@Fennek desertec ist vom prinzip her 'ne thermische anlage mit sehr, sehr hohen temperaturen, drum kann man damit auch 'ne turbine antreiben.
"solartechnik" oder "solarmodule" teilt man in 2 richtungen ein:
1.) photovoltaik, die erzeugt strom den man ins allgemein netz einspeist und dafür geld bekommt.
2.) thermische solartechnik, die erzeugt warmwasser das man im haus direkt nutzen kann. ich bin persönlich kein freund der heizungsanbindung, d.h. dieses warmwasser in die zentralheizung einzuspeisen, weil sich das einfach nicht rechnet, da 90% der "energie" dieser anlagen nun mal ausserhalb der heizperiode erzeugt wird, und es richtig verdammt lang dauert, bis sich die investition, die man vornehmen muss um seine heizungsanlage entsprechend anzupassen wegen den restlichen 10% rechnet. im normalfall ist das solarmodul austauschbedürftig bevor sich der rest gerechnet hat, mit anderen worten: das erzählt dir jeder heizungsbauer dass das ein guter deal ist, aber der deal ist nur für ihn gut.
desertec fällt vom prinzip her unter die "thermischen anlagen", auch wenn letztendlich aus der wärme dann strom erzeugt wird. übrigens ein ziemlich verlustreiches verfahren. dafür hat man aber in der wüste ja auch nicht die grundstückspreise wie hierzulande.
das problem, das man dann mit dem strom hat, ist aber, wie auch hierzulande mit der photovoltaik, dass es keine vernünftige speichertechnik gibt.
das prinzip irgendwo in 'ner wüste strom zu erzeugen ist an sich nicht schlecht, nur muss der strom halt auch gebraucht werden, und wenn man dafür dann noch millionen kilometer kabel verlegen muss, dann ist die frage nach der öko-bilanz dann doch ein wichtiger faktor, denn auch die herstellung und verlegung von kabeln zieht energie, und in der grössenordnung muss man sich wirklich fragen, ob sich das tatsächlich rechnet.
fakt ist, dass wir heute (also mit unserer vergleichsweise niedrigen stromerzeugung durch photovoltaik) das problem haben, dass dieser strom eben nicht 24 stunden am tag 7 tage die woche zur verfügung steht. deshalb müssen wir für die nacht und für schlechtwetter (wie gesagt, auch diffuse strahlung erzeugt strom, aber ein bedeckter himmel bringt halt deutlich weniger als pralle sonne) auf andere stromquellen zurückgreifen.
leztendlich wird's der mix bringen.
und je besser wir die alternativen energien weiterentwickeln, desto eher können wir herkömmliche stromerzeugung zumindest zum "notfall-einspeiser" degradieren.
woran wir aber WIRKLICH arbeiten sollten ist strom-speichertechnik. ohne die nutzt das alles herzlich wenig.
und leider haben wir nicht genug berg-stauseen, in die wir wasser hochpumpen könnten mit dem gerade mal überflüssigen strom aus photovoltaik oder windenergie, um sie dann in notzeiten durch 'ne turbine rauschen zu lassen.
ansonsten bleibt erstmal nur alte öl-monster gegen moderne brennwertkessel auszutauschen, das bringt schon enorm viel.
und beim neubau wenigstens niedrigenergiehäuser zu bauen bzw. optimalerweise plusenergiehäuser (geschützte marke, google hilft weiter).
bei altbauten vernünftig zu sanieren, und damit meine ich NICHT aus erdöl gefertigte kunststoffe ans haus zu klatschen bis dieses hermetisch abgeriegelt ist und zwangsläufig innen schimmelt.