Vermisstenfall Lars Mittank

@T68

Auch meine Erfahrungen decken sich mit Deiner, wie auch ich bereits in diesem Thread erwähnte. Ein Vermisster aus unserer Gegend wurde genau zwischen Wohnort und letztem Sichtungsort (so ca. 3 km, vielleicht auch weniger) im Dickicht gefunden. Gesucht wurde überall, nur anscheinend nicht dort und auch nicht mit Hunden und/oder Hundertschaften, sondern nur an den Wegen. Er lag damals ca. 15 Meter abseits des Weges und wurde durch Zufall gefunden.

@T68

T68 schrieb:Ich hatte bereits auf Seite 37 dieses Threads hier geschrieben, dass ich aus leidlicher Erfahrung weiß, dass abgängige Personen in der Regel nahe ihrer letzten, tatsächlich bestätigten Sichtung gefunden werden. Das wäre bei L.M. das Gelände um den Flughafen.

Das sehe ich auch so.

Die Suche geht aber sehr definitiv von einem lebenden Lars aus. Wie gesagt, wir wissen ja nicht, ob es nicht noch weiter Aufnahmen aus Kameras gegenüber des Flughafens gibt. Bei XY sieht man ja, daß die Aufnahmen von gegenüber gemacht wurden. Ich denke nicht, daß da nur eine einsame Kamera gegenüber ist, die nicht das gesamte Vorfeld erfassen kann. Es kann durchaus sein, daß es weitere Bilder von ihm gibt, die zeigen, daß er das Gelände lebend verlassen hat.

Zum anderen hat die Mutter noch am 8.7. gegen 10 Uhr am Flughafen angerufen. Da saß er aber nachweislich noch beim Arzt. Sein "Sprint" ist gegen 10:11 Uhr, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Die Frage ist, warum rufe ich jemanden an, mit dem ich vor knapp einer Stunde schon telefoniert habe und von dem ich weiß, daß er mit hoher Wahrscheinlichkeit noch beim Arzt sitzt, und das Telefon deshalb vermutlich ausgeschaltet hat.

Und dann geht derjenige nicht direkt ans Telefon und ich rufe beim Flughafen an? Und danach, weil es Sprachprobleme gibt, sofort das Konsulat? Wieso nicht einen Vertreter der Airline, auf die der Flug umgebucht wurde? Selbst wenn gerade keine Abfertigung stattfindet, haben die da ein Büro am Flughafen, und Personal das da arbeitet.

All das lässt mich irgendwie vermuten, daß man irgendwie weiß, daß er das FH-Gelände lebend verlassen hat.

@inci2

Ich deute diese Anrufe und das Einschalten des Konsulats eher so, dass die Mutter aufgrund der Äußerungen von Lars in Sorge war, da sie davon ausgehen musste, er würde verfolgt werden. Sie ging also von einer realen Gefahr aus. Dies wurde ja dann im Verlauf der Ermittlungen relativiert, nachdem sogar Guetig von einer "Psychose" ausging. Dies konnte seine Mutter aber zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht wissen. Es zeugt für mich nur von ihrer großen Sorge um ihren Sohn.

Ein Beweis dafür, dass Lars in der unmittelbaren Umgebung seiner letzten Sichtung nicht doch etwas zugestoßen sein könnte ist dies für mich nicht!

@Forseti70

Forseti70 schrieb:Gehst Du zum Arzt und sagst ihm Du hast einen Trommelfellriss, so wird er Dich vermutlich nicht umgehend zum CT schicken.

Richtig. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit würde er mir hinter rennen, wenn ich da mit einem Sprint aus dem Arztzimmer verschwinde. Ganz besonders dann, wenn das in einem Flughafen passiert und Gepäck zurück gelassen wird.

So was bedeutet heutzutage eigentlich eine "extreme Gefahrenlage". Es sei denn, man wusste zu diesem Zeitpunkt auch am Flughafen schon, daß von ihm keine Gefahr ausgehen kann.

