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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

46 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Schöpfung, Design ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

21.06.2009 um 15:13
Hallo liebes Forum.

Ich will hier mal ein SpinOff Thread machen um die Frage wie weit intelligentes Design wissenschaftlich ist.

Einige mögen den Begriff ID nicht, warum auch immer, sprechen aber auch von einer steuernden Intelligenz, die einen Plan hat und verfolgt und verneinen eine Entwicklung wie es die ET beschreibt.

Kern ist immer, dass die Lebewesen sich nicht einfach nur so entwickelt haben können, das diese einfach zu komplex dafür sind, dass das alleine durch Selektion und Mutation möglich wäre.

Hier im Thread soll mal genauer hinterfragt werden, ob so eine Annahme wissenschaftlich als Theorie gesehen werden kann. Dazu müssen wir natürlich zu erst die ID/IS ganz klar definieren und die Begriffe festlegen.

Dann müssen wir schauen, was eine Theorie ausmacht, und welche Kriterien die ID erfüllen müsste um eine zu sein. Und dann sehen wir mal, ob und wie weit sie dazu in der Lage ist.

Später mehr.


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

21.06.2009 um 15:21
Für mich sind die Leute, welche an ID glauben Menschen, die sich einfach nicht vorstellen können, dass aus dem NIx etwas entstehen kann. Unsere "Schöpfung" kann nach denen nicht aus dem Nichts hervorgegangen sein, denn wie soll sich aus Elementarterilchen ein denkendes, und/oder funktionierendes Leben entstehen.

Die ID Anhänger finden, denke ich, weil alles so vernetzt, ist, weil alles miteinender verwoben ist, und sozusagen auch "Fraktal"(??? falsches Wort?) in sich verbunden ist und übergeordnet, eingeordnet, ist, und sich immer wieder wiederholt, muß es doch ein Überding geben, dass das alles so gemacht hat, dass es funktioniert. Es muß doch ein Wesen geben, dass so intelligent ist, und die Zusammenhänge gesehen hat, und sie so gebaut hat.


Ich glaube nicht an einen Intelligenten Designer. Nicht an Gott.
Bin ich da falsch in der Annahme? Oder verstehe ich unter diesem ID was falsch?

Sorry, dass ich es wage, in deinen Thread zu schreiben.


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

21.06.2009 um 15:23
@gereinigt78

Passt schon, bist hier richtig.


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21.06.2009 um 15:36
ID ist doch nur der versuch, unter wissenschaftlicher flagge, die schöpfung zu "erklären".
ich finde das im grunde noch schlimmer als kreationismus, der wenigstens ehrlich gegenüber sich selbst ist.


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

21.06.2009 um 17:21
Hallo neP.

Als Erstes müssen wir eine Grenze ziehen, denn, wie ich oft hier bemerkt habe, verwechseln einige Leute den Begriff "Theorie" mit dem der "Hypothese".

Während eine Hypothese eine "Vermutung" darstellt, die auch eine Grundvorraussetzung sein kann, ist eine Theorie viel fortgeschrittener.

Sie wurde, z.b. durch Experimente (und die daraus resultierenden Beobachtungen) und/oder intensiver Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema, "belegt". Der einzige Haken, den man hier noch hinterherhängen könnte, wäre, dass einige Theorien in der Praxis noch nicht "ausprobiert" wurden. Aber das ist für meine Begriffe eher nicht so notwendig, da man die "Theorie" schon so sehr gut nachvollziehen und verstehen kann.
Denn es ist ja nicht leicht, eine funktionierende Theorie aufzubauen, die auch dauerhaft eine Gültigkeit erreichen kann. ;)

Zu ID/IS:

Nun, nennt mir mal einen Grund, wieso der Doktrin von ID eine Theorie darstellen soll?
Es erfüllt meiner Meinung nach, und damit stehe ich nicht alleine, keines der oben genannten Kriterien. Es ist also weder logisch, noch wurde es durch Experimente versucht, zu untermauern.
Schon daraus kann man also schließen, dass es nichts weiteres ist als Pseudowissenschaft.

