@ScienceKittenScienceKitten schrieb am 02.03.2011:Aber woher sollte man wissen welche Größe der Planet hat,wenn man ihn noch nicht wahrgenommen hat?Es besteht immer noch die Möglichkeit das er nicht existent ist und darum frage ich mich warum man die Größe und Entfernung bestimmt obwohl kein wissenschaftlicher Nachweis für eine Existenz von Tyche darliegt.
Nun, das selbe könnte man ja auch bei den Planeten anführen, die außerhalb unseres Sonnensystems liegen. Die können wir ja auch nicht direkt beobachten
;).
Aber ok, ich versuche es mal zu erklären. Wird ein bisschen langatmig, und nicht 100 %ig korrekt. Aber es reicht, um sich einen ersten Eindruck zu bilden, ok?
Schauen wir uns mal die Satelliten an, die die Erde umkreisen. Oder besser noch, die ISS! Jeder hat schon mal Bilder von dem Ding gesehen. Vor allem die Bilder der Astronauten, die da oben rumschweben. Scheinbar gibt es da keine Gravitation.
Aber auch nur scheinbar! Die Gravitation in dieser Höhe ist nur minimal geringer als auf der Erde. Da muss man sich doch die Frage stellen - was hält die ISS eigentlich da oben?
Zu diesem Zweck versuch Dir mal vorzustellen, wie es aussieht, wenn Du einen Ball wirfst. So ein Ball fliegt nicht geradlinig, sondern er fliegt in einem Bogen. Jetzt stell Dir vor, Du könntest den Ball weiter und weiter werfen - Dir stehen unbegrenzte Kräfte dazu zur Verfügung. Dann hättest Du irgendwann den Punkt erreicht, an dem der Ball einen Bogen fliegt, der genauso verläuft, wie die Krümmung der Erde. Voila - Du hast den Ball gerade in die Erdumlaufbahn geworfen. Eine sehr schöne Formulierung für diese Bahn ist, das der Ball ständig auf die Erde fällt, aber immer daneben. Wäre der Ball die ISS, würden die Astronauten darin jetzt schweben können.
Die Geschwindigkeit, die Notwendig ist, um in einen Orbit um einen Planeten zu gelangen hängt von der Masse des Planeten ab. Je schwerer der Planet, um so schneller ist auch die benötigte Geschwindigkeit (im Falle der Erde knapp 28.500 km/h).
Nun fliegen alle Objekte im Sonnensystem um die Sonne, und zwar alle in der selben Drehrichtung. Das hängt damit zusammen, dass das Sonnensystem aus einer sich drehenden Gasscheibe entstanden ist. Da die Geschwindigkeiten der Planeten und deren Masse bekannt ist, lässt sich also durchaus berechnen, wie schnell ein Meteor werden kann, der durch unser Sonnensystem rauscht. Meteoriten, die aus der Oortschen Wolke kommen und somit praktisch ohne die Gravitative Beeinflussung durch unsere Planeten auskommen müssten, sollten demnach sehr langsam sein. Sind sie aber nicht.
Vergleicht man also nun, woher die Meteoriten aus der Oortschen Wolke kommen und wie schnell sie sind, kann man sich die Masse des hypothetischen Planeten ausrechnen. Einfach, indem man das anwendet, was wir bis jetzt schon wissen.