Fall Andrea Stein aus Puderbach

Na was kümmert sie dann ihre Prothese das meinte ich
Sie hat sich entschieden und ist gegangen.
Wenn man sich dazu entschliesst kümmert einen sowas nicht unbedingt

Ich habe da von der psychologischen Seite her zu wenig Wissen, halte aber das Einsetzen einer Prothese für eine Routinehandlung wie sich anziehen und die Haare kämmen. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

@Gretchen

Wenn Sie Suizid begehen wollte und ihr die Prothese egal war, warum hat sie dann aber extra noch gesagt dass sie nach Dierdorf zum einkaufen per Anhalter will und nicht einfach " ich geh einkaufen"?
Zum Zahnarzt wollte sie NICHT, schon gar nicht Mittwochs um 18:00 Uhr.

Tinker

Nochwas zum Thema Suizid:

ich denke, es gibt da einen Unterschied zwischen geplantem Suizid und einer Kurzschlussreaktion.
Wenn die Vermisste tatsächlich Selbsmord begangen hat, dann wuerde ich sagen, dass sie diesen vorher geplant hat. Sie hatte sich also schon vorher ueberlegt, die Prothese liegen zu lassen, was sie der Tochter erzaehlt und wo sie diesen verueben will, das wuerde auch erklaeren, warum man sie so schnell nicht findet.

Bei Leuten, die das aus einer Kurzschlussreaktion heraus machen, denken vorher nicht mehr nach, die wollen nur so schnell wie möglich aus dem Leben scheiden und wuerden quasi "vor den naechstbesten zug" springen und waere das bei der Vermissten der Fall, haette man sie denke ich schon gefunden.

oder sehe ich das falsch? :)

tinkerbellchen schrieb:oder sehe ich das falsch?

Tja, vlt deutet ja gerade das Zurücklassen der Prothese auf einen Kurzschluss hin?

Selbstmord halte ich aber eher für unwahrscheinlich und zwar ganz einfach deshalb, weil es schwer ist sich selbst als Leiche so gut zu verstecken, dass man wochenlang nicht gefunden wird. Klar kommt das mal vor dass beispielsweise Wasserleichen erst nach Jahren auftauchen oder dass Irgendwann mal die Knochen eines Erhängten vom Baum fallen. Die meisten Leute suchen sich zwar einen ungestörten Platz zum Suizid aus, haben aber nicht das Ziel, jahrelang nicht gefunden zu werden.

die diskussion kreist ja immer wieder um die fehlende zahnprothese. ich denke aber der fall liegt in diesem punkt recht einfach:

die info richtet sich vorrangig an zeugen um einen erkennungsmerkmal zu liefern. ich habe nun gerade ihr gesicht nicht vor augen, wäre ich aber in der nähe des ortes und würe auf eine dame treffen, die zahnlücken hat und der offensichtlich eine prothese fehlt würde ich mich sofort an die meldung erinnern.
dass sie keine prothese dabei hatte kann viele gründe haben: aus bequemlichkeit oder vielleicht weil die prothese defekt war oder sie druckstellen hatte (kenn mich da nicht so aus)

auch das mit dem trampen würed ich nicht als ungewöhnlich bewerten. sie wird evtl kein auto oder führerschein haben und das öfters machen.


eine sache hab ich nicht verstanden: woher kommt die info, dass die vermisstenmeldung erst so spät erfolgte?

@Vorsichtfalle


Vermisstenfahndung nach Andrea Stein aus Puderbach
Am heutigen Dienstag (27.8.) erreicht uns folgende Fahndungsmeldung der Polizei: Seit Mittwoch, den 07.08.2013, 18:00 Uhr, wird die 40-jährige Andrea Stein aus Puderbach, Im Bruch, vermisst.
Vermisstenfahndung nach Andrea Stein aus Puderbach

So stand es in den Medien und wurde auch im SWR Radio durchgegeben

@KonradTönz1

Ja, das zurück lassen der Prothese vielleicht, aber nicht was sie der Tochter erzaehlt hat. Da haette sie wohl nur gesagt, sie geht einkaufen und haette das nicht noch ausgeschmückt mit Dierdorf und Trampen. Und bei einer Kurzschlussreaktion denke ich nicht, dass sie sich großartig darueber Gedanken gemacht hat, wie sie es machen will, sondern waere vor einen Zug oder ein Auto gesprungen, eine Art, ,die schnell geht und da haette man Sie in den Wochen schon gefunden.Denen ist es egal, ob sie schnell gefunden werden oder nicht.
Bei geplanten Suiziden sieht das anders aus (manchmal). Da gibt es welche, die wollen nicht bzw nicht so schnell gefunden werden.Ich hatte welche in meinem Bekanntenkreis, einer davon hatte sich, wie Du schon sagtest, in einem Baum erhangen, und den hat man erst drei Monate spaeter gefunden, durch Zufall, obwohl da täglich Spaziergänger langliefen. Bei ihm hatte man das aber schon geahnt, daher hat man quasi nur nach der Leiche gesucht.

Aber trotzdem schliesse ich Suizid von meiner Seite her weiter aus.

@KonradTönz1
Die Vermisstenanzeige ansich ist ja noch nicht lange draußen und vorher hat sie keiner gesucht, ausgenommen die Familie/Freunde. Es könnte durchaus möglich sein, dass sie ein Suizid begangen hat und gefunden wird, wenn die Polizei sie sucht.

