Hallo Leute,
ist langweilig wenn nichts explodiert, oder? Mal schauen ob ich eine Zusammenfassung der Lage schaffe.
Reaktor 1: Es heißt, die Sensoren könnten kein Kühlmittel im Reaktordruckbehälter mehr messen. US-Experten gehen bei ähnlichen Siedewasserreaktortypen davon aus, dass ab komplettem Kühlmittelverlust im Reaktordruckbehälter noch 17 Stunden bis zur Kernschmelze bleiben. Na da haben wir ja noch eine ruhige Nacht vor uns bevor hier alle irgendwelche Meßdaten wild rumposten.
;)Reaktor 2: Der Kern im Reaktordruckbehälter liegt zum Teil noch im Wasser, eventuell gibt es Schäden am Reaktordruckbehälter. Man kann nicht viel erkennen weil die Fassade größtenteils noch in Ordnung ist.
Reaktor 3: Starke Schäden. Der Kern im Reaktordruckbehälter liegt zum Teil noch im Wasser. Eventuell gibt es Schäden am Reaktordruckbehälter. Es besteht die Gefahr einer erhöhten Freisetzung von Plutonium durch den Einsatz von MOX-Brennelementen. Zwar ist es gelungen, Wasser in das Abklingbecken zu schießen, doch wie hoch der Wasserstand jetzt ist, bleibt unklar. Einziges Zeichen für einen Erfolg war der Wasserdampf, der aufstieg.
Reaktor 4: Da dieser Block erst kürzlich entladen wurde, befindet sich kein Brennstoff mehr im Kern. Alle Brennelemente liegen im Abklingbecken. Dort ist der der Wasserfüllstand niedrig und die Strahlenbelastung dadurch hoch. Als das Erdbeben war haben hier noch deutsche Techniker gearbeitet. Sie sind inzwischen zu Hause.
Reaktor 5 und 6: In diesen beiden Blöcken hat sich die Situation durch Wiederanschluss an das Stromnetz eventuell verbessert. Das allerdings hängt davon ab, ob die Kühlpumpen noch intakt sind und mit Strom betrieben werden können. Mein gestriger Vorschlag die Brennelemente zur Kühlung ins Hafenbecken zu transportieren wurde anscheinend abgelehnt oder ignorriert.
Die radioaktive Belastung geht immer weiter zurück. Vor ein paar Tagen wurden hier Spitzenwerte von mehreren 1000 nGy/h gemessen. Die Meßstation steht hier:
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=%E3%81%B2%E3%81%9F%E3%81%A1%E3%81%AA%E3%81%8B%E5%B8%82%E4%BD%90%E5%92%8C&aq=&sll=36.393656,140.513509&sspn=0.034821,0.076818&ie=UTF8&hq=&hnear=Sawa+Station,+Japan&t=h&z=13Noch ist keine Panik angesagt. In München ist 1986 (Tschernobyl) 1100nGy/h gemessen worden und die haben das auch überlebt.
Ach ja, Tepco entschuldigt sich für die Besorgnis und Belästigung durch den Vorfall.