Vermisstenfall Lars Mittank

@Kriegerin111

Ja, das berühmte Ladekabel. Ich glaube, er wollte das Handy gar nicht mehr aufladen.
Egal, wie unwichtig mir das Teil im Urlaub ist, seit dem KH war Lars quasi im Ausnahmezustand ( angeblich ). Er war auf Kontakt mit seiner Mutter angewiesen....und trotzem war es ihm sch....egal, ob das Ding voll war oder nicht. Und da das Ladekabel unten in der Tasche war, war es ihm auch egal. MMn

Kriegerin111 schrieb:Ich weiss ja nicht wie andere packen, aber alle wichtigen Unterlagen und Elektronik kommen bei mir in den Rucksack, Klamotten und sowas in die Reisetasche. Ausgerechnet das Ladekabel ist das ganz unten in der Reisetasche? Ich hätte das im Rucksack verstaut....

Kriegerin111 schrieb:Warum die Ohren so wichtig für den Beruf sein sollen, wo er doch Mechaniker ist

Also, sorry, wer will schon gerne sein Gehör verlieren bzw. ruinieren. Mal ganz unabhängig vom Beruf. Aber auch bei den wenigsten Berufen ist ein schlechtes Gehör von Vorteil. Verstehe daher deine hartnäckige Nachfrage dazu nicht.

ich finde es nach wie vor sehr ungewöhnlich, dass der AG sich an der Suche beteiligt.
Vielleicht in einem kleinen Familienunternehmen, wo man irgendwie mit Chef wie eine kleine Familie ist.

Aber in so einem Großkonzern? Mit so vielen Mitarbeitern? War der Chef sein Abteilungsleiter? Einer mit dem er den ganzen Arbeitstag zu tun hatte?

Ansonsten ist der Chef in so einer Firma doch eher unsichtbar. Weit weg vom Fussvolk.

Ich meine, ich hätte ja auch gerne so einen Chef, aber ich verstehe diese "Beziehung" nicht.

redsherlock schrieb:Aber auch bei den wenigsten Berufen ist ein schlechtes Gehör von Vorteil. Verstehe daher deine hartnäckige Nachfrage dazu nicht.

Für jemanden, der mit größeren Maschinen zu tun hat, ist ein gutes Gehör übrigens oft auch nicht unwichtig. Ein geübter Mechaniker kann am Laufgeräusch erkennen, ob da alles in Ordnung ist. Und gerade je nach Frequenz der entstehenden Töne kann auch nur eine leichte Hörveränderung dabei sehr hinderlich sein.

@Ikeafan
Ich habe es so verstanden,der Chef zu dem Lars dieses enge Verhältnis hatte,war sein Arbeitskollege (Meister )aber nicht der Chef der Firma.
Der Freund war auch derjenige,der sich gerade in Bulgarien befand und später noch einmal mit SM hingeflogen ist und auch die Suchplakakte mit verteilt hat.

redsherlock schrieb:Also, sorry, wer will schon gerne sein Gehör verlieren bzw. ruinieren. Mal ganz unabhängig vom Beruf. Aber auch bei den wenigsten Berufen ist ein schlechtes Gehör von Vorteil. Verstehe daher deine hartnäckige Nachfrage dazu nicht.

Darum geht es doch gar nicht. Ottonormalmensch denkt bestimmt nicht als erstes an den Job, wenn er ein Trommelfellriss hat.

Hier wird aber suggeriert, dass sein Hörvermögen entscheidend ist, um überhaupt arbeiten zu können und das wundert mich, da er "nur" Mechaniker war.

Ich könnte diese Äußerungen nachvollziehen, wenn ein Chirurg sich die Finger bricht oder ein Lektor eine Augenerkrankung hat oder ein Dirigent, was an den Ohren, aber hier eben nicht.

@Frauvonschmidt

Frauvonschmidt schrieb:Sind Mitarbeiter des Flughafens überhaupt berechtigt Gepäck zu öffnen?

