@nocheinPoet"Intellligente Steuerung. Der liebe
@cougar666 mag die Abkürzung ID nicht, warum auch immer. Man könnte auch IE für intelligente Evolution nehmen."
Du weißt das sehr wohl. Ich habe überhaupt nichts gegen die Abkürzung ID für Intelligentes Design. Warum auch?
Aber intelligente Evolution hat eben nichts mir dem "Intelligenten Design" zu tun. Das ist Dir natürlich auch aus meinen diversen Beiträgen bekannt. Der Versuch beides hier in einen Topf zu werfen ist daher unredlich.
Hierzu noch ein Zitat aus dem Buch: "Intelligente Evolution" von Bruno Martin:
"Wenn wir weder einen „Designer“ (oder „Gott“) noch „zufällige Mechanismen“ die Evolution steuern lassen wollen, müssen wir ernsthaft den Faktor „Information“ in das Geschehen einführen – und ein Zusammenspiel der drei Elemente „Mechanismus“ (oder automatischer Ablauf), „Bauplan“ (die Grundelemente jeglicher materieller Formen wie „Flossen werden zu Beinen“) und „Information“ (das Steuerungselement) berücksichtigen.
Da „Information“ Absicht und Bedeutung enthält, können wir den Begriff genauso gut mit „intelligente Operation“ austauschen. Wenn zum Beispiel die Gene den Bauplan für bestimmte Zellen oder Proteine in sich tragen, müssen sie auch „wissen“, wann und wie sie diese herstellen sollen. Dabei werden bestimmte Mechanismen der Proteinherstellung angestoßen, die Baupläne dafür aktiviert und die Information so intelligent verarbeitet, dass schließlich das richtige Produkt an die richtige Stelle im Körper im Körper gelangt. Der ganze Prozess geht jedoch nicht nur in eine Richtung, sondern alle drei Faktoren wechselwirken miteinander."
Die IE mit dem ID in einen Topf zu werfen ist daher falsch. Solltest Du dies nicht beachten und mich und diese Theorie damit weiterhin diffamieren, werde ich mich an dieser Diskussion in diesem Thread nicht beteiligen.
Die Annahme eines Posters, dass eine Intelligente Evolution automatisch zu einem Schöpfer führen müsste ist falsch. Dieser Rückschluss ist in keiner Weise zwingend. Oder anders ausgedrückt: Dann führt jede Wissenschaft letztlich zu einem Schöpfer, da es noch niemanden gibt, der diese Welt bis ins Letzte erklären kann. Tatsächlich verstehen wir ja nur einen sehr, sehr kleinen Teil dessen, was uns umgibt.
Ebenso ist die Annahme eines Posters falsch, dass es möglich sein soll, dass einfach so aus nichts irgendwas entsteht. Davon geht man auch in der wissenschaftlichen Erklärung nicht aus. Vor dem Urknall soll danach alles bereits in einer "Singularität" vorhanden gewesen sein, quasi auf einen winzigen Punkt verdichtet. Die Frage, wer oder was den Impuls zur "Expolsion" gegeben hat kann niemand beantworten, ebenso wenig, wie die Frage, wer denn die Naturgesetze "geschrieben" hat. Gesetze setzen denklogisch einen Schöpfer voraus, daher ist es auch überhaupt nicht verwunderlich, warum auch oder gerade Menschen, die sich ihr Leben lang auf höchstem Niveau mit derartigen Themen beschäftigt haben, wie selbstverständlich an einen Schöpfer oder einen Gott glauben. Selbst Hawking, dem gerne eine atheistische Haltung zugesprochen wird, sagt zwar, dass er nicht an einen personifizierten Gott glaube, dass Gott aber für ihn sowas wie die Gesamtheit aller physikalischen Gesetze ist.
Aber am deutlichsten wird dies wohl bei Plank. Im Folgenden gebe ich einige Worte von Max Planck zum Thema Gott und Naturwissenschaft wieder, die er im Rahmen seiner naturwissenschaftlichen Vorträge formulierte: "Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden.
Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich.
Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden - so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie."
Es gibt als überhaupt keinen Grund arrogant und überheblich Äußerungen wie z.B.: "ich frag mich immer wie man an einen schöpfer glauben kann" abzulassen.
Der "bewußte intelligente Geist" den Planck hier postuliert wird in einer aktuellen Arbeit vom Wissenschaftsautor James Gardner, veröffentlicht in seinem Buch "Eine neue Morgenröte" aufgegriffen aber anders interpretiert. Er kommt zu dem Schluss, dass das Universum an sich ein intelligentes Organismus ist. Um kurz zu erläutern, wie es das meint hier ein Zitat aus einem Interview:
"Meine Theorie ist, dass die physikalischen Gesetze und Konstanten mindestens zwei Aufgaben haben. Die erste ist die allgemein anerkannte Aufgabe, die physikalischen Bewegungen der Körper und Teilchen und das Zusammenspiel dieser Teilchen mit Kräften wie dem Elektromagnetismus zu regeln. (...) Aber in meiner Hypothese gehe ich weiter und stelle die weitaus kontroversere Behauptung auf, dass die Naturgesetze und -konstanten noch eine zweite wichtige Aufgabe haben: Sie beinhalten darüber hinaus auch noch eine Art Entwicklungsprogramm. Sie funktionieren wie eine kosmische DNA. Es gibt eine versteckte Information darin, und zwar einen Entwicklungscode, ein genetisches Programm. Es ist wie ein Computerprogramm, das die Entstehung von Leben und Intelligenz steuert. Damit ist gemeint, dass die Entstehung von Leben und Intelligenz in den physikalischen Gesetzen und Konstanten auf ganz fundamentale Weise enthalten ist. Das ist meine Version des starken anthropischen Prinzips. Bis jetzt ist das noch eine radikale Behauptung, aber das ändert sich gerade. Ich glaube, eine Anzahl prominenter Wissenschaftler beginnt wirklich, über diese Möglichkeit ernsthaft nachzudenken–zum Beispiel Martin Reese, Paul Davies, Freeman Dyson, Seth Shostak und andere.
Ich behaupte, dass das ganze Ensemble physikalischer Gesetze und Konstanten tatsächlich ein Entwicklungscode ist, und zwar genau im gleichen Sinne wie die DNA. Er beschreibt die Ontogenese dessen, was für einen Organismus wesentlich ist, und stellt für die Kopie dieses Organismus einen Plan oder eine Skizze zur Verfügung."
Also nochmals ganz deutlich: Die Idee einer uns im wesentlichen noch verborgenen aber in den Wirkungen beobachtbaren Intelligenz, die in den Naturgesetzen und damit auch in der Evolution steckt, ist nicht neu und sie wird von vielen Forschern geteilt, ohne dass für diese Ideen die "Hypothese Gott" irgendeine Rolle spielt.
Zum ID nehme ich noch in einem anderen Beitrag Stellung, um diesen Beitrag nicht zu lang werden zu lassen.