@tahua Du verkennst das Problem leider. Für Menschen ist Corexit zwar ungesund, in den Mengen, in denen ihm auch Reinigungskräfte ausgesetzt sind ist da aber keine Gesundheitsgefährdung zu befürchten. Oberflächennah eingesetzt ist es ein sinnvolles Werkzeug in der Bekämpfung großer Ölteppiche. Es löst den Ölteppich in viele kleine Öltröpfchen auf, die zwar auch weniger sichtbar sind, aber und das ist viel wichtiger, die eine viel größere Oberfläche haben. Dadurch werden sie schneller zersetzt.
Das wirklich große Problem ist, dass BP Corexit direkt am Austrittsort in die Ölfahne gepumpt hat. Dadurch wird das Öl in großen Wassertiefen dispergiert und treibt nicht an die Oberfläche. Dispergiertes Öl ist aber für Meereslebewesen um einiges gefährliches als massive Ölkörper. Dazu kommt, dass die schnellere Zersetzung in der Tiefe kaum möglich ist, da hier Licht- und Sauerstoffmangel den Abbau bremsen. Das gilt natürlich genauso für die Tenside, die ebenfalls nur sehr langsam zersetzt werden und so ein viel größeres Schadenspotential mit sich bringen. Aber auch die langsame Zersetzung führt letztendlich in den chronisch sauerstoffarmen Schichten zu großen Zonen in denen aufgrund der künstlichen Sauerstoffverarmung kaum Leben möglich ist.
Schuld an dieser Katastrophe sind meines Erachtens ALLE die vom Erdöl profiteren. Das schließt jeden ein, der den scheinbar billigen Energielieferanten Öl in irgendeiner Weise nutzt. In einigen 1000 Metern Tiefe kann man eben nicht einfach einen Korken auf so ein Loch setzten. Wer gegen solche Praktiken ist, sollte seinen Konsum überdenken anstatt nur auf die bösen Kapitalisten zu schimpfen. Katastrophen wie diese sind schlicht und ergreifend nicht zu verhindern wenn man diesen vermeintlich billigen Energielieferanten nutzen will.