Warum also "intelligente Vorgänge", die man auch gleich einem Schöpfer zuschreiben kann?

Das Problem liegt meiner Meinung nach dadrin, dass sich solche Menschen (also meist streng religiöse bzw. fundamentalistische Menschen)
A: Nicht damit abfinden können, dass es einen Zufall (also allgemein betrachtet) gibt und dass sie so stattdessen viel lieber an ein "Schicksal" glauben, das in ihren Augen nur von einem Schöpfer (o.ä.) ausgehen kann. Ihnen erscheint dies also plausibler.
Und B: Das solche Personen den Menschen an sich als so konsistent betrachten, dass er nur durch einen "intelligenten Vorgang" entstanden sein könnte.
Vielleicht ist es nur der große Chauvinismus oder auch Egoismus in solchen Personen, der dies ausmacht. Denn eines ist sicher: Im Falle von ID und Kreationismus werden schlichtweg Fakten ignoriert und es wird versucht, sie mit den absurdesten Spekulationen zu widerlegen. Natürlich vergebens, wie man immer wieder beobachten kann.

Zur eigentlichen Topic-Frage: ID ist auf keinen Fall Wissenschaft, sondern es kann den Glauben weiter "manifestieren".
Aber da auch viele Gläubige sich mit der Evolution anfreunden können, ist Kreationismus eben der Gipfel der Ignoranz - und somit überflüssig.


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

21.06.2009 um 19:05
ganz klar gegen ID, sicher ist sowas komplexes durch selektion/mutation möglich..
als vergleich ziehe ich einfach das komplette universum herran.

ich frag mich immer wie man an einen schöpfer glauben kann.

ein universum was sich entwickelt von 0 dann 1 dann 2 auf 100 ist doch viel logischer als einen intelligenten/komplexen schöpfer aus dem punkt 0 zu haben...


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

21.06.2009 um 19:44
Redet ihr hier über den neuen amerikanischen Glaubenstrend "Intelligent Design"? Wenn ja, sehe ich diese Sache folgendermaßen:

"Inteligent Design" war und ist ein sehr guter strategischer Plan amerikanischer christlicher Fanatiker die Evolutionstheorie aus dem Schulräumen zu klagen! Den in der Tat haben sie es geschafft durch "Intelligent Design" Darwins Evolutionstheorie aus dem Lehrplan der Schüler zu verbannen, und das bereits in einigen Staaten.

Extrem clever, diese Leute die das "Intelligent Design" erschaffen haben, findet ihr nicht!?


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21.06.2009 um 20:35
@nocheinPoet

ID = Intelligent Design

Aber für was ist IS die Abkürzung?


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21.06.2009 um 20:42
@Comguard2
das hab ich mich auch gefragt und habe den entschluss gefasst, es bedeutet "Intelligente Schöpfung"... ;)


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21.06.2009 um 20:48
@Comguard2

Intellligente Steuerung. Der liebe @cougar666 mag die Abkürzung ID nicht, warum auch immer. Man könnte auch IE für intelligente Evolution nehmen.


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

21.06.2009 um 20:51
@Comguard2
@chilichote
@Mindslaver
@NeverEnding
@Mr.Dextar
@gereinigt78

Ich habe für diesen Thread schon Einiges vorbereitet, werde es aber heute nicht mehr schaffen es zu posten.


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21.06.2009 um 20:55
Ok, bin mal gespannt, was da so noch auf uns zukommen wird. :)

Hätte da nämlich noch einige Videos in Petto. Werde sie posten, falls es nötig sein wird.


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21.06.2009 um 21:35
Ich hatte mal ein Bericht über ID in einem Magazin gelesen... Mal schauen was da auf uns zukommt...


