Vermisstenfall Lars Mittank

willybald schrieb:Ich hätte auch das Ohr verbunden, oder zumindest geschützt mit einer antibakteriellen Creme oder Tropfen, Watte und so, damit es erst gar nicht zu einer Infektion kommen kann.

Seltsam ist ja auch, dass ihm die Krankheit erst 2 Tage nach dem Schlag eingefallen ist, Party wurde während der zwei Tage noch gemacht........

MajorQuimby schrieb:Seltsam ist ja auch, dass ihm die Krankheit erst 2 Tage nach dem Schlag eingefallen ist, Party wurde während der zweiTage noch gemacht........

Aber die waren ja auch schwimmen vermute ich. Da kann es schon sein, das die Schmerzen erst später kamen.

willybald schrieb:so kenn ich das auch. und Bulgarien ist nicht Nepal und er war ja voll transportfähig. Mit einer Hand voll Ibus und dem Willen, wäre er selbst mit dem Zug heimgekommen.

Wenn es nur darum geht nicht fliegen zu wollen, hatte er reichlich Optionen.

Eben! Er hätte sich einfach in den scheiss Bus setzen können. Das ist sicherlich nicht super über so viele Stunden aber wer wirklich so schnell wie möglich da weg will, der nimmt das auf sich. Und die Aussage das er nicht fahren darf, macht einfach überhaupt keinen Sinn. Sie dürfen ihn doch garnicht zwingen dort zu bleiben. Wenn er für sich die Entscheidung trifft, er fährt mit dem Bus, mit welcher Begründung sollte Bulgarien ihn nicht lassen? Es gibt für mich keine. Und ob er da nun tagelang im Hotel gehockt hätte, oder er sich 2 Tage oder was in den Bus setzt, macht bei der Erkrankung keinen Unterschied.

MajorQuimby schrieb:Seltsam ist ja auch, dass ihm die Krankheit erst 2 Tage nach dem Schlag eingefallen ist, Party wurde während der zweiTage noch gemacht........

Das kann schon sein und kommt auch hin. Es wäre jedenfalls konsistent mit einer sich anbahnenden Entzündung. Das Ohr ist sehr empfindlich. Wenn man Alkohol trinkt merkt man das nicht immer.

Ich finde nur den Move mit der Reiserückführung echt ein bisschen komisch. Was soll die Krankenkasse denn anderes machen, als ihn in einen Flieger oder Bus zu setzen. Die schicken ja keine Limo oder so.

Er hatte ja auch klare Vorstellungen, dass er nicht dort operiert werden wollte. Was also dachte, das passiert? Die checken ihn in ein Krankenhaus, wo er dann solange wohnt, bis die Krankenkasse einen Transport organisiert hat?

Jeder der nicht hätte fliegen wollen, hätte sich sofort um eine Zugverbindung gekümmert und wäre sofort gefahren. Ich meine es war 2014 in einer Touristenstadt. Da wird es doch Callshops und Internet Cafes gegeben haben.

Warum also der ganze Aufriss?

Also ich finde es einfacher, sich in Deutschland neue Papiere zu besorgen und damit meine ich ein Rundumpaket, als ohne Sprache von irgendwelchen Obdachlosen in Bulgarien einen Pass abzukaufen.

Und so schwer ist das auch nicht. Es kostet nur eben ne gute Stange Geld. Ich habe selbst schon von Leuten gehört, die mal eben für 4.000€ einen ausländischen Führerschein haben. Erschreckend wie leicht sowas geht!

Und ich finde es merkwürdig, dass er sein Smartphone zu Hause gelassen hat und grade in diesem Urlaub auch noch verschwindet. Das Smartphone wäre eine Möglichkeit gewesen, mehr Infos über seine letzten Aktivitäten zu bekommen.

Frau_H schrieb:Ich verstehe generell nicht, warum er nicht sofort ins Krankenhaus gefahren ist. Also nachdem er die Überweisung bekommen hat.

Ironie on: Weil die Absprache unter den Freunden über das weitere Prozedere bis abends dauerte. Ironie off

Cyrus114 schrieb:Ich vertrete mittlerweile die These, dass er berechtigt oder eingebildet Angst vor einer evtl. Verhaftung bei der Ausreise hatte

Diese These ist eine der Wenigen, die ich für mich bis jetzt nicht ausschließen kann. Entweder hier oder im damaligen parallelen Zweit-Thread wurde erwähnt, dass Lars sich nicht nett ggü. Frauen verhalten hätte in diesem Urlaub.
Vielleicht ist jemandem hier das noch bekannt ?@Allmystery

@Obsi hat ja das YT Video runter geschrieben.

