf/Der Fall Ingeborg Töpfer

@Seefahrer
Wenn sie das Geld in das Restaurant gesteckt haben, ist da nichts auffälliges dran. Richtig. Wenn sie aber quasi auf einmal in Saus und Braus gelebt haben, man ihnen die Sorgen und Trauer nicht angesehen hat, da sie lachend fröhlich einen Porsche nach dem anderen (übertrieben) gekauft haben, hat das schon einen Beigeschmack.

Man weiß nie, wie man wirklich reagiert hätte. Vom Gefühl her würde ich sagen, ich hätte mein Kind paar Meter weiter abgesetzt und wäre meiner Mutter zur Hilfe geeilt.

Seefahrer schrieb:Naja, diese andere Person hatte immerhin ein kleines Kind bei sich. Hier lesen/schreiben ja einige Damen mit; wie hätten die denn in so einer Situation reagiert?

Sowas kann man glaub ich gar nicht voraussagen, weil das, was man DENKT, was man tun würde, nicht immer das ist, was man in so einer Situation dann WIRKLICH tut. Sicher würde eine Mutter sich selbst schützend vor ihr Kind stellen, also zwischen den Täter und das Kind. Jetzt hat man hier aber die Situation, dass die Tochter mit ZWEI schützenswerten Personen unterwegs war, einmal das Kind, andererseits die ebenfalls wehrlose da durch den Schlaganfall behinderte Mutter. Ich würde denken, dass ich in dem Moment auch einen Beschützerinstinkt meiner Mutter gegenüber hätte.

Vielleicht würde man aber auch wirklich aus Reflex in so einem Moment erst Mal weglaufen, einfach auch vor Schreck, wenn plötzlich einer auf einen zuspringt, das ist ja eine normale Reaktion, dass man in so einem Moment automatisch erst mal zurückzuckt und vor Schreck Abstand zwischen sich und die Gefahr bringt, auch um überhaupt erst Mal zu checken, was das zu bedeuten hat. Ob jemand flieht oder kämpft, hängt psychologisch davon ab, ob man selbst eher der "Flight"- oder der "Fight"-Typ ist, da ist ja jeder Mensch anders.

Ich finde es auch schwer und sehr hypothetisch zu beurteilen, wie man selber in der Sitaution reagiert hätte. Aber einige Ungereimtheiten gibt es so oder so!

Die Reaktion der Frau ist erklärbar. Bei so einer plötzlich auftretenden potentiell lebensgefährlichen Situation wird instinktiv entschieden, ob einerseits der Mutter geholfen wird, andererseits das Baby in sicheren Abstand gebracht wird. Ich denke die Frau hat da ohne groß nachzudenken zuerst an die Sicherheit ihres Kindes gedacht. In solchen Situationen kann man auch kaum rational handeln.

Aber das jemand sich im Wald versteckt, maskiert und der nächstbesten Oma die mit Tochter und Enkel da vorbei kommt überfällt, anschließend niederzuknüppeln um sie zu berauben erscheint da schon seltsam.
Ich glaube, da hatte es jemand ganz gezielt auf die alte Dame gewartet um diese dann zu töten. Denke da in Richtung Auftragsmord, der wie ein Raubüberfall aussehen sollte.

Aber wer wäre dann möglicherweise der Auftraggeber?

Spürhund schrieb am 15.10.2014: Tochter Nicole hat sich und ihr Kind in einiger Entfernung in Sicherheit gebracht, muss von dort alles mitansehen.

Das finde ich merkwürdig. Kind in Sicherheit bringen, unbedingt! Aber bleibt man wenige Meter weiter weg stehen und guckt was mit der Mutter passiert? Hat man da nicht eher Angst der Täter kommt rüber und schlägt das Kind auch noch tot?
Zum Glück weiß man nicht wie man selbst reagieren würde aber man denkt sich eben, ich würde das Kind nehmen und laufen, laufen, laufen wenn ich es in Sicherheit bringen wollte.
Aber wie gesagt, man weiß zum Glück nicht wie man dann wirklich gehandelt hätte.

Frau.N.Zimmer schrieb:Das finde ich merkwürdig. Kind in Sicherheit bringen, unbedingt! Aber bleibt man wenige Meter weiter weg stehen und guckt was mit der Mutter passiert? Hat man da nicht eher Angst der Täter kommt rüber und schlägt das Kind auch noch tot?

Was ich mir vorstellen könnte: Die Mutter ist ja die mittlere Generation, d.h., sie hat einerseits den Drang, ihr Kind (und wohl auch sich selbst) in Sicherheit zu bringen, anderseits ist sie selbst Tochter und hat auch gleichzeitig den Drang, ihre Mutter nicht alleine zurückzulassen.
Dass man dann unter Schock (ist ja alles andere als eine alltägliche Situation!) so einen Mittelweg wählt zwischen "Abstand bekommen" und dann aber doch nicht "zu weit weg", find ich zumindestmal nicht per se verdächtig oder fragwürdig.

@hallo-ho
Ja, weiß ich nicht. Ich könnt glaube ich auch nicht zugucken wenn meine Mutter auf den Kopf gehauen bekommt. Aber wie gesagt,man weiß es zum Glück nicht.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich könnt glaube ich auch nicht zugucken wenn meine Mutter auf den Kopf gehauen bekommt.

Das ging doch sicher alles sehr schnell. Sie konnte nicht hellsehen, was sie gleich zu sehen bekommt.
Wenn du dich mit jemanden unterhältst und dieser plötzlich aufsteht, dann musst du sozusagen auch mitansehen, wie dieser aufsteht. Du konntest ja nicht wissen, dass du das gleich zu sehen bekommst.