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21.06.2009 um 22:04
@Mindslaver
tiefstes Mittelalter und Krieg
oder wenigstens die Inquisition :D


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21.06.2009 um 22:29
Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?
Wer designt? Wer steuert?

Schlussendlich landet man wieder bei Gott und somit beim Thema Religion.


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22.06.2009 um 00:59
@Mr.Dextar
Während eine Hypothese eine "Vermutung" darstellt, die auch eine Grundvorraussetzung sein kann, ist eine Theorie viel fortgeschrittener.
und
Zitat von Mr.DextarMr.Dextar schrieb:Sie wurde, z.b. durch Experimente (und die daraus resultierenden Beobachtungen) und/oder intensiver Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema, "belegt".
Der Unterschied zwischen Hypothese und Theorie ist nicht im Grad der Bestätigung zu suchen.

Eine Hypothese ist zunächst mal eine Einzelaussage, die man je nach Inhalt mehr oder weniger leicht (bis gar nicht) auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen kann. Nur wenn die Hypothese unmittelbar evident, gut belegt, oder logisch plausibel ist kann ich sie für eine Theorie gebrauchen.

Eine Theorie hingegen stellt ein Geflecht aus Hypothesen dar, die logisch miteinander verknüpft sind. Dazu gehören die Postulate, also die Annahmen, und die Theoreme, die Schlußfolgerungen. Letztere müssen logisch natürlich korrekt hergeleitet werden.

Eine Theorie muss gewissen Kriterien genügen. Hierzu gehört zunächst die interne Konsistenz, was ganz einfach nur heißt, dass die Prämissen und Schlußfolgerungen sich nicht widersprechen dürfen.
Im Gegenzug dazu die externe Konsistenz. Wie gut passt die Theorie mit anderen Theorien und Erkenntnissen anderer Wissenschaftszweige zusammen.
Dann wäre noch die Erklärungsmacht zu nennen, sprich was kann ich an neuem Wissen aus der Theorie herleiten.
Und natürlich das Prinzip der Falsifizierbarkeit. Wobei hier anzumerken ist, dass hier nur die streng logische Falsifizierbarkeit gemeint ist. Wenn Ergebnisse nicht passen muss die Theorie nicht sofort in den Eimer, man kann an Prämissen drehen Stützhypothesen einführen etc. Ein schönes Beispiel findet sich hier:
Wikipedia: Neptun (Planet)#Entdeckung
Eine einzelne Hypothese wird tatsächlich durch einen einzigen widersprüchlichen Befund widerlegt, aber da Theorien ein System aus Hypothesen darstellen hat die Falsifizierbarkeit ihre Grenzen. Allein schon deshalb weil sogar empirische Befunde niemals als absolut wahr anzunehmen sind, sondern auch die Methode der Erfassung auf bestimmte Annahmen zurückzuführen ist, die eben auch nicht verifizierbar sind.

Soviel dazu sonst verzettel ich mich noch völlig.

Und wie diese Kriterien von Schöpfungstheoretikern und ID-Befürwortern angewendet werden erzähl ich euch nach der nächsten Maus ;)

Quelle: größtenteils http://www.martin-neukamm.de/junker.html


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

22.06.2009 um 02:37
@nocheinPoet
"Intellligente Steuerung. Der liebe @cougar666 mag die Abkürzung ID nicht, warum auch immer. Man könnte auch IE für intelligente Evolution nehmen."

Du weißt das sehr wohl. Ich habe überhaupt nichts gegen die Abkürzung ID für Intelligentes Design. Warum auch?
Aber intelligente Evolution hat eben nichts mir dem "Intelligenten Design" zu tun. Das ist Dir natürlich auch aus meinen diversen Beiträgen bekannt. Der Versuch beides hier in einen Topf zu werfen ist daher unredlich.