Ich vermute, im Flughafen sind Polizei- und Zollbeamte beschäftigt. So ein verlassenes Gepäckstück ist schon was, wo die gleich kommen und auch nachschauen dürfen. Es wird schon nicht sofort geöffnet worden sein. Wem es gehört war ja bekannt. Erst als die Vermisstenmeldung bekannt wurde, werden sie reingeschaut haben. Es hätten ja Hinweise drin sein können.

Kriegerin111 schrieb:Darum geht es doch gar nicht. Ottonormalmensch denkt bestimmt nicht als erstes an den Job, wenn er ein Trommelfellriss hat.

Hier wird aber suggeriert, dass sein Hörvermögen entscheidend ist, um überhaupt arbeiten zu können und das wundert mich, da er "nur" Mechaniker war.

Ich könnte diese Äußerungen nachvollziehen, wenn ein Chirurg sich die Finger bricht oder ein Lektor eine Augenerkrankung hat oder ein Dirigent, was an den Ohren, aber hier eben nicht.

Ich könnte mir vorstellen, dass es in dem Betrieb arbeitsmedizinische Untersuchungen gibt, wo u.a. auch das Gehör überprüft wird.
Es geht in erster Linie darum, dass es in einem Notfall unabdingbar ist, einwandfrei zu hören. Gerade in so einem Kraftwerk wird es sicher Evakuierungsmaßnahmen und Notfallpläne geben und da müssen die Mitarbeiter absolut diensttauglich sein.

Ich kenne das aus der Seefahrt ( Seediensttauglichkeit ) und Fliegerei ( Flugdiensttauglichkeit ). In beiden Fällen musst du einwandfrei hören können und eine Seehilfe ist bis zu gewissen Dioptrien erlaubt.
Das hat nichts mit der alltäglichen Arbeit zu tun. Du musst im Notfall alle Passagiere evakuieren können. Unter den unmöglichsten Umständen.

Und wo wir schon bei Tauglichkeiten sind.

https://www.tauchersprechstunde.de/tauchtauglichkeit/tauchtauglichkeit-trommelfellnarben

Wenn Lars regelmäßig tauchen war, stellt sich mir die Frage, ob er einen Tauchschein und eine Tauchtauglichkeit hatte.

Hier ist ein intaktes Trommelfell unabdingbar. Das lernt er auch während des Lehrgangs.
Bestes Beispiel ist das Barotrauma. So etwas musste er dann wissen.

Ikeafan schrieb:könnte mir vorstellen, dass es in dem Betrieb arbeitsmedizinische Untersuchungen gibt, wo u.a. auch das Gehör überprüft wird.
Es geht in erster Linie darum, dass es in einem Notfall unabdingbar ist, einwandfrei zu hören. Gerade in so einem Kraftwerk wird es sicher Evakuierungsmaßnahmen und Notfallpläne geben und da müssen die Mitarbeiter absolut diensttauglich sein.

Ich kenne das aus der Seefahrt ( Seediensttauglichkeit ) und Fliegerei ( Flugdiensttauglichkeit ). In beiden Fällen musst du einwandfrei hören können und eine Seehilfe ist bis zu gewissen Dioptrien erlaubt.
Das hat nichts mit der alltäglichen Arbeit zu tun. Du musst im Notfall alle Passagiere evakuieren können. Unter den unmöglichsten Umständen.

Arbeitsmedizinische Untersuchungen und Notfallpläne gibt es eigentlich fast überall. Und selbst wenn er gerade sein Gehör so unbedingt bräuchte, dann ist man eben ein zwei Wochen krank und weiter geht's bzw man bekommt eine Schwerbehinderung attestiert und weiter geht's. Er wäre mit Sicherheit nicht fristlos entlassen worden wegen eines Trommelfellrisses, auch wenn das hier unterschwellig mitschwingt.

