Ein weiterer Artikel mit einer Übersicht über verschiedene Probleme und Hypothesen zur Entstehung des Lebens ist dieser hier:
http://www.talkorigins.org/faqs/abioprob/originoflife.html (Archiv-Version vom 27.12.2012)Eine kurze Zusammenfassung von mir:
In der Einführung wird zunächst ein historischer Überblick über das Problem gegeben, wie die erste Zelle entstanden sein könnte. Es wird festgestellt, dass trotz der Entwicklungen seit dem Miller-Urey-Versuch die Wissenschaft immer noch sehr hinterherhinkt, was die Erklärung des Übergangs von unbelebt zu belebt betrifft. Dennoch konnten in den letzten zehn Jahren Fortschritte erzielt werden, die es erlauben, die einzelnen Puzzleteile zu einem plausiblen Gesamtentwurf zusammenzufügen.
Im zweiten Abschnitt geht es um die Bedingungen für die Synthese von organischen Molekülen auf der frühen Erde. Entgegen früherer Annahmen geht man neuerdings wieder davon aus, dass die frühe Atmosphäre stärker reduzierend war, weil Wasserstoff doch länger hätte verbleiben können als ursprünglich gedacht. Auch der zerstörerische Einfluss von UV-Strahlung auf reduzierende Atmosphären wird neuerdings nicht mehr als so gravierend angesehen. Das eröffnet die Möglichkeit einer umfangreicheren Synthese von chemischen Grundbausteinen (Monomere) für spätere Biopolymere (Kettenmoleküle wie Proteine und Nukleinsäuren).
Im dritten Abschnitt wird die Frage diskutiert, ob am Anfang eine "RNA-Welt" existierte, in der sich ein früher Stoffwechsel und eine primitive Selbstvermehrung herausbildete, oder ob es Vorläufer-"Welten" gab, deren Molekülbestände später von der RNA übernommen wurden. Es werden verschiedene Probleme aufgezeigt, die mit der Annahme einer "RNA-Welt-zuerst" verbunden sind. Alternativen sind u.a. Polymersynthesen auf mineralischen Oberflächen und auf der Oberfläche von kleinen Lipid-Bläschen (Vesikel), die sich spontan aus Fettsäureverbindungen bilden (hier: Phospholipide).
Der vierte Abschnitt beinhaltet den schrittweisen Aufbau von Komplexität. Hier spielen die eben erwähnten Fettsäure-Vesikel eine zentrale Rolle.
Im fünften Abschnitt geht es um den Zusammenhang zwischen Mineralien und dem Ursprung des Lebens. Hier werden verschiedene Hypothesen im Zusammenhang mit hydrothermalen Quellen besprochen.
Der sechste Abschnitt handelt von der zunehmenden Komplexität chemischer Reaktionskreisläufe, die sich schrittweise zu einem immer höheren Niveau von Vielfalt einerseits und Redundanz andererseits entwickelt.
Der siebente Abschnitt hat die Homochiralität der Biomoleküle zum Thema. Es wird erklärt, wie es dazu kommen konnte, dass Proteine nur aus L-Aminosäuren und Nukleinsäuren nur D-Zucker im Phosphat-Ribose-Rückgrat enthalten (bzw. Desoxyribose bei DNA). Diese "Händigkeit" ist ein Resultat der Selektion aus einem von Anfang an vorhandenen Überschuss von L-Aminosäuren aus der Entstehungsphase des Sonnensystems bzw. der Auswirkung polarisierender Strahlung auf kosmischen Staub, der sich später zu Meteoroiden verdichtete, die später die Erde mit organischem Material anreicherten. Außerdem wirkten Mineraloberflächen hier selektierend.
Der achte Abschnitt behandelt die Hyperzyklen-Theorie von Manfred Eigen u.a. - wobei allerdings festgestellt werden muss, dass bislang kein natürlicher Hyperzyklus im Labor aufgebaut werden konnte.
Abschließend wird festgestellt, dass noch eine Menge Forschungsarbeit zu tun bleibt.