Hierzu noch ein Zitat aus dem Buch: "Intelligente Evolution" von Bruno Martin:

"Wenn wir weder einen „Designer“ (oder „Gott“) noch „zufällige Mechanismen“ die Evolution steuern lassen wollen, müssen wir ernsthaft den Faktor „Information“ in das Geschehen einführen – und ein Zusammenspiel der drei Elemente „Mechanismus“ (oder automatischer Ablauf), „Bauplan“ (die Grundelemente jeglicher materieller Formen wie „Flossen werden zu Beinen“) und „Information“ (das Steuerungselement) berücksichtigen.

Da „Information“ Absicht und Bedeutung enthält, können wir den Begriff genauso gut mit „intelligente Operation“ austauschen. Wenn zum Beispiel die Gene den Bauplan für bestimmte Zellen oder Proteine in sich tragen, müssen sie auch „wissen“, wann und wie sie diese herstellen sollen. Dabei werden bestimmte Mechanismen der Proteinherstellung angestoßen, die Baupläne dafür aktiviert und die Information so intelligent verarbeitet, dass schließlich das richtige Produkt an die richtige Stelle im Körper im Körper gelangt. Der ganze Prozess geht jedoch nicht nur in eine Richtung, sondern alle drei Faktoren wechselwirken miteinander."

Die IE mit dem ID in einen Topf zu werfen ist daher falsch. Solltest Du dies nicht beachten und mich und diese Theorie damit weiterhin diffamieren, werde ich mich an dieser Diskussion in diesem Thread nicht beteiligen.

Die Annahme eines Posters, dass eine Intelligente Evolution automatisch zu einem Schöpfer führen müsste ist falsch. Dieser Rückschluss ist in keiner Weise zwingend. Oder anders ausgedrückt: Dann führt jede Wissenschaft letztlich zu einem Schöpfer, da es noch niemanden gibt, der diese Welt bis ins Letzte erklären kann. Tatsächlich verstehen wir ja nur einen sehr, sehr kleinen Teil dessen, was uns umgibt.

Ebenso ist die Annahme eines Posters falsch, dass es möglich sein soll, dass einfach so aus nichts irgendwas entsteht. Davon geht man auch in der wissenschaftlichen Erklärung nicht aus. Vor dem Urknall soll danach alles bereits in einer "Singularität" vorhanden gewesen sein, quasi auf einen winzigen Punkt verdichtet. Die Frage, wer oder was den Impuls zur "Expolsion" gegeben hat kann niemand beantworten, ebenso wenig, wie die Frage, wer denn die Naturgesetze "geschrieben" hat. Gesetze setzen denklogisch einen Schöpfer voraus, daher ist es auch überhaupt nicht verwunderlich, warum auch oder gerade Menschen, die sich ihr Leben lang auf höchstem Niveau mit derartigen Themen beschäftigt haben, wie selbstverständlich an einen Schöpfer oder einen Gott glauben. Selbst Hawking, dem gerne eine atheistische Haltung zugesprochen wird, sagt zwar, dass er nicht an einen personifizierten Gott glaube, dass Gott aber für ihn sowas wie die Gesamtheit aller physikalischen Gesetze ist.

Aber am deutlichsten wird dies wohl bei Plank. Im Folgenden gebe ich einige Worte von Max Planck zum Thema Gott und Naturwissenschaft wieder, die er im Rahmen seiner naturwissenschaftlichen Vorträge formulierte: "Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden.

Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich.

Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden - so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie."

Es gibt als überhaupt keinen Grund arrogant und überheblich Äußerungen wie z.B.: "ich frag mich immer wie man an einen schöpfer glauben kann" abzulassen.