Ein paar Anmerkungen:

Quelle
Youtube Kanal: Insolito
Video: Das rätselhafte Verschwinden Lars Mittank - Die Wahrheit | Exklusives Interview | Doku 2020
Datum der Veöffentlichung: 02.08.2020


Kapitel 1: Korrigierte Falldarstellung (Minute: 00.00-23.00)

6 Jahre später...

Am 30.06.2014 flog Lars Mittank mit drei Bekannten und zwei Schulfreunden nach Varna, einer Hafenstadt in Bulgarien, die am schwarzen Meer liegt und im Norden an den Kurort Goldstrand angrenzt. Aber seit einigen Jahren ist der Goldstrand weniger als Kurort, sondern eher als der neue Ballermann am Balkan bekannt, weswegen er oftmals das Ziel von sogenannten Partyurlauben ist.
So auch im Fall von Lars. Jedoch war dies sein erster Urlaub dieser Art. Normalerweise machte und buchte er Sport-, Angel- und Taucherurlaube, aber weil seine Freunde den Urlaub schon gebucht und noch einen Platz frei hatten, weil der Freund, der eigentlich mitkommen wollte, keinen Urlaub bekommen hat, entschloss sich Lars, weil er Urlaub hatte, mitzufahren.

Schon mehrfach gesagt- es war n i c h t sein erster Saufurlaub, die Clique pflegte im EM/WM Rhythmus zu verreisen und diese Reise war 3/4J vorher geplant!

Sandra Mittank schreibt auch in der E-Mail an mich folgendes: „Ich als Mutter war sehr verwundert über diese Art Urlaub, da ich dies nicht kannte von Lars.“

Der brave Junge.

Lars arbeitete in Wilhelmshaven in einem Kohlekraftwerk seitdem er seine Fortbildung zum Kraftwerker absolviert hatte. Wilhelmshaven liegt ungefähr 150km von seinem Heimatort Marne entfernt, wo seine Familie weiterhin lebt. Er liebte seinen Job und seinen Fußballverein Werder Bremen von Kindheit an, was später noch eine Rolle spielen wird. Weil seinen Vater 2012 einen Schlaganfall erlitt und dieser dadurch zum Pflegefall wurde, pendelte Lars immer, wenn er frei hat, nach Hause, um für seine Eltern da zu sein und ihnen Arbeit abzunehmen.

Das ist gut und löblich, sollte sich so gehören, aber war mit nichten täglich möglich wie es eine Zeit lang behauptet wurde.

Zu der Zeit des Urlaubs war die Fußball-WM 2014 und die Temperaturen lagen bei um die 40 Grad. Im Gegensatz zu den anderen, die ihre Zeit eher im Hotel, im Zimmer, im Pool, beim Essen und abends auf Partys verbracht haben, spielte Lars mit Abiturienten am Strand Fußball.

Ja, ne. Da glaub ich doch dem Mitreisenden, dass quasi durchgehend Party gemacht wurde. Dass zwar jeder mal ne kurze Pause machte, aber im Grunde genau das getan wurde, was man vor hatte almost 24/7 Party.

Die beschrieben ihn später als einen netten und umgänglichen Typen.
Es passierte anfangs nichts Ungewöhnliches oder Nennenswertes. Das einzige, was den Freunden auffiel, war dass Lars nicht viel gegessen hat. Viele Dokumentationen und Hobby-Detektive geben diesem Detail große Aufmerksamkeit und versuchen ihre Theorien aus diesem Fakt abzuleiten. Jedoch muss man bedenken, dass es 40 Grad waren. Temperaturen, bei denen man oftmals keinen Appetit hat. Außerdem wird nur von „wenig“ und nicht von „gar nichts“ gesprochen. Er aß trotzdem Suppen, Salat und Obst. So sagte ein Obstverkäufer am Strand aus, dass Lars öfters frisches Obst bei ihm gekauft hat. Er konnte sich sofort an ihn erinnern als ihm ein Foto von ihm gezeigt wurde. Da er ihm besonders höflich in Erinnerung geblieben ist.

Wie schön,dass sich alle einig sind,was für ein netter höflicher junger Mann er doch war. Ein random Tourist unter vielen ist dem Obstverkäufer natürlich in Erinnerung geblieben.

Nur,dass der andere Mitreisende und F r e u n d von Lars sagte, er suchte permanent Streit und

HAT JEDEN ANGEPÖBELT

Freu mich schon auf das nächste Transkript

Nochmal die Aussage :

Beitrag von msbarnaby (Seite 1.320)

Wir haben in der Gruppe einen Artikel gefunden, es geht nicht um Lars, aber um einen Aussteiger. Der hatte auch alles. Job, Wohnung, Freundin ect. Er war überall beliebt, die Menschen beschrieben ihn als sehr freundlich. Keiner hat an einen Ausstieg gedacht, bis er gefunden wurde.


