WEIL SIE IHM ZU VIEL NÖRGELTE
„Ich habe meine Ehefrau im Keller einbetoniert“
Bonn – Fünf Jahre suchte die Polizei nach Sigrid Paulus (40) – nun herrscht Klarheit: Ehemann Gerd Paulus, heute L., (52) gestand am Donnerstag vor Gericht, sie erwürgt und im Keller seines Reihenhauses einbetoniert zu haben. Er muss sich nun wegen Totschlags vor dem Bonner Landgericht verantworten.
Sachlich und nüchtern erklärte Gerd L. dem Gericht, dass er das Dauernörgeln seiner Frau nicht mehr ertragen konnte. Am Tattag soll sie ihn gedrängelt haben, endlich einen Job zu finden. Skurril: Weil er gleichzeitig wie sie duschte, sich die Hände wusch, habe sie nur noch kaltes Wasser gehabt und ihn heftig angeschrieen.
Gerd L.: „In dem Moment wollte ich nur noch meine Ruhe haben". Es kam zum Gerangel im Bad, er schupste sie. Sie verletzte sich am Kopf, blutete. Paulus: „Ich habe meine Hände um ihren Hals gelegt." Dann soll er einen Blackout gehabt haben. Als er zu sich kam, war seine Frau schon tot: „Ich hatte ein Rauschen im Kopf, saß über ihr, ich hatte sie schon erwürgt, sie hatte keinen Pulsschlag mehr.“
Rückblick
Vor seinem Geständnis trieb der Angeklagte Gerd Paulus ein falsches Spiel. Vor Reportern weinte der Mann um seine Frau Sigrid , die im Februar 2008 spurlos verschwand. Er lebte sein Leben weiter, heiratete im letzten September neu, nahm den Namen seiner neuen Ehefrau an.
Niemand ahnte: Er hatte die zweifache Mutter im gemeinsam bewohnten Haus getötet und im Keller hinter einem Weinregal einbetoniert!
Gerd L.: „Ich wollte meine Tochter und meinen Sohn nicht allein lassen, habe gedacht, ich kann mich der Polizei immer noch später stellen." So kam er auf die abscheuliche Idee, die Leiche verschwinden zu lassen. Bevor seine Kinder nach Hause kamen, putzte er das Blut im Bad weg, versteckte die Leiche im Keller und lud die beiden dann zu Mc Donalds ein, wo er ihnen die Lüge auftischte, die Mutter habe die Familie verlassen.
Erst nachdem der Fall bei Aktenzeichen XY aufgerollt wurde und Hinweise eingingen, rückten die Ermittler Ende Oktober an und entdeckten die Leiche im Sockel eines Weinregals.
Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil ist für den 17. März geplant.
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