Bitcoins - Die neue Währung mit Zukunft?

Optimist schrieb:Das Stichwort ist "kaum" -> bedeutet, es gibt in geringem Maße halt doch Einsatzzwecke für Gold.

Aber das Gold, dass irgendwo als Barren oder Münzen rumliegt würde wohl die nächsten paar hundert Jahre reichen für Schmuck und industrielle Verwendung. Geschürft werden müsste da nich wirklich was.

Bettman schrieb:Letzten Endes hat der Bitcoin gegenüber Geld einen entscheidenden Vorteil der immer wieder unterschlagen wird: Geld kann immer wieder nachgedruckt werden. Der Bitcoin ist (wie Gold) endlich.

Ob das wirklich ein Vorteil is, würde ich mal bezweifeln. Eine Währung die nich mit der steigenden globalen Wirtschaftsleistung mitwachsen kann, bedeutet letztlich dauerhafte Deflation. Dies hielte ich für keine so gute Idee.

andy2 schrieb:Den Bitcoin kann man auch nicht mit Gold vergleichen. Nicht alles, was endlich ist, hat auch einen inneren Wert.

Gold hat auch keinen inneren Wert, nur den, der ihm zugewiesen wird.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Gold hat auch keinen inneren Wert

eigentlich schon - es ist zumindest irgendwie schön (schon alleine die Farbe und der Glanz wenn es poliert geschliffen ist :) )
Kann man von Bits und Bytes nicht behaupten.

Optimist schrieb:eigentlich schon - es ist zumindest irgendwie schön

Mag ja sein, dass du es schön findest (find ich übrigens auch) und ihm deshalb einen Wert zuweist, aber für andere, die es nich so schön finden, is dies eben nich so. Der Wert kommt von Außen, nich von Innen.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Der Wert kommt von Außen, nich von Innen.

streng genommen ja.
Allerdings denke ich, es kommt nicht von ungefähr, dass Gold schon seit Jahrhunderten als Wertanlage beliebt war.

Optimist schrieb:Allerdings denke ich, es kommt nicht von ungefähr, dass Gold schon seit Jahrhunderten als Wertanlage beliebt war.

Natürlich nich, Gold gilt schon seit tausenden von Jahren als wertvoll und wird diesen Status wohl recht sicher noch lange behalten, bei Bitcoin wäre ich mir da nich ganz so sicher. :)

mfg
kuno

Optimist schrieb:Daher ist weder Bitcoin noch Gold derzeit als Zahlungsmittel für die Masse der Bevölkerung tauglich (außer ein paar Freaks).

Das ist richtig. Der Bitcoinhype kommt ja in erster Linie auch daher, dass es sich um die erste Kryptowährung handelt die öffentlich gehandelt und der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Die Probleme des Bitcoins braucht man ja auch nicht klein zu reden, die sind vielfältig und allgemein bekannt. Interessant finde ich aber den Blockchainansatz bzw. das dezentrale Buchungssystem. An dieser Stelle kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich früher oder später ein Coin als massentauglich herausstellt.

kuno7 schrieb:Natürlich nich, Gold gilt schon seit tausenden von Jahren als wertvoll und wird diesen Status wohl recht sicher noch lange behalten, bei Bitcoin wäre ich mir da nich ganz so sicher.

Und wie siehst du Kryptos in Bezug zu Fiatgeld? Stehen da die Bitcoins dieser Welt deiner Meinung nach in Zukunft besser oder schlechter da (in Bezug auf das Potential der Stabilität des Wertes)?

@kuno7

Ich halte Fiat Währungen wirtschaftlich für deutlich überlegen. Allein schon in der jetzigen Corona Krise wäre eine nich inflationierbare Währung eine Katastrophe für die Weltwirtschaft gewesen, Massenarbeitslosigkeit wäre die Folge gewesen und ziemlich sicher eine deflationäre Abwärtsspirale.
Solche Bedingungen sind dann auch der ideale Nährboden für die heute ohnehin schon florierenden politischen Populisten, da will man sich gar nich ausmalen, was für Gestalten da wieder an die Macht gespült werden.

Klar, Fiat Währungen haben auch ihre Nachteile, ich halte diese aber für beherrschbarer.

mfg
kuno

Bettman schrieb:An dieser Stelle kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich früher oder später ein Coin als massentauglich herausstellt

ja. aber einer der von der Regierung bzw. den Banken rausgegeben und somit auch kontrolliert wird, da bin ich mir ziemlich sicher ;)
... bin mir sicher, dass die sich die "Währungshoheit" nicht aus der Hand nehmen lassen auf lange Sicht.