Der "bewußte intelligente Geist" den Planck hier postuliert wird in einer aktuellen Arbeit vom Wissenschaftsautor James Gardner, veröffentlicht in seinem Buch "Eine neue Morgenröte" aufgegriffen aber anders interpretiert. Er kommt zu dem Schluss, dass das Universum an sich ein intelligentes Organismus ist. Um kurz zu erläutern, wie es das meint hier ein Zitat aus einem Interview:

"Meine Theorie ist, dass die physikalischen Gesetze und Konstanten mindestens zwei Aufgaben haben. Die erste ist die allgemein anerkannte Aufgabe, die physikalischen Bewegungen der Körper und Teilchen und das Zusammenspiel dieser Teilchen mit Kräften wie dem Elektromagnetismus zu regeln. (...) Aber in meiner Hypothese gehe ich weiter und stelle die weitaus kontroversere Behauptung auf, dass die Naturgesetze und -konstanten noch eine zweite wichtige Aufgabe haben: Sie beinhalten darüber hinaus auch noch eine Art Entwicklungsprogramm. Sie funktionieren wie eine kosmische DNA. Es gibt eine versteckte Information darin, und zwar einen Entwicklungscode, ein genetisches Programm. Es ist wie ein Computerprogramm, das die Entstehung von Leben und Intelligenz steuert. Damit ist gemeint, dass die Entstehung von Leben und Intelligenz in den physikalischen Gesetzen und Konstanten auf ganz fundamentale Weise enthalten ist. Das ist meine Version des starken anthropischen Prinzips. Bis jetzt ist das noch eine radikale Behauptung, aber das ändert sich gerade. Ich glaube, eine Anzahl prominenter Wissenschaftler beginnt wirklich, über diese Möglichkeit ernsthaft nachzudenken–zum Beispiel Martin Reese, Paul Davies, Freeman Dyson, Seth Shostak und andere.

Ich behaupte, dass das ganze Ensemble physikalischer Gesetze und Konstanten tatsächlich ein Entwicklungscode ist, und zwar genau im gleichen Sinne wie die DNA. Er beschreibt die Ontogenese dessen, was für einen Organismus wesentlich ist, und stellt für die Kopie dieses Organismus einen Plan oder eine Skizze zur Verfügung."

Also nochmals ganz deutlich: Die Idee einer uns im wesentlichen noch verborgenen aber in den Wirkungen beobachtbaren Intelligenz, die in den Naturgesetzen und damit auch in der Evolution steckt, ist nicht neu und sie wird von vielen Forschern geteilt, ohne dass für diese Ideen die "Hypothese Gott" irgendeine Rolle spielt.

Zum ID nehme ich noch in einem anderen Beitrag Stellung, um diesen Beitrag nicht zu lang werden zu lassen.


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Ist ID/IS Wissenschaft oder ne Glaubensfrage?

22.06.2009 um 04:39
Zum ID oder zum Kreationismus:

Vorab muss ich klarstellen, dass ich von keiner naturwissenschaftlichen Theorie etwas halte, die einen Beweis letztlich mit der Existenz eines nicht zu beweisenden höheren Wesen bzw. einem Schöpfergott führen will. Für mich gehören diese Fragen in den Bereich der Geisteswissenschaften und dort sollte man sie auch lassen.b

Aber: In Bezug auf die ET ist es die Wissenschaft selbst, die den Weg für ID oder Kreationismus bereitet haben. Diese Theorie hat so viele Schwachstellen und Ungereimtheiten, dass sie insbesondere dem ID Tür und Tor öffnet.

Wenn ich ein Richter wäre und neutral und ohne Berücksichtigung des eigenen Standpunktes eine Entscheidung zu treffen hätte, welche Seite die besseren Argumente hat, würde mein Urteil auch klar zu Gunsten des ID gehen müssen. Denn selbst wenn ich hier natürlich bemängeln müsste, dass man - ohne jeden Beweis - auf einen Schöpfergott schließt, so müsste ich eben auch berücksichtigen, dass die ET ohne jeden Beweis Hypothesen aufstellt, die viele Fragen offen lassen und die häufig mit der Realität nicht in Übereinstimmung gebracht werden können. Weiter müsste ich berücksichtigen, dass sich diese Theorie schon derart oft verändert hat, dass sie in ihrer modernen Form kaum noch mit der Ursprungsversion übereinstimmt (Kutschera, führender ET-Biologe sagt, dass er die ET in ihrer Ursprungsform nicht unterrichten würde) und in vielen Punkten auch unter den Vertretern dieser Theorie unterschiedlich ausgelegt und interpretiert wird.

