Todesfall Sigrid Paulus
17.10.2013 um 07:19Der Vermisstenfall Sigrid Paulus in der Sendung Aktenzeichen XY vom 16.10.2013
ab 49:55
https://www.youtube.com/watch?v=_iTD-8fkOZ8
ab 49:55
These 1:Vermutlich muss man Teenager nicht besonders überzeugen, sondern sie werden sich schnell mit einer Antwort zufrieden geben, die nachvollziehbar wirkt und Hoffnung lässt.
Wäre der Vater der Mörder, müsste er perfekt gewesen sein im Verschwindenlassen der Leiche und im Überzeugen der Kinder. Sehr Unwahrscheinlich!
FüchsinFrauke schrieb:Seine Kinder unterstützen ihn immerhin...Zumindest die Tochter wirkt ehrlich verzweifelt und ahnungslos. Und dass die Kinder ihn unterstützen, ist ja nun kein Beweis für seine Unschuld. Das waren Teenager, die gerade ihre Mutter verloren hatten. Aus psychologischer Sicht wäre es vollkommen abwegig gewesen, dass sie nun auch noch - ohne Anhaltspunkt - ihren Vater verdächtigen sollten. Das wäre ja sozusagen auch noch der emotionale Verlust des zweiten Elternteils gewesen. Ob er nun unschuldig ist oder nicht - ich halte es für äußerst nachvollziehbar, dass sie zu ihm stehen und etwaige Zweifel aus Selbstschutz nicht zulassen.
Wahrscheinlicher aus meiner Sicht wäre, dass eines der Kinder im Affekt die Mutter getötet hat und die Familie zusammen bereinigen will...ohne das einer der drei in den Knast muss
KonradTönz1 schrieb:Ich bin mir sehr sicher, dass all das auch der Polizei aufgefallen ist - allerdings leider etwas spät. Man hat wohl zu lange den Schilderungen des Vaters glauben geschenkt und versucht nun über die Öffentlichkeit ein paar Dinge nachzuholen.Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass die Polizei nicht gemerkt haben soll, welche Schwächen diese ganze Geschichte hat, aber ohne Beweise wird man wenig machen können.
FüchsinFrauke schrieb:These 2:Wie viel Geld soll man denn beiseite schaffen? Und wenn man wirklich so berechnend sein sollte, dann sieht man zu, dass aufwändige Zahn- und Orthopädiebehandlungen vorab erledigt sind.
Die Frau wollte der Privatinsolvenz entgehen und ist untergetaucht. Sie hat ein neues Leben begonnen.
Neue Identität, Pass, Krankenversicherung... etc. Das ist teuer. Da braucht man Kontakte. Helfer. Und einiges an Startkapital... (Wobei: Vielleicht roch sie das Scheitern ihres Mannes und hat konstant Geld beseite geschafft, wie das jeder macht.)
FüchsinFrauke schrieb:Die Privatinsolvenz begann schon knapp 2 Jahre vor dem Verschwinden der Mutter. Lässt man sich dann so viel Zeit bis man verschwindet?
These 2:
Die Frau wollte der Privatinsolvenz entgehen und ist untergetaucht. Sie hat ein neues Leben begonnen.
Neue Identität, Pass, Krankenversicherung... etc. Das ist teuer. Da braucht man Kontakte. Helfer. Und einiges an Startkapital... (Wobei: Vielleicht roch sie das Scheitern ihres Mannes und hat konstant Geld beseite geschafft, wie das jeder macht.)
Cardea schrieb:Vermutlich muss man Teenager nicht besonders überzeugen, sondern sie werden sich schnell mit einer Antwort zufrieden geben, die nachvollziehbar wirkt und Hoffnung lässt.Das sehe ich absolut genauso. Dass die Kinder ihren Vater nicht verdächtigen liegt sicher nicht daran, dass der Vater nicht verdächtig ist. Enge angehörigen von Opfern und (möglichen) Tätern sind selten in der Lage eine derartige Situation nüchtern zu anaylsieren, weil zu viele Emotionen den Blick verzerren. Es kommt ja auch nicht selten vor, dass Angehörige einen eindeutig überführten Täter aus ihrer Familie weiterhin für unschuldig halten.
John_Doe_1974 schrieb:Unfassbar finde ich wieder mal die Inszenierung von Aktenzeichen XY. Die "Sichtung" im Zoo suggeriert den Zuschauern doch, dass die Frau definitiv noch lebt, obwohl das alles andere als sicher ist. Wenn man wirklich an einer Aufklärung interessiert ist, legt man doch keine solch unsicheren Spuren.Naja - das sehe ich anders. XY DARF keinen einzigen bekannten und relevanten Aspekt eines Falles weglassen, um die Zuschauer nicht in die Irre zu führen und die Ermittlungen in die falschen Bahnen zu lenken. Andernfalls könnten sie ja gleich einen Pfeil auf den Mann zeigen lassen mit der Aufschrift "Der wars". Es gab einen Aktenvermerk über Frau Paulus und eine vermeintliche Sichtung der Tochter - damit besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit , dass die Frau noch lebt, auch wenn sie sehr gering ist.
Themis schrieb:Aber schon erstaunlich mit was für flache Geschichten man so durchkommt.Das sehe ich ganz genau so und leider sieht man das bei all den vergleichbaren Fällen... Da jeder Erwachsene hingehen kann wo er will, wird scheinbar zu oft nicht weiter hinterfragt, ich sehe das als großes Problem, wo man vielleicht generell was ändern sollte. Richtig ist, dass jeder leben kann wo er will, meiner Meinung nach, hat sich aber jeder neu anzumelden, wenn er umzieht, geschieht das nicht, sollte man schon hellhörig werden, wenn dazu solch Geschichten aufgetragen werden.
Themis schrieb:Eventuell wollte man mit der Zoogeschichte auch nur zeigen, wie sehr die Tochter die Mutter vermisst und damit an das Mutterherz appelieren, für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sigrid Paulus doch noch lebt und das sieht.Sehr gute Überlegung! Daran hatte ich nicht gedacht.
obskur schrieb:Dass er die Männer als "nett" beschreibt finde ich auch sehr eigenartig, mein Mann würde das sicher nicht tun und wenn sie noch so nett wären, sind diese Männer in dem Moment eine Gefahr für die Ehe und Familie gewesen und das ist ganz sicher nicht nett.Besonders bizarr fand ich die Szene, als der eine Umzugshelfer an dem perplexen Ehemann vorbeiläuft und ihn freundlichst anlächelt, als wäre er ein guter Freund. Auch hier bin ich mir wieder sicher, dass das auf den Erzählungen des Ehemannes beruht , dass man mit dieser überspitzten Darstellung aber zum Ausdruck bringen wollte, dass die Aussage mit Vorsicht zu genießen ist. Ein Beispiel dafür, wie subtil XY visuelle und dramaturgische Mittel einsetzt um einerseits die bekannten Aussagen, aber gleichzeitig die Ungereimtheiten darin zum Ausdruck zu bringen.
valadon schrieb:2010 warf Christinas Tante dem Vater mit betrunkenem Kopf vor, Sigrid im Garten verbuddelt zu haben. Daraufhin ging die Familie zur Polizei.Das finde ich merkwürdig, bei XY wurde es doch so dargestellt, dass der Vater und die Kinder zur Polizei gingen. Wäre schon sehr abgebrüht, nach so einer Bemerkung selbst zur Polizei zu gehen, oder?