Blue_Eyes_ schrieb:Es macht mich immer wieder traurig, wenn ich so was lesen muss. Eine abscheuliche Tat
Absolut, dem kann man sich nur anschließen. Die "Realität" ist aber leider oft nicht so klar...
Wir in München hatten diesen Fall auch. Am Ostbahnhof wurde im Nov'17 ein Obdachloser angezündet. Ein Aufschrei ging durch unsere Stadt. Nach der Behandlung ob der Brandwunden, entließ man ihn.
Einige Zeit später lieferte man ihn in das Krankenhaus ein, in dem ich arbeite. Er wurde dort behandelt und (nüchtern!) entlassen. Ein paar Stunden später stolperte er volltrunken vor einen Bus und starb.
Was gab es für Kommentare? "Das war ja klar, der hätte eh kein Bein mehr auf den Boden gebracht!", "Wieder ein Sozialschmarotzer weniger.", "Wieder Gesocks weniger!", "Das war ja zu erwarten, dass der so endet." etc.
Ich bin mir sicher, wenn derjenige an seinen Brandverletzungen damals gestorben wäre, gäbe es nicht wenige, die klammheimlich den Täter sogar gefeiert hätten.
Und ich muss sagen, es zermürbt mich etwas, wenn ich lesen muss, dass der Hauptäter, der 2016 in Berlin einen Obdachlosen angezündet hat, dafür lediglich eine Strafe von 2 Jahren und 9 Monaten bekommen hat. Jemanden anzuzünden ist doch keine "versuchte gefährliche Körperverletzung", sondern man nimmt doch billigend (gewollt?) den Tod des Angezündeten in Kauf. Genausowenig ist jemanden anzuzünden eine Kurzschlusstat, da muss doch ein Gedankengang vorweggehen, damit man zu so einem Plan kommt.