Ist die Realität wirklich real?

@geobacter

“ bloß bei unserm ICH scheint es so, dass es sich solange irgendwelche Ausreden einfallen lässt, bis es dann womöglich zu spät zur Einsicht IST“

Ja, solche Tragödien ereignen sich tagtäglich noch und noch. All diese Tragödien sind Resultat von der enormen Überbewertung des eigenen „Ich“, Bewusstsein und „Individualität“.

Die Grundmotivation der Autonomie wird in unseren so genannten modernen Gesellschaften über die ebenso wichtige Grundmotivation der Intimität gesetzt.

Eine solche Gesellschaft züchtet regelrecht Egoisten, Egozentriker heran und die Gewalt erhält den Höchsten Stellenwert in solchen Gesellschaften.


“ Es kann sich also manchmal auch lästig auswirken, wenn man sich dann immer nur auf sein Unterbewusstsein verlassen möchte.“

Hmm, es geht natürlich hier nicht um ein entweder oder, sondern eher sowohl als auch. In dem Sinne, dass es durchaus möglich ist, dass das kleine bewusste „Ich“ eine Einheit mit dem immensen „Es“ erlangen kann. ;)

Auf der anderen Seite, wenn wir unsere Aufmerksamkeit stark genug auf etwas konzentrieren, können uns Teile der restlichen Wirklichkeit komplett abhandenkommen. ~^

Ins Bewusstsein gelangt nur das, worauf die Aufmerksamkeit liegt… :D ;)

@coelus

coelus schrieb:Ja, solche Tragödien ereignen sich tagtäglich noch und noch. All diese Tragödien sind Resultat von der enormen Überbewertung des eigenen „Ich“, Bewusstsein und „Individualität“.

Selbstverständlich werter Freund - das ist die Eitelkeit
Das erstaunliche ist sogar, dass diese Phänomen ebenfalls ein unbewusster Prozess IST
den wir manchmal selbst nicht begründen können und wofür wir gute Freunde brauchen,
damit wir uns in ihnen spiegeln dürfen.
Jetzt kann ein bisschen Deine verwundertes Gesicht sehen.
Ich denke aber schon, dass auch unser Bewusstsein einem fortwährenden Lernprozess
unterworfen wird.

Einer der gewichtigsten Motivationsmeachnismen für unbewusste Prozesse scheint unsere Sexualität zu sein, also unser Fortpflanzungstrieb.

Pheromone, Hormone.... verrücktes Hirn und schon ist die Vernunft nur noch der Feind aller Liebe *hihi*

wie denkst Du darüber?

@xeaon
ich denke gleich wie du. ich glaub auch das man mit der wissenschaft nur das materielle erklären kann,jedoch nicht den geist. für uns menschen ist die materielle welt,die reale. aber durch was wird diese materielle welt gelenkt. welche energie treibt einen menschen dazu zu denken,sich vorstellungen zu machen,klar das gehirn,aber was lenkt das gehirn. ich denke es ist der geist,oder die seele. und diese seele existiert in unsere materiellen körpern,damit wir mit unseren körpern auch in der materiellen welt leben können....somit ist die realität unseres körpers wirklich real,aber die realität der seele oder des geistes ist nicht die gleiche realität wie die des körpers...

@hanspeter68

Ich vermute, Du versuchst hier eine Entscheidung abzuringen, die belanglos ist, hat man erstmal die Sinnlosigkeit dahinter erkannt.

Die Frage scheint zu sein; "Gibt es nur meine Gedanken oder ist da draussen eine Wirklichkeit, die unabhängig von mir existiert?"

Ich kenne diese Frage und weiß, daß es eine falsche Frage ist. Denn eine Antwort ist nicht möglich, weder in die eine noch andere Richtung, vieleicht beides und auch wieder keins. Und ganz ehrlich, was würde ein festlegen auf die eine oder andere Ansicht bewirken?

Sie würde Deine Wahrnehmung für das Hier und Jetzt trüben, denn denken, gehört bereits zur Vergangenheit oder Zukunft und hat nichts mit der Gegenwart gemeinsam. Man kann vieleicht Gegenwärtig denken, aber das worüber man denkt, ist nicht die Gegenwart.

Das Denken ist ein nützliches Werkzeug, wir können damit die Muster die wir erkennen vereinfachen und ausdrücken um sie zu kommunizieren. So wie es hier im Thema auch wieder wunderbar funktioniert.

Das interessante am denken ist aber auch, daß es sich Selbst-ständig machen kann.

Wie kommt es wohl dazu?

