@FrankD FrankD schrieb:Wie ich schon ein paar mal in verschiedenen Threads vermerkte: Der Inhalt der Bibliothek von Alexandria war für den Erhalt des Weltwissens irrelevant. Die wurde für einen bestimmten Zweck gegründet, nämlich zur Sammlung griechischer Prosa-Literatur rund ums Mittelmeer. Von jedem Theaterstück oder anderen ähnlich gearteten Schriften sollte mindestens eine Abschrift in der Bibliothek sein.
Einer der Bibliothekare, Eratosthenes aus Kyrene (245–204/201) war selbst ein vielseitiger
Wissenschaftler, der sich mit Geographie, Chronologie und Astronomie befasste.
Geforscht wurde auf allen Wissensgebieten der Alten Welt: Mathematik, Zoologie, Botanik, Physik, Astronomie, Medizin.
Du hast insofern recht, dass ein besonderes Gewicht der Philologie zukam. Ein spektakulärer Ankauf waren die Bücher des Aristoteles* und des Theophrast*, die Ptolemaios II. vom Erben des letzteren erwerben konnte;
*Aristoteles gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte. Er hat zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründet oder maßgeblich beeinflusst, darunter
Wissenschaftstheorie, Logik, Biologie, Physik, Ethik, Dichtungstheorie und Staatstheorie.
*Theophrast war zunächst Mitglied in Platons Akademie, bevor er Aristoteles in den von jenem gegründeten Peripatos folgte. Theophrast war dort der wichtigste Schüler und hatte nach der Übernahme des Scholarchats (Schulleiterschaft) nach Aristoteles' Tod 322 bis zu 2000 Schüler. Theophrastos ist der Verfasser von etwa 200 Schriften dialektischen, metaphysischen, moralischen und
physikalischen Inhalts und zur Logik, von denen einige
naturhistorische und philosophische sind und zum Teil Fragmente aus größeren Werken enthalten.
Mit dieser Auflistung möchte ich Dir darlegen, dass der Schwerpunkt zwar möglicherweise der Philologie galt, die Naturwissenschaften jedoch auch eine Rolle spielten.
Ob die Bibliothek nun 300 vor oder 700 Jahre nach Christus abbrannte und ob diese überhaupt brannte sei dahingestellt.
Auffallend bleibt - mit dem erscheinen der Christen ging das rationale verloren, welches solange neben dem mystischen koexistieren konnte.
Worauf die Vermutung beruht, dass das Wissen hinter dem Antikythera Mechanismus, verschütt ging.
(Der Islam steht den Christen diesbezüglich natürlich um nichts nach;
Als Alexandria 642 durch den Kalifen Umar ibn al-Chattab für den Islam erobert wurde, soll er befohlen haben, noch vorhandene Bücher zu vernichten. „Bücher, deren Inhalt mit dem Koran übereinstimmen, werden nicht benötigt, diejenigen, die dem Koran widersprechen, werden nicht gewünscht. Zerstört sie also.“ )
frei aus wiki
"Die Bibliothek von Alexandria" / Benjamin Knör