freezer100488 schrieb:Da ich in der Branche tätig bin, kann ich sagen, dass bei Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch ab 4500 KWH sich schon heute eine Anlage rechnet.
Ich denke nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Im Eigenheim kann eine PV-Anlage ihre Vorteile u.U. weit weniger gut ausspielen.
Wenn Du ein Eigenheim hast, in dem zwei arbeitende Erwachsene leben, dann hast Du unter der Woche tagsüber kaum Eigenverbrauch. Du wirst maximal 300-400 Watt Grundlast haben (wenn Du nicht mit Strom heizt).
Das bedeutet, Du musst den Strom entweder speichern (dann dürfte sich die Anlage kaum rechnen) oder Du musst einspeisen. Und dann trägst du das Risiko, dass eine Einspeisung in ein paar Jahren möglicherweise nicht im vollen Umfang möglich ist bzw. nicht ausreichend vergütet wird.
Und selbst wenn Du tagsüber zuhause bist und mit Strom z.B. kochst und wäschst, sind 6-8 kW peak immer noch eine Menge, die Du nicht unbedingt verbrauchst. Du wirst eher dann Strom verbrauchen, wenn es dunkel ist und die Anlage keinen oder nur wenig Strom produziert.
Dann kommen noch psychologische Aspekte hinzu. Du wirst u.U. mehr Strom verbrauchen, weil es ja "kostenlos" ist. Oder das Gegenteil tritt ein, die Anschaffung der Anlage wird zum Anlass genommen, Strom einzusparen. Indem z.B. LEDs angeschafft werden oder sonst bewusster mit dem Thema umgegangen wird. Die reine Abnahmemenge an Strom ist also nur bedingt geeignet, eine Aussage über die echte Ersparnis zu treffen.
Ich denke also nicht, dass man grundsätzlich von einem positiven Saldo ausgehen kann, wenn man die echten Kosten den Einsparungen gegenüber stellt.
Letztlich müsste man die hypothetischen (ehrlichen) Kosten evaluieren, die man ohne die PV-Anlage gehabt hätte, dann die Kosten mit der Anlage inklusive Versicherung, Kapitalbindung etc. und dann prüfen, ob wirklich ein positiver Saldo übrig bleibt.
Ich vermute aber, dass solche Rechnungen quasi nie statt finden, oder?