enzomenzo schrieb am 26.06.2009:"Diese Denkschrift, der Leser und der Autor sind nur Informationen in meinem Bewusstsein, die ICH "HIER&JETZT" „de facto“ durch mein eigenes Denken an sie erschaffe!!! "
Lieber Herr goot ,
die Unartigkeit bestimmt so sehr Deine kindlichen Denkansätze, dass man Dir nicht ernsthaft böse sein kann. Die hinter Deinen parkinsonschen Verbalzuckungen stehende - für mich: - descartsche Plattitüde "Ich denke, also bin ich" erweiterst Du um die gedankliche Fortsetzung...'also bin ich, was ich will, und wenn schon dann "Goot"'.
Das ,was da so dumpf in Dir pocht, verwechselst Du mit Bewußtsein, und den nach außen dringenden Buchstabensalat mit 'eigenem' Denken. Bei der vermeintlichen Erschaffung der 'Leser und des Autoren' bedienst Du Dich eines kollektiven Symbolsystems (der Einfachheit halber: der Sprache), mit dem keiner geboren wird. Mehr noch: Offensichtlich ist Dein aktueller Zustand kollektiv und verbal vemittelt,
eine Art schöpferisches Buchstabenkonglomerat, dass "Dich" sozusagen erschaffen hat und das Du in wilden Sinnloszusammenhängen reproduzierst.Darin liegt auch eine große Widersprüchlichkeit Deiner vehement vertretenen Theorie: Die behauptete Erschaffung der "gedachten" Außenwelt der Innenwelt in Sprache, im kollektiven Symbolsystem.
Die vermeintliche Kommunikation mit dem 'Nichts' oder wie Du es behauptest, mit dem von Dir Erschaffenen, hat offensichtlich auch in der Eingesperrtheit Deines Denkmodells Sende- und Empfangskanäle für ein kollektives Sein.
So betrachtet verbringt Dein behauptetes Bewußtsein seine intraindividuelle Zeit nicht so sehr in einem 'gootähnlichen' Zustand, sondern eher als Mentalamöbe, als so eine Art mentaler, sich selbst befruchtender Einzeller, der zur Selbstbefruchtung allerdings kollektiv zur Verfügung gestellte Mittel nutzt: die Sprache, Worte, Buchstaben.Und das ist ja gerade manchmal die Gefahr der Formulierungen:
dass die gesprochenen oder geschriebenen Sätze ihre Macht gegen den Autoren richten. Die Einbildung der Einbildung, lebenslänglich, die individuelle Verhaftung im Wortspiel.
Wirkliches, individuelles, eigenständiges Denken hat es auf dem Planeten kaum gegeben, als Ergebnis kollektiver Ansammlung von Erfahrung in Buchstabensalatvermittlung wohl schon. Der Goot ist tot, zumindest in Deinem (nennen wir es mal
:) Denksystem und zwar schon längst, bevor er überhaupt geboren sein könnte.
Das kollektive Kommunikationssystem, in dem sich der Herr Goot als alleiniger Schöpfer aller Bildhaftigkeit, allen Seins erst behaupten kann, persifliert seine Behauptung. Dieses Symbolsystem ist sozusagen das Fruchtwasser, der Nährboden, Schöpfer des Herrn Goot. Erst die Sprache, dann der Goot. Ohne Sprache auch kein Goot.