Das hier finde ich auch sehr interessant.
Wer weiss, ob sein job damit zu tun hat. Vielleicht hatte er auch Angst um sein Hobby.

https://www.tauchersprechstunde.de/erkrankung/erkrankungen-mittelohrbarotrauma

Therapie
Zunächst besteht absolutes Tauchverbot. Man sollte sich auf jeden Fall von einem Arzt untersuchen lassen, vorzugsweise unter dem Mikroskop. Vor Ort sollte das Ohr ggf. steril abgedeckt werden. Bitte keine Ohrentropfen ins Ohr geben, da diese oft ototoxisch sind und bei einem Trommelfellriss das Innenohr schädigen können. Wenn Schmerzen entstehen, sollte man ein Schmerzmittel einnehmen, jedoch unbedingt auf Aspirin verzichten! Bei Vorliegen eines Ergusses sollten abschwellende Nasentropfen verabreicht werden, da das Sekret dann besser abfließen kann.

Ist das Ohr nicht infiziert kann abhängig von der Ausprägung des Befundes eine Trommelfellschienung durchgeführt werden. Hierbei wird eine in Antibiotikatropfen eingelegte Silikonfolie auf den Defekt aufgelegt, nachdem dieser angefrischt und ggf. ausgekrempelt wurde. Durch eine Tamponade des Gehörgangs wird das Trommelfell gestützt und der Defekt kann sich entlang der Folie verschließen. Bei sehr großen Defekten muss direkt eine Tympanoplastik (Trommelfellverschluß-OP) durchgeführt werden. Manchmal kommt es durch das einströmende Wasser zu einer Infektion des Mittelohrs, so dass Antibiotika verabreicht werden müssen.

Wie man lesen kann, ist eine sichere Beurteilung eines Mittelohrbarotraumas nur durch einen HNO-Arzt möglich, der falls es notwendig erscheint, eine Operation durchführen müsste. Man sollte immer bedenken, dass es wichtig ist einen Trommelfelldefekt so früh wie möglich zu schienen und sich nicht erst nach ein paar Tagen beim Arzt vorzustellen. Schließlich hängt die weitere Tauchtauglichkeit von der Funktion des Trommelfells ab.

Quelle: tauchersprechstunde.de

Tauchtauglichkeit
Wie lange ein Tauchverbot herrscht, ist pauschal sehr schwierig zu beantworten. Man kann sagen, dass bei einer leichtgradigen Rötung des Trommelfells das Tauchen direkt wieder möglich ist. Bei einer Blutung ins Mittelohr sollte min. 1-2 Wochen mit dem Tauchen gewartet werden. Ein Trommelfellriss sollte nach spontanen oder operativen Verschluss mindestens 6 Wochen nicht belastet werden. Ich empfehle hier wieder die Vorstellung bei einem HNO-Arzt, am besten einem mit tauchmedizinischer Ausbildung.

Es taucht immer wieder die Frage auf, was man im Urlaub machen soll, wenn es am Anfang eines Urlaubs zu Problemen kommt. Man möchte schließlich nicht auf die schönen Tauchgänge des teuren Urlaubs verzichten. Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Jedoch muss man daran denken, dass es möglich ist eine bleibende Trommelfellschädigung davon zu tragen, und die Tauchkarriere hierdurch beendet werden kann.

Quelle: tauchersprechstunde.de

Ich weiss, die Ursache war eine andere, aber die Folgen doch sehr ähnlich

Kriegerin111 schrieb:Arbeitsmedizinische Untersuchungen und Notfallpläne gibt es eigentlich fast überall. Und selbst wenn er gerade sein Gehör so unbedingt bräuchte, dann ist man eben ein zwei Wochen krank und weiter geht's bzw man bekommt eine Schwerbehinderung attestiert und weiter geht's. Er wäre mit Sicherheit nicht fristlos entlassen worden wegen eines Trommelfellrisses, auch wenn das hier unterschwellig mitschwingt.

Natürlich wirst du nicht gleich gekündigt. Aber solche Untersuchunge stehen alle paar Jahre an, je nach Verantwortungsbereich. Und wenn du bei der nächsten Tauglichkeitsuntersuchung durchfällst, bist du raus. Dann darfst du den job nicht mehr machen.

