@Sabrina94 Das mit der wenigen Zeit, die Du hast, wurde hier ja schon oft angesprochen. So wird es schlecht klappen mit der Erziehung, weil Hunde viel Zuwendung und Kontakt zum Rudel brauchen. Aber ok.
Erstmal ist es wichtig, zu klären, wer der "Herr im Haus" ist. Sozusagen der Rudelführer. Und das bist im Normalfall Du, denn sonst macht der Hund, was er will
;)Das fängt schon bei Kleinigkeiten an, die Du berücksichtigen solltest:
- DU gehst zuerst durch eine Tür, nicht der Hund
- DU ißt zuerst, der Hund wird danach gefüttert. Am Tisch hat der Hund nichts zu suchen und er wird auch nicht vom Tisch gefüttert
- DU sitzt erhöht, der Hund hat seine Decke/Körbchen oder was auch immer auf dem Boden. Der Hund hat auf der Couch nichts verloren, das ist DEIN Platz. Wenn überhaupt, dann darf er auf die Couch, wenn DU ihn dorthin rufst.
- Gleiches gilt für das Bett
usw.
Du mußt also erstmal klarstellen, wer der Rudelführer ist. Es muß ihn geben und es wäre schlecht, wenn es der Hund ist
:DWenn der Hund bellt, wenn es klingelt, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Der Hund wird durch Dich auf eine Reaktion beim Klingeln konditioniert. Es klingelt, Du stehst auf, gehst zur Tür und da steht ein "Fremder"/andere Person. Das muß aus ihm raus. Du hängst einen Zettel an die Tür auf dem steht "Bitte 2 Minuten warten, Hund im Training. Bitte nur 1 x klingeln." Wenn es jetzt klingelt, dann machst Du erstmal gar nichts. Du machst mit dem weiter, mit dem Du gerade beschäftigt bist. Und Du mußt versuchen, Dich völlig normal zu verhalten, denn der Hund merkt alles. Er spürt, was in Dir vorgeht. Jetzt wartest Du 2 Minuten (der Hund wird in der ersten Zeit immer noch bellen, aber das legt sich) und gehst erst dann - ganz beiläufig - zur Tür und öffnest sie. Der Hund hat sich jetzt sicherlich wieder beruhigt.
b) Du knurrst den Hund tief aus der Brust heraus an, sobald er anfängt zu bellen (Übe einfach mal, aggressiv zu knurren - kein Witz) und zischelst ggf. noch kurz seinen Namen hinterher. Damit signalisierst Du ihm, das Du - der Rudelführer - die Situation erkannt hast und das DU jetzt die nötigen Schritte einleiten wirst. Und Du signalisierst ihm, dass er jetzt nichts mehr zu sagen hat.
Möglichkeit a) hat vor Jahren mit unserem Labrador-Rüden bestens geklappt, war aber nervig für uns
;), Möglichkeit b) hat sich bei unserer Hündin, die auch wie Dein Hund "von der Straße" kommt bestens bewährt. Das klappt auch bei unserem Labbi jetzt perfekt, der auch gerne mal bellt, wenn er im Garten oder im Haus fremde Personen hört oder beim Spazieren gehen andere Hunde oder was auch immer sieht. Einmal kurz aber bestimmt knurren und beide sind ruhig. Einzige Nebenwirkung: Die Leute gucken manchmal etwas blöd, wenn Herrchen knurrt.
Und wenn Dein Hund was gut gemacht hat, bekommt er ein Leckerchen und/oder Du freust Dich darüber wie ein Kind (rumalbern, loben usw). Das gefällt ihm und er wird positiv bestärkt. Schläge und andere Dinge sind natürlich vollkommen tabu.
Aber wie gesagt, bei fehlender Zeit ist das gaaanz ganz schwierig. Und das "mal eben selbständig machen" ist hoffentlich eine eher kindlich geprägte Trotzreaktion, oder?
;)