@zodiac68Ich hab ihm mal deine Kritikpunkte weitergegeben und es kam auch eine Antwort.
Hi, klar, ich gehe gerne auf sachliche Kritikpunkte und offene Fragen ein.
>Was mich extrem stört ist das so getan wird das als ob die Rotverschiebung das einzige Argument für den Urknall ist. Und wenn der erstmal weg ist fällt das alles zusammen.<
Nun ja, durch die Interpretation der Rotverschiebung als Dopplereffekt entsteht ja überhaupt erst der Eindruck, daß sich alle Galaxien von uns entfernen. Wenn man die Rotverschiebung anders interpretiert, verschwinden die riesigen Fluchtgeschwindigkeiten und damit hat man auch keine Basis mehr, um zurückzurechnen zu einem wie auch immer gearteten (und meiner Meinung nach völlig irrationalen, biblisch inspirierten) Anfang. Also die Dopplerinterpretation ist schon mit Abstand die wichtigste Säule der Urknalltheorie. Aber natürlich gibt es weitere Beobachtungen, die diese Theorie stützen sollen. Dein Bekannter nennt ja welche:
>-Was ist mit der Kosmischen Hintergrundstrahlung?<
Sie ist sicher das zweite Standbein des Urknalls, da diese Mikrowellenstrahlung das Überbleibsel der anfänglichen Vernichtung von Materie und Antimaterie etwa 300.000 Jahre nach dem angeblichen Urknall sein soll. Ein kommendes Kapitel des PlasmaVersum wird sich damit beschäftigen. Aber prinzipiell haben Eric Lerner und Anthony Peratt z.B. bereits Anfang der 90er Jahre gezeigt, daß eine derartige Strahlung kontinuierlich vom galaktischen Plasma erzeugt wird. Jaques Moret-Bailly, der den CREIL-Plasmaeffekt beschrieben hat, und Ari Brynjolfsson haben ebenfalls darauf hingewiesen, daß die Energie, die das Licht im kosmischen Plasma verliert (Rotverschiebung), natürlich zu einer Erwärmung des Plasmas führen muß. Aus Experimenten ist bekannt, daß diese Erwärmung typischerweise bei 2,7°K liegt, was haargenau der Kosmischen Hintergrundstrahlung entspricht. Diese Strahlung kann ganz einfach als Konsequenz des durch die Rotverschiebung erwärmten Plasmas verstanden werden.
>Was ist mit dem Heliumgehalt des Universums?<
Die beobachteten Mengen von He3, He4 und Deuterium sind heute nicht mehr in Einklang zu bringen mit den Werten des Urknalltheorie. Das liegt daran, daß alle Werte nach unten korrigiert werden müssen, was aber nicht geht, da die He4-Häufigkeiten in der Urknalltheorie mit abnehmendem Baryonen-Photonen-Verhältnis zwar passend abnehmen, die He3 und Deuterium-Werte aber gleichzeitig zunehmen. So läßt sich heute kein passender Wert mehr für den Dichte-Parameter finden. Lerner wies bereits 1995 in "On the Problem of Big Bang Nucleosynthesis" darauf hin.
Davon mal abgesehen sind die Werte, die die Urknalltheorie liefert, auch keine Vorhersagen. Die Beobachtungen wurden gemacht und im nachhinein wurden die verschiedenen mathematischen Parameter leidlich genau angepaßt, um die Beobachtungen widerzuspiegeln. Mit Vorhersagen hat das nichts zu tun. Es sind nur Beschreibungen. Und all die beobachteten Häufigkeiten können auch in der Plasmakosmologie erreicht werden.
>Was ist mit Sternen die praktisch keine schweren Elemente haben?<
In der Urknallkosmologie ist es so, daß Sterne mit vielen schweren Elementen als jung gelten, da diese schweren Elemente in den Kernen bereits zuvor explodierter Sterne entstanden sein sollen. Also können diese Sterne, wenn sie aus dem Material anderer Sterne hervorgegangen sind, noch nicht so alt sein. Hier wird das Modell der Sterne als nukleare Fusionsreaktoren verwendet, das durch viele Beobachtungen in Zweifel gezogen wird (z.B. durch Sonnenflecken, das solare Magnetfeld, den Sonnenwind, die Korona).