Nur mal für die jenigen, die sich nicht vorstellen können, das man von heute auf morgen alle Zelte abbricht und einfach alles hinter sich lässt. Sowas gibt es vermutlich ziemlich oft. Er hat es auch wie ein Verbrechen aussehen lassen

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/gesellschaft-leben/das-geheimnis-von-scheidegg-75860

msbarnaby schrieb:HAT JEDEN ANGEPÖBELT

Selbst wenn? Was heißt das schon? Ob er nun ein "angenehmer" Zeitgenosse war oder nicht. Das erklärt seine Handlungen nicht. Die wichtige Frage ist doch: Konnte oder wollte er nicht heim?

Ich persönlich glaube nicht an einen geplanten Ausstieg. Ich glaube allerdings auch nicht ein eine derartige Beeinträchtigung, dass er keinen Kontakt aufnehmen kann.

Klar ist auch, Bulgarien ist anders, aber da wird auch nicht jeder Fremde wegen ein bisschen Kohle umgebracht.

Er erzählt seiner Mutter, dass er verfolgt wird. Das alleine ist schon krass.

Wie stellt man sich das denn vor? Er lässt alles zurück, geht jetzt nach der "Flucht" aus dem FH durch die Landschaft, schläft ohne alles draussen und kommt nicht auf die Idee mal ein Internet Cafe zu suchen?

Entweder war das alles eine Story, oder Lars war gar nicht selbstständig genug um so eine Nummer durchzuziehen.

Wenn ich in einem großen Hotel bin und die Diskussionen über die Heimreise beginnt und ich weiss ich bin bald alleine und muss da raus. Da gehe ich zu Rezeption und frage ob es da die Möglichkeit gibt mir ne Zugverbindung auszudrucken. Er hatte ja noch eine Kreditkarte und alles. Warum nicht einfach selbst was buchen ruckizucki?

Biff_tannen schrieb:Er geht zum Goldstrand zum Arzt. Um ca. 14:00 Uhr Diagnose und Trommelfellriss und Überweisung KH.
Er sagt Versicherung bringt mich schon nach Hause. Wartet bis 20:00 Uhr, bis die Freunde weg sind.

Also wenn die Zeitschiene so definitiv stimmt, was ja hier schon mehrfach so dargestellt wurde, stimmt da vorne und hinten was nicht..
Ich versetzte mich mal in seine Lage: gehe um 14 Uhr zum Arzt und bekomme die Diagnose Trommelfellriss mit Überweisung ins Krankenhaus.. ich weiß, es sind noch ca. 6 Stunden bis das Shuttle zum Flughafen kommt. Mit dem Taxi vom Hotel „Viva Club“ (k.A., bei welchem Arzt er da war) zum "Saint Anna" Hospital sind es laut Google Maps 18 km, 22 min. Also besorg ich mir schnell ein Taxi, frag evtl. einen der Mitreisenden, ob er mich begleitet und fahr zum Krankenhaus.. (natürlich informiere ich mich vorher im Internet, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, mit Trommelfellriss zu fliegen; einer der Freunde hatte bestimmt ein Smartphone). Ich komme also gegen 14:30 Uhr am Krankenhaus an. Selbst, wenn ich 2 Stunden warten muss und die Anmeldung etc. 30 min. dauert, hab ich dann noch 3 Stunden bis das Shuttle kommt. Jetzt kommt der unwahrscheinliche Fall, dass mehrere Notfälle eintreffen und ich erst um 20 Uhr fertig bin.. dann bestell ich mir ein Taxi und lass mich schnell die letzten 9 km (13 min.) zum Flughafen fahren. Da bleibt mir sogar noch genug Zeit, die umliegenden Apotheken abzuklappern und mir das Cefzil zu holen. Denn das Shuttle hat ja von 20 Uhr an noch die 25 km (32 min.) vom Hotel zum Flughafen zu fahren und muss ggfs. noch andere Hotels anfahren.

Tja, aber nicht so Lars. Er weiß vor dem Krankenhaus-Besuch schon, dass er sich nicht in Bulgarien operieren lassen will, denkt sich aber: Hey, warum mich mit so vielen Leuten ins Flugzeug zu setzen, wenn ich doch mit dem Privatjet heim kann.. da kann ich vorher auch noch etwas bummeln..

Ok, zugegeben etwas überspitzt ausgedrückt.. aber er wollte definitiv nicht direkt nach Hause..

