Tötungsdelikt Gabriele Obst
28.09.2013 um 00:18ich denke nicht, das am Tag des Verschwindens schon eine Hausdurchsuchung stattfinden sollte....
Aus dem Haller Kreisblatt vom 26.09.2013, Bericht vom Fünften Prozesstag, 25.09.2013
Polizei von der Unschuld des Sohnes überzeugt
Auch berichtet der Beamte davon, wie sich der Sohn während seiner Aussagen in Widersprüche verstrickte, wenn es um die Tatwaffe ging: „erst als wir seine DNA-Spuren auf dem Schrotgewehr nachgewiesen hatten, brach er sein Schweigen und erzählte davon,dass er auf Betreiben seines Vaters hin nach der Vernehmung auf der Haller Wache nach Hause gefahren sei, um das illegale Gewehr zu verstecken. „Als er dann feststellte, dass das Futteral unter dem Bett des Vaters leer war, soll der Vater verdutzt reagiert und gesagt haben: Hoffentlich hat sie jetzt keinen Scheiß gemacht!“ Außerdem hätte es eine Absprache gegeben, der Polizei nichts von der fehlenden Waffe zu sagen. Am darauf folgenden Wochenende, zu einem Zeitpunkt also, da Gabriele Obst noch immer vermisst wurde, sei der Sohn schließlich zu seinem Vater gegangen und hätte seine Sorge darüber zum Ausdruck gebracht, dass ja seine Spuren am Gewehr zu finden seien. „Der Vater soll daraufhin gesagt haben, dass er sich keine Sorgen machen solle: Diese Spuren verwischen und verwittern.“ Die Frage des Ermittlers, ob er sich über diese Antwort nicht gewundert hätte, zumal der Vater doch gar nicht hätte wissen können, was mit der Waffe geschehen sei, verneinte der Sohn.
Grundsätzlich habe der 27-jährige bei den Vernehmungen einen introvertierten Eindruck gemacht, teilweise sei er allgemein in schlechter Verfassung gewesen: „Fix und fertig“, so der Kriminalhauptkommissar weiter. „Wir haben ihn auch konkret gefragt, ob er sich seinen Vater als Täter vorstellen könnte. Die Antwort: Ich habe auch mal daran gedacht, dass es mein Vater gewesen sein könnte, aber ich weiß es nicht. Ich weiß es definitiv nicht.“ Eine Aussage, die Günter Obst kopfschüttelnd zur Kenntnis nahm und mit „Oh Mann“ kommentierte.
Günter Obst hatte mehrfach ausgesagt, erst nach dem Leichenfund das Fehlen der Waffe bemerkt zu haben. Gestern nun erklärte er kleinlaut, vielleicht sei es doch schon eher gewesen, sein Kopf habe geschwirrt.
Der Prozess wird am kommenden Montag, 30. September, fortgesetzt.
tinka schrieb:Gehen sie von einer anderen Person aus, wäre jetzt der Moment anzugeben das die Waffe bekannt aber verschwunden ist, oder?Vielleicht hast Du Recht. Vielleicht war die bittere Wahrheit nach allem Hoffen und Bangen, aber auch so hart, dass sie es einfach nicht wahrhaben konnten und sich dann intuitiv aus Selbstschutz erst mal in die frühere Absprache flüchteten, nichts von der Waffe zu sagen. Vielleicht hat es ihnen buchstäblich "die Sprache verschlagen". Wenn ich mich da rein denke, ich könnte mir vorstellen, dass es sehr schwer ist, "HIER!" zu schreien, "das ist ja unsere Waffe, die da auf unserer ermordeten Mutter (Frau) liegt", alleine schon weil man instinktiv die Konsequenzen einer solchen Reaktion nicht abschätzen kann. Mir würde die ganze Situation ohnehin die Sprache verschlagen. Man kann es nicht glauben, auch wenn man noch so lange, das Schlimmste befürchtet hat. Und der Schock ist auch nicht innerhalb von Stunden vorbei. Bei manchem hört er nie wirklich auf. Wie soll man so etwas auch verarbeiten und begreifen? Wäre man abgebrüht, wäre es einfacher irgendwas zu erzählen, was man weiß oder los werden will. Für uns Außenstehende ist es ohnehin kein Problem zu vermuten, wie man sich denn in einer solchen Situation logisch verhalten würde. Aber wenn so etwas passiert und man mit derartigen Dingen konfrontiert wird ist man außerhalb von Raum und Zeit und außerhalb seiner gewohnten Wahrnehmung und Routine. Schockstarre. Stehen die Hinterbliebenden eigentlich unter psychologischer Betreuung?
