inextenso schrieb:Was mich noch wundert ist, wie Du anhand des Phantombildes darauf kommst, dass der Tatverdächtige in einer Einrichtung gelebt haben könnte?
Die Institution prägt dich. Ich kenne genug Menschen vom Sehen, die eine Institution durchlaufen haben und diese Mischung aus einem speziellen Kleidungsstil, der äußerlichen Über-Anpassung und innerlicher Vereinsamung. War mal meine Arbeit.
inextenso schrieb:Um in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen zu werden, müsste der entwicklungsverzögerte Jugendliche, der sich jüngeren Kindern genähert hat, auch in der DDR erst mal verurteilt worden sein.
Ich war Kind und hatte mit mir zu tun. Für uns Kinder war nur bestimmt "dass sie wegkamen und keine Gefahr mehr für uns bestand". Ich bin sicher, dass der Jugendliche in einer Institution gelandet ist. Du hast Strafe und Erziehung nicht derart getrennt gehabt, Hohenleuben war Knast, Jugendwerkhof und Kinderheim uns es war brutal.
Wikipedia: Justizvollzugsanstalt HohenleubenEin Mitschüler war in Hohenleuben, weil er seine alleinerziehende Mutter geschlagen hatte. Er kam zurück in unsre Klasse, weil er ein Loblied auf seine Besserung singen durfte. Darüber hinaus sagte er noch Drill und " die Erzieher wären wie Faschisten" und ward nicht mehr gesehen.
inextenso schrieb:Ob die Beifahrerin des tödlich verunglückten West-PKW-Fahrers allerdings deswegen nun gleich in einen solchen kam, sei mal dahin gestellt. Auch das wissen wir nicht, oder?!
Zum Thema West-PKW: Ich denke, es ging um Fluchthilfe. (Da könnte das Mädchen helfen.) Denn "Wo wolltest du hin in der DDR?" oder wovor wollte der Adoptiv-Junge angeblich weglaufen? Es gab tatsächlich keine großen Probleme zu Hause, aber ... wäre er Opfer sexuellen Missbrauch gewesen, dann wäre ihm von staatlicher Seite und ich meine nicht die Polizei, nichts Gutes geschehen.
Verworren? Nein, es ist viel passiert in den achtziger Jahren. Es zogen viele neue Leute in diese Stadt und der Knabe war nicht der einzige, der Interesse an Kindern hatte.
Wenige Mitschüler wurden kriminell, ein Klassensprecher knackte Autos mit seiner Gang.
Einer schlug Schwester und deren Bekannte, musste deshalb zur NVA. (Wurde nicht abgezeigt, sindern unter Vätern geregelt.) Wurde dort wegen Unbrauchbarkeit entlassen. Saufen, Knast.
Bekam ein eigenes Haus vom Stiefvater hingestellt, weil er mit der Familie nicht leben konnte. Hockte dort stundenlang im verschlossenen Keller und wurde wegen Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern hochgezogen. Henning H., der dem Phantom nicht ähnlich sieht. Suchte Verbindung zur Naziszene in Jena, usw. usf.
https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://abolition2014.blogspot.com/2016/10/blickpunkt-nationalsozialistischer.html%3Fm%3D1&ved=0ahUKEwiB9pq26IHXAhVPY1AKHWyMD5gQFghiMBE&usg=AOvVaw3M4TH4ZBfThSYZuu09oaO3inextenso schrieb:. Und dass, nur weil der Zeichner komische große Pupillen gemalt hat, er Drogen konsumiert haben soll, finde ich auch ziemlich unrealistisch. Oder gibt es für beide Vermutungen irgendwelche Quellen?
Der Phantomzeichner, malt nach Zeugenvorgaben. Wenn die sagen, mal die Pupille größer, dann machen die das. Manchmal lassen sie etwas weg. Mal betonen sie etwas.
Die kleine Stefanie D. hatte einen Mix verschiedener Beruhigungsmittel im Blut. Was läge für einen Täter näher, als seine eigenen Medikamente zu nutzen, denn er kennt ja deren Wirkung. Die Medikamente waren verschreibungspflichtig. Die nehmen, was sie haben. Auch hier Erfahrung, weil es .eine Arbeit war.