@hallo-ho

Is ja guuuut ;) Ich sagte doch " ich weiß es nicht" :)

@Frau.N.Zimmer
Ich widersprech dem lieben Frauenzimmer doch gar nicht! :D
Ich ergänze nur.

Im übrigen halte ich es durchaus für möglich, dass die Tochter involviert gewesen sein könnte, aber dass es ausschließlich so gewesen sein muss, der Meinung bin ich nicht.

Wie oft wurden schon Frauen beim Joggen vergewaltigt und/oder getötet, wie oft wurden schon Menschen wegen Minigeldbeträgen getötet (hab mal von einem Fall gehört, dass eine Joggerin getötet wurde, weil der Räuber ihr Iphone und die 5 Euro, die sie mit sich führte haben wollte), wie viele wurden schon aus Mordlust erschlagen,... Dass in diesem Fall eines davon zutrifft und die Tochter gar nichts mit der Sache zu tun hat, kann ich mir genauso gut denken. Vlt. war es ein "Anfänger", der erstmal die Frau erschlagen hat, dann ist ihm gedämmert, dass er die Zeugen (inklusive einem Kleinkind) eigentlich auch beseitigen müsste und war dann so verunsichert, dass er sich verzogen hat.

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja, weiß ich nicht. Ich könnt glaube ich auch nicht zugucken wenn meine Mutter auf den Kopf gehauen bekommt.

Wenn ich alles richtig verstanden habe, dauerte ja der Angriff nur sehr kurz. Für 'zugucken' war da wohl keine Zeit.
Ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich nur anmerken, dass mir das geschilderte Verhalten der Tochter nicht verdächtig vorkommt und mich nicht auf eine wie auch immer geartete Tatbeteiligung schließen lässt.

@hallo-ho

hallo-ho schrieb:Ich widersprech dem lieben Frauenzimmer doch gar nicht! :D

Das hab ich auch nicht so aufgefasst ;)

@Seefahrer

Ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich nur anmerken, dass mir das geschilderte Verhalten der Tochter nicht verdächtig vorkommt und mich nicht auf eine wie auch immer geartete Tatbeteiligung schließen lässt.

Ist doch auch gut. Dann bin ich vllt. die einzige Userin der das merkwürdig vorkommt ;) Ich leb damit :)

Mich interessiert eben auch wie unterschiedlich sich Menschen verhalten, oder wie sehr das von der Vorstellung abweicht " wie man sich verhalten würde". Erleben musste das ja keiner von uns.

Totales OT: Wie beim "Topfdeckelmord" als Beispiel. Wenn ich so eine Angst hätte, dass ich mir einen Topfdeckel um den Bauch binden müsste, ginge ich nicht nachts aus dem Haus um Burger zu kaufen.

Deswegen verdächtige ich die Tochter in diesem Fall doch nicht direkt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wie beim "Topfdeckelmord" als Beispiel. Wenn ich so eine Angst hätte, dass ich mir einen Topfdeckel um den Bauch binden müsste, ginge ich nicht nachts aus dem Haus um Burger zu kaufen.

Kann ich verstehen... Wenn ich Hunger hab, hab ich Hunger, verdammt! :D

@Frau.N.Zimmer
Noch ein Aspekt zur Überfallsituation: Wenn die Tochter in den Überfall eingeweiht gewesen wäre, hätte sie doch sehr plausibel die Heldin spielen können, indem sie scheinbar todesmutig den tödlichen Angriff - leider vergeblich - abzuwehren versucht.

Das hätte man durchaus inszenieren können, aber es hätte dann wohl andere Fragen aufgeworfen.

@Spürhund
Welche Fragen z.B., die die Tochter, wenn sie denn eingeweiht gewesen wäre, nicht hätte plausibel erklären können?
Die Standardausrede könnte doch immer sein: "Ich hatte den Mann erst während des Angriffs aus dem Augenwinkel gesehen. Das ging alles so schnell, ich habe einfach nur instinktiv reagiert. An Einzelheiten kann ich mich nicht wirklich erinnern."

Zum Beispiel, warum sie sich und somit auch ihr Kind in zusätzliche Gefahr gebracht hat. Das der Täter körperlich und zusätzlich durch eine Waffe überlegen war, scheint ja recht plausibel zu sein.

Möglicherweise hat ja auch "nur" ihr Ehemann direkt oder indirekt etwas mit der Sache zu tun und sie war tatsächlich nicht eingeweiht.

@Spürhund
Einige Poster werfen ihr ja vor, dass sie dies eben nicht gemacht hat. Man kann es nicht jedem Recht machen.

Es wäre interessant,zu wissen,was es mit dem geld der Mutter auf sich hatte.
Die Mutter hat das Paar unterstützt.
Vielleicht waren die Summen zu hoch,so daß die Mutter es nicht mehr einsah,weiterhin dafür aufzukommen?
bei welchen Kosten hat die Mutter das Paar unterstützt?

Ist jetzt nur Spekulation,aber vielleicht war derjenige,der irgendwelche zahlungen bisher regelmässig erhalten hat,nun nicht damit einverstanden,daß es nun erstmal weniger geld gab....?
Aber um das klären zu können,müsste man schon genau wissen,womit die Mutter unterstützt hat.


Finde es auf jeden fall eigenartig,daß im ersten Bericht hier im Forum direkt zu lesen war,daß die Mutter die Kinder unterstützt hat.