@Ballkünstler genau so sehe ich das auch. Ausser das mit dem Bummeln. Denn ich liege ja technisch gesehen im KH. Auf jeden Fall kümmere ich mich um ne Unterkunft. Warum nicht einfach zur Rez gehe, die ja alle Möglichkeiten haben? Ein einfaches: Hey Leute, ich hab da ne Sache mit meinem Ohr, das muss ich noch abchecken lassen. Kann sein, dass ich ne Unterkunft brauche. Könnt ihr mal rumfragen ob und wo was frei ist? Selbst nach der Nichtaufnahme ist doch das logischste zu dem großen Hotel zu fahren und zu gucken, ob die nicht wirklich vielleicht noch was für eine Nacht haben? Ich hätte es so gemacht. Hotels sind öfter mal überbucht, haben einen Wasserschaden oder ein Zimmer wird nicht fertig. Die buchen dann auch bei anderen Hotels. Das ist doch die normalste Sache der Welt. Ich setz mich doch nicht zu irgendeinem ins Auto und sag fahr mich in ein Hotel deiner Wahl.. strange

@willybald
Hätte ich auch so gemacht.. ich wäre sogar im äußersten Notfall soweit gegangen, dass ich im Viva gefragt hätte, ob es ok ist - da es schon sehr spät war - wenn ich bis zum nächsten Morgen auf der Couch vor der Rezeption warte. Falls die das verneint hätten und absolut nichts passables frei gewesen wäre, hätte ich mich mit dem Taxi zum Flughafen fahren lassen und dort auf einer Sitzbank im Terminal „genächtigt“..

Ballkünstler schrieb:hätte ich mich mit dem Taxi zum Flughafen fahren lassen und dort auf einer Sitzbank im Terminal „genächtigt“..

Deshalb finde ich alle Spekulationen über einen wie auch immer geplanten Ausstieg so unnötig. Diese ganze Geschichte mit dem KK Rücktransport, und wie er sich im allgemeinen verhält macht alles einen viel zu unselbstständigen Eindruck. Warum überhaupt mit Karte zahlen? Er hätte nur Kohle holen müssen. Alles merkwürdig

Für mich ist das wahrscheinlichste, dass er aus irgendeinem Grund noch nicht zurück wollte. Warum auch immer.

Ich finde auch, dass man doch alles mögliche tut, um doch mit der Gruppe zusammen zurück zu reisen. Und Gelegenheit/Zeit war ja genug da.

Auch dass er die Tage zuvor nicht genutzt hat, um die Flugtauglichkeit zu prüfen finde ich merkwürdig.


Dass er diese "was ist cefcil" sms zweimal gleich abgeschickt hat, finde ich auch komisch. Kommt mir vor als ob er da betrunken war.

@msbarnaby
Ziemlich forsche Gedanken! Genau diesen Eindruck hatte ich auch nach dem Lesen des Transskripts.

Janetka91 schrieb:Auch dass er die Tage zuvor nicht genutzt hat, um die Flugtauglichkeit zu prüfen finde ich merkwürdig.

Das mit dem Ohr ist so eine Sache, das ist eigentlich ganz einfach .
Wenn es ein einfacher Riß ist , wird der konservativ behandelt , das heißt , nicht operiert .
Um es nicht zu verschlimmern , raten Ärzte nicht zu fliegen .
Und diese Info hatte er doch schon VOR dem
FH?!?!
Wollte er die von einem 2. Arzt ?
Dann war der FH- Arzt der falsche :-), denn der sagt genau das .
Wenn das Trommelfell in Fetzen ist u eh operiert werden sollte , wäre es egal gewesen , allerdings hätte er vielleicht mehr Beschwerden gehabt .
Busfahren, und gut Is
Da war was anderes ....

Mysteryhexe22 schrieb:Nur mal für die jenigen, die sich nicht vorstellen können, das man von heute auf morgen alle Zelte abbricht und einfach alles hinter sich lässt. Sowas gibt es vermutlich ziemlich oft. Er hat es auch wie ein Verbrechen aussehen lassen

Sehr interessanter Bericht und Parallelen zu Lars könnten vorhanden sein.

Stradivari schrieb:Wollte er die von einem 2. Arzt ?

Ich glaube er wollte nicht/noch nicht heim. Ich glaube er wollte aus irgendeinem Grund vom FH Arzt hören, dass er nicht fliegen darf.

Wenn es ihm um die Behandlung ging, war seine größte Gefahr gerade eine Infektion. Da war Antibiotikum + Ibu die beste Kombi. Fliegen ist doch überauptnicht schlimm. Selbst wenn es sich marginal verschlimmen sollte, ist der Vorteil eine schnellere Behandlung, denn in BG wollte er ja nix machen lassen und die Verletzung war zu dem Zeitpunkt schon 3 Tage alt.

Das er eine Verletzung am Trommelfell hatte ist ja belegt.
Wenn er noch am Leben ist so muss er sich doch irgendwo behandeln lassen haben?
Oder muss so eine Verletzung nicht zwingend operiert werden?