Ohne irgendwas gelesen zu haben,sorry.
ABER ab 2030 wird sich Kryptowähung und alles um Blockchain so weit entwickelt haben das es nicht mehr wegzudenken ist. Man denkt dann, mein Gott wie haben die Menschen das damals nur ausgehalten? Stellt euch jetzt ein Leben ohne Smartphone und Internet vor. Ja man konnte es damals ohne Smartphone und Internet aushalten weil man es nicht kannte aber jetzt will man es nicht mehr missen.

HekR schrieb:ABER ab 2030 wird sich Kryptowähung und alles um Blockchain so weit entwickelt haben das es nicht mehr wegzudenken ist.

Blockchain mag sein, aber wo is denn der große Mehrwert deiner Meinung nach von Krypto Währungen gegenüber unserem heutigen Geldsystem?

mfg
kuno

HekR schrieb:ABER ab 2030 wird sich Kryptowähung und alles um Blockchain so weit entwickelt haben das es nicht mehr wegzudenken ist

Ja, aber nur in diesem Sinne mMn:

Bettman schrieb am 16.04.2021:An dieser Stelle kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich früher oder später ein Coin als massentauglich herausstellt

Optimist schrieb am 16.04.2021:ja. aber einer der von der Regierung bzw. den Banken rausgegeben und somit auch kontrolliert wird, da bin ich mir ziemlich sicher ;)... bin mir sicher, dass die sich die "Währungshoheit" nicht aus der Hand nehmen lassen auf lange Sicht.

Deshalb hatte ich mich jetzt noch mal zitiert:

HekR schrieb:Ohne irgendwas gelesen zu haben,sorry.

Disclaimer:
Ich habe die hiesigen Beiträge überflogen, aber nicht jeden in aller epischen Breite nächtelang durchdacht. ;-)

kuno7 schrieb:aber wo is denn der große Mehrwert

Dazu ein Schmankerl:

Ein Bitcoin könnte in einigen Jahren 500.000 Dollar wert sein, prophezeit Oliver Flaskämper, Gründer der einzigen Bitcoin-Börse in Deutschland.
...

ZEIT ONLINE: Wann haben Sie zuletzt mit Bitcoins gezahlt?

Flaskämper: Gar nicht, dafür sind sie mir inzwischen zu wertvoll. Vor ein paar Jahren haben mich Freunde im Bitcoin-Kiez in Berlin-Kreuzberg regelmäßig dazu genötigt, mit Bitcoins zu zahlen. Nach heutigem Gegenwert haben mich ein Burger und ein paar Bier mehr als 150.000 Euro gekostet. Das bereue ich heute noch.

Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/geldanlage/2017-12/kryptowaehrungen-bitcoin-boerse-spekulation-oliver-flaskaemper/seite-2

Besser kann man das Problem gar nicht darstellen. Solange es sich um ein Spekulationsobjekt handelt, solange wird niemand, der seine 7 Sinne zusammenhalten kann, seine BC zum Einkauf benutzen. Das sind die Wirkungen des Greshamschen Gesetzes: Wikipedia: Greshamsches Gesetz

kurz: wenn ich erwarte, dass meine BC morgen das Doppelte wert sind, warum sollte ich heute damit etwas bezahlen?

Auf lange Sicht - Hört sich das für mich an wie eine Möglichkeit Dumme durch Lehrgeld zu erziehen ?

Na ja warum solls schaden ?

bipolarunit schrieb:Na ja warum solls schaden ?

Auch bei Aktien wird schließlich niemals Schaden angerichtet, er wird nur umverteilt. :D

Andererseits sehe ich schon Sprengstoff in einer Kryptowährung (nein, nicht BC), wenn wir mal den Blick nach China richten.

Für die Regierung ist es Teil eines ganz großen Plans, die Blockchain-Technik zum maximalen Vorteil des Landes zu nutzen. Im 14. Fünfjahresplan, dessen Eckpunkte am Freitag auf dem Nationalen Volkskongress vorgestellt wurden, ist unter anderen die Einführung von „Krypto-Handels-Pilot­zonen“ vorgesehen.

China kehrt damit den Grundgedanken von Bitcoin ins komplette Gegenteil. Das digitale Geld sollte die Zahlungsmittel von der Macht des Staates und den Zentralbanken unabhängig machen. Die Bitcoiner der ersten Stunden waren anarchische Freigeister. Nun kommt das mächtigste Regime auf dem Planeten und vereinnahmt die Idee für seine eigenen Zwecke.