Wie das nun Lars Firma war und ob das überhaupt war, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Ikeafan schrieb:Das hier finde ich auch sehr interessant.
Wer weiss, ob sein job damit zu tun hat. Vielleicht hatte er auch Angst um sein Hobby.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Lars wirklich mit seinem verletzten Ohr schwimmen war. Durch seinen Tauchschein, wusste er doch da bestimmt bescheid.
Er hat gemerkt,daß mit seinem Ohr etwas nicht stimmt,dumm ist er auch nicht.
Beim Tauchen ist ein intaktes Trommelfell extrem wichtig und das wusste er auch.

Kriegerin111 schrieb:Hier wird aber suggeriert, dass sein Hörvermögen entscheidend ist, um überhaupt arbeiten zu können und das wundert mich, da er "nur" Mechaniker war.

Zumindest in DEM Job ist es aber nicht so unwichtig weil, ich schrieb es oben, ein erfahrener Mechaniker am Laufgeräusch der Maschine schon erkennen kann, ob alles in Ordnung ist. Und je nach den Frequenzen die dabei entstehen, kann das schon nicht mehr zu hören sein, wenn man einen kleinen Schaden am Ohr hat, auch wenn man im Alltag noch keine Probleme hat mit dem Gehör.

Natürlich gibt es heute auch alle möglichen Messgeräte, aber es ist schon von Vorteil wenn man das auch noch selbst hören kann.

Ein Klavierstimmer kann eventuell auch nicht mehr als solcher arbeiten, selbst wenn sein Gehör für den Alltag noch gar nicht merkbar eingeschränkt ist.

Ob LM nun wirklich solche Angst um sein Gehör hatte oder ob das vorgeschoben war, ist natürlich eine andere Frage. Aber zumindest ist es nicht soooo unwahrscheinlich wie man im ersten Augenblick denken würde.

brigittsche schrieb: Ob LM nun wirklich solche Angst um sein Gehör hatte oder ob das vorgeschoben war, ist natürlich eine andere Frage. Aber zumindest ist es nicht soooo unwahrscheinlich wie man im ersten Augenblick denken würde.

Aber da macht mich stutzig, dass er nicht am Morgen oder meinetwegen Mittag zum Arzt/Krankenhaus gegangen ist. Die Hoerminderung spürst du nämlich sofort.
Und wenn ich dann den Faktor Taucher und Gehör wichtig für den Job nehme, kümmere ich mich doch sofort darum. Und, dass er angeblich dachte, am Wochenende hat kein Arzt auf, liesse ja nur auf grenzenlose Naivität schließen.
Ich meine mich zu erinnern, dass er auch die Freundin anrief und ihr von der Schlägerei berichtete und auch diese riet ihm einen Arzt aufzusuchen, worauf hin die Antwort von Lars kam, es hätte kein Arzt offen. Das ist ja nun angesichts intakter und geöffneter Krankenhäuser entweder naiv, oder vorgeschoben, weil er weiter feiern wollte und ihn, genau, wie mit dem angeblich schwaechelnden Handy Akku, es Null interessierte.

Coconut19 schrieb:Und wenn ich dann den Faktor Taucher und Gehör wichtig für den Job nehme, kümmere ich mich doch sofort darum. Und, dass er angeblich dachte, am Wochenende hat kein Arzt auf, liesse ja nur auf grenzenlose Naivität schließen.

Da hast Du Recht. Ich kann mir auch eher vorstellen, dass es vorgeschoben war, oder ihm der Zusammenhang mit weniger Hören und Problemen im Job erst später aufgegangen ist bzw. ihn jemand darauf gebracht hat ("Also irgendwas stimmt mit meinem Ohr nicht...!"- "Echt, Mensch Lars, dann geh' aber mal zum Arzt, wenn das was nicht stimmt, gibt es vielleicht Probleme im Job. Du hast doch mal erzählt, dass Du da immer auf die Maschinen achten musst....") Aber das wäre natürlich auch etwas naiv und unbekümmert, wenn er erst einmal nicht an diese Verbindung gedacht hat.