Neue Studie zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs

In groben Zügen.
Wissenschaftler haben ein Gen entdeckt, das vielleicht neue Behandlungsmethoden beim Kampf gegen das duktale Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse ermöglichen könnte.
Dieser Krebs wird meist erst spät entdeckt und hat eine schlechte Prognose.
USP9X kann der Studie zufolge die Entwicklung des Krebses unterdrücken.

Genaueres für die, die es interessiert:
Pancreatic ductal adenocarcinoma (PDA) remains a lethal malignancy despite much progress concerning its molecular characterization. PDA tumours harbour four signature somatic mutations1, 2, 3, 4 in addition to numerous lower frequency genetic events of uncertain significance5. Here we use Sleeping Beauty (SB) transposon-mediated insertional mutagenesis6, 7 in a mouse model of pancreatic ductal preneoplasia8 to identify genes that cooperate with oncogenic KrasG12D to accelerate tumorigenesis and promote progression. Our screen revealed new candidate genes for PDA and confirmed the importance of many genes and pathways previously implicated in human PDA. The most commonly mutated gene was the X-linked deubiquitinase Usp9x, which was inactivated in over 50% of the tumours. Although previous work had attributed a pro-survival role to USP9X in human neoplasia9, we found instead that loss of Usp9x enhances transformation and protects pancreatic cancer cells from anoikis. Clinically, low USP9X protein and messenger RNA expression in PDA correlates with poor survival after surgery, and USP9X levels are inversely associated with metastatic burden in advanced disease. Furthermore, chromatin modulation with trichostatin A or 5-aza-2′-deoxycytidine elevates USP9X expression in human PDA cell lines, indicating a clinical approach for certain patients. The conditional deletion of Usp9x cooperated with KrasG12D to accelerate pancreatic tumorigenesis in mice, validating their genetic interaction. We propose that USP9X is a major tumour suppressor gene with prognostic and therapeutic relevance in PDA.
Den ganzen Artikel gibts bei "Nature", ist allerdings kostenpflichtig.
Ich schau aber nachher noch mal in der Pubmed.


Quelle: http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature11114.html

DAS wäre ja wirklich mal ein Fortschritt; Bauchspeicheldrüsenkrebs ist ja normalerweise ein sicheres und schnelles Todesurteil, in der Regel versterben die Menschen innerhalb von 3 Monaten nach der Diagnose.

Aber - gibts den Artikel nicht in Deutsch? @Heide_witzka

Habs noch nicht gesucht.
Schau gleich mal in der Pubmed, aber da ist es auch in Englisch.

@LuciaFackel
Hab was.
Es waren Wissenschaftler der Uni Dresden beteiligt

Neu entdecktes Gen unterdrückt Bauchspeicheldrüsenkrebs
Ergebnisse von internationaler Studie eröffnen neue Perspektiven für die Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebses / Dresdner Wissenschaftler koordinierte deutsches Forscherteam

Das Gen USP9X kann beim dem am häufigsten in der Bauchspeicheldrüse diagnostizierten Krebs dazu beitragen, dessen Entwicklung zu unterdrücken. Das konnte im Rahmen einer internationalen Kooperation wissenschaftlicher Arbeitsgruppen nachgewiesen werden. Daran beteiligt war ein Wissenschaftler-Team aus Dresden, Regensburg und Jena, das PD Dr. Christian Pilarsky von der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus leitete. Die Forschungsergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe des internationalen Wissenschafts-Journals Nature publiziert.

Trotz erheblicher Fortschritte im Verständnis bleibt das duktale Adenokarzinom des Pankreas – dies ist bei weitem der häufigste Bauchspeicheldrüsenkrebs - eine Erkrankung mit sehr schlechter Prognose und hohen Todesraten. Um mehr über die molekularen Grundlagen dieser Krankheit zu erfahren, haben David Tuveson und Kollegen ein Mausmodell des Bauchspeicheldrüsenkrebses untersucht. Die Wissenschaftler identifizierten dabei USP9X – ein Gen, welches zuvor nicht mit dem duktalen Adenokarzinom des Pankreas in Verbindung gebracht wurde. Die Autoren beschreiben, dass der Verlust von USP9X im Zellverband des Bauchspeicheldrüsenkrebses die Tumorzellen vor dem programmierten Zelltod schützt und so die Krebsentwicklung fördert. Die von PD Dr. Christian Pilarsky koordinierten deutschen Wissenschaftler konnten in der internationalen Studie auch belegen, dass bei menschlichen Patienten mit duktalem Adenokarzinom des Pankreas die verringerte Produktion von USP9X mit schlechten Überlebensraten nach einer Operation und einem erhöhten Risiko der Bildung von Metastasen einhergeht.

Die Befunde weisen darauf hin, dass das Gen für die Prognose der Patienten eine wichtige Rolle haben und neue Behandlungsmöglichkeiten für Bauchspeicheldrüsenkrebs ermöglichen könnte. Ansätze, die die USP9X-Bildung modulieren können, sind möglicherweise bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs nützlich. „Unsere Forschungsarbeit in Dresden ist eng in das Netzwerk des Universitäts KrebsCentrums UCC am Universitätsklinikum Dresden eingebunden“, erklärt Prof. Robert Grützmann, der gemeinsam mit Dr. Pilarsky das Pankreasforschungslabor leitet und an den Arbeiten beteiligt war. „Dadurch wird die zügige Translation solcher Erkenntnisse in Behandlungsverfahren, die Patienten zu Gute kommen können, stark gefördert.“

Hört sich für mich vielversprechend an.
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20120430-bauchspeicheldruesenkrebs/newsarticle_view
Ansonsten habe nur irgendetwas mit Heilpraktikernet oder so gefunden.

Dieses Thema bringt mich immer in Rage, da ich selbst täglich damit zu tun habe. Bei meiner Mutter wurde im Januar 2010 ein inoperables Pankreaskarzinom diagnostiziert, nunmehr mit Metastasen in der Leber, im Bauchfell und in den Eierstöcken.

Da fliegen die Menschen hinaus in den Weltraum, erforschen fremde Planeten - aber wie man tödliche Krankheiten wie Krebs oder AIDS erfolgreich bekämpfen kann, das weiß noch keiner von all diesen hochkarätigen Professoren und Doktoren genau.

@Versatility
Das wundert mich auch.
Darf ich fragen, wie es deiner Mutter heute geht, bzw. ob die Behandlungen geholfen haben, und wenn ja: welche das waren?

Mein Mann ist mit 35 Jahren daran gestorben.
Von der Diagnose bis zu seinem Tod blieben uns 4 Monate.

@Versatility

Versatility schrieb am 07.06.2012:Da fliegen die Menschen hinaus in den Weltraum, erforschen fremde Planeten - aber wie man tödliche Krankheiten wie Krebs oder AIDS erfolgreich bekämpfen kann, das weiß noch keiner von all diesen hochkarätigen Professoren und Doktoren genau.

Wie das zu Heilen ginge - wissen die Hochkarätigen Professoren schon -
allerdings werden diese - die es können - dann als Scharlatane Abgestempelt -
oder praktizieren ausserhalb von Deutschland ... UND ... wagen es nicht einen Fuss auf Deutschen Boden zu setzen !!

@EL
Soweit mir bekannt, gibt es noch keine Belege für sog. "Wunderheiler" oder "Naturheiler", die bloß durchs Handauflegen oder sonstigen alternativen Methoden schwere Krankheiten geheilt haben.
Wenn das der Fall wäre, wäre es längst durch die Medien gegangen.