@guestAuf dem Mars ist es so bitterkalt, dass es dort Wasser eigentlich nur in Form von Eis geben dürfte. Ein Forscherteam um Nilton Renno von der University of Michigan glaubt aber trotzdem daran, dass es sich bei den Kügelchen am Bein von Phoenix um flüssiges Wasser handelt. Seine Erklärung: Die Wassertropfen enthalten vermutlich sehr viel Salz. Daher ist der Gefrierpunkt des Wassers deutlich niedriger. Bei einer extrem hohen Salzkonzentration könnte es noch bei minus 70 Grad Celsius flüssig sein.
Nach Ansicht der Wissenschaftler entstanden die Wassertropfen am Landebein folgendermaßen: Als Phoenix auf dem Mars landete, verwandelten die Bremstriebwerke das Eis in der obersten Bodenschicht in Wasserdampf. Beim Aufsetzen wirbelte die Sonde Staub auf. Darin waren auch Salze enthalten, die sich im Wasserdampf lösten. Diese Verbindung schlug sich dann an den Landebeinen von Phoenix nieder.
Aufgrund der hohen Salzkonzentration blieb das Wasser tagsüber der Theorie zufolge auch bei Temperaturen von unter minus 20 Grad Celsius flüssig. Während der Nacht auf dem Mars gefror es aber bei bis zu minus 90 Grad Celsius zu Eis. Dieser Wechsel würde erklären, warum sich die Tropfen so langsam am Landebein herabbewegten.
Derzeit prüfen die Wissenschaftler ihre Theorie im Labor. Sollte sie sich bewahrheiten, könnte es an etlichen Stellen unter der Marsoberfläche flüssiges Salzwasser geben. Es gibt aber auch Zweifel an der Salzwasser-Hypothese: Manche Wissenschaftler glauben, dass die Tropfen von Wasserdampf stammen, der sich als ganz normales Eis auf den Landebeinen festgesetzt hat.
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