OK, jetzt habe ich mir das mal durchgelesen und ein wenig recherchiert. Das Thema und die Idee ist schon ziemlich alt. (Mindestens von 2008!) Was sagt uns das, dass es bis heute kein Thema ist und sich die Technik nirgends durchgesetzt hat? In der realen Welt: es ist ein Hoax auf den nur "Physiklegastheniker" hereinfallen. Hier auf Allmy: Die pöse Erdölindustrie hat das Patent genauso verschleppt wie den Wassermotor...
Also mal ganz im Ernst: Wäre es denkbar schneller als der Rückenwind zu fahren? Kurzfristig vielleicht. Auf Dauer? Nein!
Eine recht gute Erklärung der Physik (und warum es nicht geht) habe ich auf dieser Seite gefunden (leider nur außengeländisch...)
http://blog.dotphys.net/2008/12/physics-and-directly-downwind-faster-than-the-wind-dwfttw-vehicles/ (Archiv-Version vom 01.07.2010)Die Stichworte um die sich alles dreht sind Reibungsverluste und Impulserhaltungssatz. Der Autor dieser Seite hat schon (zugunsten des Fahrzeugs!) auf jegliche Reibung verzichtet (was ihm gleich die Kritik einbringt, dass wenn die Räder keine Reibung hätten, sie ja den Propeller nicht antreiben könnten. Ein typisches Beispiel von: leider nur die Hälfte verstanden. Die Aussage ist zwar nicht falsch, aber eben nur die halbe Wahrheit. Es ging um Reibung die bei der Drehung um die Achse und durch den Rollwiderstand entsteht, aber egal...).
Seine Kernaussage ist: ein Fahrzeug, dass sich schneller als der Rückenwind bewegt ist das gleiche wie ein Fahrzeug, dass sich von alleine gegen den Wind bewegt (denn, wie das Fähnlein ja richtig suggerieren soll, hat das Fahrzeug im Betrieb Gegenwind). Wie funktioniert das? Wie kann das funktionieren? Der Wind, der von vorne gegen das Fahrzeug drückt, drückt das Fahrzeug wohin? Richtig, nach hinten. Nun soll ein Ratschenmechanismus verhindern, dass der Propeller sich in die falsche Richtung dreht (was er unweigerlich tun würde (Realiter müssen wir an der Stelle festhalten, dass auch ein Ratschenmechanismus Energie schluckt!)). Also bewegt sich das Fahrzeug rückwärts! Woher soll eine Vorwärtsbewegung kommen? Die Annahme ist hier, dass ja durch den Rückenwind das Fahrzeug erst einmal einen Anschub erhält. Es baut also kinetische Energie auf. (Der Propeller soll sich dabei aber schon in die richtige Richtung drehen. Wie das? Er hat (grob vereinfacht) die Form eines Windmühlenflügels und wird von hinten angeblasen (wir haben ja noch Rückenwind!). Seine Tendenz wäre also, nur vom Wind her, sich exakt in die Gegenrichtung zu drehen. Er soll sich aber so drehen, dass er das Fahrzeug beschleunigt. Er muss also Energie abgeben um gegen den Wind zu beschleunigen. Und woher kommt die Energie? Es wäre denkbar, dass der Propeller sich gar nicht dreht (Segelstellung) oder arretiert ist und als Segel funktioniert. Dadurch könnte das Fahrzeug kinetische Energie aufbauen. Diese Energie könnte das Fahrzeug, wenn ich jetzt den Propeller freigebe, umsetzen und damit den Propeller antreiben. Es wäre sogar wirklich denkbar (abhängig vom Gewicht und damit von der gespeicherten Energie), dass das Fahrzeug kurzfristig sogar beschleunigt. Denn hat das Fahrzeug nur durch den Wind die Windgeschwindigkeit erreicht (max. Geschwindigkeit nur durch den Wind), dann hätte der Propeller zunächst keinen Widerstand (bzw. kaum), da er sich quasi in Windstille befindet. Sobald das Fahrzeug aber durch den Propeller beschleunigt, fängt es sofort an zu bremsen, denn jetzt hat es ja auch noch den Wind von vorn. (Abgesehen mal davon, dass es alleine dadurch, dass es ja den Propeller plötzlich bewegen muss, schon einmal Energie abbaut, da ein Teil der Energie jetzt auch noch in Rotationsenergie überführt werden muss, d.h. das Fahrzeug würde mit "Einschalten" des Propeller sofort wieder langsamer als der Wind werden, der Propeller würde also sofort wieder von hinten angeblasen und noch weiter gebremst.
Fazit: selbst wenn man alle Reibungsverluste außen vor lässt (Rollwiderstand, Reibungsverluste der Achsen, des Antriebes, Windwiderstand des drehenden Propellers, Windwiderstand des fahrenden Gefährtes) müsste man plötzlich Energie haben, die nicht da ist. Perpetuum mobiles sind schon viele propagiert worden, ein funktionierendes ist nicht bekannt...
Ich habe oben geschrieben, kurzfristig wäre es möglich. Ja, aber nicht mit dieser Technik! Man stelle sich ein System vor, dass mit einem Schwungrad arbeitet, das durch den Propeller in Schwung versetzt wird. Dadurch könnte zu der kinetischen Energie der Gesamtmasse noch ein zusätzlicher Impuls gespeichert werden. Dieser könnte dann genutzt werden, um kurzfristig eine höhere Leistung zur Verfügung zu stellen. Aber eben nur kurzfristig. Das Prinzip kann man heute noch bei der einen oder anderen Wassermühle beobachten. Die hatten solche Schwungscheiben und konnten damit ihre Leistung kurzfristig vergrößern. Da sie aber, um die Masse in Schwung zu bringen, auch Energie von der Dauerleistung abzweigen mussten, sind sie auf Dauer immer unter der Dauerleistung geblieben.