Userbezug als Löschbegründung abschaffen

@xsaibotx

*Hand in Hand mit Xsai den Strang verlässt* ... :|

Carietta schrieb:Als ehemaliger Mod hab ich mit Sicherheit etliche Beiträge gelöscht, weil ... Userbezug. So wirklich verstanden hab ich es aber nie.

Das bedeutet entweder, dass Du Beiträge gelöscht hast und dabei nicht mal wusstest warum oder, dass ich hier irgend etwas ganz gravierend nicht verstehe.

Mir ging und geht es immer schon (also auch im echten Leben) genau anders herum:
Ich hab noch nie verstanden warum irgendein User überhaupt glauben könnte es sei einer Diskussion zuträglich, wenn er seine Kritik nicht mehr gegen geäußerte Meinungen vorbringt oder Argumente sachlich zu entkräften sucht, sondern sich stattdessen in negativer Form gegen die Person des Users, dessen Ansichten und Argumente demjenigen nicht in den Kram passen richtet.

Carietta schrieb:Ich fände es besser, wenn schon gelöscht wird, was natürlich sein muss wenn es eskaliert,
nicht mit dem pauschalen Userbezug. Es ginge doch auch "Beleidigung", "unnötige Provokation", "Gestichel", "Schluss jetzt!"

Aber genau all das wird doch unter "Userbezug" zusammengefasst:
"Dein Betrag hat sich in höherem Maße gegen einen User als Person gerichtet und dabei die Diskussion verlassen bzw die sachliche Ebene davon.

Du schreibst selbst, dass auch Du Beiträge wegen "Userbezuges" gelöscht hast.
Dafür wird es doch stets einen handfesten Grund, den Du bei Bedarf auch hättest erläutern können gegeben haben.
Was waren denn diese Gründe?
Etwas Anderes, als die von Dir genannten "Unterfunktionen von Userbezug"?

Narrenschiffer schrieb:Es ist einfach nervig, wenn durch persönlichen Hick-Hack Themen zerschossen werden.

Exakt.
Diskussionen haben den Zweck, dass man verschiedene Standpunkte austauscht, Nachweise abgleicht, sachlich über die gezogenen Schlüsse diskutiert usw.

Wird dabei mehr Bezug auf den User als Person genommen statt auf das Diskussionsthema, dann ist das nicht nur unhöflich, es stört die Diskussion selbst dann, wenn die "beleidigte Person" sich das gar nicht so zu Herzen nimmt.

Interested schrieb:Und dann wird einfach was wegen userbezug gelöscht, der user evtl. noch gesperrt

Ich kann nicht für alle meine Ex-Kollegen sprechen, aber da die Devise immer heißt "so wenig löschen wir möglich" ist das so einfach nu definitiv nicht.
Unterschiedliche Mods, unterschiedliche Menschen beurteilen vergleichbare Situationen sicherlich mal unterschiedlich, aber ich fand diese "Meinungsdiversität" sogar besser als gäbs da so einen "Einheitsmeinungsstandard" (den ich mit unabhängig voneinander denkenden Menschen eh nicht erzeugen kann).

Aber wenn es über eine Löschung hinaus auch zu einer Sperre kommt, dann hat das zwei mögliche Gründe und sämtliche Mods die ich als Kollegen kennenlernen durfte haben Rückfragen stets beantwortet:

1. Auch Mods missinterpretieren mal was, übersehen eine Vorgeschichte usw, das klärt man dann.
2. Man geht man in sich und fragt sich ob man nicht doch da einfach mal zu weit gegangen ist.

Tjo und manchmal muss man nach dem Versuch einer Klärung mit der Verwaltung auch das "Agree to disagree" akzeptieren.
Manchmal muss man eben damit leben, dass man sein Verhalten noch ganz toll und berechtigt fand und muss damit leben, dass die Verwaltung es anders sieht, sowas wird dann auch üblicherweise nicht mehr von einem Mod entschieden, sondern im Team besprochen, denn jeder dort WEISS doch, dass nicht immer alles eindeutig ist.

Interested schrieb:man macht sich nicht mal die Mühe zu gucken, ob nicht u.U. der andere tatsächlich angefangen hat oder unnötig provoziert

Ich weiß nicht wen Du nun mit "man" meinst.
Aber dass jemand erst selbst pöbelt und dann meint damit "davon zu kommen", wenn er Beiträge die darauf eingehen meldet ist so alltäglich, dass die Annahme die Verwaltung würde da prinzipiell nicht auch bei den umliegenden Beiträgen schauen einfach mal nicht korrekt.
Allein schon, weil das aus moderativer Sicht keinen Sinn ergibt.
Dann würde sich daran, dass "Userbezug", in der Form in der er zu Löschungen führt, einen zunehmend toxischen Umgangston begünstigt nichts ändern, wenn man nur so aus Prinzip darauf verzichtet nach der Wurzel zu suchen.

Interested schrieb:Aber ja, etwas weniger Emotionalität kann sicher nicht schaden.

Das ist im Grunde die Idee hinter "Userbezug", dass eben nicht mehr sachlich auf ein Argument eingegangen wird, sondern "negativ emotional" auf die Person des Users der es vorgebracht hat.

Interested schrieb:Generell würde man sich mehr Neutralität wünschen und ne Moderation kann doch nicht ausschließlich aus Sanktionen, Sperren, Löschen, Ausschließen bestehen?

Tut sie ja auch nicht, deswegen sind Mods auch viele Stunden mit dem Beantworten von VW-PNs beschäftigt, denn u.A. jeder, dem nicht klar ist warum da nun was gelöscht wurde kann sich mit der Verwaltung in Verbindung setzen und Klärung suchen, wenn ihm die Maßnahme unfair erscheint.
Das es nicht immer eine Einigung die allen gefallen kann geben wird ist zwar nicht schön, aber oft lässt sich zumindest etwas Klarheit schaffen.

Interested schrieb:Manche user kapern ja auch threads und quatschen nur noch über ihre Belange und führen endlose Metadiskussionen. Sagt man was, ist es userbezug!

Deshalb ist es bei solchen Dingen ja auch sinnvoller die Beiträge, die den Thread zuspammen oder ins OT zerren zu melden.
Dann durch Antworten auf diese unangebrachten Beiträge auf die nächste Metaebene zu klettern und/oder persönlich zu werden ist erfahrungsgemäß meistens nicht geeignet um die Diskussion back on Topic zu schieben.

Kältezeit schrieb:Aber ja - vieles wäre im Pn-Fach viel besser aufgehoben.

Exakt, wenn denn überhaupt.
Aber in einen Diskussionssthread gehört ein Beitrag der persönlich ist eben eher nicht.