interpreter schrieb:Ich denke das du da auch richtig liegst. Natürlich war dieses Problem andererseits auch zu erwarten. Haschalgorithmen sind bewusst relativ simpel ausgelegt. Wenn man das darauf beruhen lässt ist es im Grunde nicht verwunderlich dass bei einer gewissen Verbreitung spezifische Chips dafür entwickelt werden. Da haben die Entwickler wohl etwas zu kurz gedacht.
Ja, das war nicht ganz zu Ende gedacht. Das kenne ich von anderen Systemen, bei denen es ebenfalls Belohnungen für gewisse sinnvolle "Vorgänge" gibt. Die Idee ist grundsätzlich natürlich gut, trägt der menschlichen Psyche aber zu wenig Rechnung, denn viele Leute suchen dann nach Möglichkeiten, möglichst stark von diesen Belohnungen profitieren zu können. Um mal zwei Beispiele zu nennen, da wäre die Abwrackprämie für Autos oder Subventionen für die Erzeugung erneuerbarer Energie. Zwei grundsätzlich gute Ideen, die aber völlig falsche Anreize geben und deshalb missbraucht werden.
interpreter schrieb:Allerdings ist es für den Bitcoin auch wieder positiv, wenn es die Technologie dafür gibt. Falls er größere Verbreitung erfahren sollte, kann man davon ausgehen das das Netzwerk zu jeder Zeit sehr belastbar ist.
Ja, sehe ich auch so. Wenn aber die ganze Rechenkraft plötzlich nur noch von ein oder zwei "Mining-Farmen" bereitgestellt wird, dann sieht das möglicherweise anders aus.
Narrenschiffer schrieb:Genau darum wird es weiterhin ein Spekulationsgut bleiben und kein Waren- und Leistungsäquivalent werden.
Das ist nicht sicher. Prinzipiell hätte Bitcoin durchaus Potential zum Zahlungsmittel im i-net zu werden. Die schwankenden Kurse stehen dem aber seit Jahren im Weg.
Narrenschiffer schrieb:Das ist dasselbe wie mit der Golddeckung. Diese war letztlich die Ursache in der Tiefenstruktur der Krise ab 1929: es werden immer mehr Werte produziert, das Geld kann nicht mithalten, da es durch den begrenzten Goldschatz gefesselt ist, eine Deflation ist unausweichlich.
Bin mir nicht sicher, ob die Wirtschaftskrise 1929 mit der Goldkopplung an die Währung zu tun hatte. Dafür gab es wohl auch eine menge anderer Gründe.
Narrenschiffer schrieb:Genauso bei einer Basierung des Warenäquivalents auf Bitcoin: irgendwann ist die Maximalmenge gemint, und dann beginnt die Deflation, der Bitcoin wird immer weniger wert, da die Gesamtmenge an Bitcoins den kompletten, steigenden Waren- und Leistungswert abdecken muss.
Das ist aber zumindest in der Theorie überhaupt kein Problem, da ein Bitcoin ja bereits aus hundert Millionen Satoshis besteht. Bei einer Menge von 21 Millionen Bitcoins ist damit eigentlich genügend virtuelles "Kapital" vorhanden.
Narrenschiffer schrieb:21 Millionen Bitcoins müssten im Falle, dass sie weltweite Einheitswährung wären, ein BIP weltweit von ca. 80 Bio USD spiegeln.
Sehr krude gerechnet: ein Bitcoin hätte das theoretische Potenzial, einen Wert von derzeit etwa knapp vier Millionen USD zu spiegeln. Tendenz steigend.
Das ist ein Problem, keine Frage. Viele Leute sehen in Bitcoins ein "Ticket" zu einem potentiellen Millionengewinn.
Narrenschiffer schrieb:Kein Wunder, dass sich so manche ein Spekulationskonto an Bitcoins im Portfolio halten.
Ja, leider ist das so.
Optimist schrieb:Ob es nun die Miner sind oder andere Bigplayer.
Ich bin mir sicher, dass irgendwelche Bigplayer sich einen großen Teil der BTC schon organisiert haben - gleich ganz am Anfang schon.
Mit dieser Intention wurden viele der anderen alternativen Kryptowährungen geschaffen, nachdem diese den Wertzuwachs bei Bitcoins gesehen haben. Bitcoins waren aber tatsächlich als alternative Währung für den Handel im i-net gedacht und nicht als persönliches Bereicherungsunternehmen einiger weniger. Aber natürlich ist es so, dass die Erstnutzer einen Startvorteil hatten. Andererseits muss man auch sagen, dass damals diese Entwicklung auch nicht vorhergesehen werden konnte, sonst hätte sich sicher niemand eine Pizza für 10000 Bitcoins gekauft.
Optimist schrieb:Richtiig. Die ganzen Märkte sind doch nur noch von Spekulationen getrieben (die sich sehr leicht am PC ausführen lassen).
Man muss ja die Waren nicht mal in echt kaufen, Zetteln und Leerverkäufe reichen.
Ich bin überzeugt, dass Bigplayer überall ihre Hände im Spiel Haben.
Dieses Problem betrifft aber nicht nur Bitcoins. Bei Bitcoins könnte man das aber auch relativ einfach regulieren, indem man die Gebühren für Transfers erhöht, wobei das dann natürlich der Grundidee widerspricht, weil man mit Bitcoins ja gerade hohe Transfergebühren anderer Zahlungsmittel vermeiden wollte.
Optimist schrieb:Das ist klar. Dennoch könnten Bigplayer einen großen Teil von BTC haben, mit denen sie jonglieren und an den Kursschwankungen verdienen können.
Deine Bigplayer hast du überall, die kontrollieren auch sämtliche andere Märkte. Wer viel Kohle hat, der bewegt auch mehr, das lässt sich in keinem System vermeiden.
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