Gefahren von AKW: Der Super-GAU

Inzwischen ist ja auch bekannt, dass der Betreiber des AKW
in Fukushima bei der Wartung gepfuscht hat und nachlässig war.
Möglicherweise wäre der GAU bei ordnungsgemäßer Handhabung
nicht eingetreten.

@belphega

hm, das nächste wäre dann wohl die Frage der Endlagerung, des Atommülls, der in der Zeit so anfällt !

Auch hier kann man nochimmer von keiner wirklichen Sicherheit sprechen, aber wenn wir so weiter handeln und vor uns hinleben frei dem Motto : "Was kümmern mich Generationen nach mir !", das kann noch ne ganze Weile gut gehen, richtig, aber was ist in ein paar Jahrzehnten, oder Jahrhunderten, was wenn in Zukunft vergessen wird, was da im Boden liegt, schönes Erbe dass wir dann da hinterlassen !

@ramisha

ramisha schrieb:Möglicherweise wäre der GAU bei ordnungsgemäßer Handhabung
nicht eingetreten.

Ach ? Da hätte es dann keinen Tsunami und Erdbeben gegeben ...?

Glaube ich nicht.

nsicherheit am defekten AKW dauert an - Reaktoren an Stromnetz angeschlossen - Tepco entschuldigte sich bei Flüchtlingen - Rauch und Dampf behindern die Techniker - Offiziell 9.079 Tote nach Beben

Hitze und neue Rauchschwaden über dem Atomkraftwerk Fukushima eins haben die Rettungsarbeiten an dem Wrack weiter erschwert. Trotzdem wurde für alle sechs Meiler ein Stromanschluss hergestellt. Die japanische Regierung sprach am Dienstag weiter von einer "äußerst angespannten" Lage. Mehr als zehn Tage nach der Erdbeben-Katastrophe setzte sie zwei Atomexperten als Berater ein. Der AKW-Betreiber Tepco entschuldigte sich bei Atom-Flüchtlingen.

Die Armee soll künftig täglich über die verstrahlte Anlage fliegen, um die Temperatur zu messen. Das US-Militär bot Japan Hilfe im Kampf gegen den Super-GAU an.

http://derstandard.at/1297821077439/Lage-in-Fukushima-aeusserst-angespannt---Strahlenbelastung-des-Meerwassers-steigt

@tom.1st
Vielleicht wäre das AKW ganz geblieben?

@ramisha schrieb:

"Inzwischen ist ja auch bekannt, dass der Betreiber des AKW
in Fukushima bei der Wartung gepfuscht hat und nachlässig war.
Möglicherweise wäre der GAU bei ordnungsgemäßer Handhabung
nicht eingetreten."

Möglich. Für mich allerdings gibt es drei Ursachen für dieses Desaster:

- Die Entscheidung AKW's mitten im Erdbebengebiet zu bauen und nur auf Erdbeben bis zur maximalen Stärke von 8.25 auszulegen, obwohl es in der Vergangenheit schon Beben der Stärke 8,9 (Japan) und 9,5 (weltweit) gegeben hat.

- Die Entscheidung, diese Dinger auch noch direkt an's Meer zu bauen und NICHT gegen Tsunami's zu schützen. Das Wort Tsunami kommt aus dem Japanischen.

- Und das alles auch noch im dichtbesiedelten Japan, 200km bzw. 100km (Tokai) vom 35-Millionen-Ballungsraum Tokio entfernt.

Ich finde das einfach unfaßbar, der komplette Wahnsinn. Da werden Millionen und Milliarden investiert, um die AKW's so sicher wie möglich zu machen. Aber die alleroffensichtlichsten Gefahrenquellen werden schlicht ignoriert.

Verantwortlich dafür sind im Prinzip alle: Alle Entscheidungsträger der letzten 50 Jahre. Aber auch das japanische Volk, denn die scheinen mir doch sehr obrigkeitsergeben zu sein.

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=auto&tl=de&u=http://www.asahi.com/special/10005/TKY201103220405.html

Heißt das, dass die Technier vor Ort nicht 'verstrahlt' sind?
Zumindest nicht so stark, dass eine Behandlung erforderlich wäre?
Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, wobei es natürlich wünschenswert wäre.

