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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

57 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hobbyarchäologen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hobbyarchäologen/innen vertreten?

09.05.2011 um 22:05
Was mich interessiert:
Gibt es hier auf Allmy eigentlich richtige Hobbyarchäologen?

Ich meine jetzt Leute, die zum Beispiel mal nach Guatemala fliegen um irgendwelche Mayaruinen auf eigene Faust im Urwald zu suchen. Sowas in der Art?

Es ist zwar ein sehr kostspieliges Unterfangen, aber sowas hat ja schon seinen gewissen Reiz.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

10.05.2011 um 14:09
Ich fliege zwar nicht in der Weltgeschichte rum und untersuche Mayaruinen, aber ich bin trotzdem "Hobbyarchäologe". Ich hab sogar mal ein paar Semester lang Archäologie (klassische Archäologie und Ur- und Frühgeschichte) studiert, bevor ich zu ökologischer Landwirtschaft gewechselt bin... Ich find besonders die ganz frühen Menschheitsepochen interessant, über die eigentlich meistens nur spekuliert werden kann, weil es darüber so wenige Informationen gibt.

Ausgrabungen finde ich scheiße, zumindest was Gräber angeht. Archäologische Intentionen hin oder her, das ist Grabschändung! Ja, sicher erhält man aus Gräbern viele Informationen. Aber das ist keine Rechtfertigung. Anders gehts manchmal leider nicht, um weiter zu kommen, aber ich lasse Grabstätten lieber in Ruhe und respektiere die damaligen religiösen Vorstellungen und Bräuche, als dass ich Informationen über frühmittelalterliche Kulturen bekomme, indem ich Grabschändung betreibe. Da grab ich lieber andere Sachen wie Häuser, Kirchen, Tempel etc. aus und beziehe meine Informationen daraus.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

10.05.2011 um 14:19
@Fux.123

Ich weiß genau, was Du meinst. Es erwischt mich jedes Mal mit voller Breitseite, wenn ich z.B. konservierte Kinderskelette in Embryonalstellung im Museum sehe, so bar jeden Schutzes vom Erdreich. Forscherdrang hin oder her, aber das bedient doch nur unseren Voyorismus, genau wie die plastinierten Leichen.

Wir haben heutzutage so gute Mittel der Dokumentation, um diese Funde nach allen Regeln der Archäologie und frühgeschichtlichen Forschung zu erkunden, um sie dann wieder zu schließen und die Stellen zu markieren oder aber umzubetten.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

10.05.2011 um 15:50
Na, ich hab mich vielleicht ein bisschen falsch ausgedrückt. Klar müssen Archäologen nicht Indiana-Jones-mäßig durch alte, versunkene, von Fallen bestückte Tempelruinen laufen.
Aber es könnte ja sein, dass das nicht alles nur Hollywood-Fantasie ist, und dass es hier wirklich Menschen gibt, die sowas mal gemacht haben oder gerne machen.


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10.05.2011 um 16:37
@light
Ich bin Hobby-Ägyptologe...


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10.05.2011 um 19:12
@light
Naja, ich bin durchaus schonmal bei ner Ausgrabung dabei gewesen. Das ist aber alles wesentlich weniger "Hollywood-Fantasie", als man denkt. Der Großteil der Archäologen sitzt sowieso hinterm Schreibtisch. Ausgrabungen werden größtenteils von Studenten gemacht. Und wenn man Glück hat, kann man vielleicht irgendwann mal ne Ausgrabung leiten. Irgendwann... ;)
Klar gibts auch Fallen und gefährliche Ausgrabungssituationen. Aber wie gesagt deutlich weniger spektakulär als bei Indiana Jones. ;)


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

12.05.2011 um 00:28
Also die größte Gefahr bei einer Ausgrabung geht von dem Bagger aus. Da kriegt eigentlich auch jeder eine Einführung wo er zu stehen hat, wenn ein Bagger in der Nähe ist, da der Baggerführer einen riesigen blinden Winkel hat.

Zum Thema Hobbyarchäologe möchte ich auch noch anbringen. Nicht jeder der irgendwo in Ruinen rumstochert ist ein Hobbyarchäologe. Meistens sind das ganz banale Sondengänger oder Schatzsucher, die haben mit dem Thema Archäologie dann wenig zu tun. Echte Hobbyarchäologen sind relativ selten. Zum Hobbyarchäologen gehört halt eben auch, dass er sich mit der Theorie und Forschung auseinandersetzt und eventuell in ein ganz bestimmtes Thema einarbeitet. Da kann er dann sogar besser sein als ein professioneller Archäologe.