Nehmen wir Deinen Namen, irgendwann als Kind wurde Dir Dein Name verliehen. Du hast begriffen, daß wenn jemand Hans Peter sagt, damit Deine Anwesenheit in Person gemeint ist. So unglaublich es klingt, aber Hans Peter, das ist die Summe Deines Daseins, alles, vom Scheitel bis zur Sohle.

Kann das sein?

Für das Denken ist es nur Logisch, einen Namen zu haben. Denn das Denken braucht etwas Gegenständliches um seine spielereien in Zukunft und Vergangenheit damit zu treiben. Hans-Peter hat..., Hans-Peter will..., Hans-Peter möchte... etc.

Im Rahmen seiner Aufgaben ist ein Name also eine berechtigte Sache, welche uns dienlich sein kann, aber in keinster weise auch nur dem nahekommt, wer wir wirklich sind. Das vergessen wir nur leider allzuoft, denn wenn das Denken Selbst-ständig ist, verwechseln wir zu gerne das summierte "ich" mit dem was wir im Hier und Jetzt finden. Ein "Ich" wird durch seine ungeheure lahmarschigkeit kein Hier und Jetzt erleben, denn es ist einfach nicht dort Anwesend, wo die Musik spielt.

Und dazu kommt, daß eben ständiges Denken uns weit weg von dem führt, wo wir uns selbst finden.

*An Dieser Stelle empfehle ich, die Augen zu schließen und mal ganz bewusst und geräuschvoll ganz tief durch die Nase Luft zu holen*

Warum ist die Frage also nun falsch? Frage Dich, wer diese Frage gestellt hat, ist es Dein "erdachtes Ich" welches keinerlei Kontakte zum Hier und Jetzt hat und somit keine Antwort erhalten kann, die es zu überprüfen imstande wäre? Oder ist es das, was IST und keine solche Frage oder Antwort benötigt, um einfach zu sein?

MfG
Gondolfino

@gondolfino
hey gondo :)
Eine Begebenheit, die ich gerade erlebt hatte.
Muss etwas vorgreiffen, damit es besser zu verstehen ist.

Mein Freund und Ich spielen manchmal ganz gerne Civilisation über LAN.
Jedes Spiel, wenn es zu Ende gespielt wird, dauert im Schnitt so 10 h.
Wir machen meistens Gewinner aus 3, also kann es durchaus passieren, dass wir 30 h rumhocken, und so lange spielen, bis es fertig ist.

Normalerweise ist es bei mir so, dass ich oft eine bestimmte Strategie, die schon mehrfach funktionierte, auch gerne wieder verwende.
Man kennt den bestimmten Weg ziemlich gut, sämliche Optionen sind bekannt und liegen klar auf der Hand. Die Wahrscheinlichkeit einen Sieg davon zu tragen, ist also relativ hoch, weil man "weiss" was man tut.

Nun hab ich mich gestern besonders an Deine Worte erinnert. Vielmehr war es so, dass ich im Hintergrund darüber nachdachte, während ich vordergründig mit meinem Spiel beschäftigt war, und beschloss gerade da im Spiel ein Experiment zu starten.

Ich verwarf also sämtliche Strategien, und besann mich bloss auf den Augenblick.
Ich hangelte mich von Moment zu Moment, und passte lediglich mein Spiel der Situation an.
Diese "neue" Spielart hat dann mit der Zeit so an Dynamik gewonnen, hat sich so locker und leicht fertig spielen lassen, dass ich schlussendlich 2 haushoch gewann, und eines nur aus Mangel an Aufmerksamkeit verlor, weil ich mich nebenbei noch mit einem einem anderen Freund unterhalten habe, der Gerade eine sehr spannende Lebensphase durchlebt, und davon erzählte.

Es geht also auch so :)

Ich möchte übrigens nochmal betonen das ich selber nur in der "Erkentniss" Freund vom Relativismus bin. Praktisch ausgeführt gehört der Relativismus über Realität auf den philosophischen Schrottplatz (gut ich kann natürlich nicht beweisen ob die Welt unabhängig von mir besteht, sollte dies tatsächlich nicht der Fall sein, Schande über mich. ;) )

Das Problem mit dem Relativismus ist, dass er eigentlich einfache Dinge zimlich kompliziert macht. Mit einem überzeugten Relativisten der seinen Relativismus sogar so radikal betreibt das er ihn im Alltag betont wird jedes normale Gespräch, jede Bitte, jede Debatte zur Tortur. Ein Relativist liegt zwar nicht "falsch" mit dem was er sagt. Gleichzeitig bremst extremer Relativismus die Gesellschaft aus, ich gehe sogar so weit zu sagen das er die Gesellschaft als solche gefährdet. o_O
Auch wenn man unsere Wahrnehmung von der Welt, unsere Sprache unser begriffliches Denken usw. relativieren kann. Im praktischen Leben sollte man sich darauf nicht einlassen.

