Die Farben-Schrift

Ich stell mir die so vor, man ersetzt einfach die meisten viel genutzten Buchstaben im Alphabet durch Farben!

Dadurch kann man dann ähnlich wie bei einem Kurzschriftsystem der Stiefografie z.B. eine stark kompakte Schrift erstellen, die man unter Umständen auch viel schneller scheiben kann, mindestens aber lesen da so ja auch viel mehr in eine Zeile passt. Was ganze Bücher unter Umständen dann auf eine einzige Seite reduziert.


Symbolbild: 20. Auflage 1996–1999 „Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden“ in einem Farbstrich

Vielleicht kommen damit ja dann auch chronische Analphabeten besser zurecht? Beispiel der Buchstabe R ist dann einfach nur noch ein roter Punkt

Der Buchstabe G ein grüner Punkt, der Buchstabe B ein blauer Punkt. Man kann natürlich nur Farben nehmen, die auch jeder erkennt. Die Frage ist nur kommt man damit auf 26 Farben plus 3 für die Umlaute?

Farbe Nummer 1 wäre natürlich immer noch Schwarz auf Weiß.
Dann kommen die Ampelfarben Rot, Gelb, Grün und dann Blau.

Danach wird es aber schon schwierig, man könnte jetzt noch Braun, Orange und Lila und eine Purpur Farbe nehmen, ein Grauton geht sicherlich auch noch. Wenn man jetzt aber wirklich volle 26 Farben nimmt, kommt es sicherlich aber schon zu Verwechslungen?

Wie viel Farben kann ein Mensch mit Sicherheit unterscheiden und benennen? Wenn man nur wenige Zeichen einsetzt Strich, Punkt, Komma z.B. in jeweils 10 Farben würde das für das Alphabet und Umlaute ja eigentlich schon ausreichen? :)

Ich würde Augenkrebs kriegen

Schlecht für farbenblinde.

Ashert001 schrieb:Vielleicht kommen damit ja dann auch chronische Analphabeten besser zurecht?

Und die Farbenblinden?

Nicht durchführbar. Aus deinem Symbolbild sieht es ja noch so aus, als wenn es funktionieren würde. Aber bei ganzen Texten wäre ja da nicht so ein gleichförmiger Farbenstrich, sonder die Farben sähen nicht so uniform aus.

Also ich find die Idee ziemlich Scheiße

Das ist nur ein Regenbogen, vielleicht bekommt man durch das Farbenschreiben aber auch ein ganz neuen Blick auf die Umwelt und sieht plötzlich Informationen, wo man vorher nie welche gesehen hat?



Also ich finde man müsste das Experiment mal machen. Das lohnt doch eigentlich schon von daher, weil damit auch mal ein neuer Sinneseindruck genutzt wird, auf den es vorher nie wirklich ankam! :)

onuba schrieb:Und die Farbenblinden?

Die brauchen dann ähnlich wie die Blinden wohl eine Art Blindenschrift, die hat dann vielleicht nur mehrere Grautöne und benutzt wieder mehr Zeichen!

@onuba

Extrem kompliziert. Wird ja auch jede menge farbenblinde geben

Man kommt damit leicht durcheinander.

http://www.kommdesign.de/texte/stroop.htm#2

Ashert001 schrieb:Das ist nur ein Regenbogen, vielleicht bekommt man durch das Farbenschreiben aber auch ein ganz neuen Blick auf die Umwelt und sieht plötzlich Informationen, wo man vorher nie welche gesehen hat?

Nein, ein Regenbogen war schon lange vorher da. Wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, eine Farbenschrift zu "erfinden" wird man trotzdem in vorhandenen Dingen keine Botschaft von Aldebaran erblicken.

Bodo schrieb:Nein, ein Regenbogen war schon lange vorher da. Wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, eine Farbenschrift zu "erfinden" wird man trotzdem in vorhandenen Dingen keine Botschaft von Aldebaran erblicken.

Man erkennt aber einen erkennbaren Informationsgehalt, eine gewisse Datendichte die sich von Regenbogen zu Regenbogen auch unterscheidet.

Das Farbenschreiben würde auf Dauer doch auch die Farbwahrnehmung stärken. Man würde in einfachen farbigen Dingen dann mehr erkennen, Nuancen der Umwelt die uns vieles erzählen!

@Ashert001
Die Schrift wäre doch kein Regenbogen. Ein Regenbogen wäre ABCDEFGHIJKL.... usw.

Jetzt stell du dir mal einen Streifen vor, wo die Regenbogenfarben völlig durcheinander gewürfelt sind.
Ich stelle mir das unheimlich schwer vor, da etwas lesen zu können.
Denk auch an Bildschirme, nicht jedes Display stellt die Farben in gleich dar.

Rotes Dreieck: N
Gelbe Linie: A
Grüne Linie: S
Orangefarbener Kreis: G



Es würde um einiges länger dauern, die Symbole zu entschlüsseln. Da ist es doch um Welten einfacher und schneller, einfach "GANS" zu schreiben.

EDIT: Schön, orange und gelb könnten vielleicht bei einigen schon zu Problemen führen.

