kuno7 schrieb:Dieser Fall wird bei dir auch im Sommer wohl nich eintreten
Das BHKW schaltet sich dann eben ab und produziert weder Strom noch Wärme. Aber mehr als 5.000 Betriebsstunden sind da eher nicht drin, bei 8760 Stunden im Jahr. Denn auch im Winter läuft es nicht 24 Stunden am Tag. Da ist dann irgendwann der Batteriepuffer voll (nachts z.B. oder tagsüber, wenn keiner zuhause ist).
kuno7 schrieb:Hm, ich kenne einige Vergleiche BHKW gegen Gastherme und da gewinnt eigentlich immer das BHKW
Das kommt darauf an, wie ehrlich man rechnet. Wenn man alle Kosten mit einbezieht, bedeutet das eben einen Mehraufwand beim Wärmespeicher, bei den Anschlüssen an Strom und Wasser, bei der Steuerung, beim Schornsteinfeger etc. Die Gastherme braucht man ja trotzdem, mit 2-3 kW thermisch könnte es im Winter eng werden, sofern man nicht gerade in einem Passivhaus sitzt und großes Vertrauen in die Zuverlässigkeit des BHKW hegt. Eine etwas größere Gastherme kostet kaum mehr als eine, die auf das BHKW abgestimmt ist, ein BHKW, das auch den winterlichen Heizbedarf abdecken würde, ist dagegen deutlich teurer (und produziert dann viel zu viel Strom).
Alleine die Mehrkosten des Gerätes bedeuten viele Tausend Betriebsstunden, bis sich das amortisiert. Ich habe die genauen Zahlen nicht mehr im Kopf, aber viel mehr als 20 Ct./kWh spart man da nicht, wenn man den Strom selber erzeugt. Bei einer Anlage in der Größe 1 kW elektrisch (mehr dürfte in einem EFH zu viel Strom produzieren), wären immerhin 50.000 Betriebsstunden oder 10 Jahre (bei 5000 Stunden pro Jahr) nötig, um auf einen Anschaffungspreis von 10.000 EUR zu kommen. Aber realistisch, inklusiver aller Anschlüsse, Vergrößerung des Wärmespeichers, Batteriepuffer (damit die 5000 Stunden drin sind) etc. dürften da eher 20 TEUR aufgerufen werden.
In der Realität werden aber weder die 5000 Stunden über 20 Jahre noch die 20 Ct. Ersparnis realistisch sein.
Um die Kosten zu einer einfachen Gastherme und einem kleinen Wasserspeicher aufzuholen, muss die Anlage schon eine Menge strom produzieren. Und da sind die höheren Wartungskosten auf Grund der komplexeren und noch nicht vergleichbar lange erprobten Technologie noch gar nicht inbegriffen.
Wie gesagt, das ist keine wirtschaftliche Entscheidung gewesen.
Eine Wärmepumpe, jedenfalls eine ordentliche, die auch im Winter nicht einfriert und die eine akzeptables Verhältnis von Strom zu Wärme hat, ist auch nicht allzu billig. In meinem Bekanntenkreis gibt es einige der günstigen Luft-Luft oder Luft-Wasser Wärmepumpen. Die sind laut, hässlich und im Winter gerne kaputt oder wegen zu geringer Außentemperaturen außer Funktion.
Aber klar, da würde man sich den Gasanschluss sparen, da rechnet sich das eher.
kuno7 schrieb:Manchmal sind die teureren Alternativen die günstigeren, vor allem, da Geld derzeit sehr günstig ist.
Typischerweise werden die meisten so ein system bei einem Neubau erwägen. Und da ist typischerweise der Kredit am Ende des Hausbaus mehr als erschöpft. Theoretisch hast Du natürlich recht, aber praktisch ist die Heizung nicht gerade im Fokus des Hausbauers.