Quelle: https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-politik_artikel,-china-verschenkt-millionen-in-digitalen-yuan-_arid,1963278.html

Die Kontrolle über den Bürger würde und wird daher noch mehr zunehmen, ebenso wird der Staat die Banken zumindest teilweise aushebeln. Da es sich bei China nicht um irgendein unbedeutendes Land in einem abgelegenen Tal handelt, muss und wird es weltweite Auswirkungen geben. Da bin ich sicher.
Wer mit China handelt, wir zukünftig die finanziellen Hosen vor dem Staat runter lassen müssen. Weiterhin ist zu befürchten, dass andere Regierungen auch auf diesen Geschmack kommen werden.

Erstaunlicherweise ist gerade China führend beim Mining: https://www.sonnenseite.com/de/energie/chinas-bitcoin-mining-ansturm-droht-die-klimaziele-zu-gefaehrden/

Total_Recall schrieb:kurz: wenn ich erwarte, dass meine BC morgen das Doppelte wert sind, warum sollte ich heute damit etwas bezahlen?

Und wenn ich Händler bin, muss ich damit rechnen, dass der Kurs ne Woche später auch mal 20% niedriger sein kann. Da wird jeder Einkauf zur Spekulation, für Käufer und Händler.

Total_Recall schrieb:Wer mit China handelt, wir zukünftig die finanziellen Hosen vor dem Staat runter lassen müssen. Weiterhin ist zu befürchten, dass andere Regierungen auch auf diesen Geschmack kommen werden.

Das "finanzielle Hose runterlassen" dürfte aber primär die Chinesen betreffen, nich den Touristen und auch nich die ausländischen Handelspartner.
Den E-Euro werden wir in der EU bestimmt recht bald sehen, vermutlich zunächst parallel zum normalen Euro. Der EZB dürfte es imho aber eher um bessere Geldmengenregulierung als um Kontrolle des EU Bürgers gehen.
Eine nich inflationierbare Währung wie den Bitcoin halte ich persönlich eher für ungeeignet als gesetzliches Zahlungsmittel.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Und wenn ich Händler bin, muss ich damit rechnen, dass der Kurs ne Woche später auch mal 20% niedriger sein kann. Da wird jeder Einkauf zur Spekulation, für Käufer und Händler.

ja richtig. Kommt jedoch sicher auch auf den Grad der Kursschwankungen an.
Je höher, desto sicherlich geringer die Kaufmotivation, denke ich. :)

kuno7 schrieb:Eine nich inflationierbare Währung wie den Bitcoin halte ich persönlich eher für ungeeignet als gesetzliches Zahlungsmittel.

sehe ich genau so.
Sonst hätte sich sicher in früheren Zeiten auch Gold oder Silber als Zahlungsmittel durchgesetzt.

Optimist schrieb:ja richtig. Kommt jedoch sicher auch auf den Grad der Kursschwankungen an.
Je höher, desto sicherlich geringer die Kaufmotivation, denke ich.

Dazu kommt wie gesagt ja auch das Risiko für den Händler. Wenn ich heute Fleisch für nen Bitcoin kaufe, aber der Bitcoin ein paar Tage später zB. 10-20% verloren hat, dann zahlst du als Händler ordentlich drauf und bist im Zweifelsfall bald pleite. Bitcoin als Alltagswährung wäre momentan eine Katastrophe für die Wirtschaft.

Optimist schrieb:Sonst hätte sich sicher in früheren Zeiten auch Gold oder Silber als Zahlungsmittel durchgesetzt.

Hatten wir doch quasi durchgängig bis 1974.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Hatten wir doch quasi durchgängig bis 1974.

was?
Ich dachte, es war so, dass die Währung goldgedeckt war, aber das ist doch was anderes als eine Goldwährung?

Optimist schrieb:Ich dachte, es war so, dass die Währung goldgedeckt war, aber das ist doch was anderes als eine Goldwährung?

Is doch quasi das Selbe, nur das du das Gold nich mit dir rumschleppen musst. Die USA hatten mit dem Bretton Woods Abkommen garantiert, jedem für 35 US Dollar eine Unze Gold auszuhändigen, somit konnten die prinzipiell nur Dollars drucken, wenn mehr Gold da war und da alle anderen bedeutenden Währungen einen festen Wechselkurs zum Dollar hatten, galt das für die auch.
Ich seh da keinen wirklichen Unterschied zum bezahlen mit Goldmünzen.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Das "finanzielle Hose runterlassen" dürfte aber primär die Chinesen betreffen, nich den Touristen und auch nich die ausländischen Handelspartner.

Okay, war ein wenig plakativ ausgedrückt, aber ich gehe da nicht mit mir konform. Wir waren vor 2 Jahren in Malmö, da akzeptierte kein Geschäft mehr Bargeld. Was hindert China an einer ähnlichen Vorgehensweise? Du wirst deine Kontoauszüge nicht dort präsentieren, aber die Regierung kann dann deine Geldbewegungen direkt nachprüfen, weil du deren System akzeptieren musst.