@almera



falsch ausgedrückt, sorry.


ich meinte vermisstenanzeige.
diese ist wohl relativ zügig erfolgt, die polizei ging nur erst jetzzt an die presse

Trotz alle dem, irgendetwas ist komisch an dieser Vermisstenanzeige, oder geht das nur mir so?:/

sorry für die verwirrung, wollte eben nur klarstellen, dass das späte veröffentlichen der meldung nicht bedeutet, dass nun erst die anzeige erstattet worden ist. im gegenteil: die indizien sprechen eher dafür, dass die anzeige recht zeitnah erfolgte. erstens heisst es die familie sei "in großer sorge", zweitens wird davon gesprochen, dass die polizei schon vorher suchmaßnehmen vorgenommen hat und nun erst an die presse geht

@tinkerbellchen


an der meldung oder an der anzeige?

@Vorsichtfalle

Ich meine die ganze Meldung. Die Unterscheidet sich irgendwie von Vermisstenmeldungen, die ich sonst so gelesen hab. Und der Ausdruck Fahndungsmeldung klingt auch irgendwie seltsam.

@tinkerbellchen
bei solchen Meldungen kommt es immer auf den Verfasser an, bei manchen kann man sogar nur mit dem Kopf schütteln

Wo habt ihr denn im Netz das mit dem Verkauf der Immobilie gelesen?
Ich hatte jetzt mal selbst rumgestöbert, konnte aber leider nichts finden.

Vllt kann ja jemand einen Link einstellen..Danke

Ich war bisher der Annahme, dass auch die Vermisstenanzeige erst so spät gemacht wurde... wir hatten uns doch anfangs noch so darüber gewundert. Steht das irgendwo wann die gemacht wurde?

@seli

Das glaub ich. Werden diese Meldungen eigentlich von der Polizei oder von den Angehörigen verfasst?

@tinkerbellchen


ich denke doch von der polizei.


wie gesagt, es gibt keinen hinweis, dass das verschwinden nicht gleich von den angehörigen angezeigt wurde. die polizei ging aber erst jetzt an die öffentlichkeit. so ungewöhnlich finde ich das nun auch wieder nicht. die polizei hat ja in der zwischenzeit nicht die hände in den schoss gelegt, sondern schon nach ihr gesucht.


ich finde die suchmeldung auch nicht besonders ungewöhnlich. ich denke das kommt uns nur deshalb so vor, weil einige hinweise uns ein gewissen bild von der vermissten geben. bitte nicht falsch verstehen, ich sage ja nicht, dass es so ist, aber nach der meldung entsteht der eindruck, dass die frau nicht gerade vom glück verwöhnt war. es drängt sich der eindruck auf, dass sie sich ein wenig gehen ließ

Auf der BKA-homepage kann man sich informieren, wie die Polizei mit einer Vermisstenmeldung umgeht.

Man meldet eine Person bei der örtlichen Polizei= Vermisstenanzeige.

Dann wägt die Polizei nach folgenden Punkten ab, wie sie weiter vorgeht:

-Person ist aus ihrem gewohnten Lebensumfeld verschwunden

-der Aufenthaltsort der Person ist unbekannt

- sie ist vermutlich in Gefahr


Der letzte Punkt gibt den Ausschlag zu einer VERMISSTENFAHNDUNG.

Zusammengefasst: Jeder Erwachsene darf sich aus seinem gewohnten Umfeld entfernen ohne seinen jetzigen Aufenthaltsort anzugeben.

Die Polizei schreitet erst zur Tat, wenn es sich ihrer Einschätzung nach oder offensichtlich um eine Gefahr für Leib und Leben handelt.

Also nach kranken Erwachsenen und Minderjährigen wird direkt gefahndet.

@hubertzle



in einem punkt bin ich überfragt: heisst vermisstenfahndung gleich fahndung durch die öffentlichkeit? ich glaube eher, dass man folgendes voneinander abgrenzen muss


vermisstenanzeige
dann evtl vermisstenfahndung (z.B. durch Befragungen durch die Polizei, die Poliziestreifen werden informiert)
dann evtl Fanhnung über Öffentlichkeit/ Presse

ich denke dass in diesem fall dies in dieser Reihenfolge auch so erfolgte. erst gab es eine anzeige. die polizei wird evtl noch ein wenig abgewartet habe, ob sie wieder auftaucht bzw eigene suchmaßnahmen/befragungen ergriffen haben. als dies kein erfolg hatte wird nun in die öffentlichkeit gegangen

Ich meinte eigentlich mehr diese spaerlichen Informationen...

Weiss jemand, ob es auch an die Öffentlichkeit kommt, wenn sich neue Hinweisse ergeben haben

@Vorsichtfalle
Sehe ich auch so. Natürlich erst die Vermisstenanzeige durch Angehörige. Und wenn aus den Umständen nicht hervorgeht, dass eine Gefahr für Leib und Leben der Vermissten bestand, dann erstmal abwarten.

Dazu Statistik zu Vermisstenfällen auf BKA-homepage: ich fasse mal salopp zusammen nach 4 Wochen bleiben nur noch 3% der Vermissten vermisst.

Hier sind es 3 Wochen zur Vermisstenfahndung.

Da kann im Umfeld und ihrer Vorgeschichte wohl nichts auffällig gefährdendes sein, sonst wäre eher nach ihr gefahndet worden.

@almera
Nicht unbedingt, denn wie geschrieben,man darf verschwinden und auch nicht sagen wo man ist. Wird man dann gefunden von z.B. Polizei, dann fragen die einen, ob sie den Angehörigen den Aufenthaltsort des Gesuchten mitteilen dürfen.

Auch eine Fahndung mit Bild ist ja ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte eines Menschen. Man sieht ja, wie Einschätzungen laufen können und wenn die betroffene Person wieder auftaucht, ist das ja vielleicht unangenehm?

Also es müssen schon einige Verdachtsmomente zusammenkommen und da gehört u.a. die Zahnprothese mit dazu, denn man muss ja was essen.