@inci2

Ich glaube nicht, dass mir ein Arzt hinterherrennen würde. Es sei denn meine lebensbedrohliche Situation wäre für ihn offensichtlich. Und das war hier wohl nicht der Fall.

@inci2
Natürlich hat er das Flughafengelände lebend verlassen - wenn man ihn über den Zaun klettern sah! Wenn es noch andere Aufnahmen außerhalb des Flughafens geben sollte, worauf er zu sehen ist, dann ist das der Ansatzpunkt, wo man mit der Suche beginnt. ich habe ja geschrieben: letzte bestätigte Sichtung.

Was Ihr nicht vergessen dürft, bei all den Diskussionen um Drogen, Psychosen, Krankheitssymptomen, Erpressungen und wasweißich hier noch alles spekuliert wurde:

T68 schrieb:L.M. war offensichtlich krank - ob nun mit oder ohne Drogen. Die Symptome könnten sich schlagartig verschlechtern, so dass er sehr schnell in eine hilflose Lage geraten könnte.

Immer erst das Naheliegendste ausschließen!

Und was die Telefonate angeht: mein Gott - die Mutter hat sich Sorgen gemacht! Was ist jetzt da in eine zeitliche Abfolge zu bringen und unklar, wenn ihr Sohn ihr Sorgen gemacht hat, aufgrund der nächtlichen Anrufe?!

@inci2
Auch dann bleibt - wir werden nichts Wesentliches erfahren. Fragen dazu wurden die ganze Zeit schon nicht beantwortet - nicht mal gegenüber Spendern auf fb.

Ich sehe zwei Szenarien auf uns zukommen:
Entweder die Meldung, sein Körper wurde gefunden. Es wird ermittelt. Danke und wir brauchen jetzt alle Kraft für uns, um mit dem Verlust klarzukommen.
Oder - er ist gefunden worden, jetzt muss er sich erst mal erholen - tschüss und danke.

Kann man mit einer Hirnblutung denn so koordiniert rennen? Er taumelt nicht, stolpert nicht, rennt nicht im wirren zickzack. Ich finde, es sieht schon so aus, als wüsste er, wohin er rennt. Weiß man, ob er während seiner Wartezeit vor dem Arztbesuch auch draußen rumlief (außer am Außenkiosk)? Oder ob er sich sonstwie, zB durch die Scheiben, draußen orientiert haben kann? Gibt es dort Umgebungskarten, Stadtpläne, nen Flughafenplan?

@Forseti70

Forseti70 schrieb:Ich deute diese Anrufe und das Einschalten des Konsulats eher so, dass die Mutter aufgrund der Äußerungen von Lars in Sorge war, da sie davon ausgehen musste, er würde verfolgt werden. Sie ging also von einer realen Gefahr aus.

Er hat aber zuvor um 6 Uhr und um 9 Uhr mit ihr telefoniert. Da war aber von keiner Bedrohung mehr die Rede. Da ging es darum, daß er erstens, am Flughafen angekommen sei und zweitens, daß er sich jetzt frisch machen wolle für den Arztbesuch. Und es kam die Bitte um die Überweisung per WU.

Forseti70 schrieb:Dies wurde ja dann im Verlauf der Ermittlungen relativiert, nachdem sogar Guetig von einer "Psychose" ausging. Dies konnte seine Mutter aber zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht wissen. Es zeugt für mich nur von ihrer großen Sorge um ihren Sohn.

Auch G. kann nur davon "ausgehen". Wissen kann er es nicht. Daß die Mutter in großer Sorge um
ihren Sohn ist kann ich bestens verstehen. Ich bin selbst Mutter.

Forseti70 schrieb:Ein Beweis dafür, dass Lars in der unmittelbaren Umgebung seiner letzten Sichtung nicht doch etwas zugestoßen sein könnte ist dies für mich nicht!

Dann verstehe ich nicht, warum das Gelände und das Gebiet um den FH nicht abgesucht wurde.
Zu der Zeit waren schon Semesterferien und man hätte mit einem Aushang an der Uni oder einer Anzeige in der Zeitung schnell ein paar Dutzend Leute zusammengehabt, mit denen man das am Boden hätte machen können.