Im PlasmaVersum scheinen Sterne nicht von innen heraus. Ihr Inneres ist relativ kühl und nicht viel anders aufgebaut als das von Planeten. Nur ihre Atmosphäre ist extrem stark elektrifiziert, wodurch sie hell glüht. Sterne sind hier Anoden (positiv geladene Elektroden) in einem galaktischen Entladungsprozeß. Sie beziehen ihre Energie aus elektrischen Strömen im galaktischen Plasma. Das Ganze kann hier schlecht ausführlich dargestellt werden. Jedenfalls ist es im PlasmaVersum so, daß Sterne mit vielen schweren Elementen einfach älter - nicht jünger - sind, da sich in ihren Atmosphären durch elektrische Entladungen mit der Zeit mehr schwere Elemente gebildet haben. Und junge Sterne sollten demnach sehr wenige schwere Elemente besitzen, was die Eingangsfrage beantwortet.
>Wo kommt der Wasserstoff her aus dem unsere Sonne und alle Sonnen unserer Galaxie bestehen?<
Das ist letztlich die Frage, warum es überhaupt Objekte gibt. Die Wissenschaft hat darauf keine Antwort und man kann einfach davon ausgehen, daß das, was Form hat, zeitlos ist, also, ungenau ausgedrückt, schon immer existiert hat. Etwas anderes zu behaupten, also daß Materie aus nichts erschaffen worden sei, ist irrational. Ich kann nicht beantworten, woher Materie an sich kommt, und ich halte die Frage auch nicht für relevant. Der Urknall beantwortet diese Frage aber auch nicht, denn er sagt einfach: Da war absolut nichts und, peng, dann war alles da.
>Warum ist der (Wasserstoff) in einem seit ewigkeiten Existierenden Universum nicht schon längst verbraucht?<
Im PlasmaVersum findet in dem riesigen Bereich, den wir sehen können, eine gigantische elektrische Entladung statt, deren Ergebnis all die beobachteten Galaxien sind. Man kann sich vorstellen (Spekulation!), daß hier vorher nur weitverteiltes Plasma war und daß erst durch die Elektrizität die ersten größeren Objekte, also Galaxien, entstanden. Und irgendwann wird der Entladungsprozeß hier abgeschlossen sein und vielleicht kehrt das Plasma dann in seinen weitverteilten Anfangszustand zurück. Es könnte also ein immerwährendes Werden und Vergehen sein mit einer Konstante, dem Plasma. Ich halte es, wie in meinem Film gesagt, mit dem Plasmaphysiker Hannes Alfvén: "Am Anfang war das Plasma."
>Diese Fragen werden nicht nur nicht beantwortet, sie werden erst gar nicht gestellt. Und das erhöht nicht gerade die Glaubwürdigkeit.<
Ich kann ja nicht alle Fragen auf einmal, in einem Video beantworten, oder? Ist es so unerträglich, einmal selbst zu denken und vielleicht auf eigene Faust nach Antworten auf offene Fragen zu suchen? Die Urknalltheoretiker haben 80 Jahre Zeit gehabt, um sich ihr Modellchen hinzubiegen. Und ich soll in zwei Videos alle aufkommenden Fragen beantworten? Das scheint mir eine äußerst unfaire Forderung zu sein und mehr aus einer bloßen emotionalen Ablehnung des Gesehenen zu entspringen. Darüber hinaus geht es in dem Film absichtlich nicht um die Urknalltheorie. Ich möchte sie darin weder diskutieren, noch widerlegen. Ich möchte ein ganz anderes Modell vorstellen.