Dies würde sich natürlich sofort ändern, wenn die ET den Aspekt der Intelligenz in ihrer Theorie intrigieren würde. Dies würde eine Vielzahl von Unstimmigkeiten und ungelösten Fragen beseitigen und würde ein Urteil klar zu Gunsten der ET verschieben.

Aber um dem "Angeklagten" (beschränke mich mal auf das ID, über Kreationismus muss man wohl nichts weiter sagen) die Möglichkeit zu geben sich zu verteidigen hier ein Zitat von einer ID-Seite:

"Zum (wohl häufigsten) Einwand gegen die Intelligent-Design-Theorie, dass diese außerhalb des Bereichs der Naturwissenschaft liege, habe ich zunächst einmal zur grundsätzlichen Fragwürdigkeit der Synthetischen Evolutionstheorie (Neodarwinismus) in einer Diskussion zusammenfassend auf folgende Problematik hingewiesen:

"Inwieweit liegt eine in wesentlichen Punkten nicht verifizierbare, nicht falsifizierbare und nicht quantifizierbare Theorie, in der "der Zufall" (von der Mutation bis zur historischen Kontingenz) einen bedeutenden Platz einnimmt, und in der überdies die prinzipielle Nichtreproduzierbarkeit der postulierten Hauptereignisse und -resultate (Makroevolution) sowie die Nichtvorhersehbarkeit der zukünftigen Evolution integrale Bestandteile des Lehrgebäudes sind, [dann] nicht ebenfalls "außerhalb des Bereichs der Naturwissenschaft"? "

Aber befassen wir uns zunächst etwas mit der Behauptung, dass die Intelligent-Design-Theorie außerhalb des Bereichs der Naturwissenschaft liegt, indem wir uns einige Punkte im Rahmen eines Vergleichs zwischen der Synthetischen Evolutionstheorie und der Intelligent-Design-Theorie näher ansehen:

1. Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie (S.E.) ist die Intelligent-Design-Theorie testbar/falsifizierbar (vgl. Dembski Kann der Neodarwinismus durch biologische Tatsachen widerlegt werden?).
2. Im Gegensatz zur S.E. macht die Intelligent- Design-Theorie klare Voraussagen, und zwar

(a) über die Möglichkeiten und Grenzen der Evolution aufgrund genetischer Gesetzlichkeiten (vgl. das Gesetz der rekurrenten Variation).

(b) Für die paläontologische Forschung rechnet sie bei fossil sehr gut überlieferten, aber noch unzureichend gesammelten und/oder analysierten Formen mit der Verdoppelung bis Vervierfachung der Zahl der bisherigen Mosaiktypen im Zuge der weiteren Arbeit.

Aufgrund dessen sagt sie weiter voraus,

(c) dass auch bei vollständiger Überlieferung und Entdeckung aller Arten und Gattungen einer größeren Tier- oder Pflanzengruppe (Familie, Ordnung, Klasse, Stamm/Abteilung) der regelmäßig festgestellte "leere Raum des Ursprungs" (Overhage) nicht durch kontinuierliche Übergangsserien überbrückt werden wird.

# Im Gegensatz zur S.E. ist die Intelligent- Design-Theorie der ungeheuren Komplexität der zu erklärenden Strukturen auf allen Ebenen angemessen, d.h. sie ist "as simple as possible but not simpler" (Einstein) (vgl. Behes* Erkenntnisse zum Thema Irreducible Complexity sowie Artbegriff: Einwände).