Habe in einem Interview in N-TV gehört, die Menge an Plutonium die im Block 3 sich befindet kann 100.000.000 (100 Millionen) Menschen auslöschen.

Was für ein Wahnsinn hoffentlich geht das gut sonst ist Japan weg vom Fenster für ein paar tausend Jahre unbewohnbar.

@schtabea

schtabea schrieb:- Die Entscheidung, diese Dinger auch noch direkt an's Meer zu bauen und NICHT gegen Tsunami's zu schützen. Das Wort Tsunami kommt aus dem Japanischen.

Das ist so nicht korrekt. Das Werk war vor Tsunamis geschützt. Nur leider war der Tsunami (wie in vielen Ortschaften da unten) höher als der Schutzwall.

@aPKd9mke0YfM

aPKd9mke0YfM schrieb:Habe in einem Interview in N-TV gehört, die Menge an Plutonium die im Block 3 sich befindet kann 100.000.000 (100 Millionen) Menschen auslöschen.

Das ist korrekt - unter der Bedingung, das sie es aufessen. Mein Tipp: Guck kein NTV. Ist sowas wie die Bildzeitung bei den Nachrichtensendern.

- From 4:07 PM on March 22nd, 40 tons of seawater was injected into
Unit 2 by TEPCO employees.
- From 3:10 PM on March 22nd, water discharge into Unit 3 by Tokyo Fire
Department's Hyper Rescue was conducted and completed at approximately
3:59 PM today. From 5:17 PM on March 22nd, water discharge into Unit 4
from the concrete pumping vehicle was conducted.
Quelle: Tepco

Da brauche ich keine Übersetzung, das ist immer noch viel zu wenig Wasser.
Wollte hier nicht irgendwer Bilder mit einer Wärmecam sehen?


Block 3

Nochmal zur Problematik der Endlagerung...

Die Lager werden noch über hundertausende Jahre strahlen. Niemand kann uns garantieren, das die menschliche Zivilisation, wie wir sie kennen, zu dem Zeitpunkt noch existiert. Wie sollen wir Menschen in dieser Zeit verständliche Warnungen übermitteln?

Nehmen wir mal an, ich würde euch jetzt den Vorschlag machen, das wir ein paar Physiker nehmen und diese eine "Atompriesterschaft" bilden. Diese können den Menschen auch in Zeiten, in denen das benötigte Wissen möglicherweise nicht mehr vorhanden ist, warnen, beispielsweise, indem sie das Gebiet als verflucht bezeichnen.

Würdet ihr denken, ich hätte einen über den Durst getrunken?

Die Idee ist aber nicht mal von mir - da sind Experten drauf gekommen. Wenn man sich anschaut, was für Probleme bei der Endlagerung entstehen, wird einem immer wieder schwindlig. Aber das beste Beispiel dafür ist der Wikipedia-Artikel, in dem auch die Atompriesterschaft gelistet wird. Aber lest ihn euch doch mal selbst durch:

Wikipedia: Atomsemiotik

"Das ist so nicht korrekt. Das Werk war vor Tsunamis geschützt. Nur leider war der Tsunami (wie in vielen Ortschaften da unten) höher als der Schutzwall."

Habe ich irgendwo was anderes gelesen, lasse mich aber gerne belehren. Bis zu welcher "Wellenhöhe" war der Schutzwall denn ausgelegt? (Weiß nicht, ob man das so fragen und beantworten kann...)

Ändert aber letztlich wenig an diesem kompletten Wahnsinn: Dann wären also die Akw's sowohl gegen leichte und mittlere Erdbeben und Tsunamis geschützt gewesen, aber eben nicht gegen sehr schwere, die es aber in der Vergangenheit schon gegeben hat.
Normal macht man's ja genau umgekehrt: Wenn es in der Vergangenheit schon 9.5 gegeben hat, dann legst Du die dinger auf mindestens 9,8 aus, um auf der halbwegs sicheren Seite zu sein.
Ist mir natürlich schon klar, daß das gar nicht möglich ist: Das übersteigt höchstwahrscheinlich die technischen Möglichkeiten und erst Recht jede Kostenplanung.
Also hat irgendwer aus dem Bauch heraus entschieden: Okay, legen wir die Dinger auf 8,25 aus. Dann haben wir ein bißchen was für die sicherheit getan und die Dinger sind trotzdem noch wirtschaftlich rentabel.
Habe ich jetzt salopp formuliert, aber im Prinzip wird's genau so gewesen sein.

