Kraftfelder
25.11.2004 um 22:58
Wir haben das Kraftfeld " Mond "
es bewegt Wasser Kilometerweit und Meterhoch
aber hier noch etwas zum Nachdenken
Gravitationskraftwerke
Ich war kaum aufgestanden, als ein plötzlicher Ruck mich einen halben Meter hoch in die Luft beförderte und gleich darauf wieder zu Boden krachen ließ.
Das Gravitationskraftwerk hatte offensichtlich wieder einen Aussetzer gehabt. Sämtliche Großstädte werden längst von riesigen unterirdischen Gravitationskraftwerken versorgt. Diese Kraftwerke verwandeln einfach die natürliche Erdanziehungskaft in freie Energie. Wie das genau funktioniert, ist auch heute, im Jahr 2097, noch nicht richtig erforscht. Eine brillante Werbestrategie der Gravitationsstromindustrie, mit dem bemerkenswerten Slogan Erdanziehungsstrom, oh, oh, wenn das man gut geht, überzeugte allerdings die Verbraucher, daß hier selbstkritische, sich den Gefahren durchaus bewußte Energieerzeuger am Werk sind, die nix beschönigen wollen, und denen man deshalb vertrauen kann.
Auf alle Fälle ist es eine saubere, natürliche, nie versiegende Energieressource. Wenn etwas so gut ist, muß man das auch gar nicht so bis ins kleinste Detail genau verstehen, sagen die Betreiber.
Noch am Ende des 20. Jahrhunderts interessierte sich kaum ein Wissenschaftler für die Erforschung der Geheimnisse der Gravitationslehre. Stattdessen widmeten sie sich so unnützem Zeug wie der Gentechnologie, der Atomphysik oder gesunder Ernährung. Alles drei Forschungsgebiete, auf denen junge, zu ehrgeizige Wissenschaftler manches mal mit dem Untergang der gesamten menschlichen Zivilisation gespielt haben. Von der Atomkraft spricht man heute höchstens noch am Jahres- und Gedenktag der Auha, kaputter Castor-Katastrophe von 2002, als der damalige Umweltminister der grünen Partei Dänemarks, Jürgen W. Möllemann, im Wahlkampf mit dem Fallschirm auf einem gefällten Castor-Behälter landen wollte, um dessen Unzerstörbarkeit zu beweisen. Der Fallschirm öffnete sich jedoch nicht, und Möllemann krachte mit voller Wucht durch den Castor hindurch, einen halben Meter tief in die Erde. Ihm selbst ist dabei übrigens verblüffenderweise nichts passiert.
Die Entwicklung der Gentechnologie wird seit den Gulp-Schleusen als »eigentlich soweit fertich« angesehen, und die Ernährungswissenschaft hat seit dem Osnabrücker Manifest von 2047 (»Aber wenn's uns doch numal so gut schmeckt«) keine Argumente mehr. Auch mit der Gravitationsenergie ging natürlich nicht immer alles glatt. Während der Testphasen des ersten großen deutschen Erdanziehungskraftwerkes, unterhalb des Berliner Stadtteils Große Grube, der früher einmal Tempelhof geheißen hatte, wurde die Erdanziehung für kurze Zeit gänzlich aufgehoben, wodurch sich Tempelhof komplett aus der Erdkruste löste und förmlich ins Weltall hinauskatapultiert wurde. Durch alle Umlaufbahnen hindurch jagte damals ganz Tempelhof aus dem Orbit unseres Planeten heraus und segelt heute komplett ziellos durchs Weltall. Warum der Riß in der Erdkruste damals aber auch haargenau entlang der Stadtteilgrenze Tempelhofs verlief, ist immer noch ungeklärt.
Man hält es durchaus für möglich, daß das trudelnde Tempelhof, weit, weit von der Erde entfernt, eines Tages auf eine außerirdische Zivilisation trifft. Viele Wissenschaftler machen sich deshalb große Sorgen, was die Außerirdischen wohl von unserer menschlichen Zivilisation halten werden, wenn sie diese ausgerechnet durch Tempelhof und die zu analysierenden Gehirnströme seiner Einwohner kennenlernen. Vom wohl berühmtesten Astrophysiker unserer Zeit, dem Schweden Sten Stxnboegssen stammt hierzu der Satz: »Sie lachen über uns, die Außerirdischen lachen über uns, das ganze Universum lacht über uns, ausgerechnet Tempelhof, sie lachen über uns...«
Gruß
EL .