# Die Intelligent-Design-Theorie beruht unter anderem auf der direkten Ableitung aus prinzipiell gleichartigen Strukturen und Systemen, von denen der Urspung eines Teils (und zwar des einfacheren) durch Intelligenz sicher bekannt ist: Kybernetik/Bionik (Tertium comparationis: "The factor which links or is the common ground between two elements in comparison" (Oxford Dictionary). Grundprinzip: wenn schon die relativ einfachen, aber grundsätzlich gleichartigen Systeme immer durch Intelligent Design entstehen, wieviel mehr dann die Tausendmal komplexeren! Vgl. die Bemerkungen zum Stichwort "Kybernetik" kurz nach dem ersten Drittel des Kapitels).

# Die Intelligent-Design-Theorie ist in Übereinstimmung mit allen Erfahrungswerten: Neue (primäre) Arten entstehen nicht von selbst, etwa durch Selbstorganisation (vgl. Artbegriff); komplex- synorganisierte Information entsteht nur durch Intelligenz.

# Im Gegensatz zur S.E. braucht sich die Intelligent-Design-Theorie zu ihrer Begründung nicht "im Dunkel der Vergangenheit zu verstecken" (Fabre), d.h. sie muss sich nicht auf "die Wirkung der Zeit hinausreden" (Andermann), um etwa grundsätzliche Fragen nach dem Ursprung der Information zu beantworten.

# Im Gegensatz zur S.E. spielt der Zufall (Mutationen und historische Kontingenz) in der Intelligent-Design-Theorie bei der Entstehung neuer synorganisierter Strukturen nur eine sehr untergeordnete Rolle.

# Im Gegensatz zur S.E. ist die Intelligent- Design-Theorie bei der Erklärung des Ursprungs von Irreducible Complexity nicht auf eine fragwürdige (weil für diese Fragestellung nicht überprüfbare) Selektion angewiesen, die die Rolle "der Intelligenz" im Neodarwinismus übernehmen sollte (siehe auch: Giraffe).

# Im Gegensatz zur S.E. ("...that materialism is an absolute, for we cannot allow a Divine Foot in the door") ist die Intelligent- Design-Theorie nicht totalitär-dogmatisch (wenn sich entgegen allen bislang bekannten Tatsachen die Ursprung-des-Lebens-Frage letztlich doch reduktionistisch auflösen sollte, würden ID-Theoretiker das anerkennen).

# Im Gegensatz zum Darwinismus und zur S.E. ("In the name of naturalism, they willingly jettison [aufgeben] our most thoroughly tested natural laws. In this way, naturalism can be downright anti-naturalistic" - Begründung bei ReMine) braucht die Intelligent-Design-Theorie - um sich behaupten zu können - grundsätzlich keine gesicherten Naturgesetze in Frage zu stellen (vgl. zu diesem Punkt die Kapitel zu Mendel sowie das Gesetz der rekurrenten Variation und weiter Utricularia kurz vor dem Untertitel "Anmerkungen zur weiteren Diskussion" - im letzten Drittel des Beitrags).

# Zur Frage nach der Reproduzierbarkeit der postulierten Hauptereignisse ("Makroevolution") sagt die Intelligent-Design-Theorie voraus, dass diese - in Übereinstimmung mit dem Modus ihrer Entstehung - prinzipiell nur durch den Einsatz genialer Intelligenz möglich ist (homologe Anfänge gibt es heute in der Gentechnologie, Bionik und Kybernetik).

# Folglich wird auch die zukünftige Entstehung neuer Formen (primärer Arten und höherer systematischer Kategorien) nach der Intelligent-Design-Theorie nur durch den gezielten Einsatz von Intelligenz, Geist, Energie und Information möglich sein.

Viele weitere Punkte zur Überlegenheit der Intelligent-Design-Theorie könnten bei einer ausführlichen Gegenüberstellung von S.E. und ID zu den Themen Morphologie, Anatomie, Paläontologie, Physiologie etc. aufgeführt werden.