"Das ist korrekt - unter der Bedingung, das sie es aufessen. Mein Tipp: Guck kein NTV. Ist sowas wie die Bildzeitung bei den Nachrichtensendern."

:) :) :) :) :)

@schtabea

Hab heute gelesen das die Welle bei Fukushima wohl 14 Meter hoch war und die höhe des Schutzwalls damit um gut die hälfte überschritten hat.

Auf die Frage, ob die Katastrophe in Japan ihm nicht zu denken gibt, sagte Villis (Chef EnBW):
"Man soll die getroffenen Entscheidungen zur Laufzeitverlängerung nicht immer wieder in Frage stellen ..."

@ne0
@schtabea
@moredread
@ramisha
@bit
@aPKd9mke0YfM

Keine Ahnung wer mich jetzt aller angesprochen hat - im Grunde genommen habt ihr ja alle etwa dasselbe zu mir gesagt - außer more, der machts ausführlich ;)

Ihr versteht mich falsch - vllt drück ich mich auch etwas ungünstig aus:

Ich sage nicht, dass wir Atomstrom für die Zukunft brauchen!
Ich will damit sagen, dass wir für all die Pläne und Entwicklungen die in naher Zukunft auf uns zukommen, sehr viel Strom benötigen. Derzeit sieht es so aus, als wären die AKW's deshalb notwendig.

Was aber der springende Punkt ist - ist die Forschung nach neuem.
Windkraft? Vergesst es. Wasserkraft? Nicht überall möglich. KohleKW's? Umweltschädlich.

Es braucht eine neue Entwicklung, die ungefährlicher ist als Atomstrom, die keinen tödlichen Müll produziert und die dennoch relativ kostengünstig viel Strom produziert. Das brauchen wir für die Zukunft.

@belphega

Ich sagte nur das ich das ähnlich sehe, das Topic ist aber offtopic und darum gibs keine ausführliche Meinung.^^
Gibs da keinen eigenen Thread für?!

edit: doch den gibs und der hat erst 2100 Beiträge...also hin,der kann noch welche vertragen ;)

edit 2 ^^ oder hab ich das falsch verstanden und es geht hier allgemein um AKW ?!

@belphega

eventuell lernen wir aber auch, dass wir durchaus mit weniger Stromverbrauch auskommen und Wirtschaft und Industrie denken mal um !

Ich fände z.B. auch autofreie Zonen nicht schlecht, was spricht dagegen ein Fahrzeug zu konstruieren, das durch eigene Muskelkraft betätigt wird, oder über Solarzellen betrieben werden kann (Muskel-Solar-Hybrid), in vielen Bereichen könnte man ein besseres Energiemanagment etablieren, man (sprich Industrie und Privathaushalte) müssen das nur eben auch wollen und signalisieren.

Ich träume nochimmer von nem Drahtesel, der für kleinere Wege und Besorgungen eingesetzt werden kann und der sowas wie ne Fahrerkabine + Transportstauraum hat...

@DieSache

DieSache schrieb:Ich träume nochimmer von nem Drahtesel, der für kleinere Wege und Besorgungen eingesetzt werden kann und der sowas wie ne Fahrerkabine + Transportstauraum hat...

So etwas gibt es. Habe es selbst vor etwa einem Jahr auf der Straße gesehen. Platz für zwei Leute (und damit auch Stauraum), Kabine, zwei Räder. Wenn das Ding anhält, fahren zwei kleine Stützräder an der Seite raus, damit das Ding nicht umkippt. Dazu kommen Pedale, ein kleiner Akku und ein E-Motor. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie das Ding heißt.