Und zum Thema Grabschändung muss man nunmal sagen, dass die Gräber das sind, womit ein Archäologe die Menschen direkt fassen kann. Spuren von Häusern und anderen Gebäuden zeigen eben nur die Spuren der Menschen, das Grab aber die Menschen selber. Daher müssen auch Gräber ausgegraben werden. Und wie steht es mit der Grabschändung, wenn die Gräber eh weggeraben werden, weil ein Autobahnkreuz drauf kommt? Da ist die Konservierung und Ausgrabung durch einen Archäologen doch würdevoller als ein Ende aufm Schutthaufen.


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12.05.2011 um 12:31
Zum Thema Gräber: Häte man z.B. in Ägypten darauf verzichtet, Gräber archäologisch auszuwerten, wüsste man praktisch nix über Ägypten. Denn Häuser kennt man so gut wie nicht, nicht mal Paläste. Das war alles aus vergänglichem Material, und selbst von riesigen Anlagen wie dem Palast von Ramses II hat man nur ein paar Pfostenlöcher im Boden und ein paar Grundmauern.

Praktisch alles was wir von Ägypten wissen ist in den Wänden der unzähligen Gräber eingemeißelt oder aufgemalt. Die meisten erhaltenen Papyri waren den Toten beigelegt worden, und praktisch alle religiösen Schriften befanden sich in oder um die Särge.

Im Übrigen gehen Wissenschaftler wesentich pietätvoller mit Leichen um als Grabräuber, die in Ägypten die Mumien einfach zerhackten und dann verbrannten, um an die Grabbeigaben zu kommen. Und das obwohl die Zerstörung des Körpers durch Feuer für die Äypter die größte Horrorvorstellung war - wie wir aus religiösen Texten aus ihren Gräbern wissen :)


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

12.05.2011 um 18:56
Hm... Klar, wenn man die Gräber in Ruhe lässt fehlen einem eine Menge Informationen über die Menschen. Aber das ist für mich keine Rechtfertigung.
@Spöckenkieke Du schreibst, dass die Gräber geöffnet werden müssen. Nö. Müssen sie nicht. Sie müssen nur dann geöffnet werden, wenn man um jeden Preis wissen will, was drin ist, um vergangene Kulturen zu erforschen. Aber der Preis ist mir zu hoch.
Du fragst, was mit den Gräbern ist, die wegen einer Autobahn vernichtet werden. Das finde ich auch scheiße.
Natürlich gibt es eine Menge Leute, die sagen, dass es ihnen scheißegal ist, was mit ihren sterblichen Überresten passiert. Dann ist das auch ok. Aber woher weiß man denn, ob das dieser oder jener Kelte gesagt hätte? Ich schließe das nicht aus, dass es auch damals schon Leute gab, die sich darum nicht gekümmert hätten. Aber das können wir nicht wissen.

Mir stellt sich die Frage, was wichtiger ist: Die Würde der Verstorbenen oder beispielsweise die Geschichte Altägyptens? Und ich entscheide mich da definitiv für die Würde der Toten...


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

12.05.2011 um 21:11
Ich bin Hobbyarchäologe. Hab mir gerade ein ziemlich umfangreiches Themengebiet erschlossen. Abipon und andere Mysteriöse Urvölker Südamerikas.
Mal sehen was ich dazu finde.

Ausgrabungen erachte ich schon als wichtig, zumindest dann, wenn durch unsere überflüssigen Zivilisationsmaßnahmen ( Autobahn Bau ) wertvolle Zivilisations und Kunsthistorische Werte verloren gehen.

Bestes Beispiel, die Nekropole von Alexandria. Grabräuberei und gar die zurschaustellung von Toten, sind mir absolut zuwider.


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12.05.2011 um 21:27
@Fux.123
Du hast seltsame Ansichten. Hier werden nach rund 30 Jahren Gräber eingeebnet und die noch vorhandenen Überreste kompostiert, also die "Würde des Toten", was auch immer das sein mag, ist schnell vorbei...


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

12.05.2011 um 22:05
Sagt mal User, wenn ich hier die vielschichtigen Blogs sehe, hat eventuell jemand einen Hinweis zur Grabplatte von Palenque und eventuell einen Link zu richtig sauberen Fotos. Fotos vom Mayakalender wären auch nicht schlecht. Will doch selber mal genau sehen, was an diesem, im Augenblick weitverbreiteten 2012 Datum dran ist. Jut, mich stachelt das Thema auch aus Ufo Forscherischer Sicht.
Bisher habe ich nur schlechte Aufnahmen im Internet gefunden.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

12.05.2011 um 22:34
@Schrotty
Ne ausführliche Besprechung der Platte findest Du auf der Seite meines Freundes Rainer Lorenz:
http://benben.de

Da unter "Altternativ" suchen. Leider ist das noch eine altmodische Frame-Seite, daher kann ich keinen Direktlink legen...