Schnüpsel schrieb:Wenn für GüO erst im Nachhinein die Möglichkeit aufging, sie könnte sie selber genommen haben, ist die Frage, ob er dann schon aus seinem Lügenkarussel nicht mehr rauskam!"... nicht mehr rauskam" oder ....? mir fehlt hier die Alternative. Warum das Ausrufezeichen hinter einer Frage? Die von dir genannte Sorge keimte ausserdem auch beim Sohn zuerst auf und nicht beim Vater. Was für ein "sein Lügenkarusell"? Ist es nicht möglicherweise auch ein "Erklärungs-Versuch/Selbstschutz-Karusell" eines unschuldig in die Enge Getriebenen?
shirleyholmes schrieb:ahja
Mir kann keiner erzählen, dass der Sohn glaubte, dass sein Vater wg. des Besitzes einer illegalen Waffe jahrelang im Knast verschwindet. Ich bin sicher er verdächtigte da schon seinen Vater, der diese Aussage dann damit relativierte, dass er behauptete geglaubt zu haben, dass er für dieses VERGEHEN in Haft käme.
Ich sehe das anders als Du. Vermutlich bestand die Sorge des Sohnes darin, wie seine Aussage dann zum Nachteil des Vaters gewertet werden könnte. Nicht mehr und nicht weniger.
kevinklein schrieb:„Wir haben ihn auch konkret gefragt, ob er sich seinen Vater als Täter vorstellen könnte. Die Antwort: Ich habe auch mal daran gedacht, dass es mein Vater gewesen sein könnte, aber ich weiß es nicht. Ich weiß es definitiv nicht.“-----------------
tinka schrieb:Es gibt Vieles was für und viieles was gegen Hrn, Obst spricht,Was bitte spricht denn FÜR He. Obst? Er hatte die Mittel, die Möglichkeit und mind. zwei mögliche Motive. Fehlende handfeste Beweise sind doch kein Hinweis auf Unschuld sondern nur auf fehlende Beweise nichts weiter.
H. Östermann vermutet, dass Ga. O. evtl. in einem Fahrzeug transportiert wurde. Die Mantrailer
sind am Radfundort "im Kreis gelaufen". Sie ist lt. Östermann nicht vom Radfundort
weggegangen- die Hunde hatten keine Spur.
PaulVitti schrieb:Wenn es sich um einen Mietwagen gehandelt haben sollte, (dazu habe ich irgendwo gelesen, es habe sich niemand gemeldet) dann frage ich, wie darf ich mir diese Ermittlung vorstellen?Da sind wir wieder bei der undurchschaubaren Ermittlungsmethode. Hat man tatsächlich nur einen Aufruf gestartet, liebe Autovermieter bittet meldet euch, wenn ihr Herrn Obst ein Auto zu besagter Zeit vermietet habt? Oder schickt man dann nicht Beamte zu jeder Autovermietung im Umkreis, um der Wahrheit ein Stück näher zu kommen.
kevinklein schrieb:passt nicht zu der Aussage der Beamten über die Vernehmung des SohnesWarum? Das von der Schwester beobachtete Gespräch hat vielleicht erst stattgefunden, nachdem auch der Vater von der Haller Wache wieder zu Hause angekommen ist.
Schnüpsel schrieb:Und neben bei, liegen den beiden Motiven ja auch nur Vermutungen zugrunde!Ganz genau und sind wir mal ehrlich, diese Motive kann man so vielen Menschen unterjubeln, fast jeder hat eine Lebensversicherung und viele haben eine Affäre. Nicht jeder wird deshalb zum Mörder.
noctua schrieb:Warum? Das von der Schwester beobachtete Gespräch hat vielleicht erst stattgefunden, nachdem auch der Vater von der Haller Wache wieder zu Hause angekommen ist.Dann müsste alles am Morgen stattgefunden haben, zeitlich kann ich mir das nicht vorstellen. Der Sohn sagt wohl aus, der Vater hätte ihn nach Hause geschickt, um die Waffe zu verstecken, klingt so, als sei der Vater weiter auf der Wache geblieben und noch später Heim. Ich denke das kann nicht alles am Morgen passiert sein.
conita1946 heute um 00:00
@obskur
ja, und das ist hier die zentrale Frage, so wie ich das verstanden habe,hat GüO seinen Sohn nach der Befragung bei der Polizei dazu aufgefordert, weil eine Hausdurchsuchung angeordnet werden sollte. Diese Befragung hat sicherlich nicht am 1. Tag des Verschwindens stattgefunden.... - und im Übrigen soll das passiert sein, nachdem der Sohn mit den Spuren an der Waffe, also nach Auffinden der GO. konfrontiert wurde....