Ashert001 schrieb:Ja wenn man die Interaktion zwischen beiden Systemen ignoriert dann mag das so sein, aber für etwa einen Bewohner des einen Systems würde es ja trotzdem so aussehen, als würde ihn da bald ein gigantischer Asteroid aus einem anderen System treffen!
Der aus Sicht des Bewohners weiterhin nur mit 1c entgegenkommt.
Ashert001 schrieb:Er wäre also völlig legitim, seine Geschwindigkeit in Relation zur eigenen zur ermitteln, also nur über die reine Strecke die er in einer gewissen Zeit im eigenen Raum zurücklegt!
Kann man machen. Man wird ermitteln, daß seine Geschwindigkeit bei 1c liegt.
Ashert001 schrieb:Man kann auch ignorieren, das zwei Züge, die sagen wir 1km lang sind und an einer mit 500km/h fahren nicht 1000 km/h schnell sind.
Warum soll man das ignorieren? Es ist nicht so.
Ashert001 schrieb:Betrachtet man aber nun einen Fahrgast, der versucht den Schriftzug des anderen Zugs zu lesen, dann muss dieser ja auch tatsächlich die Information mit 1000 km/h verarbeitet!
Du bist ja schon wieder am Addieren der Geschwindigkeiten. Wie deutlich soll ich es denn noch sagen: Man kann keine zwei Geschwindigkeiten addieren, um auf die resultierende Relativgeschwindigkeit zu kommen. Das ist eine falsche, untaugliche Formel, die du ständig verwenden möchtest.
Zwei Tassen Tee a 80 Grad zusammengekippt => Temperaturen addieren sich => Gesamttemperatur 160 Grad
Bremsweg eines Autos bei 50km/h: 20m => Bremsweg bei 100km/h: 40m (20m für die ersten 50km/h, 20m für die zweiten 50km/h)
Zwei Beispiele, wo man mit Addition nicht zum richtigen Ergebnis kommt. So verhält es sich auch bei der Relativgeschwindigkeit bei zwei Objekten zueinander; wenn man die beiden Geschwindigkeiten lediglich addiert, kommt ein falsches Ergebnis heraus. Der Fahrgast in deinem Zug würde übrigens eine Relativgeschwindigkeit von 999,9km/h messen, und nicht 1000km/h.
Freunde dich doch einfach mal damit an, daß die Relativgeschwindigkeit von zwei Geschwindigkeiten (leider) nicht einfach durch eine Addition ermittelt werden kann, sondern durch eine viel kompliziertere Formel. Glücklicherweise kann man diese komplizierte Formel auf eine sehr viel einfachere Formel (nämlich die Addition) reduzieren, aber nur unter zwei Bedingungen:
- Die betrachteten Geschwindigkeiten sind sehr viel niedriger als c, und
- Der entstehende Rechenfehler läßt sich vernachlässigen.
Die erste Bedingung ist nicht mehr gegeben, wenn du Objekte betrachtest, die nahe c durch die Gegend fliegen. Die vereinfachte Addition ist dann nicht mehr statthaft.
Hier noch ein ähnliches Beispiel: Jeder vernünftige Architekt plant seine Bauwerke auf der Annahme "Die Erde ist eine Scheibe", da sämtliche Böden nicht gewölbt sind und bei Hochhäusern die Quadratmeter in der Höhe nicht zunehmen, wie es die Kugelform der Erde eigentlich erfordert. Eine praktikable Annahme, so wie sich bei geringen Geschwindigkeiten die Relativgeschwindigkeit hinreichend genau durch Addition ergibt.
Auf der anderen Seite wird der Architekt des neuen 60km langen Gotthardt-Tunnels hoffentlich nicht von einer flachen Erde ausgehen und z.B. einen Laserstrahl auf den Berg ausrichten, und den Tunnel entlang dieses Strahls ausgraben lassen, da sich die Erdkrümmung da schon bemerkbar machen dürfte(*). Das würde nämlich dazu führen, daß die Züge bei der Einfahrt in den Tunnel abwärts fahren und ab der Mitte wieder aufwärts. Der Architekt kommt dabei in Bereiche, in denen die Annahme "Die Erde ist eine Scheibe" eben nicht mehr zutrifft. So kommst du mit deinen c-schnellen Objekten in Bereiche, wo sich Geschwindigkeiten nicht mehr addieren lassen.
(*) Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sollte sich die Erdkrümmung schon in einem normalen 50m langen Schwimmbecken messen lassen. Spannt man ein Seil so stramm, daß es nicht durchhängt (das dürfte wahrscheinlich das größte Problem werden), und platziert es so, daß die Enden genau auf der Wasseroberfläche aufliegen, dann sollte das Seil in der Mitte des Beckens aufgrund der Erdkrümmung ca. 1mm ins Wasser eintauchen..
Zäld