Zur Frage, ob die Intelligent-Design-Theorie eine wissenschaftlich gesicherte Erklärung für den Ursprung der synorganisierten Strukturen der oben beschriebenen (und anderer) Orchideen bietet, lautet daher meine Antwort klar und eindeutig JA! Die Entstehung solcher Formen wurde entweder im Genom von Vertretern von "Urorchideen"-Gattungen vorprogrammiert oder die raffiniert-komplexen Systeme sind direkt erschaffen worden.

Wenn der Neodarwinismus (=Synthetische Evolutionstheorie) innerhalb der Naturwissenschaften seinen (bzw. ihren) berechtigten Platz hat - wieviel mehr dann die Intelligent-Design-Theorie!"


Nochmals: Das Vorstehende gibt nicht meine Meinung wider, das Zitat zeigt aber klar, dass man es sich 1. nicht zu einfach machen darf in der Auseinandersetzung mit dem ID und 2. dass es die Schwächen der ET sind, die die Theorie des ID erst möglich machen.


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22.06.2009 um 06:30
@Zotteltier

Sehr guter Beitrag.


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22.06.2009 um 06:49
@cougar666

Zu Deinem ersten Beitrag. Erstmal spare Dir Dein ständiges Geschreie, das ich unredlich bin. Wir können es gerne IE nennen, das ist mir egal. Ich muss auch nicht unredlich werden, das geht alles über vernünftige Argumentation.

Dann bestreite ich nicht, das es Geist gibt, ich sehe das Universum mit allem was ist, als ein einziges Bewusstsein, und das als Urgrund allen Seins. Das ist aber eine philosophische Betrachtung, keine wissenschaftliche.

Ich habe hier im Forum einige Threads dazu laufen, und das ist überhaupt kein Problem. Nur wird es problematisch, wenn man eine steuernde Intelligenz als Schöpfung postuliert, und das dann wissenschaftlich begründen will.

Wenn Du philosophieren willst, ist das in Ordnung, aber Du hast ja offenbar anders im Sinn. Du stellst Deine IE der ET gegenüber und meinst die ET falsifizieren zu können, und die IE wissenschaftlich belegen zu können.

Und Du hast auch eine steuernde Intelligenz benannt, die zur Not auch außerhalb des Universums sitzen könnte, und von dort aus steuernd eingreift. Damit ist aber Dein intelligentes Programm nicht mehr in den Genen, damit wird von außen gesteuert.

Da stellt sich dann nämlich die Frage, wie kann diese Intelligenz denn nun von außen Steuern, und welche Macht hat sie, wie weit geht diese. Wenn Du das wissenschaftlich betrachten willst, dann musst Du Antworten auf diese Fragen liefern. Denn Deine so postulierte Intelligenz kommt nun mal dem was man unter Gott versteht mehr als nahe.

So könnte man immer sagen, sie steuert irgendwie, das hat sie eben so gemacht, und damit kann man dann alles erklären. Dann ist es aber keine Theorie mehr, sondern ein Glaube. Da kannst Du durch den Thread tanzen bist Dir die Fuße bluten, das ändert nichts, auch kannst Du 100 Seiten schreiben, ändert auch nichts.

Eine Außenstehende Intelligenz, deren Macht und Möglichkeiten der Steuerung nicht zu definieren ist, kann nicht falsifiziert werden, und damit hat sich das mit einer Theorie schon an dem Punkt gegessen.

Ansonsten warte ich noch auf Deine Antwort, zu dem Beitrag an Dich im anderen Thread, wäre nett, wenn Du diese dann hier gibst.


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22.06.2009 um 06:53
@cougar666

Nachtrag:

Gib bitte immer Quellen an, und trenne sauber Zitate und Deine Meinung und Texte von Dir, ist im ersten Beitrag auch nicht klar, wo Du nun wieder beginnst, und wo nun wirklich das Zitierte endet.


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