Selbst wenn es da Bereiche gibt, die man ohne Genehmigung nicht betreten kann, so sieht man auf den Maps doch reichlich "freies" Gelände, das man sicherlich ohne vorherige Anmeldung irgendwo betreten darf. Diese Bereiche hätte man schon durchsuchen können, zumal man ja auch die Richtmarke A2 hatte.

@Forseti70

Forseti70 schrieb:Ich glaube nicht, dass mir ein Arzt hinterherrennen würde. Es sei denn meine lebensbedrohliche Situation wäre für ihn offensichtlich. Und das war hier wohl nicht der Fall.

Man müsste mal einen Flughafenarzt fragen, was er in so einer Situation tun würde.
Das ist zwar nicht repräsentativ, aber vielleicht gibt es ja Vorschriften, wie in solchen
Fällen vorzugehen ist.

@30marple12

30marple12 schrieb:Ich sehe zwei Szenarien auf uns zukommen:
Entweder die Meldung, sein Körper wurde gefunden. Es wird ermittelt. Danke und wir brauchen jetzt alle Kraft für uns, um mit dem Verlust klarzukommen.
Oder - er ist gefunden worden, jetzt muss er sich erst mal erholen - tschüss und danke.

So sehe ich das auch. Die beiden Möglichkeiten habe ich ja nie ausgeschlossen.
Ich wünsche jedoch allen Beteiligten Variante 2.

Wisst Ihr wann L.M. das letzte mal vor seiner Flucht etwas gegessen hat? Er hat was getrunken, das sah man wohl in den Videos. Man sieht ihn auch im kraftvollen Sprint aus dem Arztzimmer laufen. Klettert über einen Zaun. Wahrscheinlich alles unter einem gehörigen Adrenalinschub. Doch der hört irgendwann auf. Dann noch eine Erkrankung, dessen Ausmaße uns nicht bekannt sind. Vielleicht noch unter Drogeneinfluss, was uns auch nicht bekannt ist.
Irgendwann macht der Kreislauf vielleicht nicht mehr mit...

Theoretisch alles einfach erklärbar. Und das müsste man als erstes Ausschließen, wenn man weitersuchen möchte.

Sorry ich ging von Anfang an von einem lebenden L aus doch auf der Flucht hätte ihm was passiert sein können und er konnte sich nicht mehr davon bewegen das war Anfang an meine Theorie.

Nochwas, was mir eben auffiel: auf den Fotos von mmit vom Flughafen ist das Arztzimmer deutlich ausgeschildert, der Flughafen ist nicht groß und auch an der Tür des Arztes ist das "Rote Kreuz". Warum also fragt er nach der Praxis?
Und, auf dem einen Foto sieht man auch, dass im Hintergrund im Sprechzimmer ein TV läuft. Könnte es sein, dass LM dort was gesehen hat, was sein Wegrennen ausgelöst hat? Vllt. sogar das gleiche, was er nachts im Hotel gesehen hat (ich nehme an, dass er den TV laufen hatte, wenn er wirklich die ganze Nacht im Hotel verbracht hat). Gibt es dort auch deutsche Sender?

kann im Moment leider nicht Videos schauen, bin im Büro.

Wurde den im XY Video gesagt, dass LM wegen einer Ohrverletzungen zum FH-Arzt ging oder einfach nur gesagt, das LM den FH-Arzt aufsuchte?

letzteres hätte ja sein können, das er wegen seinem "unwohlsein" zum Arzt ging und gar nicht wegen der Ohrverletzung und wir die ganze Zeit deswegen falsche Schlüsse ziehen.

Weil auf dem Arztformular ist bei dem Wort Behandlung Schluss, man zeigt nur einen kleinen Teil des Formulars.

@Forseti70 schrieb

Auch meine Erfahrungen decken sich mit Deiner, wie auch ich bereits in diesem Thread erwähnte. Ein Vermisster aus unserer Gegend wurde genau zwischen Wohnort und letztem Sichtungsort (so ca. 3 km, vielleicht auch weniger) im Dickicht gefunden. Gesucht wurde überall, nur anscheinend nicht dort und auch nicht mit Hunden und/oder Hundertschaften, sondern nur an den Wegen. Er lag damals ca. 15 Meter abseits des Weges und wurde durch Zufall gefunden.ext

Leider hört man sowas ja öfter....