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

12.05.2011 um 23:44
Zitat von Fux.123Fux.123 schrieb:Du schreibst, dass die Gräber geöffnet werden müssen. Nö. Müssen sie nicht.
Aber wie willst du dann an die Erkentnisse aus der Grabuntersuchung kommen ohne die Gräber zu öffnen?
Zitat von SchrottySchrotty schrieb:Fotos vom Mayakalender wären auch nicht schlecht.
Dazu gibt es nix was man direkt fotografieren kann. Der Mayakalender ist kein Objekt, welches man fotografieren kann. Aber für den Einstieg gehts ja auch hier los
Der Maya-Kalender ein Countdown?


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

12.05.2011 um 23:58
Archäologen und Paläontologen suchen meiner Erfahrung nach eigentlich immer tatkräftige freiwillige Hilfe beim Buddeln - vorausgesetzt, man zahlt die Anfahrtskosten selbst. Die Institute haben nämlich dermaßen wenig Geld, dass jede zupackende Hand gut gebraucht wird.

Übrigens muss es nicht immer Südamerika sein, auch in Deutschland gibt es reichlich zum Buddeln.

Illusionen sollte man sich jedoch keine machen, das ganze hat natürlich mit der Hollywood-Vorstellung nichts gemein. Spaß macht es trotzdem.

Eine Bekannte von mir hat damals als 12-jährige einen Brief an einen Professor geschrieben, ob sie mithelfen darf, in den Sommerferien Dinosaurier auszubuddeln. Der hat begeistert zugestimmt - inzwischen ist sie 26 und promoviert in Paläontologie.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

13.05.2011 um 22:38
Klasse Kariere,.Da merkt man, wie wichtig es ist, die Interessen der Kinder zu fördern. Professur oder Doktorant? Hab auch schon Überlegt gehabt, als ich in EU Rente geschickt wurde, ein Fern.- oder Abendstudium in Archäo zu machen. Wenn nur die verdammt hohen Kosten nicht wären. Gut... man sitzt zu 90 % hinterm Schreibtisch, aber genau darin liegt meine Stärke. Fraglich, ob man mit 40 noch darf?

Ich strebe jetzt keine höhere Laufbahn an, mich reizt einfach das Stöbern in alten Kulturen. Legal an solchen Forschungen mitzuarbeiten, ohne gleich als Grabräuber gejagt zu werden. Na ja, habe für meinen Wissensdurst einen schönen Ausgleich.
Ich gebe zum Nulltarif Nachhilfe in Deutsch und habe gerade heute ein riesen Erfolgserlebnis.

Ein Mädelchen von 9 Jahre, das nur 5en geschrieben hatte und versetzungsgefährdet war, hat bereits nach 4 Sitzungen zwei 3er und heute ne 1 Plus geschrieben.

Jetzt ist mir von der Schule bereits nen Raum angeboten worden, um ab September 14 Vorschüler, 12 Drittklässler udn eine Oberstufe auf Sprache zu trimmen.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

13.05.2011 um 22:50
Vergiss das mit dem Job als Archäologe. Seit 2006 bin ich auf der Suche und finde nix richtiges mehr.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

13.05.2011 um 22:53
Noch nichtmal als Aktenschnüffler??? Das macht doch kaum einer gerne


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

14.05.2011 um 08:33
Da hast du ne falsche Vorstellung von den Archäologen. Die meisten, die das Studieren sind "Aktenschnüffler" viele von denen sind garnicht in der Lage auszugraben oder ihre Erkentnisse vor Menschen vorzutragen. Die sind dann ganz erschüttert, wenn sie merken, dass gerade die beiden lezteren Punte Teil der Ausbildung sind.


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Hobbyarchäologen/innen vertreten?

14.05.2011 um 17:12
Das war jetzt mehr als Scherz gedacht. Wer wirklich glaubt das Archäologie nur mit spannenden ausgrabungen verbunden ist der irrt. Bin ja selber Hobbyschnüffler. Aber eben nur Hobby und das wurmt. An die richtig interessanten Schriften, kommt man da kaum ran. Und die entsprechenden Kontakte, wollen erstmal geknüpft sein.
Ich sehe das ganz besonders in der Zentralbibliothek in Leipzig. Was ich sehen möchte, ist nur Fachpublikum vorbehalten.
Gut, man ist dabei vieles zu Digitalisieren, aber man wird bekanntlich nicht jünger.
Und ob dann das gesammelte Wissen, sprich die Schriften, für alle zugängig sind.... Denk nur mal daran, wieviele Bücher von der Katholischen Kirche auf den Index Öffnung niemals erleben.


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