Das Farbenschreiben würde auf Dauer doch auch die Farbwahrnehmung stärken. Man würde in einfachen farbigen Dingen dann einfach mehr erkennen, Nuancen der Umwelt die uns vieles erzählen!

Blödsinn! Es wäre schlicht eine Aneinanderreihung von "Buchstaben". Es würde keinen Sinn ergeben, da ja nicht einmal feststeht, welche Farbe welchen Buchstaben darstellt. Ich meine, wenn ein A jetzt blau wäre, hätte der Regenbogen eine andere Bedeutung als wenn das A nun gün wäre.

Bodo schrieb:Es würde um einiges länger dauern, die Symbole zu entschlüsseln. Da ist es doch um Welten einfacher und schneller, einfach "GANS" zu schreiben.

Man müsste die Schrift natürlich erst wie das Alphabet einer anderen Sprache neu lernen, aber danach geht das doch sicherlich absolut fließend, wenn nicht gar schneller als wie nur das gewöhnliche Zeichen erkennen!

Ein Dreieck würde ich auch nicht nehmen, das sollten ähnlich wie in der Stiefografie auch Schleifen sein, die man noch weitegehnd fließend schreiben kann. Der Stift dafür, der ständig die gewünschte Farbe einschaltet, muss aber wohl erst erfunden werden.

Mindestens das fertig gedruckte sollte man doch aber eigentlich schon schneller lesen können, nur ein Farbpunkt oder Komma nimmt auch viel weniger Platz weg!

Wenn man mit vier Farben auskommt müsste man nichts neu erfinden :D
http://www.amazon.de/Vierfarb-Kugelschreiber-Kugelschreiber-mit-Minen-Varianten/dp/B0013826WI

onuba schrieb:Blödsinn! Es wäre schlicht eine Aneinanderreihung von "Buchstaben". Es würde keinen Sinn ergeben, da ja nicht einmal feststeht, welche Farbe welchen Buchstaben darstellt. Ich meine, wenn ein A jetzt blau wäre, hätte der Regenbogen eine andere Bedeutung als wenn das A nun gün wäre.

Die Frage ist ja wie viel Farben kann ein Mensch wirklich erkennen? Das sind doch Millionen samt ihrer Abstufungen, benennen kann es aber vielleicht nur ein Dutzend.

Wenn man nun aber überhaupt erstmal lernt die Farben wieder aktiv unterscheiden zu müssen, für das lesen, stärkt das auch die Farbwahrnehmung an sich. Man sieht die Spektren im Regenbogen dann einfach wieder genauer, das Ocker oder Purpur darin.

Das ist für Menschen die etwa nur versuchen, das Wetter aus ihm zu interpretieren, ein wertvoller Informationsgewinn, natürlich nicht der blanke Code in ABC, man sieht dann aber vielleicht schon das schwächere C zum starken B oder so, es sind die Nuancen!

@Ashert001
Ich sehe schon, du verstehst nicht, was ich meine.

Ashert001 schrieb:Das sind doch Millionen samt ihrer Abstufungen, benennen kann es aber vielleicht nur ein Dutzend.

Wikipedia: List of colors: A–F :)

onuba schrieb:Ich sehe schon, du verstehst nicht, was ich meine.

Doch, man kann natürlich nicht beliebige Farben aus der Umwelt einem Wort zuordnen, das ist so sinnlos wie Buchstaben im Sand erkennen.

Man könnte aber dadurch das man es überhaupt gelernt hat, die Farben schnell zu unterscheiden, eben für das lesen in der Farbenschrift, in Zukunft dann generell auch besser die Farben erkennen und unterscheiden, nicht nur die in der Schrift sondern alle in der Umwelt!

Man lernt ja auch schon die Farben der Jahreszeiten usw. aber durch das Training mit der Schrift, erkennt man auch wieder mehr Farben in der Umwelt! Das Blätter eben nicht nur braun oder grün sind, sondern auch noch 23 nennbare Stufen dazwischen haben!

@Bodo

Da hätte ich jetzt schon ein ernsthaftes Problem Amaranth von Amaranth Pink, Amaranth Purple und Amaranth Red zu unterscheiden. Das wäre wohl eher schon die Aufbauschrift für Leute die auch Formelzeichen brauchen.

Man müsste die Farben auf die wirklich klar erkennbaren und nennbaren reduzieren. Man müsste das Farb-Alphabet daher vielleicht doch noch mal in ein paar Gruppen aufteilen. Die Zeichen für den Punkt, Strich und Komma und eventuell noch einen Schrägstrich.

Durch die Kombination von Farben mit Zeichen lässt sich ja in jedem Fall eine hohe Informationsdichte realisieren!

@Ashert001
Da ist eben wieder das Problem, dass viele Menschen Farben unterschiedlich wahrnehmen und eben auch Nuancen unterschiedlich stark erkennen können.

Ein kleiner Test für Nuancen-Erkennung:
http://www.xrite.com/online-color-test-challenge

(Achtung, nicht alle Monitore sind richtig kalibriert!)