Die Realität ist so etwas von Real, dass es mich oft kurz vorm Koxxxn erst bremst.
Wer die Realität nicht als Real ansieht hat für mich ein Problem mit der Wahrnehmung.
Gruß

@The.Secret

Man kann sich auch schlecht über Realität und Relativismus philosophieren, wenn man auf einem Eisenbahngleis steht und ein Güterzug auf einen zurast, dann heißt es eben nur zur Seite springen oder Feierabend. Die Kollision mit einem Güterzug ist aller philosophischen Diskussion zum Trotz ein sehr reales und leider oft auch finales Ereignis, eine Art Gegenargument gegen die Relativität der Wahrheit, ähnlich wie es die gefährlichen und noch unentdeckten Asteroiden mit Kollisionskurs zur Erde sind, die aller Diskussion zum Trotz zu einem festgesetzten Zeitpunkt auf der Erde einschlagen werden...

@wolf359

Ich schließe mich dir an, aber ob du es glaubst oder nicht, es gibt durchaus Menschen die diese ganzen Punkte diskutieren und in Frage stellen. Es ist ja auch nicht perse schlecht verschiedene Dinge in Frage zu stellen, defakto kann man wahrscheinlich alles mögliche in Frage stelle, nur ist das in der Praxis umgesetzt unglaublich Verstandsauflösend. o_O

@The.Secret
Die beste Philosophie ist die, die man nicht braucht. ;)

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@rockandroll

Als philosophische Erkentniss ist der Relativismus auch durchaus zu gebrauchen. Als Lebenspraxis kann man ihn (zumindest in seiner radikalen Form) halt aus dem Fenster schmeißen. ;)

@neoschamane

Das ist doch dass mit der solipsistischen Bombe oder? ;)

@The.Secret

“ Das ist doch dass mit der solipsistischen Bombe oder? ;) „

Hehe, exakt und die Essenz passt ebenso, die Konsequenz ist Bummm, ein Schall und ein Rauch… :D ;)

@The.Secret

The.Secret schrieb:halt aus dem Fenster schmeißen.

hä?? WELCHES FENSTER?? ;) :D

Im Englischen wäre der Threadtitel noch besser, Is reality really real? ^^

@rockandroll

rockandroll schrieb:hä?? WELCHES FENSTER??

Irgendeines halt, aber so das es richtig schön knallt. ;)

@neoschamane

das ja geil mit dieser bombe und das ende muhaha xD

Hol dir das Buch von Harun yahya " Geheimnis der Materie " da wird alles auf ge klärt

@Farid

Ach dieser Radikalinski ist wahrscheinlich noch nicht einmal über seine eigene Psyche aufgeklärt...

Unsere Realität wird durch unser Gehirn erschaffen, sie beruht aber auch auf den
Eigenschaften des realen Universums und ist in sofern keine beliebig veränderbare Vorstellung. Das Gehirn wurde ja durch die Evolution erschaffen, um mit den Eigenschaften des Universums zurechtzukommen, die speziell für unser Überleben notwendig sind. Durch die zunehmende Komplexität des Gehirns wurden dabei aber auch Gedankengänge möglich, von denen zunächst nicht erkennbar ist, das sie uns unmittelbar etwas nutzen. Der Nutzen ist oft erst im Nachhinein erkennbar oder er ist angesichts falscher Gedankengänge gering. Aber auch falsche Gedankengänge haben einen Nutzen, da sie ein Element der Wahrheitsfindung sind.
Man kann natürlich beliebige Vorstellungen entwickeln, darunter auch solche, die sich sehr weit von unserer Lebenswelt entfernen, aber wenn man dabei die Eigenschaften des Universums nicht genug berücksichtigt, die für einen selbst notwendig sind, wird man auf die eine oder andere Art und Weise durch die Evolution aussortiert. Oder anders gesagt, wenn es um das eigene Überleben geht, sollte man keine philosophischen Gedanken über Sein oder Nichtsein, Sinn oder Unsinn der Sinneseindrücke machen, sondern das Problem schnell und praktisch angehen und die Ereignisse berücksichtigen, die auf jeden Fall stattfinden, wie immer man sie auch philosophisch betrachten möchte.