>Es wird auch gesagt das nach der Wiki das Thema ad-acta gelegt wurde. Aber nicht warum.<
Ich weiß nicht genau, welches Thema hier gemeint ist. Ich nehme mal an, es handelt sich um die Theorie des Müden Lichts, die auf Wiki, wie der Text ja klar sagt, "zugunsten der Expansion von Raumzeit gemäß der ART" aufgegeben wurde. Wo ist hier der Kritikpunkt?
>Im 2. Teil werden dann mal eben Gravitationslinsen wegdiskutiert (~5:40).<
Nein, es wurde die Erklärung des Einstein-Kreuzes als Gravitationslinseneffekt angezweifelt. In meinem neuen Video "Einstein eindeutig widerlegt" werden Gravitationslinsen allgemein abgelehnt.
>Dafür wird eine "Plasmarotverschiebung" eingeführt aufgrund eines Effektes der aber nach der Wiki sowohl rot- als auch blauverschiebungen Bewirkt.<
Wikipedia befaßt sich überhaupt nicht mit den speziellen Formen der Plasmarotverschiebung, die ich anführe, i.e. mit dem CREIL-Effekt (ILCRS-ähnlich) bzw. mit Brynjolfssons speziellem Compton-Effekt. Und allgemein kann man Wikipedia als Ausdruck der Mainstream-Meinung eh nicht trauen, was neue Theorien angeht. Urknallthemen werden da geradezu patrouilliert, damit ja kein kritisches Wort auftaucht. Da geht es auch um Geld, Prestige und Karrieren.
>An der Stelle wird nur was von Magnetfeldern und Plasma geschwafelt.<
Wie ich zu Beginn des Films sage, können die Inhalte allenfalls knapp dargestellt werden und sollen nur einen Überblick bieten. Die relevanten wissenschaftlichen Artikel, aus denen zitiert wird, sind angegeben und können sonst auch bei mir erfragt werden. Meine notwendigerweise knappe Darstellung als "Geschwafel" zu bezeichnen, halte ich für nichts anderes als feindselig und hinderlich, als Ausdruck eines Geistes, der neuen Ideen gegenüber verschlossen ist.
>Bei Google findet man zu dem Begriff "Plasmarotverschiebung" aber praktisch nix.<
Natürlich nicht. Das ist ja auch ein Wort, das ich gerade erst eingedeutscht habe. Die Literatur dazu gibt es in englischer Sprache, so wie man sowieso das Netz auf Englisch befragen sollte, um ordentliche Antworten auf wissenschaftliche Fragen zu erhalten. Einfach mal nach "plasma redshift" gogglen.
>Einzigstes Argument bleibt das zwischen (entfernten) Quasaren und (nahen) Galaxien in einigen Fällen Materiebrücken existieren. Ob diese Wirklich existieren oder nur Scheinbar sollte weiter untersucht werden.<
Das ist sicher nicht das einzige Argument. Nicht nur Materiebrücken existieren, es gibt auch die auffälligen Ansammlungen von Quasaren um aktive Galaxien und die Quantifizierung der Rotverschiebung. Wer Halton Arps Arbeiten unbefangen liest, wird sehen, daß seine Argumente absolut überzeugend sind. www.haltonarp.com
>Aber die "Exolution" der Galaxien, zuerst stark rotverschobene Quasare, dann schwach Verschoben, dann Zwerggalaxien, dann große Galaxien halte ich für Quatsch.<
Großartiges Argument.
>Er müßte, mindestens, erklären wo die Materie dazu herkommt.<
Am Anfang war das weitverteilte kosmische Plasma. Woher Materie kommt, kann niemand sagen, weil es keine wissenschaftliche Fragestellung ist. Materie ist einfach. Sie entstand nicht vor 14 Mrd. Jahren aus nichts.
So, ich hoffe, Dein Bekannter ist damit zufrieden. Er kann mich auch direkt kontaktieren. Ich würde raten, einfach mal die eigenen Reaktionen zu beobachten und sich zu fragen, warum da eine solche Emotionalität entwickelt wird. Werden hier Gefühle mit Gedanken verwechselt und emotionale Ablehnung mit sachlicher Kritik?
MfG
Raphael