@30marple12 schrieb

30marple12 schrieb:Am wahrscheinlichsten ist sein Tod. Wo auch immer, wie auch immer. Ich habe schon mal geschrieben, dass mein damals 16-jähriger Cousin Mitte der Neunziger in Bulgarien in den Rhodopen verschollen ist. Trotz umfangreicher Suche erst durch Polizei und Rettungskräfte, später durch Familie wurde er nie gefunden. Berge und Wasser geben ihre Toten nicht immer her.
Es muss also nicht zu einer Auflösung kommen. Damit rechne ich nicht mehr.

Fragt ihr euch manchmal, ob er vielleicht noch irgendwo lebt, auch wenn es unwahrscheinlich ist - aber das lässt einen doch nie los, oder?

@teeramisou

teeramisou schrieb:Und, auf dem einen Foto sieht man auch, dass im Hintergrund im Sprechzimmer ein TV läuft. Könnte es sein, dass LM dort was gesehen hat, was sein Wegrennen ausgelöst hat? Vllt. sogar das gleiche, was er nachts im Hotel gesehen hat (ich nehme an, dass er den TV laufen hatte, wenn er wirklich die ganze Nacht im Hotel verbracht hat). Gibt es dort auch deutsche Sender?

Ich glaube nicht, daß der Arzt sich deutsche Sender anschaut. Dann müsste er ja sehr gut Deutsch können, aber als G. dort war, hatte er eine Dolmetscherin mit.

Außer Fußball (oder andere Sportübertragungen) fällt mir auf Anhieb nichts ein, was man auch ohne die Landessprache zu können, im TV sinnvoll verfolgen könnte.

Forseti70 schrieb:Auch meine Erfahrungen decken sich mit Deiner, wie auch ich bereits in diesem Thread erwähnte. Ein Vermisster aus unserer Gegend wurde genau zwischen Wohnort und letztem Sichtungsort (so ca. 3 km, vielleicht auch weniger) im Dickicht gefunden. Gesucht wurde überall, nur anscheinend nicht dort und auch nicht mit Hunden und/oder Hundertschaften, sondern nur an den Wegen. Er lag damals ca. 15 Meter abseits des Weges und wurde durch Zufall gefunden.

Ich denke man WILL diese Variante einfach nicht in Betracht ziehen man WILL ihn so und dort nicht finden. Daher hat man dieses Gebiet bisher auch ziemlich vernachlässigt.
Die psychologischen Mechanismen die dahinterstecken sind begreiflich, die Folgen sind allerdings verheerend , weil Frau Mittank mittlerweile in einer Art Endlosschleife gefangen ist , und immer wieder dieselben Stationen durchläuft: Öffentlichkeitsarbeit - Fantomsichtungen - Theorien - Öffentlichkeitsarbeit - Fantomsichtungen -Theorien... usw,´. usf.

@inci2
Ne, der Arzt nicht, aber LM im Hotel? Hatte er da deutsche Sender zur Verfügung? Was gab es denn an Ereignissen zu der Zeit (hier, in BG oder überhaupt auf der Welt) außerhalb der WM?

@teeramisou
Mir geht es nicht darum, was die Reaktion ausgelöst hat. Zuviele Variabeln. Ich wollte nur noch einmal einen Stein nach der Suche anstoßen.
Wenn er längere Zeit nichts gegessen hat, dann der Alkohol, die evtl. Drogen, eine Erkrankung deren Ausmaße wir nicht kennen, die verzweifelte Suche über die Landesgrenze hinweg...und das Naheliegende wurde wirklich nicht gründlich geprüft? In dieser Zeit, in der die Suche andauert, hätte der Detektiv höchstpersönlich jeden Stein im Umkreis von einigen km um das Flughafengelände umdrehen können....sorry, aber das musste ich jetzt einmal loswerden.