Tötungsdelikt Gabriele Obst
11.09.2013 um 13:50
Hallo zusammen :)
Komme gerade aus dem Gericht zurück:
Versuche, alles chronologisch auf die Reihe zu bekommen:
Nachdem Staatsanwalt Mackel die Anklageschrift verlesen hat, in der nur allseits
Bekanntes verlesen wurde, fragte der Richter den Angeklagten, ob er sich zur
Sache äußern wolle. Dieses verneinte Günter Obst, sagte nur nach den Angaben
zu seiner Person: "Ich habe meine Frau nicht erschossen".
Da ein Zeuge für den heutigen Vormittag abgesprungen war, berief der Richter
zwei Gütersloher Polizeibeamte, die den Angeklagten vernommen hatten. Das
dauerte erst einmal, es gab sofort eine halbe Stunde Pause :(
Dann erschien der erste Polizeibeamte, der den Angeklagten am 16.04. vernommen
hatte und dadurch sollten wohl die Ungereimtheiten der Aussage des GO bekräftigt
werden, von denen die STA schon gesprochen hatte.
Es verhielt sich wohl so, dass der GO zuerst ausgesagt hatte, dass er um 7.10 Uhr
ungefähr aufgestanden sei und in der Küche und im Flur Sachen von seiner Frau
gesehen habe, aus denen zu schließen war, dass sie nicht wieder nach Hause ge-
kommen war von ihrer Zeitungsrunde. Auch ihr Fahrrad sei nicht auf der Deele ge-
wesen. Er sei dann losgegangen mit dem Hund und habe sie gesucht. Er habe dann
das am Baum abgestellte Fahrrad entdeckt, sei bis zur Laibachbrücke durch den Wald
weitergelaufen und habe ihren Namen gerufen.
Dann sei er zurückgegangen - und da hätte schon ein Polizeifahrzeug gestanden.
Dann sei er nach Hause gegangen. Es gibt aber auch noch eine Aussage von ihm, dass
er mit dem Fahrrad in den Wald gefahren sei, um seine Frau zu suchen.
Nach mehrmaliger Nachfrage erklärte er, dass er ERST zu Fuss und danach mit dem
Fahrrad im Wald gewesen sei.
Der Richter wandte sich dann direkt an den Angeklagten - und dieser antwortete ihm.
So ergab sich für den Richter die Gelegenheit, weitere Fragen zu stellen, die Herr Obst
alle beantwortete - entgegen seiner ersten Einlassung, er wolle nichts aussagen. Da ent-
wickelte sich ein reges Gespräch, welches bestimmt 40 Minuten dauerte.
Es ging erstmal um die Diskrepanz der Aussagen wegen der Suche seiner Frau, die
Herr Obst wie oben geschildert, erklärte. Dann fragte der Richter den GO, wann er
gemerkt habe, dass die Schrotflinte fehle? GO antwortete, dass er das erst am Tag
des Todes seiner Frau bemerkt habe, da er diese Waffe vollständig aus dem Gedächtnis
gestrichen hätte - und diese immer unter seinem Teil des Bettes gelegen habe, welches
an der Wand stand. Auf die Frage, warum er nicht auf mehrmalige Fragen der Kripo
diese Waffe angegeben habe, erwiderte er, dass er Angst davor gehabt habe, dafür
bestraft zu werden (Als der zweite Polizeibeamte vernommen wurde, bestätigte dieser
die Angst des GO und sagte aus, dass dieser sogar Angst gehabt habe, er müsse ins
Gefängnis, weil er diese Waffe illegal besessen hatte).
Dann fragte der Richter den GO ganz offen nach einem vermeintlichen Verhältnis seiner
Frau. Der GO bestritt das vehement und der Richter fragte, wie denn diese Gerüchte ent-
standen sein könnten?! Daraufhin erzählte der GO die Story, dass seine Frau bei dem
Haller-Kreisblatt-Verleger Brachvogel in dessen Privatvilla geputzt habe und etwa vor
zwei Jahren dessen Ehefrau plötzlich den Verdacht geäußert habe, Herr Brachvogel
habe ein Verhältnis mit Frau Obst. Als der Richter GO fragte, was er davon halte, sagte
dieser im Grundton der Überzeugung: Nichts!! Und auf Nachfrage, was seine Frau dazu
gesagt habe, sagte GO: Die hat gelacht! Es sei ihr daraufhin allerdings gekündigt worden
(wohl auf Intervention der Ehefrau); aber Gaby Obst hätte nur gesagt; das sei nicht so
schlimm, eine solche Arbeit fände sie immer wieder.
Man hatte den Eindruck, dass GO dem keine Bedeutung beimaß - aber der Richter kon-
frontierte ihn dann mit den Aussagen, dass die Telefonnummer des Verlegers weiterhin
-nach der Kündigung- im Speicher des Handys von Gaby Obst gewesen sei - und es auch
Gespräche gegeben habe. Ob aus- oder eingehend, wurde nicht gesagt. Dazu konnte
Günter Obst keine Angaben machen - er wusste angeblich nichts davon.
Dann wurde noch das Argument der Auszahlung der Lebensversicherung vom
Richter erwähnt. Daraufhin sagte der GO so etwas wie, die Police seie sehr herunter-
gefahren worden wegen zu hoher Zahlungen. Konkret wurde das aber nicht gesagt,
wieviel im Todesfall ausgezahlt wurde.
Die drei Hauptargumente waren damit strittig; 1.) die vermeintliche Diskrepanz der
Suche nach seiner Frau. 2.) die Liebhabergeschichte und 3.) die Versicherungssumme.
Außerdem sagte GO noch aus, er kenne die Waldgebiete der Egge am Eggeberg
nicht, wäre dort nie gewesen; wenn sie spazierengegangen wären, dann meistens
im Tatenhausener Wald oder auf der anderen Seite des Teutos an der Schwedenschanze.
Als ihm der Richter ein Bild der Patronen zeigte, mit welcher seine Frau erschossen wurde,
sagte er, er kenne solche Patronen nicht und habe diese Sorte nie besessen.
*****lufthol****** :)
Wenn mir noch was einfällt, poste ich es nach. Oder waren vielleicht noch andere
Mitglieder von allmy anwesend, die mich ergänzen können??