KonradTönz1 schrieb:Auch ein Mensch mit psychotischer Angst muss Essen und sich gelegentlich waschen. Das ist aber verdammt schwierig, ohne Kontakt mit Menschen aufzunehmen. Und wenn man deren Sprache nicht spricht ist das noch schwieriger.
Ja, ich sage ja, dass ist das Einzige, was an dem Szenario nicht ganz schlüssig wäre bzw. schlüssig schon, aber dann müsste er sich schon sehr clever verhalten. Sprich er könnte wohl nicht ganz vemeiden irgendwo mit Menschen in Kontakt zu kommen, aber gut, niemandem zu vertrauen hieße ja nicht unbedingt, Kontakt vollkommen zu vermeiden. Ich kann dem Verkäufer auch misstrauen, ohne dass ich nicht doch etwas bei ihm kaufen kann.
KonradTönz1 schrieb: Ist es theoretisch möglich (das sind die meisten hier behandelten Szenarien
Ja, theoretisch ja. Er ist offenbar sportlich und fit, die Wegstrecke ist bei rund 10km am Tag schaffbar, vielleicht ruht er mal, vielleicht schafft er mal mehr. Allerdins müsste er die zur Verfügung stehenden Mittel dann zum Kauf von Nahrung und inzwischen auch wärmerer Kleidung einsetzen und sollte wohl mindesten über einen Kompass und eine Karte verfügen. Selbst wenn man von wenig lebt, so dass man gerade die Kraft zum Wandern aufbringt, müsste natürlich irgendwann das Geld zu Neige gehen...sprich er könnte so nicht ewig weitermachen. Auch dass wenn er Menschen begegnet, diese das nicht melden, finde ich nicht verwunderlich, denn so verbreitet ist der Fall nun auch wieder nicht, selbst in Bulgarien wohl nicht, wenn man z.B. Aussagen von Einheimischen bei FB Glauben schenkt. Ergo theoretisch möglich ja.
KonradTönz1 schrieb:- Warum sollte er das tun (Darauf liefern die wenigsten schlüssige Antworten)
Begründetes oder eingebildetes Misstrauen gegenüber vor allem vielleicht offziellen Personen und Behörden. Die Angst, weshalb auch immer, zu unrecht festgesetzt zu werden oder eben doch dann an zwielichtige Gestalten übergeben zu werden vielleicht (vermutlich wirklich eher im Wahn dann als Idee/Gedanke vorhanden). Kein Wissen darüber, wie andere Landesbehörden handeln würden, ob die nicht vielleicht an Bulgarien ausliefern. Gerade in einer Psychose hielte ich diese Angst oder Überzeugung nicht für ausgeschlossen. Daher der Vorsatz "ich vertraue erst wieder den Behörden im Heimatland, da weiß ich ansatzweise, wie die "ticken" und dass sich in der Regel an Gesetze gehalten wird". Deshalb wandere ich allein und versuche nicht erkannt zu werden oder in eine zufällige Kontrolle zu geraten, deshalb nehme ich auch keine Verkehrsmittel in Anspruch. Dabei allerdings sind die Ländergrenzen, dass einzige was Hinken würde, je nach dem wie gut er weiß, welche Ländern Kontrollen haben müssten, hätte ihn das eventuell davon abgehalten, weil diese Stellen natürlich dafür prädestiniert wären, den Behörden in die Arme zu laufen.
Ist es unter den gegebenen Umständen wahrscheinlicht
Ja und Nein. Das was man über sein Verhalten vor der Flucht weiß, könnte dafür sprechen, dass er aus Angst so oder ähnlich handelt ja. Jeder weiß, was Angst und Fluchtinstinkt für Kräfte freisetzen kann. Allerdings wäre die Frage nach Nahrung, Kleidung und Ausrüstung ein Grund an der Wahrscheinlichkeit zu zweifeln, dass würde schon echt überlegtes und clevers Handeln erfordern. (War Lars Pfadfinder vielleicht?) Ich will ihm die Fähigkeit dazu nicht absprechen, aber dann müssen dann auch echt alle äußeren Umstände bisher gepasst haben so handeln zu können. Ebenso natürlich macht die Sache mit den Grenzübergängen die Sache eventuell unwahrscheinlich. Da kenne ich mich aber gar nicht aus, was übertreten der Ländergrenzen außerhalb von typischen Übergängen betrifft, sprich ob es möglich wäre über Wälder etc. doch unbemerkt über die Grenze zu gelangen. An Grenzposten wäre er vermutlich wohl kontrolliert worden. Und wenn die Suche wirklich Interpol bekannt ist, dürfte er mit seinem Pass (so er den denn wirklich bei sich hat) erkannt worden sein.